Beiträge von LosPerros

    Nein, würde ich nicht.

    Das würde bei meiner Rasse nur dann gehen, wenn der Hund total rasseuntypisch wäre und damit wäre das Ziel, die Rasse kennenzulernen, ja verfehlt.

    Warum das bei rassetypischen Vertretern schwierig ist:

    - Sie binden sich stark an "ihre" Menschen, stehen aber Menschen außerhalb der eigenen Familie eher zurückhaltend bis misstrauisch gegenüber. Sie gehen mit Fremden auch nicht einfach so mit.

    - Sie sind wachsam, was mit der Zurückhaltung zusammen schon händelbar sein sollte. Meine Hunde sind es gewohnt, sich an mir (ihrer Familie) zu orientieren, so dass sie beim Spaziergang bei Begegnung mit anderen Menschen entspannt bleiben (oder von mir entsprechende Befehle, wie "an die Seite" bekommen). Das kann ich halt bei Fremden nicht garantieren.

    - Ich kann nicht garantieren, dass die Leute dann genauso "vorausschauend" spazieren gehen, wie ich das tue. Die Rasse ist halt sehr reaktionsschnell (Hütehundverhalten). Das ist mir zu unsicher - es sind halt keine "Nebenherlauf-Hunde".


    Ich nehme Rasseinteressenten aber öfter mal mit auf einen Spaziergang, damit sie die Hunde draußen live erleben können. Dazu erzähle ich dann einiges.

    Oder ich biete an, dass sie sich einer Wanderung unseres Vereins anschließen können. Da sind dann viele verschiedene Hunde und viele Besitzer zum Ausfragen. Da wir nach so einer Wanderung dann immer noch irgendwo zum Mittag einkehren oder picknicken, ist auch viel Zeit für Fragen.

    Und wer dann immer intensiver interessiert ist, kann gern mein Buch lesen. ;)

    Ja, es gibt relativ gesunde und fitte Vertreter der Plattnasen.

    Aber tatsächlich ist es so, dass das im Vergleich zur Gesamtpopulation halt viel zu wenige sind, sonst würde dieses Thema nicht schon seit Jahren so stark thematisiert werden.

    Dass die Rasse/die Rassen viel stärker belastet sind als man glaubte kommt halt erst zum Vorschein, seit vermehrt die Anatomie unter die Lupe genommen wird und die Ärzte da auch zusammenarbeiten und ihre Erkenntnisse teilen (anstatt dass jeder zwar weiß, dass er selbst solche Hunde vermehrt auf dem Behandlungstisch hat, aber es eben keinen Austausch darüber gab, so dass die Gesamtmenge im Dunkeln blieb).

    Vorher wurde halt auch alles mit diversen Ausreden schön geredet, wie z.B. "die lustigen Geräusche sind eine Eigenart der Rasse" (hat man hier ja auch gehört) und "das ist das typische Bully-Lächeln" (wenn der Hund seine Lefzen extrem nach hinten zieht, um mehr Luft zu bekommen). Denn ein Hund muss nicht röcheln um zu zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist, da reicht auch schon das Verziehen des Gesichts bei nicht übermässiger Belastung oder erhöhten Temperaturen.

    Dass das eigentlich nur "rassetypisch" ist, weil es mit ernsten anatomischen Problemen zusammenhängt, wurde eben erst nach eingehenden Untersuchungen bewusst und leider halten sich diese Aussagen teilweise weiter in den Köpfen der Rasseliebhaber - ich kann das ja auch zum Teil verstehen, wenn man etwas liebt fällt es schwer, negatives anzunehmen.

    Und es ist ja nicht nur das Atmen, sondern auch Wirbelsäulenprobleme durch die angezüchtete deformierte kurze Rute und den zu kompakten Körper, Hautprobleme durch übermäßige Faltenbildung, Augenprobleme, sogar Allergien und Unverträglichkeiten treten mittlerweile viel zu häufig auf, als dass das noch ein Zufall sein könnte.

