Beiträge von LosPerros

    Zitat von LosPerros

    Es geht mir auch nicht um das aneinanderkleben und hinterherrennen. Es geht darum, dass bei der Zucht von Perro, Portugiese und Co besonders viel Wert darauf gelegt wurde, dass die Hunde zu Fremden eben kaum oder am besten gar keine Beziehung aufbauen und es wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Hunde mit ihren Besitzern arbeiten.

    Perros sind immer glücklich, wen sie arbeiten und Befehle ausführen können und natürlich baut sich dadurch eine extreme Bindung auf. Jahrhundertelang wurden nur die Perros weiter eingesetzt, die genau das Verhalten an den Tag legten und für Perros ist es ganz natürlich, die Bindung bei dem Menschen extrem zu halten, bei dem sie sich wohl fühlen (wie das bei jedem Hund ist). Deshalb suchen sich Perros in der Familie meist noch jemand ganz besonderes raus an dem sie sehr hängen und zu dem sie eine extreme Bindung eingehen. Und das ist in der Regel die Person, die etwas mit ihnen macht und dafür sorgt, dass sich ordentlich Glückshormone ausschütten. Da aber in der Zucht ebenso weiterhin darauf geachtet wurde, dass Fremde einfach nicht in das System gehören, fixierte sich diese Bindung ja nur in die eine Richtung.

    Trifft so in der Regel auch auf den Pudel zu. Das kommt ja nicht von ungefähr.

    Die Zucht als reiner Gesellschaftshund geht aber durchaus auch in eine andere Richtung. Gesellschaftshunde sollten auch besonders gesellschaftsfähig sein.

    Und genau das versuchen sie gerade mit dem Perro in Schweden. Dadurch hat die Bindung durchaus nachgelassen, wie ich in einigen Videos sehen konnte.


    Was immer noch nicht bedeutet, dass andere Hunde keine Bindungen aufbauen.

    Zitat von Dreamy

    Was du so alles in meine Posts interpretierst :???:...hier wurde es vor einigen Seiten so dargestellt, als wären Barbet, Perro und Co. weniger aufwändig in der Fellpflege als Pudel. Und weil es mir nicht richtig vorkommt, potentielle Interessenten diesbezüglich zu täuschen, war es mir ein Bedürfnis, richtigzustellen, dass sich diese Rassen aufgrund ihrer ähnlichen Haarstruktur vom Pflegeaufwand prinzipiell nicht groß unterscheiden, wenn man auf evtl. vom Rassestandard vorgeschriebene Schuren oder Verfilzung verzichtet, sondern die Hunde einfach kurz hält, sprich regelmäßig schert . Wo du da nun rein liest, dass ich die Fellpflege beim Pudel für das einzig Wahre halte...joa, keine Ahnung.

    Das lese ich daran heraus, dass du davon sprichst, das wäre beim Perro nur Marketing, man würde damit Interessenten täuschen,....

    Wenn man den Pudel genauso pflegt, wie er seit langem gepflegt wird, dann bleibt das Perrofell weniger aufwändig wenn man diesen so pflegt, wie man es beim Perro schon seit Ewigkeiten macht. Das ist nun einmal so.

    In der Regel scheren Perrobesitzer ihren Hund 2-4x im Jahr und nur selten mehr. Der Perro wird auch auf eine Länge geschoren und das geht eben auch schneller, als schert man einem Pudel die Frisur vernünftig nach.

    Ein Deutsch Kurzhaar braucht dafür noch weniger Fellpflege und ein Bobtail mehr.

    Zitat von Dreamy

    Ich habe nirgends geschrieben, dass die Rassen gleich sind, sondern, dass sie verwandt sind. Und das ist nicht nur sehr wahrscheinlich (als gemeinsamer Ursprung wird von Kynologen meist wahlweise der Barbet oder der Cão de Água Português genannt), sondern ist teilweise tatsächlich belegt, da z.B. beim Barbet zwischenzeitlich Pudel zur Erhaltung der Rasse eingekreuzt wurden.

    Hast du bitte eine Quelle?

