Beiträge von LosPerros

    Dieses "Einsperren-Gerede" halte ich für viel zu menschlich gedacht und übertrieben.


    Wenn ich (als Züchter) Welpen habe, haben diese auf ihrem Wohnzimmer-Spielplatz auch immer eine Box ohne Tür stehen und die wird unheimlich viel zum Schlafen genutzt, weil sie sich dort eifach gut geschützt fühlen. Die Box gibt ihnen das Gefühl einer Höhle, nichts kann von oben kommen und sie greifen.
    Meine eine Hündin legt sich sogar zum Säugen mit den Zwergen in die Box.
    Gerade habe ich zwei Zwerge hier, die schlafen. Im Moment zwar nicht in der Box, aber unter der Hängebrücke - sie suchen sich also durchaus solche "überdachten Orte zum Schlafen aus.


    Ich rate meinen Welpenfamilien immer, eine Box neben das Bett zu stellen, denn nicht jeder wacht auf, wenn ein Welpe nachts heimlich durchs Schlafzimmer wandert (ich zumindest würde das nicht hören, ich höre aber, wenn die Box neben mir raschelt oder klappert).
    Und nicht jeder möchte einen Hund im Bett.
    Was mir wichtig ist ist, dass die Box oben eine Öffnung hat, denn dann kann man auch den Arm reinhängen lassen.
    Wenn man eine Box nutzt, die groß genug auch später für den erwachsenen Hund ist, hat er da auch haufenweise Platz zum Bewegen und sitzt nicht in einem kleinen Käfig.
    Ich habe alle meine eigenen Hunde als Welpe so an das Schlafen und melden gewöhnt und keiner davon empfindet eine Box als etwas negatives, im Gegenteil. Sie haben die Box als Welpe als sicheren Rückzugsort im Dunkeln kennengelernt und legen sich da heute noch gern rein.


    Von Wecker stellen halte ich persönlich nichts, denn damit macht man den Welpen durchaus unnötig wach und ein Welpe braucht den Schlaf dringend, weil dort viel körperliche Entwicklung stattfindet.
    Und zumindest meine Welpen hatten schnell raus, dass Wecker klingen aufstehen bedeutet.
    Meine Zwerge hier sind jetzt 6,5 Wochen alt schlafen nachts in der Wurfkiste, ich mit den erwachsenen Hunden 1 Etage drüber. Die Zwerge hatten schon am dritten Morgen den ich nicht mehr im Wurfzimmer schlief raus dass ich gleich komme, wenn es über ihnen klingelt. Wenn sowas nachts alle 3 Stunden passieren würde, wäre das schlecht für den Schlaf des Menschen und die Entwicklung des Welpen.


    Ich halte es also für absolut nicht verkehrt, wenn ein Welpe nachts eine geräumige Box hat.
    Welpen meiner Rasse z.B. wiegen etwa 3-4 kg, wenn sie ausziehen und brauchen als Erwachsene eine Boxengröße von etwa 50 Breite, 80 Länge und 60 Höhe - für so einen Zwerg also mehr als genug Platz, um darin Samba zu tanzen.

    Es ist schade, dass manche Tierschützer so eine Schiene fahren, ohne überhaupt wirklich Ahnung zu haben.