    Ich kenne recht viele Bullyhalter, die das ständige Pupsen ihres Hundes als liebevolle Rasseeigenart ansehen. Aber letztendlich weist das auch nur darauf hin, dass die Hunde Darmprobleme haben oder beim Fressen zu viel Luft mit verschlucken, weil sie Atemprobleme haben.

    Auch die Ausrede, dass sich ein Hund ab 15 oder 20 Grad nicht mehr bewegen können muss, hält sich gern, um die Problematik zu verschleiern.

    Ich kenne eine Bullyhalterin, die ihre 4 Hunde abgöttisch liebt und eben genau diese Ausreden nutzt. Aber wirklich gesund ist da nur einer der Hunde und das ist halt viel zu wenig, wenn man dieselbe Rasse besitzt - im Vergleich dazu hab ich auch 4 Hunde derselben Rasse gehabt und da war keiner benachteiligt oder krank.

    Bin ich mit der Bullyhalterin spazieren gegangen hat sich da ja schon gezeigt, dass die Rasse kaum eine Chance auf Normalität hat, denn die Runden fielen deutlich kürzer und langsamer aus, als wenn ich allein gegangen bin. Für einen der Hunde musste immer Wasser mitgenommen werden, weil der sich überhaupt nicht herunterkühlen konnte, einer war mehrfach operiert und hatte trotzdem Probleme, einer hatte ständig entzündete Hautfalten und alle 3 haben mehr oder weniger geschnorchelt und gegrunzt (entweder nach etwas Getobe oder sogar schon, wenn er sich nur freute).

    Das ist eben nicht normal.

    Und so etwas darf ich durchaus sehr kritisch betrachten und mich dazu äußern. Das heißt ja nicht, dass ich Bully-Bashing oder Frenchy-Shaming mache, weil ich die Rasse blöd finde und sie deshalb schlecht reden will. Ich darf aber über die traurige Entwicklung der Rasse reden.

    Und auch wenn es problemfreie oder relativ gesunde Vertreter der Rasse gibt. Es reicht ja schon wenn 4 von 6 Welpen Probleme haben. Und ich möchte so eine Zucht einfach nicht unterstützen.

    Ich wohne in einer Kleinstadt recht zentrumsnah, zum Wald muss ich nur etwa 10-15 Min. gehen.

    Diese 10-15 Min. können mitunter aber echt total nervig mit 3 Hunden sein, wir da eine ganze Ecke lang einen bei schönem Wetter von Hinz und Kunz genutzten Weg ohne Ausweichmöglichkeit gehen müssen. Der Weg ist halt ein beliebter Spazierweg, weil er auch zu unserem Wildpark führt und man eben mit Hund eine kleine Runde drehen kann. Das ist dann manchmal schon ein Spießrutenlauf, weil es echt eng wird, wenn man mehrere Hunde an der Leine hat und einem dann eine Familie mit Kinderwagen und Kleinkind mit Tretroller entgegen kommt.

    Deshalb meide ich den Weg zu Stoßzeiten und an den Wochenenden. Und ich fahre einfach manchmal gern woanders hin. Meine Lieblingsrunde ist da z.B. nur mit dem Auto zu erreichen und auch wenn ich mal im Feld laufen möchte, muss ich hinfahren.

    Fahren kommt so im Schnitt 3x die Woche vor und ansonsten versuche ich, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Z.B. wenn wir bei den Schwiegereltern im Nachbarort eingeladen sind, die haben eine nette kleine Runde direkt vor der Haustür, so bekommt man ab und an auch mehr Abwechslung.

    Im Grunde kann man alles davon (besser oder schlechter) trainieren - dafür ist aber unbedingt zu einem Trainer zu raten. Wichtig ist, dass man nicht zu schnell die Trainingsart wechselt, weil man das Gefühl hat, dass die Methode nichts bringt. Das ist nämlich meist der Grund, warum es letztendlich gar nicht klappt. Wir Menschen neigen dazu, zu ungeduldig zu werden, weil das Lernen und Verstehen bei uns eben meist schneller geht. Beim Hund kann das, wenn sich ein Verhalten stark festgesetzt hat, sehr lange dauern und man muss da wirklich konsequent dran bleiben.

