Hallo,
aufjedenfall nicht aufgeben! Mit Hilfe eines guten Hundetrainers und Anti-Jagdt-Trainings, gehts wahrscheinlich schneller.
Ich hatte jedenfalls jetzt zwei Hunde kurz hintereinander, denen ich beide das Jagen abgewöhnen musste. Teilweise wirklich anstrengend. Der erste war nicht meiner, sondern gehörte meinen Eltern. Ein reinrassiger Dackel, hat Wild gejagdt - naja Wild...Karnickel, Eichhörnchen, Enten und sowas. Er war 3 1/2 als ich angefangen habe zu üben. Der zweite (Jack-Russel-Dackel) ist meiner und hat -ähnlich wie bei dir- Autos, Motorräder, Fahrradfahrer Jogger, inliner gejagdt ... und das gerade mal im Alter von 16 Wochen!
Der ist vorher bereits deswegen zurückgegeben worden. Nach 4 Wochen! Angeblich sei er unbelehrbar. Muss man sich mal vorstellen, der muss mit 12 Wochen schon die Fahrradfahrer gejagdt haben. Wenns nicht so traurig wäre, könnte man fast drüber lachen. Naja jetzt im Nachhinein kann ichs ja
War schon anstrengend, da er mit 16 Wochen noch nicht allzulange draussen sein wollte und konnte und wenn wir draussen waren - ZACK mit voller Wucht in die Leine aufs Auto oder Fahrrad. Dazu war er auch noch sehr ängstlich. Spaziergänge waren oft eine echte Qual.
Jedenfalls braucht man mMn viel Zeit, Geduld und Engagement. Eine erfahrener Hundetrainer bekommt das vielleicht schnell in den Griff, ich habe beide male einige Monate gebraucht, bis das endlich raus war. Viele Rückschläge gehabt und wieder von vorne angefangen.
Im Grunde bin ich bei beiden gleich vorgegangen, war aber beim ersten etwas strenger. Ist mMn aber nicht wirklich notwendig. Dafür ist er mir am Ende aber vorgestanden, hat aufs "Wild" gedeutet und auf Handzeichen gings weiter...ich war natürlich Stolz wie Oskar.
Also was hab ich gemacht? Soviel, dass ich garnicht weiss, wo ich anfangen soll. Aber im Grunde nicht wirklich viel
Also erstmal Gehorsamsübungen vorm Gassi gehen. Und zwar IMMER! Der anschliessende Spaziergang war dann die Belohnung. Er hörte danach besser, war aufmerksamer und mehr auf mich fixiert. Dann habe ich mich -etwas abseits der normalen Wege- zum Mittelpunkt seiner Welt gemacht. Spielen Spielen Spielen, etwas suchen lassen, ranrufen und ihn wie irre dafür belohnen (echte Freude ist mMm viel wirksamer als ein Leckerli), ihm hinterherjagen, er jagdt mir hinterher, Apportieren!! als Ersatzhandlung fürs jagen usw. usw. Tadeln, wenn er wieder einem Tier hinterhergehetzt ist (hier muss man das richtige Mass finden. Angst darf er nicht bekommen). An die Leine nehmen, Schluss mit lustig. Extra absitzen lassen habe ich ihn nie. Er hat ja die Tiere gesehen, die für mich meistens unsichtbar waren. Ich war sein Freudespender Nr.1. Mir mir gabs immer was neues zu erleben...sowas halt.
Irgendwann stellte er das Jagen von alleine ein und hat auf mein Kommando gewartet, welches nicht kam. Naja ganz am Ende zeigte er aufs Wild und machte die Jägerstellung für mich. Da wurde mir erst so richtig bewusst, was ein Dackel eigentlich ist.
Bei meinem Hund liefs im Grunde ähnlich ab. Nur das er deutlich jünger war und ich so ein Verhalten nicht erwartet hatte. Eigentlich wollte ich das ganze Spielchen nicht noch einmal haben, dafür wars beim Hund meiner Eltern schlicht zu anstrengend - wenns auch teilweise Spaß gemacht hat.
Da es diesmal schneller gehen sollte und er erst 16 Wochen alt war, hab ichs erst mit Tipps aus dem Internet/Büchern probiert. Was bei ihm aber leider nicht funktioniert hat. Jeder Hund ist halt anders. Wenn ich ihn bei einem Jogger absitzen liess, wurde er erst richtig spitz. Da half auch kein Lecker was. Nicht mal sein Lieblingsspielzeug. Keine Chance. Im Gegenteil...jedesmal, wenn ich ein Leckerli rausgeholt habe, ihn absitzen liess, hat er sich umgesehen ob nicht irgendwo ein Jogger oder Fahrradfahrer in der Nähe ist. Hat er irgendwie anders assoziiert, als er eigentlich sollte. Schlauer kleiner Mischling
Habs dann noch mit anderen Mitteln versucht, aber das half alles nix (kann bei anderen Hunden aber wohl funktionieren).
Eine zweite Person, die er nicht kennt, das "Opfer" spielt und ihm klar macht, dass Jogger keine leichte Beute sind, hatte ich leider nicht zur Verfügung. Hört sich aber vielversprechend an die Methode. Könnte mir vorstellen, dass das gut funktioniert.
Habs dann bei ihm im Grunde genauso gemacht, wie oben bereits geschrieben. Die üblichen Hundetreffpunkte erstmal gemieden (nur noch am Wochenende). Er sollte sich auf mich konzentrieren und begreifen, dass ich derjenige bin, der ihm die Freude schenkt. Jetzt...endlich...nach langer Arbeit, lässt er es sein. Hurra!!! Echt eine Freude mit ihm OHNE Leine spazieren zu gehen. War bis vor zwei Wochen noch absolut undenkbar. Ab und an "zuckt" er noch, aber ein einfaches "Nein!" reicht und er schaut sich anderswo um. GOTT, wie schön ist das!
Viel Text. Vielleicht kann sich jemand was brauchbares rausziehen. Aufjedenfall nicht aufgeben und verzweifeln. Geht alles mit viiieel Geduld.
Habe jetzt, leider zu spät, diesen Text hier gefunden. Im Grunde habe ich nichts anderes gemacht:
http://www.lindermanns-tierwel…lo-autos-und-jogger-jagt/
lg