@AnjaNeleTeam von mir gibt's einen dicken Kutscher hinterher deinen Beitrag würde ich gerne mehrfach liken
Tut mir Leid, aber genau das ist Quatsch!
Der Standard-Labrador ist eher für dumme Menschen gezüchtet (ich darf das sagen, ich habe selber einen). Man meint nämlich schnell, der sei ja so ruhig und behäbig und anspruchslos und damit der geborene Familienhund (Selbsterziehung gratis mit inbegriffen).
Aus den Rassezuchtvereinen des VDHs behaupte ich, muss man eher Pech haben, wenn man ein Exemplar findet, das nicht arbeiten möchte. Ansonsten bekommt man nahezu jedes Standardexemplar an die Arbeit. Aber sie bieten das nicht mehr unbedingt alleine an, weil das nicht der Nachfrage entspricht. Und da sind wir wieder bei den dummen Menschen, die meinen einen Labrador haben zu wollen, aber der soll bitte nur so mitlaufen und keine Arbeit machen. Für Rasseliebhaber ist das zum heulen!
Und so ganz am Rande: auch ausstellen ist Arbeit! Denn der Labrador steht frei und muss sich präsentieren. Da steckt viel Training hinter. Das ist nicht: wir gehen mal eben in den Ring hübsch aussehen....
Edit:
Und auch das ist eher ein Problem der Halter und nicht der Anlage der Hunde (unabhängig davon stellt sich die Frage, ob das Rassehunde sind oder modische Mischlinge und wie die sozialisiert worden sind)...
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Dein Satz sagt es schon: Der Standard-Labrador ist eher für dumme Menschen gezüchtet.
Standard Labradore werden häufig gezüchtet für Menschen, die es einfach haben wollen - ein leichter Familienhund ohne große Ansprüche.
Ich habe das Thema gerade aktiv mit einer befreundeten Züchterin über meine Rasse, denn auch hier gibt es welche, die mehr Wert auf Aussehen und Show legen.
Einige dieser Hunde, die schon über Generationen so laufen, sind völlig anders als unsere Hunde.
Und ja, im Gegensatz zu den Züchtern, die auf das rassetypische Wesen in der Gesamtheit Wert legen, sind diese Hunde oft viel stereotyper und zeigen eine viel geringere Bandbreite an Verhalten und Wesenszügen. Das Arbeiten fällt ihnen zunehmend schwerer, bzw. sind sie schneller abgelenkt oder geben schneller auf.
Sie sind langsamer, sowohl in Bewegung als auch im Geist.
Und das ist ja ganz logisch.
Es wird bei diesen Zuchten Wert auf bestimmte Merkmale gelegt, aber andere außer Acht gelassen. Und alles was man nicht mit einbezieht, verschwindet logischerweise aus einer Rasse.
Ich kenne z.B. einen Junghund meiner Rasse, dessen Mutter reiner Showhund ist, spielt zwar gern Frisbee, aber das ist ja keine Aufgabe.
Der Vater ist ein besonders Hübscher, stattlicher, der aber keine besonderen Arbeitszüge mitbringt (sein Bruder dagegen wäre perfekt gewesen, aber halt nicht so stattlich).
Von dem Junghund wurde mir nun vom Züchter dermassen vorgeschwärmt und ich durfte ihn mir neulich anschauen. Ich sehe absolut nicht rassetypisches im Verhalten in ihm, er ist halt wunderschön.
Er hat sich das erste mal soooo toll scheren lassen (hat nicht mit der Wimper gezuckt und perfekt gestanden), er ist soooo sozial und freundlich zu jedermann, er ist soooo lieb,......er ist total ausgeglichen und ruhig.
Ein Hund meiner Rasse ist normalerweise zu Fremden rassetypisch etwas zurückhaltend oder zumindest erstmal desinteressiert - er läuft mit dem Körper wedelnd auf jeden zu und streicht um die Beine wie eine Katze.
Er zeigt in jeder Situation dasselbe Verhalten, wirkt dabei fast stoisch - jede Regung geht ihm ab, er wirkt stumpf auf mich. Es ist schön, dass er alles mitmacht, aber er zeigt überhaupt kein Stück Eigencharakter oder dass er mal was nicht so toll findet. Er lässt alles über sich ergehen.
Hunde meiner Rasse sind normal recht aktiv, besonders als Junghunde. Sie zeigen verschiedene Facetten und Stimmungen und der Blick ist sehr wach.
Bei ihm ist eindeutig die wache Aufmerksamkeit weggezüchtet, er ist ein Hund geworden, der eben alles mitmacht.
Er apportiert schön, aber richtiger Arbeitswillen ist nicht da, weniger Ausdauer und kaum Eigeninitiative.
Genauso habe ich einen Test meiner Rasse in Schweden gesehen, die sehr viel Wert auf Freundlichkeit und Familientauglichkeit legen. Der Hund hat jede Aufgabe des Tests gemeistert. Aber, und das fand ich erschreckend, alles mit demselben Verhalten und derselben Mimik. Ob das Mitgehen mit Fremden war (das würden meine im Leben nicht tun, denn sie wurden ursprünglich so gezüchtet, nicht mitzugehen), das Begrüßen, das Holen eines Spielzeugs,....es war nicht einmal (Vor)Freude, Aufregung, Grusel zu erkennen und der Hund hatte keinerlei Körperspannung - Körperspannung zeigen meine z.B., wenn ich den Dummy auslege/wenn die Arbeit gleich los geht/wenn sie arbeiten dürfen.
Ich denke es gibt durchaus einen großen Unterschied zwischen den Show- und Arbeitslinien.
Ich habe ja nirgendwo geschrieben, dass ich Showlinien richtig blöd finde. Aber sie sind tatsächlich einfach etwas dümmer und einfacher.
Es ist ja ein Unterschied, ob ein Hund Freude am Apportieren hat oder ob zusätzlich noch der Wille zur Leistung stark/stärker vorhanden ist.
Und wenn jemand wirklich Interesse hat und seinen Hund arbeiten will, dann finde ich einen ursprünglicheren Arbeitshund als besser geeignet.
Wenn man eher einen Familienhund sucht, der Lust am Apportieren oder anderen kleinen Aufgaben hat, dann ist ein Showhund super geeignet.
Es ist für mich keiner besser oder schlechter.