    Und ich würd ihn zum Wohl der Kinder dringend an einen Maulkorb gewöhnen.

    1. Ausflippen beim Rausgehen

    Das hört sich für mich nach einer Verknüpfung an und die Erwartungshaltung fährt dabei extrem hoch - Kinder anziehen wird mit Spaziergang verbunden, die Aufregung steigt und je mehr man sich aufregt, desto schneller geht es vielleicht (zumindest gibt es keine Konsequenzen).

    Bei manchen Hunden hat man sowas schneller aufgebaut, als man gucken kann. Ich hatte das mit meiner einen Hündin auch und da half nur, das Anziehen uninteressanter zu machen. Sprich: Ich hab mich angezogen, mich wieder hingesetzt, mich ausgezogen, bin später zur Gardobe gegangen um mich an und gleich wieder auszuziehen, hab meinen Schlüssel genommen und geklimpert, hab in Ruhe mit Jacke einen Kaffee getrunken...... das dauerte eine ganze Weile, aber irgendwann war es meiner Hündin zu blöd sich immer aufzuregen, wenn gar nichts passiert. Und ich hab jede kleinste ruhige Minute (Atempause) meiner Hündin genutzt, um sie zu belohnen.

    Zumindest war es bei meiner Hündin, dass sie deutlich ruhiger wurde, als die Erwartungshaltung nachließ. Sie fiept durchaus nochmal, aber ist nicht mehr so laut.

    2. Futterneid

    Auch da kann man bis zu einem gewissen Grad trainieren, aber auch das braucht Zeit und vor allem Feingefühl und gerade deshalb ist dringend zu einem Trainer zu raten. Auch wenn nicht jeder Hund lernen mag, dass der Mensch sein Futter anfassen kann, aber oft kann er lernen entspannt zu sein, weil er sich sicher genug fühlt, dass ihm nichts weggenommen wird.

    3. Pipilecken

    Finde ich komisch, dass er da mit Infekten und Co reagiert, denn das gehört für Hunde ja durchaus zum "Zeitungslesen" dazu, so dass selbst zu viel davon eigentlich nicht problematisch sein sollte. Ich würde da mal checken, ob Magen und Darm überhaupt in Ordnung sind oder ob sein Immunsystem durch den Stress den er sich macht, nicht gut aufgebaut ist. Ansonsten ist auch das häufig trainierbar indem er lernt, dass er sich auch beim Spaziergang an seinem Menschen orientieren kann, bzw. der Mensch eben den Ton angibt. Ich hatte mal einen sexuell recht engagierten Rüden, der ist natürlich auch auf jeden Geruch angesprungen, hat geleckt, geschmeckt was das Zeug hält und wollte alles anpinkeln (inklusive mir). Am Ende kannte er das Kommando "da nicht" und hatte gelernt, dann weiterzugehen und eben da nicht zu markieren oder zu lecken wie blöd (klar, bei läufigem Damengeruch klappte das nicht immer perfekt, aber er ist nicht mehr so extrem hochgefahren).


    Ich würde also, den Hund erst einmal komplett tierärztlich durchchecken lassen, mit großem Blutbild, Schilddrüsenwerten (auch da kann ein Ungleichgewicht das Verhalten stark beeinflussen), Darmprofil.

    Und dann würde ich mir einen Trainer suchen und die Trainingsmethoden auch lange beibehalten (ständige Wiederholungen sind gut, zu schnelle Wechsel bringen einen Hund nur mehr durcheinander). Und hier würde ich nach einem Trainer gucken, der seinen Plan individuell auf den Hund ausrichtet und ihn sich dafür auch gut und gründlich anschaut. Ein Trainer, der für jedes Individuum dieselben Methoden anwendet, ist da nicht richtig.

    Das kommt da einfach auf den Hund an.

    Mein Rüde ist 13 und hier ist klar, dass definitiv kein Welpe einzieht, solange er noch da ist.

    Denn er kann mit so kleinen Nervzwergen absolut nichts mehr anfangen und da er auch nicht mehr die 100%ige Sehkraft hat, kann ein "genervtes wegschnappen" auch mal daneben gehen.

