mein hund ist ebenfalls an einem insulinom erkrankt. was ich hier bisher darüber gelesen habe, ist nicht gerade ermutigend.
erstmals traten anzeichen dieser erkrankung anfang juni auf, als timmie seinen ersten epileptischen anfall hatte. der war gleich so schlimm, dass ich dachte, der kleine macht es nicht mehr. er kam aber wieder zu sich und erholte sich relativ schnell. ich fuhr trotzdem sofort in eine tierklinik. die erste untrersuchung erbrachte den verdacht auf gehirntumor. ich ließ meinen hund in der klinik, damit am nächsten tag ein ct gemacht werden konnte. dieses ergab keinen befund. ich durfte timmie wieder mit nach hause nehmen. medikamente bekam er nicht, weil es sein erster anfall war. ich sollte meinen hund genau beobachten. die nächsten zwei tage waren komisch, weil timmie taumelig war, manchmal regelrecht umfiel. ich dachte zunächst, dass das nachwirkungen der narkose vom ct seien. als dies aber am zweiten tag nicht besser wurde, rief ich in der klinik an. da es sonntag war, wurde mir nur die auskunft gegeben, dass dies wirklich keine nachwirkung der narkose sein kann und ich den hund montags wieder vorstellen soll. das habe ich auch gemacht. zwei ärzte untersuchten timmie, konnten aber zunächst nichts feststellen.Etwasspäter bekam timmie wieder einen Anfall. dieses mal bellte er, wie ich es von ihm noch nie gehört hatte und rannte wie irre in der wohnung herum. dass war um mitternacht. kurz vor um 4 uhr hatte er den nächsten anfall, wieder ein krampfanfall. ich fuhr mit ihm dann am frühen morgen wieder in die tierklinik. dort beschloss man, ihn zur untersuchungund kontrolle dazubehalten. am ende der voruntersuchung bekam er den nächsten anfall, das waren drei innerhalb von 10 stunden. bei den weiteren untersuchungen stellte sich dann heraus, dass timmie stark unterzuckert war und somit der verdacht auf ein insulinom besteht. eine ultraschalluntersuchung ergab wieder keinen befund. das material von der entsprechenden blutuntersuchung wurde in ein fremdlabor geschickt. nun musste ich timmie aller vier stunden füttern und ihm prädnisolon verabreichen. schließlich kam der befund der positiv war. timmie sollte operiert werden. ich hatte mit der tierärztin ein ausführliches gespräch, in dem sie mich darüber aufklärte, dass eine medikamentöse behandlung möglich sei, bei dir timmie noch circa 10 monate ohne größere beschwerden leben könnte. eine op würde ihm 2-3 jahre gesundheit ermöglichen. sie sagte aber auch gleich, dass das insulinom dann in der regel wieder auftritt. ich habe mich für die op entschieden, zumal timmie ohne die anfälle noch völlig fit und beschwerdefrei wirkt.
der termin war angesetzt und vor der op wurden natürlich noch untersuchungen gemacht. dabei stellten die ärzte fest, dass timmie einen viel zu hohen blutzuckerspiegel hat. ein völlig anormaler verlauf der krankheit. es wurde also nur ein ct von der bauchspeicheldrüse angefertigt und ich bekam timmie erstmal wieder mit nach hause. das prädnisolon wurde abgesetzt und ich musste timmie nun diätfutter verabreichen und ihn zweimal am tag spritzen mit insulin.vorige woche donnerstag konnte dann endlich die op durchgeführt werden. der tumor ist entfernt, komplikationen traten nach der op auf, was bei bauchspeicheldrüsen-op nicht ungewöhnlich ist. So musste timmie 8 tage in der klinik bleiben. heute habe ich ihn nach hause geholt.
ich hoffe, dass ich mit der op das richtige getan habe und wünsche mir, dass ich meinen hund doch noch etwas länger gesund und munter behalten kann. aber eines habe ich ihm geschworen: unnötig quälen soll er sich nicht,auch wenn es schwer fällt. ich bin froh, dass man bei tieren entscheiden kann, dass sie nicht elendig dahinsiechen müssen. Ich hoffe auch, dass die tierärzte in der klinik mir bei dieser entscheidung helfen werden, vor allem wenn mich der mut verlässt, meinen geschworenen vorsatz auch umzusetzen.
Nun kann ich erstmal nur abwarten, wie die weitere gesundung verläuft und hoffen, dass die op nicht umsonst war.
es ist eine schwere entscheidung, welche behandlung man seinem hund bei so einer erkrankung zukommen lassen soll. ich werde wohl erst in einigen monaten oder vllt. in einem jahr wissen, ob meine die richtige war. aber die chance nicht zu nutzen, hätte mir das gefühl gegeben, nicht alles zu tun, was für meinen hund möglich ist. traurig musste ich in den letzten wochen auch daran denken, dass andere gar nicht die chance einer solchen entscheidung haben. timmies behandlung hat bisher 2400 euro gekostet. leider kann sich das nicht jeder leisten.
ich wünsche jedem hundebesitzer, dass er für seinen kleinen freund die richtige entscheidung treffen kann.