    Denn bisher ist nur bekannt, dass der Barbet eine Ahne ganz anderer Rassen ist. Zumal man bei ihm, ebenso wie bei den anderen Rassen, keinen Herkunftsort kennt sondern es nur Vermutungen gibt. Natürlich liegt das nahe, bei den ganzen Lockenrassen. Aber Verwandtschaft bedeutet nichts, wenn da Jahrhunderte zzwischen stehen. Da ändern sich Charaktere, festigen sich unterschiedliche Merkmale und auch das Äußere ändert sich, bis hin zum Fell. Selbst unter den Perros ging das in 3 verschiedene Richtungen. Davon merkt man heute natürlich nicht mehr viel.

    Wie gesagt, wir sind auch mit dem Affen verwandt, trotzdem haben wir uns in eine ganz andere Richtung entwickelt.

    Es kommt schon beim Lesen so rüber als sei der Pudel ne heilige Kuh hier. Das muss nicht so sein. Aber es wirkt so. Sicher nicht nur auf mich.

    Ich denke das Problem ist, dass der Pudel hier im Forum ein gewisses Image hat und das hält sich fest. Viele von den Pudelhaltern versuchen das bei jeder möglichen Gelegenheit zu ändern bzw. darauf aufmerksam zu machen, dass Pudel eben doch anders sind, als sie oft wahrgenommen werden. Ich habe auch schon seitenweise verfolgt, wie vom Pudel abgeraten wurde, aus verschiedenen Gründen.


    Gerade in den letzten Monaten habe ich eher das Gefühl, dass Pudel hier sehr schnell abgetan werden als "na ja, nen Pudel kann halt jeder". Aber dem ist nicht so. Wie bei allen anderen Rassen eben auch. Und viele Pudelhalter versuchen gerade das aktuell rüberzubringen. Das ist mein Eindruck vom Geschehen hier.

    Hast du wirklich das Gefühl?

    Ich empfinde gerade das Forum hier als äußerst aufgeschlossen Pudeln gegenüber und das fand ich eigentlich gerade gut hier.

    Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass der Pudel recht nah an dem beschrieben wird, wie es auch Züchter tun - mögliche Jagdtendenzen, agil und sehr gern lernend, aufgeschlossen für jeden Spaß zu haben, apportiert gern,....

    Sie werden doch recht häufig genannt, das ist doch nicht negativ? :denker:

    Es macht aber nun mal einen Unterschied, ob jemand einfach seine Meinung äußert oder diese als unumstößliche Tatsache hinstellt. Mir gehts da null um die Rasse ansich, sondern um die Art und Weise. Wenn jemand einfach nur seine Erfahrungen äußert, habe ich damit absolut kein Problem.


    Dass in letzter Zeit der Pudel öfters mal Diskussionsthema hier im Forum ist, könnte auch genau an solchen unqualifizierten, pauschalen Äußerungen liegen.

    Und genau das habe ich getan, meine Meinung geäußert. Und meine Meinung ist, dass der Perro eine stärkere Bindung aufbaut als der Pudel. Macht der Kooiker übrigens auch.

    Und diese Meinung habe ich mir durch die Erfahrungen mit den Pudel gebildet, die ich kennengelernt habe. Ich finde übrigens, dass 8 schon eine ordentliche Anzahl dafür ist, dass man Pudel (leider) nicht mehr an jeder Straßenecke trifft.

    Und Perros kenne ich eben unheimlich viele.

    Zitat von Dreamy

    Nein, ich glaube natürlich nicht, dass sich die Spanier oder wer auch immmer vor zig Jahrzehnten oder gar JahrhundertenGedanken solcher Art gemacht haben. Nein, ich glaube auch nicht, dass das, was sich beim Perro als Standard bei der Haarpflege durchgesetzt hat, in irgendeiner Form marketinggetrieben war.