    Gegen jüngere Hunde hat er dagegen nichts und bei verspielten Mädels (die auch wirklich schon Mädels sind und auch so riechen) kann er manchmal richtig aufblühen.

    Ich hätte jetzt spontan die Demodex-Milben in Verdacht weil ich einen Hund kenne, der damit auch zeitweise Probleme hat und genauso aussieht.

    Demodikose kann entstehen durch falsche Fütterung, Stress, oder ein unausgewogenes Immunsystem (wie bei Giardien, viele Hunde leben mit den Viechern problemlos, wenn ihr Immunsystem und Darmsystem top ist) oder anderen, vorliegenden Erkrankungen.

    Ich finde, dass man über die Schuldfrage gar nicht streiten muss.

    Es ist schlimm genug, dass es Extreme gibt, da frage ich nicht nach dem Hauptschuldigen.

    Schuld sind für mich alle die, die meinen durch so Extreme hervorstechen zu wollen, ohne Rücksicht auf den Leidtragenden.

    Ob das jetzt ein Züchter ist, der seinem eigenen Ego hinterherjagt und dessen Zuchtziel einzig Popularität und auffallen ist.

    Ob das ein Käufer ist, der so ein Tier will, weil es niedlich und der Rest einem egal ist.

    Oder ob das ein Richter ist, der den Zweck seines Jobs bis zur Grenze ausreizt und meint, dass auffällig immer auch schön wäre.

    Aber rein gefühlsmäßig fände ich einige fehlende Zähne bei einer ansonsten wohl sehr gesunden Rasse nun nicht so beachtenswert wie eben die Zahnproblematik der Plattnasen, weil das mit der fehlenden Schnauze eben zig schwere Probleme hervorruft. Von Schädeldeformation, Augenproblemen, eben Kiefer- und Zahnproblemen und eben die furchtbare Luftnot.

    Wobei die Plattnasen ja auch nicht von heute auf morgen entstanden sind und die Nackis haben durchaus schon häufiger Probleme mit fehlenden Zähnen. Wenn man da jetzt auch nicht guckt und das schleifen lässt, wird es vielleicht auch mal richtig blöd.

    Bei meiner Rasse darf z.B. ein Hund, dem ein Zahn fehlt, nur mit einem mit vollständigem Gebiss verpaart werden. Und bei meiner Rasse kommt das wirklich mehr als selten vor - in meinen 15 Jahren Zucht kannte ich 2 Hunde, denen ein Zahn fehlte.

    Bei einigen der Nackis ist da, glaub ich, die Regel etwas großzügiger gestaltet und das kann dann natürlich bei einer Rasse, bei der das häufig vorkommt, schlimmer werden, wenn da z.B. 2 Hunde mit fehlenden Zähnen verpaart werden dürfen und/oder ein Hund mit 3 oder 4 fehlenden Zähnen womöglich in der Zucht eingesetzt werden darf - wie genau da die Regeln sind, kann ich natürlich nicht sagen und es mag schwierig sein, so richtig dagegen anzugehen, weil das Gen für die Fellosigkeit da wohl auch was mit zu tun hat. Aber wenn es z.B. erlaubt wäre 2 Mexikaner miteinander zu verpaaren, deren alle Backenzähne fehlen, finde ich persönlich das unpassender als wen einer der Partner diese Backenzähne haben muss.

    Trotzdem würde ich die Nackthunde deshalb noch lange nicht als Qualzucht einstufen, denn sie quälen sich ja nicht.

    Ich denke, da war die Evolution schon einen Großteil dran beteiligt die Hunde so zu gestalten, dass sie gut an ihren Lebensraum angepasst waren.

    Nein, das muss überwiegend durch künstliche Zuchtselektion passiert sein. Evolutiv passieren so krasse Veränderungen niemals in tausend oder gar ein paar hundert Jahren, das ist viel zu wenig Zeit.


    Was jetzt übrigens nicht negativ gemeint ist, ich finde nicht, dass es dadurch irgendwie "schlechter" wird oder so.

