Beiträge von Kamille

    Hallo, ich kann etwas dazu sagen, weil ich fast alle DVD gesehen habe und tatsächlich dieses Jahr ein Seminar bei Anita Balser besucht habe.


    Das HTS-Konzept, so will ich es mal nennen, hat mit diesem sehr starken Fokus auf Korrekturen angefangen und wurde um weitere Facetten (bspw. Spielen) ergänzt. Ich bin kein Groupie, sondern suche mir immer mal wieder Inspirationen von verschiedenen bekannten und auch nicht so bekannten Trainer:innen, um zu schauen, ob ich daraus etwas für uns mitnehmen kann. Im Grunde genommen erfinden die meisten ja das Rad (Lerntheorie) nicht neu, haben aber möglichweise eine unterschiedliche Perspektive oder auch einen Fokus.

    Von Anita Balser (DVDs und Seminar "Rollen im Rudel") habe ich folgende Dinge positiv mitgenommen, nur ein paar Beispiele:

    • Aktive Raumverwaltung durch den Halter, neben mir, hinter mit kurz vor mir ist gut und sicher. Manche Menschen tun dies eben nicht und wundern sich über viele unerwünschte Verhaltensweisen, die sich leicht abstellen lassen würden
    • Anderen Hund wegschicken: Kommt ein Hund mit einer hohen Energie (sie ordnet das auf Skalen ein), dann antworte/begegne ich ihm auf einem passenden Energielevel
    • Hunde sehnen sich und möchten Ruhe in der Gemeinschaft, es ist meine Verantwortung, dies zu ermöglichen
    • Hund, die körperlich sind, können auch körperlich korrigiert werden (nicht missverstehen, es geht nicht um "schlagen", sondern um eine Berührung mit der gespreizten Hand, wenn man es technisch ausdrücken möchte)
    • Anita Balser war als Person humorvoll, kompetent und mit sehr viel Erfahrung eine gute Inspiration.
    • Da es bei mir um kein Trainingsseminar ging, sondern eher eine Charaktereinschätzung des Hundes, musste ich da auch nichts "Blödes" machen oder mich irgendwie erklären. Auch ohne ein HTS-Follower zu sein, wurde ich sehr herzlich aufgenommen

    Diese Dinge haben mir nicht gefallen (auch nur als Beispiel):

    • Dieses Zischen als Korrektur. Ich bin selbst geräuschempfindlich, da würde ich wahnsinnig werden, zumal die Leute, die ich auf dem Seminar gesehen habe und die Probleme mit ihrem Hund hatten, echt oft gezischt haben - total nervig. Aber ich korrigiere auch - also die positive Strafe - vernünftig eingesetzt - ist mir nicht suspekt.
    • Diese zum Teil bedingungslose Hörigkeit/Kritiklosigkeit der Anhänger:innen. Die fragen tatsächlich im kleinsten Detail, ob sie dieses oder jenes tun dürfen und verlieren dadurch jegliches Bauchgefühl, vielleicht war es auch nie da

    Ich hoffe, meine Sicht hilft ein bisschen mit der Einschätzung dieser DVD. Es ist eine DVD, mehr nicht. Man muss doch letztendlich seinen eigenen Weg finden. Abgestimmt auf seine eigenen Ziele, seine Persönlichkeit, die Grenzen dessen, was man leisten kann und das Wesen des Hundes.


    Deine Frage fand ich sehr gut, weiterhin viel Spaß und viele Grüße!

    hasilein75 Oooch, ich praktiziere nach ein paar Ausflügen in die „professionelle“ Welt das Mantrailing bewusst nur als Hobby. Zickenkrieg, Lästern, keine Offenheit für andere Ansätze, Ich-Weiß-es-besser-Attitüde, 1 fits all Trainingsmethoden. Muss ich mir das antun? Als erwachsene Frau? Nein! Sollte ich je masochistische Anwandlungen haben, gehe ich in ein ordentlich geführtes SM-Studio und der Hund bleibt zu Hause. 😈

    Ich bin zwar manchmal "des Wahnsinns fette Beute " aber mein RS kommt nicht an die Schlepp.

    Wenn die Maschine ins rasen kommt, mit 20 Meter Anlauf, dann könnte ich nur hoffen dass ich rechtzeitig loslass 😄.

    Ich bin immer am auf- und abrollen wie ein Blödi, damit im Fall des Falles der Kollateralschaden bei mir nicht zuuu groß wird.

    Meine Martha hat einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb. Da ist trotz Training der Impulskontrolle etc. kein Land in Sicht. Schleppleine wird entweder noch lang oder für immer unser Begleiter sein. Leider.

    Du fragtest nach Beschäftigung: Es geht auch ohne Ballspielen (und das ist bei den meisten Hunden sowieso anzuraten, das "sinnlose" Ballspielen zu unterlassen) und ja, auch einen Freilauf muss man sich erarbeiten. Bei einem Hund, der so stark wie beschrieben auslöst - ist das dann eben nicht drin.

    Also wenn da ein HSH mit drinsteckt, will der natürlich wachen, patrouillieren, verbellen, solche Sachen eben. Das sind Dinge, die ihn erstmal alleine auslasten. Das ist ggf. bei für den Hund ungünstigen Wohnverhältnissen sehr unerwünschtes Verhalten. Aber selbst mit einem HSH-Anteil kann man Kooperationsübungen machen und somit in Rahmen des Möglichen eine Ansprechbarkeit fördern. Wenn alle bereits nervlich und mental auf dem Zahnfleisch gehen, wird das natürlich umso schwieriger. Sucht der Hund gerne? Trägt er gerne Dinge umher? Was hat er für Qualitäten, an die die Halter oder zukünftige Besitzer anknüpfen können?

    Vielleicht suchst du mal im Netz nach Miriam Cordt, die kennt sich mit HSH sehr gut aus.

    Bio-Küche an einem November-Trail-Tag, der seinen Namen verdient hat; denn er war kalt, feucht und kalt und nasskalt und …. : Heiße Gemüsesuppe mit (allen Gemüse-Dingen, die verbraucht werden müssen und) Miso, einer Maultasche aus dem Gefrierschrank und einem Stück Brot.