Beiträge von Kamille

    Hallo Alex,


    ich kenne mich mit dieser Art des stereotypischen Verhaltens nicht aus, aber ich möchte aus meiner Perspektive einer Hundehalterin, die einen Gebrauchshund führt, der ebenfalls sehr arbeitsfreudig ist und auch mal schnell hochfahren kann, ein paar Fragen stellen, die für mich das Problem etwas erhellen sollen.


    1. Wie ist Eika bei euch eingebettet und untergebracht? D.h. hat sie einen ruhigen Rückzugsort, wo sie niemand stört, wo kein Lärm herrscht und nicht dauernd jemand vorbeiläuft? - so einen Ort braucht eure Hündin auf jeden Fall und vielleicht müsst ihr das auch mit ihr üben, dass sie auf dem Platz bleibt und gerne dort ist - sie "muss" entspannen lernen.


    2. Wie sieht der Tagesablauf mit Eika aus? Gibt es Routinen, Verlässlichkeit für die Hündin?


    3. Was macht ihr so an Beschäftigung? Es gibt Beschäftigungsformen, die eher Ruhe und Konzentration fördern. Diese - mit körperlicher Auslastung in eine gute Balance gebracht - können auch mehr Sicherheit geben.


    4. Wie sehen die Spaziergänge aus, macht ich dort etwas mit ihr wie Suchspiele, wie verhält sich Eika da?


    5. Noch eine private Frage, die Du bitte nicht im Forum, sondern nur als Anregung für Dich beantworten kannst, wenn Du magst: Herrscht zwischen dir und Deiner Partnerin häufiger der Haussegen schief? Herrscht ein gereizter oder lauter Ton? Tiere sind ja sehr sensibel und spüren solche Dissonanzen - das kann den Stress für die Hündin verstärken.


    6. Teletakt & CO: Finger weg. Das ist nicht nur verboten, sondern macht den Hund fertig.


    7. Ungeduld: Trainingserfolge brauchen Zeit. Der Hund hat wahrscheinlich schon ganz lange ein Verhalten eingeübt, ritualisiert, - das geht nicht per Knopfdruck weg. Eine Kombi von: Tierarzt- bzw. Physio-Check und einem kompetenten Hundetrainer, der auch mal zu Hause bei euch schaut, wie es aussieht, fände ich gut.


    Viel Erfolg!

    Hallo,


    es wurde ja bereits dazu geraten, einmal jemanden von außen draufschauen zu lassen, um die Motivationslage des Hundes zu bestimmen, damit man daraus Trainingsmaßnahmen ableiten kann. Ich kann mich dem Tipp nur anschließen, wobei ich dir auch raten möchte, genau zu schauen, aus welcher Haltung heraus die Trainer auf Deinen Hund schauen, d.h. welche Trainingsphilosophie sie verfolgen und ob das auch in deinem Sinne ist.


    Zwischenzeitlich könntest Du einmal für dich aufschreiben, wann Dein Hund überhaupt bellt, wie sich die einzelnen Lautäußerungen voneinander unterscheiden und wie die Sitationen genau sind, in denen das vorkommt. Dann hast Du eine gute Basis für das Gespräch mit dem Trainer und auch Deine eigene Beobachtungsgabe wird geschult.


    Vorerst würde ich gar nicht so sehr üben, sondern vermeiden, dass mein Hund von anderen Menschen angequatscht wird.

    Hallo,


    ich würde ebenfalls damit anfangen, mit dem Laufen über verschiedene Untergründe anzufangen. Zu Hause, dann auch außerhalb, wenn er richtig angekommen ist, auch mal in der Stadt (Banken haben ja häufig vorzüglich spiegelnde Untergründe, wo man gut üben kann). Auch mal gemeinsam ganz ohne "Trainingsziel" über Baumstämme zu klettern oder durchs Gebüsch zu robben, stärkt euer gegenseitiges Vertrauen.


    Oder vielleicht trägt Dein Hund gerne Dinge im Fang? Dann kannst Du ihm z.B. einen Dummy anbieten und ihn über verschiedene Untergründe abrufen.


    Meine Bertha hatte auch einmal so eine Phase in der Junghundezeit, in der sie sich nicht wohl fühlte und richtig Angst zeigte, wenn wir auf glatten Untergründen unterwegs waren - ich erkannte sie nicht wieder und habe geübt, geübt, geübt: denn es ist nicht so witzig, über 30 kg am Strick zu haben, der sich windet wie ein Aal - vom Stress mal ganz abgesehen, den der Hund dabei hat. Ich habe damals für mich gelernt, dass uns am Besten eine Mischung aus Vertrauensarbeit und Konsequenz hilft. Mal einen souveränen Hund vorgehen lassen, dem siefolgedn kann - mal mit einem Halti die Konzentration ganz auf mich fokussieren (eine technische Krücke, ich weiß, aber sie hat damals geholfen, dass Bertha ein besseres Körpergefühl bekommen konnte und sich nicht hineingesteigert hat). Mein damaliger Hundetrainer hat damals auch einmal versucht, das Ganze mit "Du kommst da nicht raus"-Flooding, also einer bewussten Reizüberflutung, zu "kurieren", was gar nicht funktionierte. Ich stand perplex dabei und ich würde es nicht mehr wieder geschehen lassen. Ein Fehler, aber auch aus diesem habe ich gelernt.


