Beiträge von candysammy

    hmmm, schwieriges Thema...


    Hab hier ja auch schon mal was geschrieben dazu und die Diskussion immer mitverfolgt. Wollte auch nichts mehr sagen, weil sich alles immer mehr in 2 Lager aufspaltet.


    Nochmal ganz kurz, ich kenne beide Seiten, bei meiner Pit-Bull/Rotti-Hündin hätte ich im Sport nichts erreichen können, wir haben alles nur Just4fun gemacht und richtig viel Spaß gehabt. Sie war ein zufriedener und glücklicher Hund, weil sie einfach nur dabei sein konnte. Beim Treffen auf der Hundewiese war es ein "Frauchen hat gerufen? Nee, bin doch grade mit meinem Kumpel am spielen, lass sie noch 2 mal rufen, dann komme ich bestimmt zu ihr". Dann freudestrahlend zu mir gekommen und mich angesehen nach dem Motto "war was?" XD. Zusätzliche Auslastung Hundeplatz fand sie super, Unterordnung war auch super mit ihr, beim Agi war sie aber der Clown :D Im Grunde war sie einfach zufrieden und glücklich damit dabei zu sein und iwas zu machen...


    Die andere Seite hat mir Amy gezeigt...


    Amy zeigt mir jedes Mal, dass es ihr Spaß macht mit mir zu arbeiten. Sie kommt freudestrahlend auf mich zu gerannt, wenn ich sie beim Gassi gehen zurückrufe (auch auf die Party, die ich veranstalte, wenn sie nach 2 m Hase hinterherlaufen zu mir zurückkommt ;D ). Sie freut sich mit mir UO zu machen, mich ganz für sich zu haben und anschließend im Gras zusammen zu spielen. Das ist das Größte für sie. Auf dem Hundeplatz ist sie im Arbeitsmodus, aber nur dort so extrem. Da merkt man, dass sie unbedingt etwas tun möchte. Da bin ich vom Ton her auch sehr viel bestimmter. Sie ist da zwar auch jederzeit unter Kontrolle, neigt aber zum überdrehen. Und da greif ich auch ganz gezielt durch (nicht körperlich) aber über Abbruch von Aktionen und auch mal nem lauteren "Nein". "Schade" gibt es bei mir zum Beispiel, wenn wir beim Slalom bei der vorletzten Stange ausscheren^^ aber auch nicht böse, sondern gezielt in dem Moment. Das ist für mich dann "Korrektur" aber keine "Strafe". Und da ich zu Hause einen völlig entspannten Familienhund habe, der Kinder und Menschen liebt, denke ich mal, ist das für sie der richtige Weg.


    Und, der ein oder andere mag mich dafür verurteilen, ich hab meine 4-5 monatige Hündin, die ihr Fressen zähnefletschend verteidigen wollte, auch gemaßregelt und das sehr lautstark/vehement und ihr entgegentretend. War einmal, seit dem nie wieder und jeder kann ihr Futter geben und ihr auch wieder wegnehmen, selbst die Kinder. Auch halte ich nichts davon, dem Hund Leckerlis anzubieten zum Tausch gegen einen leckeren Knochen, den er gerade geklaut hat (nur als Beispiel genannt), bis ich das Leckerchen habe, hat er/sie den Knochen schon in Sicherheit gebracht oder gefressen. Ich tu meinem Hund dann nichts (körperlich gesehen) sondern nehme ihm das dann aus dem Maul, auch wenn er sich sperrt. Das hat er nicht zu tun. Meine Große spuckt alles aus, wenn ich nur pfui sage und bekommt dann kurz drauf auch was leckeres, war jetzt eher auf den kleinen bezogen, der ja noch alles frisst.


