Beiträge von RalphRueckert

    Hi Nupsi,


    ich kann das Bild nicht sehen, ist aber letztendlich egal. Auch ein Tierarzt kann rein optisch ein Histiozytom nicht von einem Mastzelltumor unterscheiden. Mastzelltumore sind Verkleidungskünstler, vor denen man nie sicher sein kann. Ich finde den Vorsatz Deines Tierarztes ganz prima: Wenn es nicht weggeht: Gewebeprobe! Glasklare Sache. Und bis dahin solltest Du Dich nicht verrückt machen, denn das hilft nicht weiter.


    Gx
    Ralph

    Zitat


    Ich habe gelesen,dass es bei einhodigen Hunden zu Verhaltensänderungen kommt von Ängstlichkeit und Aggressivität. Wäre dies bei einer Kastration nicht mehr gegeben?


    Nein, Nadine,


    das ist wirklich Unsinn. Ein Hund mit nur einem Hoden verhält sich vollständig wie ein intakter Rüde und ist auch zeugungsfähig. Und da liegt das Problem: Kryptorchiden sollen keinen Nachwuchs zeugen, da das Problem erblich ist. Deshalb gilt auch unter Tierärzten jegliche OP, die einen nicht vorhandenen Normalzustand vortäuschen könnte, als problematisch wenn nicht gar als unethisch.


    Gx
    Ralph

    Respekt für Deinen Einsatz beim ersten Vorfall. Zum aktuellen Fall: Die Diagnose steht ja ohne Strahlendiagnostik noch nicht so richtig fest, aber Grad 2 stellt keine absolute Indikation für eine OP dar. Wenn die Diagnose bestätigt ist, erst mal sehr gute Schmerzabdeckung (scheint ja bisher zu passen) und dann sobald wie möglich wieder vorsichtige Bewegung und Physiotherapie. Chancenlos ist dieses Vorgehen keinesfalls, aber es kann auch insofern schief gehen, dass kein schmerzfreier Zustand mehr erreicht wird. Die schwere Entscheidung, die Du dann treffen musst, hast Du mit dem Ausschluss eines weiteren Eingriffs ja schon vorgegeben.


    Good luck und viele Grüße aus Ulm
    Ralph

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    Meinst du ich mach mir umsonst Sorgen?
    Einfach aufpassen das sie zB nicht aus stehenden Gewässern saufen und gut ist?
    Profylaktische Antibiose klingt ja auch nicht so prickelnd..


    Ich weiß es auch nicht, ich steck da auch nicht drin. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist eher gering, aber wenn es doch passiert ist...
    Ich hätte bei meinem Hund mit einer prophylaktischen Antibiose kein Problem, aber das musst Du selbst entscheiden bzw. in Absprache mit Deinem TA.


    Gx
    Ralph

    Zitat

    Kann es nicht schon zu spät sein wenn sie die Symptome zeigen?
    Ich mache mir gerade einfach sehr große Sorgen.://


    Hi Sarah,


    ich denke, es ist Dir völlig klar, dass sich keiner der angesprochenen Hunde angesteckt haben muss bzw. die Statistik sogar eher dagegen spricht. Wenn Du im vorbeugenden Sinne aktuell etwas tun möchtest, dann bleibt nur eine prophylaktische Antibiose.


    Gx
    Ralph

    Ah, sorry, jetzt habe ich das mit dem Nierenfunktionstest vergessen: Bei einem Hund, der ein akutes Nierenversagen hinter sich hat, würden mir die normalen Blutuntersuchungen nicht ausreichen. Die Harnstoff- und Kreatinin-Werte verlassen den Normbereich ja erst, wenn mehr als ca. 60 Prozent des kombinierten Gewebes beider (!) Nieren nicht mehr funktioniert. Das heißt, dass da eine ordentliche Vorschädigung vorhanden sein kann, die mit der normalen Blutuntersuchung gar nicht bemerkt wird. In so einem Fall hilft aber eine Bestimmung der Kreatinin-Clearance weiter. Vereinfacht: Man spritzt dem Patienten eine Substanz und beobachtet dann, wie schnell die Nieren damit fertig werden. Damit kann man dann eine ziemlich genaue Aussage zum realen Zustand der Nieren treffen. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/G…l%C3%A4re_Filtrationsrate