    Im Nachhinein bin ich froh, dass es bei uns nur eine Spooky-Phase war und sich durch Training und weitere Biindungsarbeit herausgewachsen hat. Ich wünsche Dir viel Erfolg!

    Eine richtige reale Angriffssituation hatten wir noch nie, und ich bin auch froh drum; denn wenn der Angreifer bewaffnet ist, sieht es schlimmstenfalls auch für den Hund ganz bitter aus.


    Bertha hat als Riesenschnauzer bei mir den Job, Ungewöhnliches in Haus und Garten zu melden. Sie bellt dann, ihre Körperspannung steigt und sie schaut in die Richtung des Übels (z.B. wenn beim Nachbarn jemand auf dem Dach herumturnt, um Dachziegel zu erneuern oder so). Sie beruhigt sich dann auch, wenn ich übernehme, aber wachsam ist und bleibt sie. Und sie hat auch den Auftrag, im Haus unser Hab und Gut zu beschützen, wenn ich mal nicht da bin - und das würde sie auch tun. Aber das war - glaube ich nicht mit der Frage gemeint, oder?


    Bertha setzt- gerade in der Dämmerung ihre guten Sinne ein, um mich vor Gefahren zu warrnen, wir kommunizieren, indem ich ihre Körperhaltung lese, sie bellt auch, wenn jemand unerwartet in einem Gartentor auftaucht.


    Bei einem Angriff auf meine Person würde sie wohl den Angreifer anspringen bzw. stellen. Bertha ist ja von Haus aus körperlich und das Anspringen wäre dann auch nicht freundlich, sondern ganz klar mit der Botschaft verbunden: Zisch ab, Du XXXX! Das würde bei einem "normalen" Überfall sicherlich schon dafür sorgen, dass der Angreifer ablässt - ein Riese kann doch ziemlich eindruckvoll sein, wenn er "böse" schaut - auf Augenhöhe sozusagen.


    Ob sie knurren,Zähne fletschen oder beißen würde? Bertha hat als Gebrauchshund das komplette Verhaltensrepertoire drauf, auch wenn es nie von mir dahingehend trainiert wurde. Und deswegen kann ich nur jedem raten, die Finger von mir zu lassen. Manche Hunde warten eben ihr Leben lang darauf, ihr Frauchen zu verteidigen... Kurz und knapp: mit meiner Hündin fühle ich mich sehr gut begleitet und sicher. Ihre Anwesenheit stärkt mich.

    Ich habe bei mir selbst die Erfahrung gemacht, dass ich "Kommandos"und "Erziehungsregeln", die ich selbst für unsinnig halte oder hinter denen ich in Wirklichkeit gar nicht stehe, auch nicht durchsetzen kann. Alles, was mir wirklich - und ganz im Ernst - wichtig und ist, kann ich viel besser durchsetzen. warum? Weil ich dafür dann die richtige Energie und mentale Stärke aufbringen kann.


    Beispiel: Meine Hündin darf unsere beiden Katzen nicht fixieren oder jagen und muss auch an lockerer Leine am Kater vorbeigehen, wenn sich beide im Vorgarten treffen. Mein Kater ist über 12 Jahre alt und soll sich immer sicher fühlen, dass er nicht von einem Riesenschnauzer umgerannt wird. Beiderseitiger Respekt ist mir wichtig und das setze ich auch durch. Es gibt auch Tabuzonen im Haus für den Hund, wo nur die Katzen hindürfen. Das durchzusetzen ist mir noch nie schwer gefallen.


    Das it der Couch ist natürlich auch so eine Sache, meistens ist man da sehr entspannt, kommt dann ein Jundhund mit Karacho angerast, hat man keine gute Energie, die man entgegensetzen kann. Ein hilfloses Gestrampel mit Händen und Pfui, nein, aus, wird einen aktiven Hund noch mehr anstacheln und ist bald ein lustiges Kampfspiel - was man sicherlich nicht will. Vielleicht sollte man das Üben auf die Zeiten verlegen, wo der Hund auch ein bisschen müde ist.


    Ich hatte auch einmal das Couch-Thema - ganz am Anfang als Bertha noch ein Welpe/Junghund war - inzwischen stehe ich dazu: ich will eigentlich sehr sehr gerne zusammen mit meinem Hund auf dem Sofa liegen und kuscheln - das genießen wir beide und es stärkt unseren Zusammenhalt und festigt unsere Liebe. Da habe ich mich also auch verändert.


    Deshalb (nicht übelnehmen) meine provokante Frage an die TE: Willst Du eigentlich wirklich, dass Dein Hund nicht mit auf die Couch kommt?

    Hallo,


    eine Stunde laufen mit einem 6 Monate alten Hund halte ich für eine Überlastung. Das kann übrigens auch für die Gelenke sehr belastend sein - wächst ja ncoh alles. Vielleicht war der Hund überdreht und ist nicht zur Ruhe gekommen?


    Wie sieht denn üblicherweise euer Tagesablauf aus?