    Ich habe aber auch schon festgestellt, dass Leute (auch Familie/Freunde) die meine Hündin als absolut toll, ruhig und familienbezogen erleben, nicht verstehen können, dass ich sehr konsequent/streng bin und auch darauf bestehe, dass sie das was ich ihr sage befolgt. Aber kaum einer kann sich vorstellen, dass sie vielleicht genau das braucht oder fordert um ausgeglichen und ruhig zu sein. Das ist aber wieder eine Rassen oder Hundetypsache ;D


    Ach und ja, ich mache z.B. auch Schluss mit Training, wenn ich merke, dass mein Hund überreizt oder unkonzentriert ist. Dann darf sie nochmal ne kurze Sequenz machen und dann ist gut, mit Belohnung am Ende natürlich.


    Genau wie Menschen, haben auch Hunde gute und schlechte Tage, genau wie einige Menschen Sport gerne machen und andere lieber lesen.


    Ich finde hier ist von jeder Seite mehr Toleranz gefordert und vielleicht sollte man sich auch einfach mal die andere Seite genauer ansehen. Live meine ich. Der Familienhund- und Freizeithundbesitzer den Hundesport und der Hundesportler den ausgelasteten Familienhund.


    Ich finde es gibt kein richtig und kein falsch, sondern nur ein auf einander einstimmen und ein Team bilden.


    Ich entscheide mich für einen Hund (ja und ich stelle mich darauf ein, dass mein Jack auch regelmäßig arbeiten will^^), aber in welche Richtung eine evtl. Beschäftigung/Auslastung das geht, ist völlig egal. Hauptsache ist doch, dass jeder Spaß mit seinem Hund hat und alles zusammen passt.

    Ich vergleiche das mal mit Stubenreinheit (im übertragenden sinne). Wenn ich meinen Welpen dabei erwische, dass er in die Wohnung pieselt, wird er sofort raus gebracht mit dem entsprechenden "schade" oder "nein" vorab, what ever. entdecke ich eine Pfütze, und der kleine ist schon weg, stellt er die Verbindung zum Pipi machen in der Wohnung einfach nicht mehr her, also warum soll ich mich drüber aufregen? er versteht den Zusammenhang nicht.


    Also entweder ich handle konsequent in dem Moment, wenn was schief geht (egal ob Training oder Prüfung) oder ich lasse es. Beim Agi weiß der Hund am Ende des Parcours nicht mehr, warum er jetzt kein Superlob bzw. im schlimmsten Fall die Bestrafung bekommen hat.

    Bei uns ist das ganz unkompliziert. Wenn Brutzeit ist, steht ein Schild von den Jägern, dass wildern verboten ist und die Vögel und auch andere Wildtiere vor Wildereien durch Hunde geschützt werden sollen.


    Die Bauern sind sehr entspannt was Hunde angeht, da bei uns auf dem Land jeder 2te mindestens einen Hund hat und jeder jeden kennt.


    Wenn mich jemand aber auffordert den Hund an die Leine zu nehmen, mache ich das. Zumal ich sowieso dafür bin, den/die Hunde an die Leine zu nehmen, wenn jemand entgegen kommt.

    ja, versteh ich, aber es geht ja hier um das positive Bestärken, wenn der Fall grade eintritt.


    Ich denke es gibt kein Patentrezept, da muss man evtl. einiges ausprobieren. Unser Familien-Collie damals hatte auch immer Angst, da haben wir auch vieles versucht und nichts hat wirklich gut geklappt.

    Also als ich 2015 mit meiner Junghündin, so ca. mit 1,5 Jahren den Begleithundekurs mitgemacht, war parallel dazu Schutzdienst und es wurde geschossen. Anfangs war sie total verängstigt. Ich hab sie dann abgelenkt mit einer Handvoll Leckerli auf den Boden werfen und suchen lassen (sind ja eh immer die "Besonderen" beim Training) oder mit Spieli. Hat ein paar Wochen gedauert, aber hatten dann keine Probleme mehr. Sie würde auch an Silvester mit raus kommen, hat also überhaupt keine Angst mehr.


