Beiträge von Kamille

    Hallo liebe Themenerstellerin,


    meine Studienzeit, auch entfernt von "zu Hause" ist schon über 20 Jahre her, aber ich hätte mir damals nicht vorstellen können, einem eigenen Hund gerecht zu werden, wobei, in der Familie hatten wir immer einen. Ich habe ein Auslandsjahr gemacht, habe zwischendurch die Uni gewechselt, bin auch mehrere Male umgezogen, hatte Ansprüche an "Social Life" mit Kino, Partys, Ausstellungen. In den ersten Berufsjahren bin ich viel auf Dienstreisen unterwegs gewesen - habe mehrmals das Unternehmen gewechselt, es wurde verlangt, sehr viel und auch lange zu arbeiten. Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. privaten Interessen waren damals noch Mangelware.


    Erst im Alter von 40 habe ich mir dann meinen Traum erfüllt, mit der Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten und auch mal von zu Hause aus. Betreuungsmöglichkeit ist das A&O. Ich kann z.B. meine Hündin während der Läufigkeit nirgends unterbringen - da ist es wichtig, dass sie mit ins Büro darf und sie sich dort dementsprechend benimmt, also: Hundeschule etc. etc., diese Kosten musst Du mit einbeziehen. Auch ich weiß nicht, wie sich die Zukunft entwickelt, aber es hilft mir, dass ich schon ein wenig "gesettelt" bin.


    An Deiner Stelle würde ich mich nach einem kleineren, vielleicht schon älteren, stubenreinen Begleithund mit Grunderziehung, nicht territorial, ohne Schutz- und möglichst ohne Jagdtrieb umsehen, wenn Du jetzt Deinen Traum erfüllen möchtest - er ist einfacher in ein bewegtes Leben zu integrieren als ein großer Hund bzw. ein Gebrauchshund.

    Noch nie nem fremden Hund gesagt, dass er verschwinden soll ohne ihn von seinen eigenen Tierarztreif durchschütteln zu lassen?

    Hallo Boomerang,


    ich finde hier diese Polemik nicht gerade fair, es wirkt auf mich herablassend, schade. Wenn Du einen guten Tipp hast, wie man Hunde (ich glaube, in diesem Fall waren es zwei) vom eigenen Hund abhält, kann Dein Tipp doch dem einen oder anderen hier helfen. Also: her damit! :winken:


    Ich persönlich habe schon Hunde gut abwehren können, aber andere auch nicht (ach so, geschüttelt wurde da niemand, aber meine Hündin hat da gelernt, dass sie es "selbst" regeln muss, den anderen auf Abstand zu halten). Das hat mich in diesen Fällen trainingsmäßig immer wieder zurückgeworfen und leider kann man die Halter der "Reinbretter-Hunde" nicht für die Kosten heranziehen, die man z.B. für zusätzliche Trainerstunden berappen muss. :rotekarte:

    Oh, ein schönes Thema! Ich habe von "Do as I do" einmal in einer Hundezeitschrift gelesen und es gleich ausprobiert. Habe aber jetzt wohl über ein Jahr gar nicht mehr daran gedacht - ich werde es wieder beleben! Da es Berthas rassemäßiger "Beruf" ja Wachhund ist, d.h. unter anderem auch, genau auf Menschen zu achten, und sie mich sowieso gerne "im Blick" behält, denke ich, dass es eine tolle Methode ist, um an der Beziehung zu arbeiten und noch enger zusammenzuwachsen. Ich werde hier auf jeden Fall weiter lesen. Vielleicht habt ihr noch Tipps und Anregungen, was man alles üben kann?

    Btw. ich finde es immer interessant zu lesen, wieviele HH es gut finden, wenn ihr Hund Menschen meldet, die ihm seltsam vorkommen (beim Gassi, nicht daheim!). Und das meine ich wirklic völlig wertfrei!

    Hallo Murmelchen,


    bei mir ist es so, dass ich wohl mit den Jahren auf meinem Buckel zwar Erfahrungen mit Menschen gewonnen habe, aber mein eigenes Bauchgefühl nicht diesbezüglich nicht mehr so ist wie zu Kinderzeiten. Da lobe ich mir meine Bertha: auf ihren 7. Sinn kann ich mich einfach verlassen. Wobei "melden" bei mir nicht automatisch "verbellen meint, sondern auch einfach ein konspirativer Blick in meine Richtung, eine Beschwichtigungsgeste, ein Sich-groß-machen, ein "Head-turn", je nach "Verdächtigem". ich kann meinen mittlerweile Hund wohl besser lesen als Menschen, er ist mein unbestechlicher Sensor. |)

    Hallo!


    Man kann sich dem Hundekauf ja auf verschiedene Weise nähern. Ich finde es immer gut, wenn man sich - wie hier auch bereits geraten wurde - eine kleine Liste macht, um dann zu der passenden Rasse zu gelangen. Z.B. Wachsam, klein bis mittelgroß, muss sich in einen lebhaften Haushalt mit Kindern integrieren können (also z.B. kein ausgeprägtes Territorialverhalten) etc.


    Zu meiner Bertha sage ich manchmal im Spaß: Mit Dir kann ich auch in der Bronx oder auf dem Mond spazieren gehen, Axtmörder haben keine Chance. Tatsächlich würde meine Kleine wohl im Ernstfall ernst machen, aber ich bete, dass ich nie in so eine Situation komme, denn im Endeffekt würde das mein Hund ausbaden müssen, und es ist meine Pflicht und Verantwortung, dass ich sie vor Schaden bewahre.