    Aber ja ich glaube sehr wohl - und habe es auch schon selbst erlebt -, dass es Wasserhundhalter gibt, die mit einer gewissen Abfälligkeit auf die Rasse Pudel blicken und ihre Hunde - weil so ganz ohne Frisuren - als etwas Besseres, Natürlicheres, whatever betrachten - obwohl die Haarpflege beim Pudel genau so gehändelt werden kann wie bei Barbet, Lagotto und Co. (meine Hündin wird auch nur alle paar Wochen auf wenige mm runtergeschoren und ich bürste sie nicht) und er eben, lässt man das Haar einfach wachsen "wie Gott es schuf", optisch sehr schnell kaum mehr von den Wasserhunden zu unterscheiden ist - nichts anderes sollte das von mir verlinkte Zitat verdeutlichen. ;)


    Aber was ist jetzt genau dein Problem?

    Dass irgendwelche Deppen abfällig gegenüber dir und deinem Hund sind? Das ist doch nicht meine Schuld.

    Was meinst du, wie abfällig mir gegenüber schon Leute waren, weil ich ja "selbstgestrickte" Hunde und Co habe.

    Nimm es doch einfach als gegeben hin:

    Beim Pudel hat sich eine gewisse Pflege etabliert (Schnauze ausrasieren, mehr oder weniger auffällige Frisuren) und beim Komindor oder Perro eben nicht. Der Lagotto bekommt doch auch eine Frisur und das Fell bleibt am Kopf länger stehen und wird oft um den Bart herum in Form gestutzt.

    Das ist doch einfach dann auch eine Frage des Geschmacks und da hat jeder Mensch einen anderen.

    Das ist doch auch ganz gut so, sonst würden alle mit schwarzen Großpudeln in bestimmter Frisur herumlaufen.

    Lass doch die Leute labern.

    Ich hatte neulich eine Frau getroffen die allen ernstes zu mir sagte, sie wolle lieber einen Perro, weil der Lagotto so einen aufgeblasenen überdimensionalen Kopf hätte - manche Leute sind halt einfach bekloppt - ich hab die Dame höflich aufgeklärt und ihr letztendlich zu keiner der Rassen geraten.


    Zitat von Dreamy

    Weil sich das "werden nicht" - oft zum Leidwesen der Hunde - bei Haltern und Züchtern als Standardhandling bei diesen Rassen durchgesetzt hat. Natürlich muss man aber weder einen Komondor noch einen Puli zu so einem Filzklumpen mutieren lassen, sondern kann ihn ganz normal regelmäßg bürsten oder kurz halten.


    Dass sich so eine Haltung auch ändern kann, kann man übrigens sehr schön gerade beim Bergamasker beobachten. Da wird die Rasse von immer mehr Züchtern und Haltern ganz ohne Zotten präsentiert und sogar der Rassestandard wurde vor kurzem dahingehend überarbeitet. Übrigens tatsächlich aus Werbezwecken.




    Und genau das verstehe ich nicht. Warum sagst du "zum Leidewesen der Hunde"?

    Du hast doch gar keine Erfahrung mit so einem Fell.

    Ich kenne keinen einzigen Puli, der ein Filzklumpen wäre. Sie haben Dreadlocks oder auch Zoten genannt und dadurch kommt mehr Luft an die Haut als bei aufgekämmten Locken.

    Bergamasker würde ich aus den Rassen mal ganz rausnehmen, denn deren Fell haben sie wirklich zu dicken Filzplatten wachsen lassen.

    Wenn man das Fell eines Perros oder Pulis aber nicht verfilzen lässt, dann bilden sich einzelne Locken - die Unterwolle (Nebenhaar) legt sich um das Deckhaar, statt sich auf der Haut auszubreiten. Zwischen den Locken kommt man also bis auf die Haut, die dadurch gut belüftet wird.

    Du kannst das hier auf dem Bild etwas erkennen.

    An Neos Brust sieht man gut, dass das Fell einzelne Locken bildet, keine Platte aus Filz oder Unterwolle.



    Und danke für das erklären, das ist auf jeden Fall viel übersichtlicher.

    Dass ein Pudel seinen Besitzer für einen Fremden komplett links liegen lässt bzw. sogar verlässt, habe ich tatsächlich noch nie erlebt und finde ich auch untypisch für die Rasse.

