Ich habe 3 Stück und die Rasse eignet sich nur bedingt für so eine Ausbildung.
Es gibt natürlich Ausnahmen, 4 meiner Nachzuchten arbeiten auch in der Therapie (mit Behinderten, in der Logopädie, mit Kindern, zur Auflockerung der Kinder beim Familienrichter) ABER - und das ist ein großes aber - wenn so eine Ausbildung unbedingt ein Muss ist, dann würde ich zu einer anderen Rasse raten.
Die meisten Perros sind rassetypisch Fremden gegenüber zurückhaltend bis desinteressiert. Das heisst, sie wollen nicht ständig von Fremden betatscht werden sondern selbst entscheiden, wann sie sich von wem anfassen lassen.
Man darf nicht erwarten, dass ein Perro fröhlich und freundlich zu jedem Kind latscht und kuscheln will.
Sie beschränken ihre enge Bindung auf ihre Familie.
Es mag auch Züchter geben, die das absichtlich aus der Rase züchten wollen, für mich ist das aber ein Rassenmerkmal, das es auch zu erhalten gibt.
Denn gerade die enge Bindung zu ihrer Familie kommt zustande, weil sie an Fremden nicht so interessiert sind.
Die 4 von mir genannten Nachzuchten sind aber auch so tätig, dass sie durchaus selbst bestimmen können und dürfen. Das heißt die Behinderten gehen nur an den Hund, wenn er hin geht und sie trösten will (Perros sind sehr sensibel), der Logopädiehund bringt die Kinder allein durch seine Anwesenheit zur Mitarbeit, der Hund beim Familienrichter ist äußerst sensibel, aber freibestimmend. Er lockert gern mit vorgezeigten Tricks auf und gibt "High Fife", aber geht auch selbstständig zum Kuscheln zu traurigen Kindern, das macht er instinktiv.
Trotzdem hätte es eben auch sein können, dass das alles nichts für die Hunde gewesen wäre.
Gerade verhaltensoriginelle Kinder können ja durchaus mal schnell in der Stimmung umschlagen.
Und für so eine Aufgabe würde ich definitiv nach Rassen gucken, die sehr zugänglich zu Menschen sind, nicht zu arg sensibel und vor allem wenig nachtragend.
Und da fallen mir auf jeden Fall die Retriever ein.
Vorneweg Goldie und Labrador, die schon lange auf Freundlichkeit und Zugänglichkeit gezüchtet wurden.
Aber auch der Flat Coated Retriever könnte passen.
Wie wäre es mit einem Barbet? Kenne mehrere, die als Schulbegleithund arbeiten.
Würde ich eher weniger sehen.
Die ganzen Wasserhunde sind sich da relativ ähnlich - Fremden gegenüber vorsichtiger und sensibel, wobei der Portugiese mit seiner Eigenwilligkeit nochmal etwas aus der Reihe tanzt.
Da ist es einfach Glückssache bei den Wasserhunden.
Der Barbet hat dazu in der Regel noch guten Jagdtrieb. Er ist der einzige Wasserhund, der noch eine Arbeitsprüfung ablegen muss.