Spanische Wasserhunde (da muss ich noch Infos sammeln)
Über die Wasserhunde allgemein (egal ob Spanier, Italiener-wobei der eigentlich eher in die Kategorie stöbern gehört - Portugiese, Franzose) findet man nicht überall "rassegerechte" Beschreibungen. Meist sind sie sehr beschönigt, weil die Schreibenden die Rassen meist gar nicht kennen (z.B. diese Rassebeschreibungen von Tierhandel oder so).
Wasserhunde sind z.B. sehr intelligent und dann steht da, dass sie leicht erziehbar sind, weil sie gern und schnell lernen.
Das vermittelt dann schnell den Eindruck einer Rasse, die halt mal ebenso nebenher mitläuft und in die man weniger Zeit in die Erziehung investieren muss, weil das so easy und flott geht.
Die lernen aber natürlich das, was sie nicht sollen, genau so schnell.
Und auch wenn ein Wasserhund schnell sitz machen kann und bei sowas der Streber der Hundeschule ist bedeutet das nicht, dass man nicht an rassetypischen Eigenheiten arbeiten sollte.
Z.B. ist der Spanier oft wachsam und dann noch zurückhaltend Fremden gegenüber. Natürlich möchte er Besucher an der Tür melden und vielleicht passiert es dann auch, dass er um die Ecke kommende Wanderer meldet. Wachsamkeit und Zurückhaltung kann sich halt manchmal gegenseitig aufbauen.
Und an so etwas muss man dann halt trotzdem arbeiten und eben da dann vielleicht mehr Zeit in die Erziehung investieren als ins Sitz. Damit der Hund dann halt später Fremde im Wald ignoriert.
Und auch dieses "Familienhunde" impliziert immer eine glückliche Familie mit Kindern, während der Hund sich über jeden Kinderbesuch freut. Auch Besucherkinder sind Fremde und auch hier muss der Hund halt lernen.
Das sind halt seltener Hunde, die von jedem angetatscht und gekuschelt werden möchten, der nicht zur Familie gehört.
Und Wasserhunde sind Arbeitshunde. Bis auf den Franzosen werden sie zwar kaum noch speziell für ihre Aufgaben gezüchtet, aber Arbeit steckt in ihrem Blut. Züchtet man ihnen alle Aufgaben weg, wie z.B. die Wachsamkeit, damit sie nicht mehr bellen, verdummen die irgendwann.
Man muss einen Wasserhund nicht dauerbespassen (ich tendiere eher dazu zu sagen, dass zumindest so ein Spanier-Welpe vor allem lernen muss, was Ruhephasen sind), aber irgendwas bieten sollte man ihnen schon.
Ich kenne nicht alle Wasserhunde super gut, daher kann ich nur sagen, was ich erlebt habe.
Portugiese:
Ist eigenwilliger als die anderen Wasserhunde, apportiert gern, am liebsten aus dem Wasser. Soweit ich weiß, war die Arbeit mit Fischern auch die Einzige, die er gemacht hat. Aber da kenne ich mich auch nicht so aus.
Barbet (Franzose):
Wird als Einziger noch regelmässiger für die reguläre Arbeit genutzt, bei ihm hauptsächlich Jagd mit Schwerpunkt Apport, aber auch Schweißarbeit,..... er muss auch für die Zucht jagdlich geprüft sein, mit Spurlaut und Co. Ich denke, dass in ihnen der Jagdtrieb auch höher ist als bei den Anderen. Zählt mit dem Portugiesen zu den größeren Wasserhunden.
Lagotto:
Eigentlich eher Trüffel- als Wasserhund. Hat hauptsächlich Trüffel gesucht, macht daher auch am liebsten Nasenarbeit. Er ähnelt dem Spanier noch am ehesten vom Charakter. Kann schnell hochfahren (super für die Arbeit), soll laut einem mir bekannten ehem. Lagotto-Züchter mehr zum Kläffen neigen als der Spanier (kann ich nicht beurteilen) und etwas sensibler sein. Ist in etwa so groß wie der Spanier, ist aber graziler, mit "dünnerem" Knochenbau (eher pudelartig) und quadratisch im Körper, während der Spanier rechteckig ist (längerer Rücken), eine tiefere, oft breitere Brust besitzt und eher stärkere Knochen hat.
Spanier (Perro):
Kann ich natürlich ewig drüber schreiben, weil ich sie seit 14 Jahren habe und auch selbst züchte. Aber kurz und knapp - Perros sind Allrounder, sie haben in Spanien sowohl Schafe gehütet als auf Fischerbooten gearbeit, sowie in Bergwerken, Haus bewacht, Wasserwild apportiert......richtiger Jagdtrieb sollte in der Regel nicht vorhanden sein, aber es gibt natürlich Ausnahmen (gibt ja auch Jagdhunde die nicht jagen). Meist überwiegt aber der Hüteanteil. Ihre Sinne sind durch die vielfältigen Tätigkeiten alle sehr gut ausgeprägt und daher eignet er sich für fast jede Aufgabe, auptsache, sie dürfen was mit ihrem Menschen machen. Ob man da jetzt Turniersport machen will oder irgendwas just for fun, ob man regelmässig in den Hundesportverein geht oder zu Hause Tricks lernt und Dummyarbeit macht....nur irgendwas sollte man ihm ab und an bieten. Das muss nicht jeden Tag sein, aber durchaus gern öfter mal - kommt halt auf die Aufgabe an. Ich binde meine z.B. zwischendurch immer im Haushalt ein - Zeitung tragen, Schuhe bringen, Wäsche aufsammeln....
Eine recht nette Beschreibung zum Perro findest du hier (hab ich mitgeschrieben): https://www.perro-initiative.de
Und wenn du wirklich richtig Interesse hast, kann ich dir noch ein Buch nennen. Das ist zwar eigennützig, weil ich es selbst geschrieben habe. Aber es ist halt zur Zeit das Einzige, das wirklich die verschiedenen Eigenschaften genau unter die Lupe nimmt, damit man sich ein vernünftiges Bild machen kann. Aber das solltest du wirklich nur dann lesen, wenn der Perro eine engere Wahl ist.