    Dann werde ich mal weiter beobachten. Und ich kann mal eine Bekannte fragen, die schon sehr lange immer Hunde besaß und in der Rettungshundearbeit aktiv war. Sie hatte einen Großpudel und danach jetzt 2 Perros.

    Zitat von Dreamy

    Bindung heißt aber nicht, dass zwei Lebewesen aneinander kleben müssen. Ich empfehle an dieser Stelle mal das Einlesen in die Bindungstheorie von Bowlby, die ursprünglich zur Erklärung menschlicher Beziehungen entwickelt wurde. Studien zeigen aber, dass sie in ihren Grundzügen auch auf die Mensch-Hund-Beziehung übertragen werden kann, siehe z.B. eine experimentelle Untersuchung von Topál, Miklósi, Csányi und Dóka (1998). In dieser wurden bspw. keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Rassen aus der verwendeten Stichprobe gefunden, die Befunde wiesen eher auf die Sozialisierung und das Umfeld als Einflüsse auf die Intensität der Bindung hin. Ein wenig/stärker ausgeprägtes Explorationsverhalten oder auch ein aufgeschlosseneres/zurückhaltenderes Naturell sind ein Stück weit auch einfach indviduell und haben mit der Bindung zum Menschen nichts zu tun. Die Kinder, die im Kindergarten stärker an Mutti kleben, nicht mit den anderen Kindern spielen und lieber wieder mit nach Hause wollen, haben bspw. auch nicht zwingend die engere Bindung - die Bindungsqualität ist da schlichtweg eine andere, und zwar nicht gerade im postiven Sinne.


    Ich kenne etliche dieser Theorien - sie heißen Theorien, weil sie nicht erwiesen sind.

    Es geht mir auch nicht um das aneinanderkleben und hinterherrennen. Es geht darum, dass bei der Zucht von Perro, Portugiese und Co besonders viel Wert darauf gelegt wurde, dass die Hunde zu Fremden eben kaum oder am besten gar keine Beziehung aufbauen und es wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Hunde mit ihren Besitzern arbeiten.

    Perros sind immer glücklich, wen sie arbeiten und Befehle ausführen können und natürlich baut sich dadurch eine extreme Bindung auf. Jahrhundertelang wurden nur die Perros weiter eingesetzt, die genau das Verhalten an den Tag legten und für Perros ist es ganz natürlich, die Bindung bei dem Menschen extrem zu halten, bei dem sie sich wohl fühlen (wie das bei jedem Hund ist). Deshalb suchen sich Perros in der Familie meist noch jemand ganz besonderes raus an dem sie sehr hängen und zu dem sie eine extreme Bindung eingehen. Und das ist in der Regel die Person, die etwas mit ihnen macht und dafür sorgt, dass sich ordentlich Glückshormone ausschütten. Da aber in der Zucht ebenso weiterhin darauf geachtet wurde, dass Fremde einfach nicht in das System gehören, fixierte sich diese Bindung ja nur in die eine Richtung.

    Bei Labradoren war das etwas anders. Mir hat ein Züchter erzählt, dass diese Hunde speziell auf Freundlichkeit und Offenheit gezüchtet wurden, eben weil sie auch mal untereinander ausgeliehen wurden, denn nicht jeder konnte sich früher einen Apportierhelfer bei der Jagd leisten.

    Was nicht bedeutet, dass der Labrador keine Bindung zu seinem Menschen aufbaut, aber er geht bereitwilliger und schneller neue Bindungen ein, wo ein Wasserhund (auch Lagoto und Barbet) sich eher auf ihre Familie beschränken.

    Bindung ist so viel mehr, als seinem Besitzer wie ein Schatten zu folgen. Sonst würden ja nur die Hunde eine Bindung besitzen, die unselbstständig sind.

