Ich denke, das Problem ist nicht der VDH, sondern es sind die Vereine und deren Vorstände und Mehrheiten.
Und darin gibt es sicherlich schwarze Schafe, genau wie tolle Züchter.
Meine Rasse wird direkt vom VDH betreut, hat also keinen anerkannten Verein.
Die Unterschiede sind hier folgende:
1. Gesundheit
Die Vorgaben werden vom VDH direkt gemacht, es gibt keine Abstimmung darüber. Es gibt Pflichtuntersuchungen, man muss ein DNA Profil vorlegen.....
2. Richter
Die Richter sind Allgemeinrichter, die alles mögliche an Rassen richten können und nicht auf eine spezialisiert sind. Da wir keinen Verein mit eigenen Richtern haben, kann da schlecht manipuliert werden - es gibt keine Cliquenwirtschaft. Der Nachteil ist, dass man das Gefühl hat, nicht jeder Richter habe sich wirklich gut in die Rasse eingelesen. Und es spielt auch immer der persönliche Eigengeschmack des Richters eine Rolle, aber das wird wohl woanders auch so sein. Manche mögen es lieber kuzbeiniger, abdere bevorzugen eine bestimmte Farbe, spanische Richter (auch manch andere Länder) finden Stummelruten besser,.....
3. Zuchtwart
Der Zuchtwart wird uns vom VDH zugeteilt, da unsere Rasse keine eigenen Zuchtwarte und Verein hat. Der VDH hat hierfür eine Liste aller Zuchtwarte in Deutschland unter dem VDH und schaut, ob einer in der Nähe ist, der das übernehmen würde. Es ist also auch hier keine Cliquenwirtschaft möglich. Erklären sich die Zuchtwarte bereit, bekommen sie vom VDH den Rassestandard und einen genauen Plan, was geschaut werden muss. Meiner z.B. züchtet Bernhardiner und betreut neben mir noch eine Züchterin portugiesischer Wasserhunde.
4. Seminar
Als ich angefangen habe zu züchten, war das Belegen eines Seminars zum Basiswissen Zucht und Genetik noch keine Pflicht, wurde aber kurz danach eingeführt, was ich sehr gut finde.
Ich finde das System so ganz gut und hoffe ganz ehrlich, dass es noch lange dauern wird, bis einer der gemeinnützigen Vereine unserer Rasse eine Anerkennung bekommen kann.
Trotzdem gibt es natürlich auch hier für mich schwarze Schafe, zu denen ich keine Welpeninteressenten schicken würde.
Für mich könnte es noch mehr Beratung geben. Denn wir haben zwar unsere Regeln und Vorschriften, aber die Zucht selbst obliegt halt dem Züchter und es gibt durchaus welche, die das alles so larifari sehen. Da wird z.B. immer derselbe Deckrüde genutzt oder man hat keine Ahnung von Inzuchtkoeffizient und Co.
In unserem gemeinnützigen Verein bieten wir daher gründliche Beratung an, haben eine eigene Zuchtdatenbank angelegt und können Verpaarungen vernünftig berechnen. Außerdem versuchen wir, Neuzüchtern da etwas mehr Wissen zu vermitteln und ihnen zur Seite zu stehen. Das klappt so recht gut.
Im Grunde kann man sagen, dass wir in dem Bereich eben das machen, was auch anerkannte Vereine tun. Nur eben können wir schlecht mauscheln und haben keinen Einfluss auf die Grundvorschriften.