    Ich empfinde das absolut nicht als negativ. Wenn man diskutiert muss es auch unterschiedliche Meinungen geben und verschiedene Überlegungen zu einem Thema. Denn nur so kann man auch neue Erkenntnisse oder Ansichten sehen und seine eigene evtl. auch überdenken. Ich glaube dir auch, dass Veränderungen nicht zu sehr in tausend Jahren entstehen. Ich überlege nur warum wir davon ausgehen, dass es "nur" tausend Jahre sind, nur weil die erste Überlieferungen solcher Hunde eben aus dieser Zeit stammen. Es kann ja theoretisch auch sein, dass eine Entwicklung schon weitaus früher stattfand, noch bevor irgendwer was aufschrieb.

    Ich sehe das anders. Natürlich hat der Mensch da auch einen Einfluss, je nachdem wozu er in den unterschiedlichen Ländern den Hund genutzt hat. Aber damals ging es wohl nicht um irgendwelche Schönheitsideale, sondern um Funktionalität. Und diese domestizierten Hunde brauchten nicht mehr verwildert in der Natur leben, warum also sollen sie dann so aussehen? Es wäre doch gar nicht nötig.

    Als Beispiel könnte man da auch Elefanten nehmen. Seit einiger Zeit werden in Afrika immer mehr Elefanten ohne (angelegte) Stoßzähne geboren. Das wird natürlich am Menschen liegen und der Wilderei. Aber trotzdem hat der Mensch sie nicht bewusst so gezüchtet, sondern die Natur hat sich eingemischt.

    Warum sollte sie das nicht auch vor Ewigkeiten beim z.B. Husky gemacht haben, weil sie dann bessere Chancen hatten?


    Ich finde es übrigens nicht so gut dass du mir unterstellst, ich würde Menschen in Rassen und Zucht einteilen.

    Denn ich habe ja deutlich genug gemacht, dass ich eben NICHT von Zucht rede, sondern vom Einfluss der Natur und des Lebensraumes in die evolutionäre Entwicklung beim Menschen.

    Deshalb möchte ich noch einmal deutlich machen, dass die Wörter Zucht und Rasse in Verbindung zum Menschen einzig von dir kamen und ich das nicht so nett finde.


    wir reden hier nicht von irgendwelchen Lebensbereichen, wir reden hier von den Amtstierärzten...

    Aber, wahrscheinlich sind sowieso alle die nicht eurer Meinung sind, nicht kompetent...


    Also wichtig wäre erst einmal, dass die Amtstierärzte auch informiert werden.

    Denn es hat eine Chinese Crested Züchterin erzählt, dass sie ihre Hunde beim Amtstierarzt vorstellen wollte, um an der Ausstellung teilzunehmen, der aber gesagt hat, er wüsste von nichts, auch nicht was er da untersuchen sollte und das wäre eh totaler Mist, weil er auch noch anderes zu tun hat, als plötzlich 100erte von Hunden eine Bescheinigung auszustellen. Und d.h. dann dass diese Züchterin gar nicht zur Ausstellung kann.

    Weshalb ich das und einige andere vorgekommene Dinge tatsächlich für etwas zu willkürlich und schlecht überdacht halte.

    Die, die da oben sitzen und sich da einige Rassen rausgepickt haben, scheinen in meinen Augen kaum eine der Rassen wirklich persönlich zu kennen oder sich mit ihnen richtig auseinander gesetzt zu haben.

    Pudel werden geschoren? - ab auf die Liste ohne zu hinterfragen was passiert, wenn man sie nicht mehr schert.

    Spaniel haben Hängeohren? - Ab auf die Liste, weil die ja Ohrenentzündungen bekommen können.

    Nackhunde haben kein Fell (denn ich glaube nicht, dass es da um die Zähne geht) - ab auf die Liste, weil das unnatürlich ist, ohne die Rassegeschichte zu kennen und sich so einen Hund mal live anzuschauen.


    Was die Amtstierärzte betrifft, werden die damit auch schnell überfordert sein. Es gibt über 250 Rassen und keiner kann jede persönlich kennen und alles über sie wissen.