    Zitat von Dreamy

    Pudel wurden seit jeher für Einsatzbereiche gezüchtet, in denen die enge Zusammenarbeit mit Menschen vorgesehen war. Natürlich ist das genetisch auch heute noch in der Rasse verankert. Wenn man dazu noch die enge Verwandschaft mit den Wasserhunden berücksichtigt, erschließt sich mir nicht, warum man den Pudel hier derart ausklammern sollte.


    Warum sollte bei der Selektion auf Begleithundeeigenschaften automatisch die enge Bindung zur Bezugsperson verloren gehen? Auch das erschließt sich mir nicht - und trifft auch unter Berücksichtigung meiner persönlichen Erfahrungen mit den typschen Gesellschafts- und Begleithunden nicht zu. Der typische Begleithund wird auf ein sehr enges Zusammenleben mit seinem Menschen und gute Führbarkeit selektiert. Natürlich ist dafür auch ein hohes Maß an Kooperations- und Bindungsbereitschaft essentiell.

    Warum reitest du immer auf der engen Verwandschaft herum? Die ist doch gar nicht bewiesen. Woher hast du das denn?

    Es wird lediglich vermutet (und das ist definitiv nicht abwegig), dass sie einem gemeinsamen Ursprung entstammen. Trotzdem können sie mittlerweile genauso verwandt sein, wie wir mit den Affen.

    Zudem haben sich alle Lockenhunde - ob Pudel, Wasserhunde, Herdenschutzhunde - je nach Region, Lebensgewohnheiten, Zweck und Mentalität der Menschen in komplett verschiedene Richtungen entwickelt.

    Einer hat Schutztrueb, einer nur Wachtrieb, einer eine ausgeprägte Nase, ein anderer ist in allen Sinnen gut ausgeprägt, einer arbeitete selbstständiger, der andere wurde über Jahrhunderte starkt auf einzelne Menschen geprägt,.....

    Nur weil alle Locken haben sind sie doch nicht gleich.


    Ich verstehe gar nicht warum du anscheinend das Gefühl hast, ich würde den Pudel irgendwie diskriminieren.

    Ich mache doch auch kein Fass auf, weil der Deutsch Kurzhaar besser in der Schweißarbeit ist als meine Hunde, immerhin haben sie ja auch tolle Nasen.

    Ich mag Pudel sehr und schätze sie als lustige und intelligente Kameraden mit denen man alles zusammen machen kann.

    Aber durch die Bank weg sind alle Pudel die ich kenne eben nicht so stark auf ihre Besitzer fixiert wie es ein Perro ist - doch, halt. Der Pudel eines Mannes, der hier im Ort eine Ferienwohnung hat. Der zeigt sich genauso wie meine Hunde.

    Aber ich weiß nicht, warum du das als negativ auffassen willst. Das bedeutet doch nicht, dass Pudel sich nicht an ihre Menschen binden oder eine andere Rasse das nicht tun würde. Das ist aber halt bei Perros generell extrem stark ausgeprägt.


    Zitat von Dreamy

    Siehst du, und da steckt ein fundamentaler Denkfehler drin. Der Pudel war ursprünglich ebenfalls ein reiner Arbeitshund. Die Rasse war ab ca. dem 17. Jahrhundert sehr weit in Deutschland verbreitet und wurde als Gebrauchshund natürlich auch von Bauern und Jägern gehalten. Da hat ebenfalls keiner Zeit gehabt, dem Hund aufwändige Frisuren zu verpassen oder ihn regelmäßig zu bürsten - der noch heute bekannte Continental Clip war eine reine Arbeitsschur, die dem Schutz des Hundes im kalten Wasser dienen sollte. Da wurde auch nur 1-2 x im Jahr drübergeschoren, wenn das Haar zu lang oder zu stark verfilzt war. Der Beginn der reinen Pudelzucht und die Entwicklung zum Gesellschaftshund liegt erst etwas über 100 Jahre zurück, der Zwergpudel als "Schoßhündchen" entstand erst vor etwa 80 Jahren, der Toypudel kam noch viel später (also überhaupt nicht mit solchen Gesellschaftshunden wie den Bichons zu vergleichen, die teilweise schon vor Christus als solche existierten). Bis dahin gab es also nur die beiden großen Varietäten - und das waren in erster Linie Arbeitshunde. Dass man Pudeln der Optik wegen irgendwelche Frisuren verpasst, ist daher eine ziemlich neue Entwicklung und Mode. Man hätte beim Pudel genauso wie bei Barbet, Perro und Co. daher prinzipiell bei der alten Richtung - nämlich einfach die Haare wachsen zu lassen und bei Bedarf alles auf die gleiche Länge runterzuscheren - bleiben können. Umgekehrt hätten auch die Perroleute auf die Idee kommen können, ihren Hunden fesche Bommel an den Beinen zu schneiden. Das hätte aber nichts an der traditionell üblichen überschaubaren Pflege geändert.