    Ich habe durchaus schon Menschen zu einem Tierschutzperro geraten, wenn es eben passte. Aber bei manchen ist das halt nicht so.
    Zudem ist eine gute Zucht unheimlich wichtig für die gesamte Hundepopulation auf der Welt.
    Züchter und ihre Vereine sind die, die die Forschung an Erkrankungen finanziell unterstützen. Ich kenne zumindest keinen Tierschutzverein, z.B. die Gesellschaft zur Förderung Kynologischer Forschung e.V. (GKF) unterstützt, aber die meisten Rasevereine und viele Züchter privat sind hier Mitglied.
    Würde die Forschung nicht unterstützt, könnte sie sich allein nicht finanziell halten.
    Es könnte nicht mehr an der HD oder sonstigem geforscht werden.
    Es würde viele Gentests, die Erbkrankheiten ausschliessen, nicht geben.
    Die gesamte Hundepopulation würde mehr erkranken an Dingen, die man eigentlich ausschliessen könnte - und das betrifft auch die Straßenhunde.
    Zudem macht die Population der Rassehunde in Deutschland gerade mal 1/3 der gesamten deutschen Population aus. D.h., der Großteil besteht aus Privatwürfen und Vermehrerhunden, gefolgt vom Tierschutz.
    Es wäre also totaler Quatsch, am geringen Ende anzufangen, wenn man den Vermehrern damit nur eine noch größere Plattform gibt.
    Das kann man gut an den bei Tasso gemeldeten Möpsen und franz. Bulldoggen sehen.
    2013 stammten von über 3000 gemeldeten Möpsen keine 500 aus kontrollierter Zucht.
    Bei den franz. Bulldoggen waren es sogar weniger als 300 von über 6000 gemeldeten Hunden.


    Wenn sich gute Züchter nicht so um die Gesundheit bemühen würden, wären die sich unkontrolliert vermehrenden Hunde auch viel kränker.
    Tierschutz und Zucht sind die Einzigen, die sich überhaupt um die Gesundheit der Hunde bemühen und davon findest du eins doof? Das ist nicht gut überlegt.
    Statt gegen die Zucht zu wettern, solltest du dir die Vermehrer vornehmen. Tierschutz und Zucht sollten besser zusammenarbeiten - komischerweise fällt das vielen Züchtern gar nicht schwer und ich kenne eine ganze Menge, die Patenschaften haben oder anderweitig regelmässig spenden, damit sich in den Ländern was tut.
    Denn genau da muss man anfangen. Es nutzt ja nichts, wenn alle Tierschutzhunde kaufen und in den Ländern fleissig weiter vermehrt wird, weil die Deutschen ja dafür sorgen, dass es auf den Straßen nicht ganz so schlimm aussieht.
    Oder wie erklärt es sich, dass sich trotz der tausende Organisationen und Tierschutzhundekäufe nichts in den Ländern geändert hat und die Zahl der Hunde dort trotzdem noch steigt?


    Zucht ist also durchaus nicht unwichtig, um unsere vierbeinigen Lebensbegleiter zu schützen.
    Und wenn jemand eine bestimmte Rasse möchte mit bestimmten Eigenschaften, dann ist der Vorschlag eines Mixes auch nicht ganz passend. Wer weiß, ob der überhaupt typische Merkmale aufweist, außer vielleicht ein kleines Stück phänotypisch?
    In 2 deiner verlinkten Perro-Mixe steckt garantiert kein Perro drin und der als reinrassig angegebene ist alles, aber nicht reinrassig.



    Eine Freundin von mir hat eine Wasserhündin aus Spanien, die charakterlich eher meiner belgischen Schäferhündin ähnelt... sehr kurze Zündschnur, Konflikte werden immer nach vorn gelöst, fremde Menschen werden erstmal kritisch beäugt, nervlich ziemlich angekratzt, großer Beutetrieb. Es ist ein toller Hund - wenn man damit kann.

    Und das ist bei den Perros das Problem:
    Sie haben ein ausgeprägtes Langzeitgedächtnis.
    Gepaart mit ihrer Wachsamkeit und der rasseypischen Zurückhaltung Fremden gegenüber können Perros aus dem Tierschutz mitunter schwierig werden und oft auch zu Angstaggression neigen.
    In Perros steckt eine ganze Portion Hütehund und Hütehunde neigen eher dazu nach vorn zu gehen, als ein Boxer oder Labrador....
    das ist nunmal nichts für jeden. Sie brauchen jemanden, der sie durchs Leben führt, weil sie nicht dazu gezüchtet wurden, alles allein zu regeln, sondern sich auf ihre Menschen zu verlassen.
    Haben sie lange die falsche Erziehung genossen, kann es schwer werden.


