Ich habe viel Unistress, bin deswegen auch sicher mal unausgeglichen. Nuka hat aber schon sehr früh gezeigt, dass er sehr sensibel darauf reagiert. Auch wenn ich mal Streit mit meinem Freund hatte oder so. An solchen Tagen war er dann besonders auf Spaziergängen sehr aufgedreht. In der Wohnung hat er sich dann Spielzeug zum Kauen gesucht. Er hat aber nicht mit Fiepen reagiert.
Seit ich weiß, dass er so sensibel damit umgeht, achte ich mehr darauf. Ich versuche dann z.B. weniger hektisch meine Arbeit zu erledigen. An ihm selbst lasse ich schlechte Stimmung natürlich nie aus.
An "normalen" Tagen schläft er sehr viel. Wir gehen vormittags eine Runde von etwa 30 Minuten. Da kann er dalmatinertypisch rennen wie er mag. Und das ist viel Er ist aber jederzeit ansprechbar, auch wenn Jogger oder Hunde kommen. Zwischendurch machen wir dann entweder Apportierübungen, Suchspiele oder Gehorsamsübungen. Aber das sind von den 30 Minuten vielleicht 5. Mehr jedenfalls nicht.
Nachmittags gehen wir meist die gleiche Runde. Da treffen wir dann oft andere Hunde. Er darf spielen und die Runde verlängert sich so meist etwas. Geübt wird dann gar nicht.
Und zwischen den Spaziergängen schläft er dann. Gerne auch von 17 Uhr bis morgens um 8 (dann hat er Hunger und schläft danach noch 'ne Stunde).
Ich habe mich aber hier auch darauf eingerichtet, dass er nur schläft, wenn ich selbst ruhig bin. Ich gestalte dann den Tagesablauf so, dass er zur Ruhe kommen kann.
Bei meinen Eltern funktioniert das aber leider nicht so. Wenn wir mal einen Tag da sind, schläft er dort kaum. Mittags nehme ich ihn für zwei Stunden mit in mein Zimmer, da schläft er dann auch ein bisschen. Abends gehe ich dann auch früh mit ihm. Nachts kann er dort genauso schlafen wie bei uns auch. Er wacht etwa zur gleichen Zeit auf, geht kurz in den Garten, bekommt Futter und schläft noch eine Stunde. Aber wenn er dann richtig wach ist, bleibt er für den Tag über unruhig.
Bei den Eltern von meinem Freund schläft er gar nicht (vermutlich weil wir dort selten sind). Außer er darf dort ins Auto. Dort ist er abgeschottet von jeder Unruhe und kann dort schlafen. Das ist nur jetzt im Winter natürlich keine Option. Und so vermeiden wir längere Besuche. Er mag unsere Eltern sehr gerne und die Hunde auch. Aber es scheint zu aufregend zu sein, obwohl im Grunde nicht wirklich was passiert.
Also mit Struktur klappt es. Aber nicht 365 Tage im Jahr sind gleich. Und schon die kleinste Veränderung wirft ihn aus der Bahn.
Stadtbesuche oder sowas regen ihn übrigens nicht auf. Da ist er sehr entspannt und schläft danach ganz normal. Es ist offenbar der direkte Menschenkontakt das Problem.
Ich bin mit Nuka jede Woche bei meinen Eltern. Dort lebt unser fast 11 jähriger Golden Retriever, mit ihm bin ich aufgewachsen und deswegen ist es mir wichtig, ihn so oft wie möglich zu sehen. Nach Nukas Eingewöhnungszeit waren wir das erste Mal dort und seitdem regelmäßig.
Wir sind meistens von Mittwoch bis Donnerstag da, als nicht mal dann, wenn das ganze Haus voll ist, sind ja alle arbeiten (außer Oma und Opa).
Erstmal nicht nach Hause zu fahren, ist also nicht wirklich eine Möglichkeit. Aber wie bekomme ich an solchen Tagen die Spannung aus meinem Hund?
Er macht das bei meinen Eltern übrigens nicht seit 5 Monaten so. Das ist jetzt erst in den letzten Wochen schlimmer geworden, obwohl sich meiner Meinung nach nichts verändert hat.