    Ich weiß, dass das Arbeitsschuren sind.

    Der Portugiese hat ja auch eine bekommen.

    Und genau das meine ich:

    Du gehst davon aus, dass die Hunde total eng verwandt und genau gleich sind und deshalb ist anscheinend für dich alles am Pudel richtig und alles am Wasserhund falsch.

    Die sind aber nicht genau gleich, weder im Aussehen noch im Charakter.

    Und wenn die Perros eine Frisur bekommen, dann hätten sie halt eine bekommen. Was aber nicht bedeutet, dass sie täglich gebürstet hätten werden müssen.

    Die Pflege hat sich halt in den verschiedenen Ländern bei den Hunden mit vermutbarem gleichen Ursprung anders entwickelt.

    Aber warum willst du mir die ganze Zeit erzählen, dass nur die Pflege vom Pudel die einzig Richtige ist?

    Das ist kein Marketing, sondern eine Tatsache. Glaubst du ehrlich die deutschen habe sich das so überlegt, um was besonderes zu sein?

    Oder die Spanier haben vor 20 Jahren Hunde nach Finnland verkauft und denen gesagt "nicht kämmen, damit sie was besonderes sind"?

    Ab und zu reist ein Spanier hier durch D und hält Vorträge zur Fellpflege - sehr interessant.

    Das Haar wurde auch nicht als lang und verfilzt festgelegt, sondern als gelockt, wenn es kurz ist und wenn es lang ist können sich Zoten bilden.


    OT Kannst du mir erklären, wie einen kompletten Beitrag in einzelne Zitate setzt?

    Das ist doch wesentlich einfacher und übersichtlicher als mein Dazwischengekrakel.

    Auch wenn ich das ohne jegliche Intention in die Richtung immer mit einem Grinsen betrachte, aber so wie das Klingt, unbürokratisch ist anders oder?

    Hat das alles einen gewissen Hintergrund und Sinn oder hat sich irgendwer mal gedacht, so ist geil, das machen wir jetzt so?


    Ich meine wenn es rein ums Dokumentieren geht könnte man ja auch jedem Hund der beim Verband/Verein wie auch immer gemeldet wird eine Nummer zuordnen und fertig.

    Das wäre schon sehr unpraktisch, weil man da nur sehr müßig Elten, Geschwister, Ahnen, Züchter zuordnen könnte.

    So weiß man bei Siempre Alegre Careta , Siempre Alegre Carisma und Siempre Alegre Cascabel, dass sie der C-Wurf des Kennels Siempre Alegre und damit Geschwister sind - schnell hat man den Rest auch zugeordnet.

    Würden die Hunde jezzt 1, 2, 3 4, 5, ... heißen, dann wüsste man weder, wo der C-Wurf aufhört und der D-Wurf anfängt noch, aus welcher Zucht jeder Hund eigentlich kommt. So könnten Hund 4 und 5 ja aus dem Kennel Hoppala kommen und 6 und 7 wieder von Siempre Alegre.

    Das heißt, man müsste noch weiter vorgehen, um die Würfe ihren Zuchtstätten und auch noch ihren Geschwistern zuzuordnen.

    Dann hießen die Hunde später vielleicht A1.1, A1.2, B3.1,....

