Beiträge von LosPerros

    LosPerros

    Ich gebe dir in allem recht und es freut mich, dass du das Beispiel mit dem Rüden schlimm findest.

    Aber ist da jetzt ein Widerspruch zu meinem gesagten?

    Ich wollte damit nur noch einmal deutlich machen, dass zwischen Inzucht (Linienzucht) und Inzestzucht doch noch ein Unterschied besteht.

    Ich mag beides nicht und mache eher eine Merkmalszucht, d.h. so wenig verwandte Tiere wie möglich miteinander zu verpaaren und dabei rein ein Augenmerk auf Gesundheit, Wesen und Aussehen (in dieser Reihenfolge) zu legen.

    Der höchste Inzuchtkoeffizient in meinen Würfen war bisher 0,4% (das ist ein Witz) und der Ahnenverlustkoeffizient war noch nie unter 98%.

    Ich vertrete die Meinung: Je mehr genetische Vielfalt, desto mehr und stärkere Gene, die zur Gesundheit und Vitalität einer Rasse beitragen.

    Meine Welpen müssen nicht alle im super-duper perfekten Standard liegen. Es reicht, wenn sie im Standard sind.

    Inzucht ist die Verpaarung von Tieren, die näher miteinander verwandt sind, als der Durchschnitt und man kann es aufteilen in gemäßigte Inzucht (z.B. Cousin und Cousine 2. Grades, wie es auch beim Menschen erlaubt ist) und enge Inzucht (z.B. Halbgeschwister) - der Inzuchtkoeffizient kann hier von gut 3 bis 12,5% hochgehen.

    Inzucht ist dasselbe wie Linienzucht, nur Linienzucht hört sich halt netter an.

    Für Inzucht braucht man in den meisten Vereinen eine Genehmigung.


    Inzestzucht ist die Verpaarung von Tieren, die ersten Grades miteinander verwandt sind (z.B. Vollgeschwister oder Mutter/Sohn) - der Inzuchtkoeffizient liegt hier bei 25%.


    Inzestzucht ist in Deutschland in der kontrollierten Zcht verboten, zumindest beim VDH für meine direkt betreute Rasse und soweit ich weiß, auch bei allen anderen.

    In anderen Ländern ist das dagegen erlaubt, z.B. in Spanien für meine Rasse. Und wenn man jetzt so einen Welpen hierher importiert dürfte man mit ihm auch in die Zucht gehen, weil er eben leider nach den Statuten seines Herkunftslandes gezüchtet wurde.

    Ich finde so etwas schimm, wir haben hier so einen Deckrüden in Deutschland. Und so toll der ausschaut, so ein genetisch verarmtes Tier würde ich nie auf meine Hündin lassen, weil selbst die Welpen dann immer noch genetisch verarmt sind.

    Ich habe mit dem Platinum Puppy ganz schlechte Erfahrungen gemacht und eine befreundete Züchterin ebenfalls.

    Meine Welpen hatten davon nur Durchfall, ihre haben dazu noch gereihert, was das Zeug hält.

    Auch meine erwachsenen Hunde haben das Platinum Chicken nicht vertragen (Huhn ist ja im Puppy auch drin).


    Nun kommt dazu, dass ihr eurem Zwerg in kurzer Zeit viele verschiedene Futter gegeben habt, das ist zusätzlich kontraproduktiv für einen angegriffenen Welpendarm.

    Ich würde erst einmal 1 Woche nur Schonkost geben - sehr matschig gekochten Reis, gekochtes Huhn und gekochte Möhren (alternativ auch Baby-Möhrengläschen oder Olewo Karottenpellets).

    Und dann würde ich ganz langsam auf ein anderes Futter umstellen.

    Welches finde ich schwierig zu sagen, da hat ja jeder andere Erfahrungen.

    Meine Welpen bekommen bei mir roh und Josera Welpenfutter (in der Regel ab der 8. Woche das Getreidefreie).

    Das mache ich seit 5 Jahren und es wird bei mir gut vertragen.

    Ich bin durch Zufall vor 13 Jahren auf meine Rasse (spanischer Wasserhund) gestossen und seit 12 Jahren leben hier nur diese Lockenfrösche.

    Es ist halt einfach "die" Rasse für mich, der perfekte Hund. Und solange ich der Rasse gerecht werden kann, wird es auch immer ein Perro bleiben.

    Einen anderen Hund hatte ich vorher nicht.

    Mein Gewissen meldet sich wegen der Rassetier vom Züchter oder TS-Tier, ich hab das damals beim Katzen aussuchen gehabt.