    Könnte mir vorstellen, dass das auch bei Gewitter funktioniert, wenn sie was hat, was wichtiger ist wie Blitze und Donner.

    Aber dann spüre ich die pure Freude, den Arbeitseifer, das Leuchten in den Augen und das macht mir und auch ihr Freude.

    Das ist der zentrale Punkt, wie ich finde. Man kann einen Hund ausgeglichen und zufrieden halten, und das reicht auch durchaus aus, darüber würde ich mich niemals negativ äußern. Wenn man aber einmal diesen speziellen Ausdruck gesehen hat, dann weiß man erst, wie viel man mit "nur zufrieden" verpasst. Ich würde es ehrlich gesagt nicht mehr missen wollen, dieses Strahlen zu sehen; und erst recht genieße ich es, wenn dieses Strahlen im Miteinander passiert (und nicht, während der Hund gerade glücklich der Kaninchenspur oder dem Eichhörnchen nachrennt...).


    Was genau es dafür braucht, einen Hund derartig glücklich zu machen, das ist natürlich sehr verschieden. Es ist individuell, wobei die Rasse oft einen guten Hinweis gibt in welche Richtung die Reise wohl gehen könnte. Für mich persönlich könnte ich es mir jedenfalls nicht vorstellen, mir einen Hund anzuschaffen und uns beiden dann dieses Glück vorzuenthalten. Worin genau es besteht, da hatten meine Hunde immer ein klares Mitspracherecht. Aber es generell wollen - mir ist vom Kopf her schon klar, dass das für einige "Hund soll halt einfach da sein" Interessenten nicht zutrifft. Vom Gefühl her nachvollziehen kann ich es ehrlich gesagt nicht.

    ja, so seh ich das auch. Wobei ich auch die andere Seite kenne... Candy, meine erste Hündin, hatte einfach nur Spaß am Leben und war der Clown schlecht hin. Verträglich mit allem, auf dem Hundeplatz im Agi-Training nach dem Ableinen erst mal ne komplette Runde gedreht und alle Hunde zum mitmachen animiert^^. Hab soviel schönes mit ihr erlebt, soviel Spaß gehabt und gelacht, mit dem Wissen, mit ihr niemals was erreichen zu können. Ich hab noch nie einen Hund mit soviel Lebensfreude gesehen, gepaart mit Freundlichketi zu allen Lebewesen :D Der perfekte Familienhund, der einfach alles mitgemacht hat. Und sie war fit bis sie mit 15,5 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen ist.


    Hab mich zwar immer für die Belgier interessiert, viel gelesen und mit Leuten auf dem Hundeplatz gesprochen, aber erst mit Amy hab ich für mich festgestellt, dass ich diese Rasse liebe und eben dieses arbeiten liebe. und dass diese auch sehr liebe Familienhunde sein können.


    Aber das ist nur mein persönliches Empfinden und da muss sich jeder seine eigenen Meinung bilden.


    Ebenso gibt es eben Hunde, die nicht dauernd auf dem Hundeplatz gearbeitet bzw. beschäftigt werden wollen. Und das ist auch gut so.

    Co_Co ja, verstehe Deine Ansicht. Aber bei mir funktioniert das. Also hab ich an einem normalen Tag 1,5 Stunden Gassi gehen und Beschäftigung für den Kleinen, ansonsten liegt der Zwerg entspannt neben mir und schläft und zwischendurch immer mal spielt.Was mich eigentlich darin bestätigt, dass das zumindest für uns (will das nicht verallgemeinern) der richtige Weg ist. Und so ca. 2x die Woche machen wir was besonderes, wenn du das meinst mit Welt erkunden (mal ne halbe Stunde in die Stadt zum kennenlernen oder auch in ein Restaurant/Cafe)


    Deswegen sag ich ja, dass es vom Hund abhängt. Und wenn ich von 24 Stunden für 20 Stunden nen entspannten Hund habe, der noch, weil Welpe, viel schläft, ist das für mich völlig ok.