    Dann doch lieber selbst ausgesuchte Namen, auch wenn sich über Geschmäcker streiten lässt. So hat doch jeder mal was zu lachen. :D

    Zu dem Teil mit unter einem Namen zwei Rassen züchten habe ich eine Frage. Hat man dann zwei A Würfe? Einmal A-Labrador und einmal A-Golden Retriever?

    Normalerweise nicht, jedenfalls nicht bei den mir bekannten. Da geht jeder Wurf nach dem Alphabet, egal welche Rasse gerade dran ist.

    Klar ist das Scheren egal.

    Allerdings wird ein Perro und wenn man es ohne Frisur mag auch der Portigiese und ich glaube, auch der Barbet, viel seltener geschoren als ein Pudel.

    Pudel und Lagotto bekommen in der Regel auch ein Stück Frisur, sie müssen häufig gebürstet werden,....

    Da ist durchaus ein Unterschied.

    Eine Freundin ist mit ihrem Pudel alle 6-8 Wochen zum Schneiden im Hundesalon.


    Weil ich nicht weiß, wie man hier mehrere Zitate aus einem erstellt, habe ich alles weitere in den Text geschrieben.

    Die halb-halb-Fotos sind ja cool :smile:


    Die restlichen Fotos natürlich auch - aber so eine "halb-halb"-Foto habe ich nie gesehen.

    Hab ich für mein Buch machen lassen und wird Titelbild im Kapitel Fellpflege. :D

    Smilla sieht auf dem frisch geschoren Bild so lockig aus, weil sie gerade aus dem Bach kam.


    Also Farben sind beim Perro fast alle möglich.

    Von einfarbis schwarz und braun in allen Abstufungen bis hin zu sandfarben und auch weiß.

    Und dann halt mit weißen Abzeichen oder richtig gefleckt.

    Smilla hatte 1x Welpen mit einem ebenfalls schwarzen Rüden - heraus kamen ein brauner und ein schwarzer Welpe mit weißen Abzeichen und zwei weiße mit schwarzen Flecken.


    Ja, also ganz ohne saubermachen geht es natürlich nicht, dann müsstest du wahrscheinlich eher Richtung Deutsch Kurzhaar oder Nackthund gucken (die Deutsch Kurzhaar meiner Schwiegereltern ist nie richtig dreckig, haart aber wie die Seuche).

    Ich habe nicht so einen extremen Sauberkeitsfimmel.

    Nach der Schlammschlacht auf dem Bild habe ich sie in der Dusche mit klarem Wasser abgespült - fertig. Sie sehen dann vielleicht nicht aus wie mit weißer Riese gewaschen, aber wenn noch was im Fell ist, sind es meist kleine Reste und die fallen nach dem Trocknen auch ab.

    Natürlich kann in den Locken auch was hängen bleiben - Kletten, Samen, kleine Äste - aber das habe ich nicht jedes mal. Und wenn sie da viel drin haben, mache ich abends beim TV gucken Körperpflege mit Kuscheln. Bis es abends ist, haben sie sich auch schon viel selbst aus dem Fell gezogen.

    Aber wie gesagt, ich habe das nicht täglich - es kommt wahrscheinlich auch darauf an, wo man spazieren geht. Würde ich jeden Tag quer durch den Tannenwald stiefeln hätte ich wahrscheinlich auch täglich kleine Tannenzweige im Fell. Aber meine bleiben in der Regel meist auf dem Weg.

    Wenn bei mir jemand einen Welpen nach Farbe möchte, kann er womöglich ewig warten.

    Selbst wenn ein Hund in der Farbe dabei wäre kann es ja sein, dass er vom Charakter einfach nicht zu der ruhigeren Familie passt, sondern vielleicht eher zu der Sportlerin.


    Ich würde nie nach Farbe gehen sondern mich einfach mit der Züchterin besprechen, welche Vorstellungen ich habe (soll der Hund mit ins Büro, will ich Hundesport machen,...), wie ich wohne (sind in der Nachbarschaft nur unkastrierte Hündinnen, ländlich oder Stadt,...) und dann schauen, welche Welpen am besten dazu passen könnten - das kann man so mit 6 Wochen meist schon gut einschätzen.