Ich bin eigentlich eher eine stille Mitleserin, aber hierzu kann ich wohl auch etwas beitragen. Bei uns war das Alleine bleiben auch eine Katastrophe...sie hat gebellt, gejault, Türen zerkratzt und war furchtbar gestresst. Wir haben zwar, als sie noch ein Welpe war, ganz standardmäßig versucht das Alleine bleiben aufzubauen, aber es hat einfach nicht funktioniert.
Unser Hund ist ein kleiner Kontrolletti also haben wir irgendwann - auf Anraten unserer Trainerin - damit angefangen, sie während eines Spaziergangs einfach für ein paar Minuten anzubinden, uns einige Meter weg hin zu stellen und sie zu ignorieren. Sie hat uns angebellt, mit Erde beworfen (wirklich) und fand das überhaupt nicht lustig. Wenn sie Rabatz gemacht hat, haben wir sie verbal korrigiert (Ignorieren hat bei ihr noch nie was gebracht), wenn sie ruhig war haben wir sie gelobt. Es hat einige Monate gedauert, aber dann hat sie es akzeptiert, sich hingelegt und gewartet bis es weiter geht. In dieser Zeit haben wir sie auch nicht alleine gelassen, was unser Leben nicht gerade vereinfacht hat.
Dann haben wir angefangen, ein "wir gehen und du bleibst hier" Ritual aufzubauen. Sie darf während wir weg sind aufs Bett, da liegt dann "ihre" Decke drauf und wenn ich die Decke ins Schlafzimmer trage, dann weiß sie schon was kommt. Dann gehen wir eine kleine Runde raus zum Lösen - den Hund vorher "auszupowern" hat es bei uns eher schlechter gemacht - sie hüpft aufs Bett, ich mache die Türe zu und gehe. Wir haben auch hier wieder kleinschrittig angefangen und die ersten Monate jeden Tag mehrmals geübt und immer das Telefon dabei gehabt. Ein anderes Telefon lag auf laut gestellt im Schlafzimmer, wenn sie angefangen hat zu bellen haben wir sie durchs Telefon korrigiert. Das war bei uns der Schlüssel. Sie weiß, dass wir es mitkriegen, wenn sie Terz macht. Mittlerweile schläft sie einfach, kann bis zu 5 Stunden Alleine bleiben und ist komplett entspannt.
Es war ein langer Weg und wir haben 1,5 Jahre mit Üben verbracht. Ich war mir irgendwann sicher, sie lernt es nie. Ich möchte damit nur sagen, dass das "Standardprogramm" nicht immer das Richtige sein muß, wir haben ja so ziemlich das Gegenteil gemacht, aber für uns hat es geklappt und sowohl dem Hund, als auch uns viel Lebensqualität gebracht :-)