    Um das mal kurz aufzudröseln.

    Züchter (ich rede natürlich nur von den guten) betreiben den besten Tierschutz überhaupt.

    1. Ihre Welpen bekommen genau das, was jedem Hund zustehen sollte - ein geborgener und sicherer Start ins Leben.

    2. Ihre Welpen landen in den seltensten Fällen im Tierheim, da

    a. die Welpenfamilien sehr gut ausgesucht werden.

    b. sie im Notfall den Hund zurück nehmen oder durch ihre "Lobby" schneller bei der Weitervermittlung helfen können.

    3. Ihre Welpen wachsen im Sinne des Tierschutzgesetzes auf.


    Sie betreiben also Tierschutz nicht minder als Organisationen (auch hier ist von guten die Rede), nur dass die Orgas die Hilfe an anderer Stelle ansetzen.

    Allerdings muss man auch mal überlegen, wo die ganze Flut an den Auslandshunden her kommt.

    Die werden nämlich tatsächlich sehr häufig extra "produziert" - teils von der Welpenmafia, in Rumänien z.B. von den Bauern, die sich die Welpen dann von Tierschützern abkaufen lassen.

    Nicht alle Hunde sind ausgesetzt oder ähnliches, denn sonst würde es nach 40 Jahren aktiven Tierschutz mit Kastrationsprogrammen nicht mehr so eine Flut von Hunden geben.


    Ob Auslandshund oder Züchter - man muss bei beiden gut gucken und beides arbeitet im Sinne des Tierschutzgesetzes.

    Für welchen Hund man sich entscheidet, sollte man nie vom Mitleid abhängig machen sondern davon, was man sich zutraut und ob man sich beim Züchter/bei der Orga gut aufgehoben und hundelebenslang betreut wird.

    Wünschenswert wäre eine Zukunft für mich, in denen Auslandstierschutz kaum noch nötig ist und alle Welpen einen tierschutzgerechten Start ins Leben haben dürfen.

    Als mein Flatcoated Retriever mit 6 Jahren seinen Augenuntersuch hatte, wurde PRA festgestellt. Der Züchter hat mich daraufhin gebeten, dieses Ergebnis nicht zu veröffentlichen.

    Wobei ich mich immer frage wie das überhaupt geht - ich gehe mit meinen Hunden zur DOK untersuchung. Dabei wird vorher das entsprechende Formular ausgefüllt und wenn bei der Untersuchung etwas rauskommen sollte, was mir nicht gefällt habe ich keinen Einfluss mehr drauf ob es gemeldet wird oder nicht.

    PRA ist eine Genmutation, die man nicht bei einem DOK Augenarzt erkennen kann. Daher gibt es da auch keine Formulare, die verschickt werden.


    Bei meiner Rasse gibt es zum Glück einen Gentest für PRA - man lässt Blut abnehmen, das wird (meist zu Laboklin oder Optigen) ins Labor geschickt und später bekommt man das Ergebnis.

    Da geht nichts über den Verband.

    Ja, das war blöd geschrieben. Natürlich haben wir dieselben Grundvorgaben wie alle Vereine.

    Aber über weiteres bestimmt eben der VDH, z.B. welche Untersuchungen gemacht werden müssen und Co. - Natürlich können wir das immer noch verschärfen.

    Zur Zeit überlegt der VDH z.B. wohl, wie und in welchem Mass er Gonio als Pflichtuntersuchung einsetzt, ab wann ein Hund nicht mehr zuchtzulässig ist.

    Da haben wir Züchter halt kein Mitspracherecht, aber wir untersuchen selbst schon freiwillig fast alle.

    Es kann halt nur sein, dass sich unsere Voraussetzungen der Zuchtzulässigkeit nicht mit denen des VDH decken und dann können wir entweder strenger sein oder wir müssen den Hintern zusammenkneifen - je nachdem.


    Kannst du mir ein Beispiel von massiven Problemen nennen? Ich wüsste jetzt nicht, was es da geben sollte.

    Ich denke, das Problem ist nicht der VDH, sondern es sind die Vereine und deren Vorstände und Mehrheiten.

    Und darin gibt es sicherlich schwarze Schafe, genau wie tolle Züchter.


    Meine Rasse wird direkt vom VDH betreut, hat also keinen anerkannten Verein.

    Die Unterschiede sind hier folgende:

    1. Gesundheit

    Die Vorgaben werden vom VDH direkt gemacht, es gibt keine Abstimmung darüber. Es gibt Pflichtuntersuchungen, man muss ein DNA Profil vorlegen.....