    Ich kenne auch Ausnahmen, einige wirklich tolle Tierschutzperros, aber von den 5 sind 2 durch PRA erblindet (etwas, was in einer guten Zucht nicht vorkommen kann) und 1 ist unheimlich ängstlich und hatte das Glück, bei perroerfahrenen Menschen zu landen, die schon einen souveränen Erstperro haben.

    Ich finde es ja generell gut, wenn es auch Menschen gibt, die Hunde aus dem Tierschutz holen.
    Aber du solltest mal überlegen, dass Zucht auch unheimlich wichtig ist.
    Ich kann zwar nicht für alle Rassen sprechen, aber die Perros werden stark auf Gesundheit gezüchtet. Dinge wie PRA (Hund wird blind) und weiteres kommen bei den Würfen der Züchter nicht vor.
    Zucht trägt also sehr zur Gesundheit der Rasse bei und ist auch aus anderen Gründen nicht unwichtig.
    Daher finde ich ziemlich unnötig und vor allem unüberlegt, ständig solche Statements loszulassen.
    Freu dich doch stattdessen über jeden Hund und jeden Hundebesitzer, egal woher er kommt.

    FCI Gruppe 1 - Schäferhunde
    Collie Kurzhaar


    FCI Gruppe 2 - Molossoide
    Broholmer


    FCI Gruppe 3 - Hochläufige Terrier
    Irish Soft Coated Wheaten Terrier


    FCI Gruppe 4 - Dachshunde
    Standard Langhaar


    FCI Gruppe 5 - Urtyp
    Peruanischer Nackthund


    FCI Gruppe 6 - Laufhunde
    Otterhound


    FCI Gruppe 7 - Kontinentale Vorstehhunde
    Deutsch Langhaar


    FCI Gruppe 8 - Wasserhunde
    Perro de Agua Español - habe ich aber 3 davon hier ;) deshalb wäre hier alternativ
    FCI Gruppe 8 - Apportierhunde
    Curly Coated Retriever


    FCI Gruppe 9 - Pudel und haarlose Hunde
    Großpudel und Chinese Crested (die beiden gern als Duo)


    FCI Gruppe 10 - Rauhaarige Windhunde
    Irish Wolfhound oder Deerhound (haben beide ihre Reize)

    Ich reihe mich hier mal ein!


    Durch Zufall bin ich auf die Perros gekommen und mein Freund und ich sind hin und weg. 2020 wird es wohl (leider erst) soweit sein bei uns.
    Hat jemand (gern per DM) Tipps für mich bezüglich Züchter? Wir sind aus Niederbayern, nehmen aber auch längere Fahrten gern in kauf.
    Oder hat noch jemand Literatur zur Überbrückung? :rollsmile:

    Es gibt bisher nur ein richtiges Buch, welches sich vor allem mit dem Charakter auseinander setzt: Sachbuch: Perro de Agua Espanol - Der spanische Wasserhund
    Das sind bisher die Züchter, die ich persönlich kenne und aufgrund ihrer Moral und Einstellung zur Gesundheit und zum Perro allgemein empfehlen kann. Die beiden ganz unten sind Bayern und Österreich: Züchter/Welpen - Perro de Agua Español Initiative Deutschland e.V.

    Ich bin Teilzeit-Vegetarierin (wir essen ausschliesslich vegetarisch, wenn Sohn und Partnerin da sind - sie wohnen eigentlich fast hier, ziehen aber Ende des Jahres in eine eigene Wohnung).
    Seitdem essen wir generell nur noch wenig Fleisch, dafür aber viel "bewusster" und nur noch gut ausgewählt.
    Von daher ist es bei uns mittlerweile an Fleischtagen genauso teuer wie an vegetarischen, dafür aber mit deutlich mehr Qualität.