    Mir reicht es, wenn sie mir "verdächtige Typen mit schlechter Aura" meldet oder mich vorher durch Zeigegesten darauf aufmerksam macht, dass jemand dabei ist, unsere Individualdistanz zu unterschreiten (die auf einem Feldweg auch anders ist, als in der Stadt, z.B.).


    Also mein Tipp: Mach' mal eine Liste mit Eigenschaften, die Dir besonders zusagen würden und versuche einmal, Dich nicht vorher in eine "Angstspirale" hineinzudenken. Die letzte Abendrunde kannst Du ja auch zusammen mit Deinem Partner erledigen.

    Hallo Vreni,


    Du hast ja schon ein paar gute Tipps bekommen. Generell kann ich Dir raten, auch einmal ein gutes Welpenbuch zur Hand zu nehmen, damit Du Dich zu typischen Verhaltensweisen und Bedürfnissen von Welpen kundig machen kannst.


    Manchmal hilft auch der Austausch mit Personen, die in der gleichen Lage sind. Das kann man gut in Welpengruppen, aber es ist nicht so einfach, eine gut geführte Welpengruppe zu finden. Und für die ersten Wochen reicht Deine Nähe und Fürsorge vollkommen.


    So sehr ich das Internet an sich schätze, ist es nicht immer das Cleverste, nach einem "Symtom" zu g++geln und dann als Ergebnis "Pest und Cholera" herauszubekommen. Das macht Dich dann ganz nervös und Du kannst Dich nicht auf die erste Beziehungsarbeit mit Deinem Kleinen einlassen.

    Letzte Woche haben 2 Personen innerhalb weniger Tag meine Bertha als Riesenschnauzer pfeffer-salz erkannt - ich habe mir schon Sorgen gemacht, ob ich einen "Modehund" an der Leine habe.....aber neulich wurde ich gsd wieder gefragt, ob Bertha ein "Irischer Wolfshund" sei. Da wusste ich, wir sind wieder "inkognito" unterwegs und meine Welt war in Ordnung :rollsmile:

    Da ich es generell problematisch finde, dass der Hund direkt mit zur Tür geht und quasi die Nase in den Wind hängt, würde ich ebenfalls im ersten Schritt eine Hausleine dranmachen und ggf., wenn es klingelt, den Hund sogar irgendwo hinten festbinden (dauert dann halt länger).


    Ein Tipp: Du könntest parallel trainieren, dass der Hund auf Kommando hinter Dir bleibt. Bei mir heißt das Hörzeichen dazu "hinten!", ich habe es ganz schnöde mit Leckerlie aufgebaut.
    Zuerst mit Locken, usw. Auch aus dem Futterbeutel gab es zunächst nur hinten etwas (adieu schöner Vorsitz... :xface: ), aber es hat geholfen, Berthas Energie sozusagen nach hinten zu verlagern, Anita Balser nennt das, glaube ich, "rückwärts denken". Dies kann man natürlich auch körpersprachlich durchsetzen, aber bei mir war es mit Futter leichter (für mich - nicht für den Hund).


    Bertha würde auch auf die Straße laufen und was schlimmer ist, evtl. die ganze Nachbarschaft in "Aufregung" versetzen - leinenlose Riesenschnauzer, die ihr Territorium durchstreifen, haben nicht viele Freunde ;) .


    Viel Spaß beim Üben! Und bitte immer dran denken: es kann Dein Hund und auch andere Personen können zu Schaden kommen, wenn er durch die Tür flitzt.

    Ich habe noch einen Trainingstipp: Du kannst üben, Dinge auf dem Boden (Karottenstückchen, Teigschaber, Fleisch, alles mögliche) für Dich zu beanspruchen. Fängst mit was Langweiligem an (leeren Topf auf den Boden stellen). Da darf er dann nicht ran (mach Deine "Energie" groß, stell Dich davor, blocken). Dann langsam steigern mit Dingen, die er mag. Beanspruche den Raum um das Objekt der Begierde für Dich - kannst ruhig bestimmt und kantig werden, oder es fliegt mal ein Schlüssel o.ä..


    Bei Bertha mache ich mittlerweile ein Spiel zur Impulskontrolle draus: Schweineohr liegt am Boden: sie muss drüber oder an der Seite vorbei laufen zu mir. Pfötchen geben, erst dann gebe ich die Knabberei frei, ich habe dafür ein Auflösungswort, es heißt bezeichnenderweise "Guten Appetit!". So kann ich jederzeit bestimmen, was der Hund aufnimmt und was ich nicht möchte, das er frisst. Es wäre ja fatal, wenn meine Bertha z.B. eine Chilischote fressen würde oder rohes Schweinefleisch.

    Ich habe den Hundeführerschein freiwillig gemacht, und zwar hier in Schleswig-Holstein. Ich war zu dem Zeitpunkt Mitglied in einer HuSchu, die das angeboten hat, und es hat 80 EUR gekostet. Das Training (Praxis wie Theorie) war ein Gewinn für uns beide, es hat uns (Bertha war damals so ca. 1,5 Jahre alt und in der Pubertät ) zu einem besseren Team gemacht, obwohl auch danach noch einige Herausforderungen kamen, die damals nicht adressiert wurden (Jagdverhalten und Territorialität - das kam in Berthas Entwicklung erst später). Dass es gut war, den HuFüSch zu machen, lag zum guten Teil auch am sehr kompetenten und einfühlsamen Trainer. Ich finde es gut, wenn Menschen, die einen Hund führen, sich mit dem Thema auseinandersetzen und dazulernen möchten. Denn dafür sollte man das ganze Hundeleben lang offen sein, meiner Meinung nach.