    Ich denke, die haben einfach so vorschnell irgendwas beschlossen und das hinterlässt natürlich das Gefühl, dass sie Rassehundezucht vorverurteilen.

    Meiner Meinung nach haben alle "da oben" jetzt mind. 6 Jahre Zeit gehabt (seitdem das Thema Qualzucht eben Thema ist), um sich was vernünftiges zu überlegen, statt so halbgaren Mist, der nur die kontrollierten Züchter betrifft, aber weder die Vermehrer noch kleinen Privatvereine mit Privatausstellungen.

    So nutzt das den Rasen mal rein gar nichts.

    Aber ist es nötig ein Tier zu züchten, das so derart verfilzen kann, dass es Bewegungsunfähig wird?

    Wie gesagt, bürsten, waschen, Krallen schneiden...das ist alles normale Pflege eines Haustieres.

    Hm, dann müsste man theoretisch auch fragen ob es o.k. ist ein Tier so zu züchten, dass die Krallen derart wachsen können, dass sie bewegungsunfähig werden.

    Ich denke, man muss da einfach mehr differenzieren.

    Es gibt Rassen wie den Pudel, den Barbet, den Lagotto, den spanischen Wasserhund - die gibt es schon seit tausenden von Jahren mit ihrem nichthaarenden Fell, dass halt irgendwann mal abgeschnitten wird, wenn es zu lang wird. Vor tausenden von Jahren haben die Menschen sich aber sicher nicht überlegt, dass sie auf das Nichthaaren und das Scheren/Schneiden müssen selektieren, sondern sie haben da eher auf die Eignung des Hundes geguckt. Ich denke, da war die Evolution schon einen Großteil dran beteiligt die Hunde so zu gestalten, dass sie gut an ihren Lebensraum angepasst waren.

    Und dann kam dieser Wandel, wo die Leute ihre Hunde gern vorführten, man mehr auf das Äußerliche achtete und es dann eben auch zu völligen Übertreibungen kam (da hatten aber die oben genannten Rassen ihr Fell schon seit tausenden von Jahren und da hat sich nichts dran geändert).

    Ich denke, Probleme mit dem Fell haben hauptsächlich die Hunde, die übertrieben auf Show gezüchtet wurden und wo es nur noch um das Aussehen geht - alles muss dichter sein, plüschiger etc.

    Und das kann dann natürlich wirklich beeinträchtigen, wie bei deiner Katze, wo man machen kann was man will und nichts hilft richtig.

    Wenn man den Hund aber normal pflegt und er damit nicht beeinträchtigt ist, ist das für mich egal, ob die Pflege mit einem Kamm, einem Striegel, einfach nur einem Handtuch oder mit einer Schermaschine stattfindet. Ich kann z.B. bei meiner Rasse auch mal 1 Jahr gar nicht scheren und während in diesem Jahr viele ihre Hunde bürsten, kontrolliere ich 1x wöchentlich die Locken und ziehe wenn nötig die Schnüre auseinander. Es gibt auch Spanier die schneiden mit der Schere nur die Dreads kurz, ohne Schermaschine.

    Irgendwas wird sich die Natur schon dabei gedacht haben, dass sie Hunde mit Vibrissen ausgestattet hat.

    Ja, aber da ist die Frage, ob die Natur wirklich jeden Hund gleich betrachtet hat oder da bei den unterschiedlichen Rassen je nach Herkunft, Leben und Verwendungszweck auch unterschiedliche Merkmale hat einfließen lassen. Auch wir Menschen haben uns ja völlig unterschiedlich entwickelt, nicht nur auf den Kontinenten, sondern sogar in den einzelnen Ländern - je nach Kima, Lebensweise etc. Es gibt verschiedenste Hautfarben, gekräuselte Haare, glatte Haare, ein Volk das laktoseintolerant ist, Völker mit kleineren Menschen, viel blondanteil, nordisches Aussehen, südländisches Aussehen usw.

    Z.B. könnte ich mir vorstellen, dass die Vibrissen bei Jagdhunden durchaus noch eine höhere Funktion haben als bei den Wasserhunden, die viel tauchen mussten und ständiger Wasserwiderstand, der gegen drückt, bei zu empfindlichen Vibrissen vielleicht auf Dauer nervig sein kann.