    Gx
    Ralph

    Zitat


    Was gibt es denn für Schmerzmittel die ich ihr ohne Gefahr geben kann?? Vor allem Schmerzmittel die auch gegen Entzündungen helfen?
    Du wir wissen, das wir es sicher nicht immer vermeiden können das sie in Narkose gelegt wird, aber wir möchten es halt so gut es geht vermeiden! Also keine nicht unbedingt notwendige Vollnarkose. Wegen dem humpeln wollten wir halt zuerst alles andere versuchen, was ohne Vollnarkose machbar ist. Klar sollten wir es gar nicht weg bekommen und es wird vielleicht mit der Zeit noch schlimmer, werden wir uns irgendwann wohl dafür entscheiden müssen.
    Wie funktioniert ein Nierenfunktionstest? Meinst du die Blutuntersuchung mit Crea Wert usw.?
    Danke für die wertvollen Tipps. :gut:
    LG Elke


    Metamizol (Novalgin) geht so gut wie immer, weil es bei Tieren eigentlich keine Kontraindikationen hat. Manchen Patienten (ob Mensch oder Tier ist egal) wird aber davon chronisch übel, muss man versuchen. Nachteil: Es wirkt nur maximal 6 Stunden, muss also 4x täglich gegeben werden. Und es schmeckt ausgesprochen ekelhaft. Die im Humanbereich eine Zeit lang überbewertete Nebenwirkung auf das Blutbild ist bei Hunden nicht bekannt. Man kann also mit Metamizol eigentlich nichts kaputt machen. Es hat auch einen enorm großen sicheren Dosierungsbereich.
    Zweiter Punkt: Ich würde mit der Lahmheit nicht mehr allzu lange fackeln. Entweder ist es wirklich der Chip oder da ist was faul, was durch das Röntgen nicht ermittelt wurde. Erster Kandidat wäre eine OCD in der Schulter, die manchmal im Röntgen sonnenklar ist, aber manchmal auch nicht. Zweiter Kandidat ist ein isolierter Processus coronoideus im Ellbogen, an dem man sich röntgenologisch (vor allem im Frühstadium) ganz schön die Zähne ausbeissen kann. Beide Möglichkeiten machen allmählich zunehmende Sekundärschäden im betroffenen Gelenk, weswegen Du nicht unbegrenzt Zeit hast. Im dümmsten Fall hat Dein Hund irgendeine Sehnenansatzentzündung, analog zu unserem Tennisellenbogen beispielsweise. Da kann man sich tot diagnostizieren und wird es doch nie festnageln.


    Good luck und viele Grüße aus Ulm
    Ralph

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    Wer sagt das?


    Ich weiß nicht, wie streng es hier bezüglich Offtopic zugeht, aber gut: Die Statistik sagt das. Der durchschnittliche Hund hat in seinem Leben fünf, sechs Vollnarkosen. Dir ist sicher auch klar, dass Du mit Deinen Hunden Glück hattest: Kein Unfall, keine Scherbe in der Pfote, keine Beißerei, keine Zahnprobleme, keine Tumoren. Das sind Ausnahmen, über die man sich ruhig freuen kann.


    Gx
    Ralph

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    stimmt ein MRT wurde noch nicht gemacht und das hat auch einen Grund! Highlight hatte vor einem Jahr ein akutes Nierenversagen, ausgelöst durch eine OP, vermutlich ein plötzlicher Blutdruckabfall während der Narkose!
    Wir haben 3,5 Wochen um das Leben von Highlight gekämpft und sind überglücklich das wir sie noch haben und das die Nieren wieder angesprungen sind und bis jetzt einwandfrei arbeiten. Aus diesem Grund haben wir einfach panische Angst sie erneut in Narkose zu legen und ein MRT geht nun mal nur mit Vollnarkose!


    Oha, ja, das ist ein Schockerlebnis, das erst mal verkraftet werden muss. Muss es aber, denn um weitere Narkosen kommst Du so oder so nicht rum, und wenn es nur um die Zähne geht. Bei der Vorgeschichte gehört vor jede Narkose eine Nierenfunktionsprüfung und der Hund während der Narkose an den Dopamin-Tropf. Zusätzlich Vorsicht vor den üblichen nichtsteroidalen Schmerzmitteln (Metacam, Rimadyl, etc.), weil die zu eventuell vorgeschädigten Nieren nicht immer nett sind.


    Gx
    Ralph

    Mal davon abgesehen, dass bezüglich der Lahmheit noch nicht alle diagnostischen Mittel ausgereizt wurden (MRT!): Wenn der Chip verdächtigt wird, lässt sich dieser bei einem halbwegs ruhigen Hund mit Lokalanästhesie und bei einem unruhigen in Ultrakurznarkose rausholen. Danach kommt ein neuer rein, wird eingetragen und gut ist es. Wenn der Hund dann doch noch lahmt, war es ein Schuss in den Ofen. Das ist eben das große Problem der Tiermedizin: Der Patient sagt nix.


    Gx
    Ralph