    Wir hatten auf dem Platz mal jemanden, der einen BC aus der SL hatte. Dieser war anstrengender als einer aus ner LZ. Da musste sich der HH auch umstellen. Das meinte ich, man kann nicht alle Rassen und Zuchten über einen Kamm scheren, sollte aber mit allem rechnen. Manches schlägt durch manches nicht :D

    Guten Morgen @all :)


    Ich finde beides ok. Es muss halt für jeden passen. Amy ist z.B. zu Hause super entspannt, rennt mit den Kindern im Garten durch die Gegend und im Haus liegt sie meistens in der Ecke iwo in meiner Nähe. Da geht es durchaus auch mal ne Woche ohne lange Gassirunden oder Bespaßung z.B. wenn ich mal krank bin. Auf der anderen Seite ist sie sofort aktiviert, sobald sie merkt es geht Gassi oder wir fahren mit dem Auto weg (meistens auf den Hundeplatz XD). Aber dann spüre ich die pure Freude, den Arbeitseifer, das Leuchten in den Augen und das macht mir und auch ihr Freude. Egal ob das die Arbeit auf dem Platz ist oder bei Suchspielchen/Beschäftigung zu Hause. Amy lebt einfach dafür mir alles recht zu machen. Einfach mein Seelenhund, verstehen ohne Worte und Schmusebacke hoch zehn :D


    Deswegen auch die bewusste Entscheidung für einen reinrassigen Mali und viele Gespräche mit unserem Züchter. Und Jack lernt jetzt auch schon, dass er nicht ständig bespaßt wird und ich auch mal das Spielen abbreche, wenn er überdreht. Momentan gehen wir so 3x täglich für 20 min Gassi plus 5-6 Übungseinheiten a 5 Min. mit dem Kleinen (Amy macht eifrig mit und wird dann parallel zu ihm belohnt^^) + 2 mal die Woche Hundeplatz (Welpenstunde + Agi für Amy), Garten ist sowieso immer zugänglich für die Hunde sobald ich zu Hause bin. Ansonsten recht unspektakulär einfach normales Familienleben. Für uns passt das im Moment und nichts anderes wollte ich, zumal das mit der Arbeit auf dem Platz ja in Zukunft noch intensiver wird, wenn Jack älter wird.


    Kann aber auch sehr gut verstehen, dass es sehr entspannt ist und für viele Hunde auch völlig ausreichend ist wenn man sich zu Hause mit ihnen beschäftigt, Gassi geht und einfach ins Familienleben einbindet. Hab ja auch manchmal Tage, an denen ich denke "jetzt nur noch Füße hochlegen" und an so Tagen müssen sich die 2 eben auch mal damit zufrieden geben nicht ganz so lange Gassi zu gehen. Da mach ich mir dann aber auch kein schlechtes Gewissen.


    Ich würde das auch nicht an der Rasse festmachen. Hab schon Malis erlebt, die gaanz wenig Trieb hatten und da wirklich mit "normaler" Beschäftigung zufrieden waren und auch BC die durch den Agi-Parcour schleichen und ansonsten brav und zufrieden in der Box liegen. Aber grundsätzlich sollte man beim Rassehund mit den rassetypischen Eigenschaften rechnen. Wenn Jack iwann sagt "Frauchen, ich hab grundsätzlich kein Bock auf Arbeit" (relativ unwahrscheinlich XD) dann ist das so, deswegen lieb ich ihn nicht weniger. Wäre ja ähnlich wenn ich meinem Kind sage "Du musst jetzt reiten lernen, weil ich das früher auch toll fand" und mein Kinde einfach keinen Bezug zu Pferden hat.


    Wir als Menschen können uns umstellen bzw. umdenken... Unser Hund ist so wie er ist, manche Dinge kann man eben nicht umerziehen, weil es einfach das Wesen des Vierbeiners ausmacht.