    LosPerros Aber ist das nicht auch schlimm, das Hunde ohne Schur verfilzen und sich nicht mehr bewegen können ?

    Das finde ich auch nicht richtig.

    Warum auch immer, schlägt mir YouTube ständig Videos von komplett verfilzen Hunden vor. Die nicht mehr koten können, die Bewegungsunfähig sind und furchtbare Schmerzen haben.


    Ist es ok Hunde mit so einem Fell zu züchten? (ich glaub die Bichon Rassen haben auch so leicht filzbares Fell)

    Wenn man langhaarige Hunde (mit Fellwechsel) nicht pflegt, dann würden sie ja auch verfilzen.

    Theoretisch müsste also jeder Hund dann kurzhaarig sein oder dürfte zumindest höchstens die Felllänge eines Wolfes besitzen.

    Selbst wir Menschen müssen unsere Haare pflegen, weil es ohne nicht geht.

    Hunde sind ja nun schon seit Tausenden von Jahren keine Wildtiere mehr, sondern leben (als Haustier) mit dem Menschen zusammen. Dementsprechend hat sich halt im Laufe der Jahrtausende auch der Hund verändert.

    Meine Rasse z.B. wurde das erste mal um 1000 n.Chr. erwähnt, wie alt sie wirklich ist, kann niemand sagen.

    Und damals hat sich wohl kaum einer gesagt, dass er mal nichthaarende Hunde züchten möchte. Viel eher hat sich die Rasse aufgrund ihrer Verwendung entwickelt - das Fell musste halt im Frühjahr genauso dick sein wie im Sommer, Herbst oder Winter, weil die Rasse anfangs hauptschlich im kalten Meer gearbeitet hat und später dann auch i den Bergen, wo das Klima rauher ist. Daraus entwickelte sich dann halt irgendwann mal ein Fell, dass dann eben jährlich mit den Schafen abgeschnitten wurde, ansonsten aber wuchs, so dass die Augen vor den Bergwinden.

    Huskys entwickelten sich wiederum anders, zwar auch kaltes Klima, aber dafür mehr Schnee für Höhlen etc. Dafür wurden sie halt sehr ausdauernd, was das Laufen betrifft.

    Wir Menschen verloren das Fell, weil wir lernten Feuer zu machen und uns Klamotten überzuziehen.


    Nicht jede Veränderung ist herbeigezwungen, etliche sind aus der Natur und der Verwendung heraus entstanden. Und ich finde es absolut nicht verwerflich wenn es Rassen gibt, denen man mehr Pflege angedeihen lässt als z.B. Hunden mit kurzem Haar, die dafür hier im Winter einen Mantel tragen müssen.

    Es sind halt keine Wildtiere mehr, die allein überleben müssen.

    Das mussten sie schon vor tausend Jahren nicht mehr.


    Für mich ist eine Qualzucht alles das, was einen Hund sein ganzes Leben leiden lässt und ihm wissentlich allein aus Schönheitssicht angezüchtet wurde.

    Und das entsteht leider oft (nicht immer) aus dem Drang heraus, einen Standard extrem auszureizen, um die auffälligsten Tiere zu haben und sich hervorzutun. Leider zeigt sich dann meist erst nach vielen Jahren, dass das eine Rasse in den Ruin treiben kann.

    Alles, was von der Evolution beeinflusst wurde, ist für mich keine Qualzucht, denn meine Hunde leiden ja nicht seit Geburt unter körperlicher Beeinträchtigung, sie haben tolles Fell und bekommen die dafür notwendige Pflege, so wie ich mein Haar auch pflegen muss.

    Ich halte übrigens auch Nackthunde nicht für eine Qualzucht, denn denen fehlt nicht nur das Fell, sondern die Evolution hat dafür gesorgt, dass die Haut viel widerstandsfähiger und unempfindlicher ist, als bei manch befelltem Hund. Mir machen da eher die oft fehlenden Zähne Sorgen. Denn da sollte meiner Meinung nach in der Zucht strenger mit umgegangen werden.