So Ihr Lieben,
zuerst mal vielen lieben Dank für Eure Antworten bzgl. Futter.
Nun zum Lagebericht:
Die Treffen waren gut und Mademoiselle Julchen hat auch brav Futter angenommen. War richtig schön :)
Gestern kam sie dann um 14h zu Hause an und lag gleich mal 2 Stunden nur im Flur herum ohne sich viel zu bewegen oder irgendeinen Raum zu erkunden. Nach den beiden Stunden schnappte ich sie dann (sie ließ sich ohne Probleme von mir tragen) und brachte sie in den Garten, weil sonst würde sie glaub' ich immer noch im Flur liegen.
Den Garten hat sie dann recht selbstbewusst erkundet und ich zog mich auf mein Liegebett zurück und las, damit sie ihre Ruhe hat. (Klarerweise immer nach dem Hund blinzelnd, damit ich sie im Auge habe) Nach einer Stunde hörte ich ein leises "Platsch" und wie ich gucken geh, was sie denn gerade macht, sehe ich, dass sie mit dem Popo auf einem Wacholder sitzt und mit den Vorderpfoten im Teich steht. Nachdem ich mir nicht sicher war, ob sie jetzt Probleme mit dem Rückzug der Pfoten aus dem Teich hat, dachte ich mir dummerweise, ich helfe ihr. War ein echt blöder Gedanke, da sie dann quer durchs Wasser im Schilf Zuflucht suchte und dort liegend - klarerweise mit dem Bauchi im Wasser - gute 1,5 bis 2 Stunden zubrachte und ich schon Angst hatte, sie käme dort nie wieder raus. Keine Bockwurst, nix half. Also blieb mir nur eines übrig (wollte auch nicht, dass sie in dem gegen Abend doch kühlerem Wasser eine Unterleibsverkühlung bekommt) - Hund rausholen - ich kämpfte mich durchs Schilf, Julchen gerade noch am Schlawittchen packend und brachte das Schwergewicht dann schlussendlich Göttin sei Dank dort raus. Es tat mir auch leid für sie, aber es ging nicht anders, weil ich konnte und wollte sie nicht, dann die ganze Nacht dort drinnen liegen lassen. Ab da war sie mir dann nimmer so zugetan, was ich aber verstand, sondern sie zog sich in den hinteren Bereich des Gartens zwischen die Bäume und Gebüsche zurück und wollte scheinbar dort übernachten.
Nach einer weiteren Stunde Ruhe von dem bösen Frauchen, trug ich sie ins Haus und schloss die Terassentür, machte ihr Futterschüsseln voll und ließ sie wieder in Frieden, nahm keinerlei Notiz von ihr und ließ sie das tun, wonach ihr war. (Die Arme, ich weiß eh, die ganze Aufregung mit Übersiedlung und dann noch so ein Erlebnis )
Julchen fand die Stimmen und Bilder, die da aus dem TV kamen, sehr interessant und ich glaub, das hat sie auch wieder ein bisserl abgelenkt von den ganzen Erlebnissen. Sie lag bzw. liegt immer noch in einem Bereich des Wohnzimmers, wo sie eine leichte Vertiefung nach hinten hat (also Wand nach hinten) rechts in die Küche gucken kann und auf der anderen Seite das Sofa ist, also guter, idealer Rückzugspunkt, wo man alles überblicken kann, und nicht zu viele Seiten offen sind, dass man nicht zu angreifbar ist (da zeigt sich natürlich die Verunsicherung - ich hoffe, in zwei Jahren traut sie sich dann auch einmal mitten im Zimmer zu liegen, ohne, dass sie Angst hat, dass ihr jemand etwas tut). Irgendwann obsiegte der Hunger (Fütterungszeit in der Pension war immer 18h, also ideal, dass sie Hunger hatte und sich in Richtung Küche machen musste - waren eh nur 1,5m bis sie vor der vollen Schüssel stand) Als Erstes wurde ein tiefes, schön angehäuftes tiefes Teller mit Suppengrün gekochtem Rindfleisch verputzt und dann eine Schüssel Trockenfutter. Dann fand noch eine in kleine Stückchen von der Hand gefütterte Bockwurst in den Magen des armen Mäuschens.
