Also erst einmal finde ich es ja toll wenn einer sich ehrenamtlich um andere Hunde kümmert. Das zeigt auf jeden Fall dein Interesse an "Problem"-Hunden und auch das du wohl neben deinem Studium (du studierst ja schon oder wolltest du erst anfangen?) noch etwas Zeit hast.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass du jemand bist, der sich schnell angegriffen fühlt und dann "angreift", also das Gefühl hat, sich verteidigen zu müssen. Sorry, aber so hast du dich hier präsentiert...
Ich denke du bist dir bewusst (s. CM), dass ein angst-aggressiver Hund eine ausgeglichen, und selbstbewusste Führung braucht...
Ich selbst habe jetzt seit 3 Wochen so eine "Art" Hund wie du dir gedenkst anzuschaffen. Unsicher, weil sie vieles nicht kennt und im Zweifelsfall ist Angriff die "beste" Lösung. Sie hat zwar noch nicht gebissen (es ist uns nicht bekannt), aber ich denke, wäre sie in Situationen gekommen wie von dir beschrieben, wäre es dazu gekommen.
Sie ist 1,5 Jahre und war die erste Hälfte davon allein in einer Garage eingesperrt. Wir haben sie ca. 3 Monate im Tierheim ca. 2 mal pro Woche besucht und sind lange mit ihr Spazieren gegangen. In dieser Zeit lernte sie schon einiges, wir merkten aber auch, dass sie zunehmends aggressiver gegenüber Menschen wurde.
Auch Hunde an der Leine waren anfangs kein Problem. Jetzt verteidigt sie uns gegen alle... Im Freigehege ist sie mit anderen Hunde super sozial.
In der Wohnung ist sie ein echter Schatz, wohl auch weil sie sich sicher fühlt.
Sobald es raus geht, fängt der Stress an. Sie hat einfach vor allem möglichen Angst, Dinge die mir nicht mal im Traum eingefallen wären (große Steine, Müll, Kleinkinder). Dazu kommt die Aggressivität gegenüber Menschen und Hunden und der Jagdtrieb. Sie hat also jedesmal Stress ohne Ende sobald wir eine Hauptstraße entlanggehen (auch wegen der Autos).
Ich weiß ja nicht wo du mit dem Hund hingehst, wenn du ihn vom Tierheim aus abholst. Kennt er stark befahrene Straßen etc.?
Ich muss also immer (wirklich ohne Ausnahme) auf der Hut sein, wer um die nächste Straßenecke kommt, was sie sieht (und ich nicht). Man muss immer bereit sein zu reagieren, bevor es der Hund tut. Das zehrt auf jeden Fall an den Nerven. Frag dich, ob du das morgens und abends auf dich nehmen kannst, auch wenn du noch/schon müde bist oder der Tag an der Uni schon stressig genug war...
Ich muss sagen, dass ich mir Lexie zusammen mit meinem Freund geholt habe. Wir können uns abwechseln. Und ehrlich gesagt tut es auch gut, sie in gute Hände zu wissen und selbst mal abzuschalten.
Du wirst das leider nicht können. Allein wäre ich mit Lexie garantiert schon an meine Grenzen gekommen, ich denke, dass kann auch mein Freund unterschreiben.
Gerade als Ersthundhalter kommt man in Situationen, die man vllt. vorher noch nicht bedacht hat. Wie gehst du z.B. einkaufen? Oder zur Uni? Kann der Hund allein bleiben? Unsere hatte/hat eine mächtige Trennungsangst. Es muss also immer jemand da sein, denn den Stress möchte ich ihr ersparen...
Ich bin gespannt wie du dich entscheidest und hoffe du berichtest von deinen Problemen (die werden kommen, versprochen) da ich in einer ähnlichen Situation bin.
PS: Wir waren sehr blauäugig und haben uns schon beim ersten Spaziergang für sie entschieden...