Dein Hund braucht dich jetzt als coolen Fels in der Brandung, an dem er sich orientieren kann und der Sicherheit bietet.
Wenn deine Hündin Angst hat, lass dich nicht von ihrer Angst anstecken, dramatisiere nicht, bemitleide sie nicht, aber zeige Mitgefühl, d.h. biete dich an mit deinem Schutz und deiner Erfahrung in der Menschenwelt, stelle dich erstmal zwischen Hund und Reiz oder vergrößere den Abstand zum Reiz, damit der Hund wieder schauen, Eindrücke aufnehmen und verarbeiten kann.
Du brauchst auf deinen Spazierwegen keine Strecke zu machen. Lass die Hündin einfach schauen, schnüffeln, nachdenken.
Ein "einfacher Gang in ein Geschäft"? Das ist nicht einfach. Da sind Gerüche ohne Ende, nicht nur von Fressbarem, sondern von Menschen, anderen Hunden, Kunststoffen. Das ist, als wenn du mit Mogli aus dem Dschungelbuch erstmal zum Fischmarkt und hinterher auf den Dom gehst - also völlige Überforderung.
Versetze dich in sie hinein, versuche, eine empathische Verbindung aufzubauen. So ein Wechsel in ein neues Zuhause kann für einen nicht wesensfesten Hund (darum handelt es sich wahrscheinlich) ein völliger Kulturschock sein, der traumatisieren kann.
Jetzt darfst du deine mentale Stärke zeigen. Hilf der Hündin, anzukommen.