Vielleicht zäumen wir das Pferd mal von hinten auf.
Das die Hunde irgendwann mal wirklich hohe Gewichte ziehen ist das Endprodukt aus viel Arbeit. Das sie dabei "nicht glücklich aussehen" Hmmm... Sehe ich auch nicht, wenn ich mich durchs Training kämpfe. Sehe ich übrigens auch nicht, wenn ich Jogge oder auf dem Pferd sitze.
Ich werde jetzt mal von vorne beginnen...
Zuerst ist das Vetrauensverhältnis zwischen Halter und Hund wichtig. Ohne Vertrauen passiert da nämlich gar nichts...
Erstmal wird dem Hund laute, klappernde Sachen drangehangen. Man zieht zusammen dieses klappende Monster (ohne Gewicht) hinter sich her. So lange, bis der Hund desensibilisiert ist. Dann kommt etwas Gewicht hinter. Man strengt sich zusammen mit dem Hund an, gibt dem Hund das Gefühl es zusammen zu schaffen.
Neben dem eigentlichen Ziehen wird dann an der Kondition gearbeitet. Dogscooter, CaniCross eignen sich da besonders zu. = Man macht wieder was zusammen/ Kopf und Geist wird beschäftigt.
Die Runden mit leichten Gewichten (meist Ketten, das klimpert so schön...) werden länger. Wenn der Hund sich schwer tut, geht man einen Schritt zurück. Wenn der Hund sich weigert zu ziehen, geht man vom Gewicht so weit zurück bis er es wieder schafft. Mit Überforderung des Hundes kann man es sich nämlich ganz schnell versauen...
Wichtig ist immer: Mit nem guten Gefühl aufzuhören. Der Hund soll denken:"Man bin ich gut! Mit Herrchen/Frauchen an meiner Seite schaff ich das!"
Fürs Selbstvertrauen des Hundes ist der Sport super.
Hunde, die laaaaaange Kraft/Kondiotions und Vertrauensarbeit hinter sich haben, ziehen solche Gewichte dann auch freiwillig und auch gerne! Sie strengen sich gerne an, setzten gerne ihre Kraft ein, kämpfen gerne. Warum sollten sie es dann nicht dürfen? Mein Hund wird auch nie ein Hund sein, der sehr viel Gewicht ziehen wird. Das erwarte ich aber auch nicht. So lange er sich vor Freue überschlägt, wenn ich das WP-Geschirr in der Hand habe, ist alles ok :)
Was ich auch noch dazu sagen muss:
Die meisten WP Hunde, die ich kenne werden regelmäßig präventiv von Tierphysiotherapeuten betreut!
Es steckt also weitaus mehr dahinter, als Kopflos irgendwelche Gewichte hinter den Hund zu klemmen und ihn mit Starkzwang vorwärts zu bewegen. Jedenfalls bei den Guten! Klar, es gibt immer Idioten - in jeder Sportart. Es ist halt kein "ästhetischer" Sport... Aber auch das ist Auslegungssache.
PS: Ich hatte übrigens die gleichen Vorurteile wie die Meisten. Bis ich mich mal auf nem Wettkampf "verirrt" habe und Leute kennen lernte, die das ganz toll mit ihren Hunden erarbeitet haben. Dann hab ich mich damit viel beschäftigt, viel gefragt und erst auf dem 3. oder 4. Blick setzte sich das Puzzel zusammen.