Nachdem der erste große Hunger gestillt war, habe ich das Rindfleischteller und die Trockenfutterschüssel erneut gefüllt und habe dann meinen müden Körper in den ersten Stock ins Schlafzimmer bewegt, aber alle Türen offen, falls sie nachgucken will, was da oben noch ist, oder damit ich sie höre, falls sie raus will oder muss oder irgendwas anderes anstellt. Ist ja immerhin ein junger Hund, könnte neugierig sein und gucken, was so auf den Küchenkästchen rumsteht oder sich an der TV-Fernbedienung zu schaffen machen ^^. Aber die Maus war erledigt - 4 Stunden absolute Totenstille. Dann habe ich ein leises Tapsen vernommen und etwas später das Bällchen rollen gehört. Daraufhin bin ich kurz wieder runter (irgendwann muss man nachts auch zur Toillette) und da zeigten sich ihre "Wachhundqualitäten" ^^. Ich war auf der Hälfte der Treppe angekommen, hörte ich ein lautes Bellen und Knurren, wie wenn ich einen 50kg Rottweiler im Wohnzimmer sitzen hätte. Bin dann mit den Worten: ist ja schon gut, Mäuschen - weiter runter und ins Zimmer, wo sie dann zwar immer noch knurrte, aber nach einem nochmaligen Beschwichtigungsversuch und dem Erblicken von dem bösen Ungeheuer-Fraudi, war dann Ruhe. Die große Überraschung kam dann in der Küche - wieder sämtliches Futter geleert. Die kleine Maus war sowas von hungrig scheinbar - ganz dickes Bauchi hatte . Nachdem alles in Ordnung war und ich sah, es geht ihr gut, bin ich wieder hoch und hab dann wie sie auch wieder eingeschlafen.
Heute früh war ich dann schon etwas klüger und habe auf der Hälfte der Treppe schon Laut gegeben, dass sie sich drauf einstellen kann, dass ich es bin. Große Überraschung, als ich unten ankam - kein Lacki, kein Hauferl, ganz toll. Die kleine Maus war soooo brav. Nach Öffnen der Terrassentür ist sie dann nach 10 Minuten in den Garten hat alles erledigt und kam wieder rein, seitdem liegt sie bis auf 2x kleinere Portionen (heute früh und Mittag) in ihrem Schlupfwinkel und genießt das Hundeleben.
Das Einzige was mir auch aufgefallen ist bis jetzt - wenn sie keine Stimme hört und ich komme vom Garten über die Terrassenstufen hoch, bellt und knurrt sie, aber auch hört, wenn ich sie anrede relativ schnell auf. Und einmal kam ich gerade wie sie am fressen war, da hat sie auch geknurrt, aber ich glaube, das rührt daher, dass sie sich wohl im Rudel als Mädchen und Zarteste unter den beiden Rüden ihr Futter hart erkämpfen hat müssen (von der Zeit wo sie noch in Ungarn war - ganz zu schweigen). Jetzt bekommt pro Tag 3x kleinere Portionen, weil es sieht aus, als würde sie einfach alles in sich reinstopfen wollen, weil sie der Ansicht ist, lieber gleich verputzen, denn wer weiß, wann es wieder was gibt :)
Bockwurststückchen und getrockene Pansen nahm sie heute auch wieder aus der Hand an, nur es scheint ihr zu heiß zu sein, um in den Garten zu gehen.
So das waren so die ersten Stunden mit Julchen (bis auf den einen groben Fehler, den ich mit meiner Rettungsaktion gemacht habe, schlagen wir uns recht gut - glaub ich zumindest - aber ich hör auch gerne bzw lese auch gerne, Eure Meinungen dazu)
lg Wabun
PS: Große Freude - jetzt nachdem ich mit Tippen fertig war, merkte ich wieder einmal, dass eine Wauzeline da ist. Huiiiiii, kann die Maus furzen und stinken unterm träumen. Jetzt wurde ihr der Gestank scheinbar selbst zuviel, denn sie ist gerade in den Garten gegangen Und außerdem, ganz stolz verkünde - nicht nur, dass sie über Nacht stubenrein sein gelernt hat, konnte mein gescheites Mäderl auch gleich beim ersten Mal heut früh die 4 Stufen (sowas kannte sie noch nicht) runter und rauf in den Garten gehen. *mit stolzgeschwellter-Fraudi-Brust verkünde*