    2. Richter

    Die Richter sind Allgemeinrichter, die alles mögliche an Rassen richten können und nicht auf eine spezialisiert sind. Da wir keinen Verein mit eigenen Richtern haben, kann da schlecht manipuliert werden - es gibt keine Cliquenwirtschaft. Der Nachteil ist, dass man das Gefühl hat, nicht jeder Richter habe sich wirklich gut in die Rasse eingelesen. Und es spielt auch immer der persönliche Eigengeschmack des Richters eine Rolle, aber das wird wohl woanders auch so sein. Manche mögen es lieber kuzbeiniger, abdere bevorzugen eine bestimmte Farbe, spanische Richter (auch manch andere Länder) finden Stummelruten besser,.....

    3. Zuchtwart

    Der Zuchtwart wird uns vom VDH zugeteilt, da unsere Rasse keine eigenen Zuchtwarte und Verein hat. Der VDH hat hierfür eine Liste aller Zuchtwarte in Deutschland unter dem VDH und schaut, ob einer in der Nähe ist, der das übernehmen würde. Es ist also auch hier keine Cliquenwirtschaft möglich. Erklären sich die Zuchtwarte bereit, bekommen sie vom VDH den Rassestandard und einen genauen Plan, was geschaut werden muss. Meiner z.B. züchtet Bernhardiner und betreut neben mir noch eine Züchterin portugiesischer Wasserhunde.

    4. Seminar

    Als ich angefangen habe zu züchten, war das Belegen eines Seminars zum Basiswissen Zucht und Genetik noch keine Pflicht, wurde aber kurz danach eingeführt, was ich sehr gut finde.


    Ich finde das System so ganz gut und hoffe ganz ehrlich, dass es noch lange dauern wird, bis einer der gemeinnützigen Vereine unserer Rasse eine Anerkennung bekommen kann.

    Trotzdem gibt es natürlich auch hier für mich schwarze Schafe, zu denen ich keine Welpeninteressenten schicken würde.

    Für mich könnte es noch mehr Beratung geben. Denn wir haben zwar unsere Regeln und Vorschriften, aber die Zucht selbst obliegt halt dem Züchter und es gibt durchaus welche, die das alles so larifari sehen. Da wird z.B. immer derselbe Deckrüde genutzt oder man hat keine Ahnung von Inzuchtkoeffizient und Co.

    In unserem gemeinnützigen Verein bieten wir daher gründliche Beratung an, haben eine eigene Zuchtdatenbank angelegt und können Verpaarungen vernünftig berechnen. Außerdem versuchen wir, Neuzüchtern da etwas mehr Wissen zu vermitteln und ihnen zur Seite zu stehen. Das klappt so recht gut.

    Im Grunde kann man sagen, dass wir in dem Bereich eben das machen, was auch anerkannte Vereine tun. Nur eben können wir schlecht mauscheln und haben keinen Einfluss auf die Grundvorschriften.

    Ich hab eine Hündin, die auch eher den Rückwärtsgang einlegt und Hilfe bei mir sucht und eine, die eher Bescheid sagt, wenn sie was nicht will (dann ist es aber auch immer berechtigt), allerdings ist hier keiner richtig dominant.

    Da Dominanz keine Charaktereigenschaft ist, ist tatsächlich davon auszugehen, dass kein Hund dominant ist. nerd-dog-face;)

    Ich hatte, ehrlich gesagt, keine Lust das Wort auseinanderzunehmen und zu berichtigen, daher habe ich es nur so von der Fragenstellerin übernommen.

    Ixh denke es war ja klar, was gemeint ist.


    Für mich gibt es übrigens durchaus dominante Hunde, allerdings sehe ich die anders und eigentlich eher positiv, anstatt der am häufigst gängigen Form, mit der das Wort verknüpft ist.

    Aber wie gesagt, ich übernahm es eben einfach, weil hier die gängige Form gemeint war.

    Landseer finde ich persönlich großartig.

    Ich kannte 2 Stück und die waren der Hammer.

    Alle beiden recht langlebig für die Größe, fit, wachsam aber dabei immer freundlich (ich weiß nicht, wie es bei Einbrechern gewesen wäre), die brachte nichts aus der Ruhe.


    Beim Neufundländer würde ich gut gucken, sie scheinen krankheitstechnisch recht belastet zu sein. Meine Friseurin liebt diese Rasse, hat jetzt ihren 3., aber bei jedem tausende von Euro reingesteckt, weil die Hüften kaputt waren und Co.

    Da weiß ich aber nicht ob das bei Landseer und Co nicht ähnlich ist.