    Satt werde ich auch vegetarisch, es gibt ja genügend Rezepte mit Pseudogetreide und Co. Aber der Preis der Lebensmittel ist halt einfach höher geworden, weil man durchaus mehr "ausgefallene" Dinge zum Kochen nutzt.

    Ich denke, dass das Futter einfach nicht das Richtige ist - Blähungen, große Haufen und Co sind doch schon Anzeichen dafür.
    Es ist eben wie bei uns Menschen, der Eine verträgt kein Sauerkraut und der Andere isst es regelmässig problemlos.


    Meine Hunde kennen Belcando (war in Ordnung, nur das Welpenfutter nicht) und Platinum (da hatte ich die Probleme, die du beschreibst, mit zusätzlich sehr weichem Kot).
    Jetzt bin ich bei Josera gelandet und da gibt es keine Probleme.
    Ich füttere hauptsächlich die getreidefreien Sorten (das wäre bei Junghundefutter Young Star) wie Ente und Kartoffel.
    Aber es gibt zwischendurch auch mal einen Sack, wo Reis drin ist.
    Josera vertragen alle 3 gleich gut.

    Den Perros find ich ja schon länger sehr interessant, dazu hatte ich hier ja schon einmal nachgefragt. In unserem Hundeverein war bzw. ist, glaube ich, auch eine Frau mit einer Perros Hündin. Ich weiß nicht, ob es ihr erster Hund ist. Aber diese Hündin ist sehr schnell überdreht (noch immer), sie dürfte nun 4 Jahre alt sein. Ihr Erregungslevel ist SEHR hoch auf dem Platz, ich erinnere mich, dass sie kläffend an der Seite stand und das Frauchen auf dem Platz wirklich nur gaaanz kleine Dinge trainierte und nur dann, wenn sie kurz ruhig war. Weiß aber natürlich nicht, inwieweit das mit am Menschen oder dem Mensch-Hund-Team lag/liegt?
    Mittlerweile ist sie etwas entspannter, aber fährt sich noch immer recht schnell hoch und kläfft dann sehr.

    Perros können schnell hochfahren, deshalb finde ich die Rassebeschreibung "ruhig und ausgeglichen" völlig an der Rasse vorbei.
    Sie sind teilweise schon recht triebig und können übertreiben, deshalb finde ich es wichtig, "was" man mit ihnen macht.
    Z.B. würde ich nicht unbedingt lustige Hetzspiele, wie Ballwerfen, spielen. Da fahren die meisten Perros hoch.
    Ich bin auch kein Freund von Agility, wen der und irre kläffend durch den Parcour rast, sowas pusht natürlich - die Züchterin meiner Willow war früher mit ihren Hunden in der finnischen Nationalmannschaft, ihre Hunde sind hochkonzentriert und nicht überdreht über den Platz gerast. Es kommt also ganz darauf an, was und wie man etwas macht.


    Meine 3 pushen ich gegenseitig hoch, wenn wir in den Wald fahren, vor allem Smilla und auch Neo.
    Aber gerade Smilla, die gern mal kläffend aus dem Auto springt und die anderen jagt, weil sie total aufgeregt ist, ist bei Menschen sehr ruhig und vorsichtig.
    Perros neigen manchmal dazu, sich so über die anstehende Aufgabe oder Aktion zu freuen, dass sie es mit der Aufregung übertreiben und wenn man so einen Perro hat, sucht man sich dementsprechend passende Aufgaben.
    Zu viel WTP und Überschwang bei Erfüllung der Aufgabe - da kann man sih selbst manchmal im Weg stehen.
    Ich habe also nur bestimmte Situationen, wenn einer von ihnen mal zu aufgeregt ist, aber das habe ich nicht bei jeder kleinen Aufgabe.
    Bei einem Perro hat man in der Regel nicht so eine Situation, wie von dir beschrieben. Aber man hat durchaus mal eine Situation, in der der Hund aufgeregt ist und vor Vorfreude fast platzt.