Beiträge von Hundoderkatze

    Hallo Ihr Lieben,


    meine eine Hündin pinkelt nachts in die Wohnung, wenn sie in der Standphase ist. Da sie eh nicht so lange wie meine andere Hündin halten kann, haben wir die Gassi-Zeiten damals als wir sie bekamen, angepasst. Soweit sogut. Normalerweise reicht ihr das auch. Nun ist sie zum 2.ten Mal bei uns Läufig und während der Standhitze pinkelt sie jede Nacht rein. Bei der letzten Läufigkeit war es genauso. Eine Blasenentzündung ist ausgeschlossen. Wir gehen nachts 0 h und frühs um 5 h mit den Wauzis kurz in den Garten. Normalerweise hält sie nachts locker 7-8 h durch und meldet sich auch, wenn sie mal muss. Nur halt nicht während der Läufigkeit. Je nachdem, wohin sie pinkelt, ist das schon nervig... Und es ist jetzt auch nicht viel, was sie macht. Wenn man mit ihr in den Garten geht, pinkelt sie dort auch gleich. Ist das dann eher markieren?


    Was meint Ihr?


    Es geht dabei um Stressabbau und nicht um Standartlösung. Wenn ein Hund nicht zur Ruhe kommen kann, könnte das eine sinnvolle Lösung sein. Und mit lernen, meinte ich Hund ganz langsam und mit positiver Verstärkung an die Box gewöhnen - und nicht, Hund rein, Klappe zu.... :muede: Der Hund scheint ja in irgendeiner Weise Stress zu haben, den er an Gegenständen mit kauen abreagiert...

    Ich hatte grad auch wieder so ein tolles Erlebnis. War im Wald Gassi und komm grad wieder an den Parkplatz und da lässt eine Tussi ihren Hund grad aus der Tür raus, ohne selbst auszusteigen. Ich mache meine beiden sofort an die Leine ( je 2 und 2,5 kg...) und rufe - bitte nehmen sie ihren Hund an die Leine. Der Hund kommt angeschossen, ich blocke ihn. Er dreht ab und meine kleine Krawallmaus meint, kläffen zu müssen. Ich sage ein Machtwort und sie ist ruhig. ( Mir ist es zu gefährlich, die Madam kläffen zu lassen - gehört sich nicht und kann auch mal schief gehen, wenn ein großer Hund das nicht ab kann...). Kommt die Tussi nicht mit ihrem Hund wieder ohne Leine und fragt mich allen ernstes: Was machen sie denn mit ihren armen Hunden? Die armen Hunde... Ich hab nur gebrüllt, sie soll ihren Köter weg nehmen. Und was ich mit meinen Hunden mache? Sie maßregeln, weil sie ( die Tussi) nicht in der Lage ist, ihren Hund an die Leine zu nehmen! Sie nur, ach Gott, sie sind ja hysterisch.... Ich: Ja, kann man auch werden, wenn man jedesmal Angst um seine Hunde haben muss, wenn 40 Kg ungefragt auf einen zugebrettert kommen und in die Leine von meinen beiden reinpreschen!!! Sie, also meiner tut doch nix.... Ja, aber ich!


    Überlege mir allen ernstes ein T-Shirt machen zu lassen: Frauchen beißt...." oder mir einen Cane Corso anzuschaffen... :mute:

    Ich würde dem Hund die Hundebox lernen. Nicht als wegstellen oder Bestrafung, sondern als sichere Höhle und für eine geordnete "Auszeit", wo der Hund mal runter kommen kann. Wenn der Hund das gut gelernt bekommt, ist es für ihn eine Wohltat, sich in seine Höhle zu verkriechen und Du kannst mal in Ruhe duschen und den Teufelskreis agien - reagieren durchbrechen. Was vielleicht für das Nein verfestigen helfen würde: Präpariere ein Lieblingsopferobjekt deines Hundes mit Tabasco etc. aber so, dass er es nicht gleich riecht. Wenn er es aufnehmen möchte, gib klar und deutlich ein Nein an. Der Hund wird seine Erfahrung machen, dass ein Nein von Dir durchaus sinnvoll sein kann ;)

    Richtig. Der Hund hat Angst. Und meine Aufgabe ist nicht, ihn darin zu bestärken, sondern ihm deutlich machen - Du brauchst keine Angst haben, ich kümmere mich um Dich. Das wäre das Fensterbeispiel... Den Hund gut zureden, verstärkt seine Angst nur. Jede Aufmerksamkeit, ob positive oder negative IST Aufmerksamkeit! Und das Fensterbeispiel ist ein sehr guter Mittelweg, um dem Hund zu signalisieren, ich nehme Deine Anzeige Ernst - aber da ist nix, schlaf weiter... Ich habe für mein Pferd und meine Hunde das Kommando: "Achtung" ( wenn jemand kommt, etwas daliegt und ich dem Tier sagen will, Achtung, da ist etwas - ich kümmere mich drum) oder das Kommando "Habs gesehen..." wenn die Tiere etwas bemerkt haben und es anzeigen. Das könntest Du ja mal außerhalb der beschriebenen Situation üben und später bei solchen Situationen anwenden. Ist Stressfrei für die Tiere und vermittelt Sicherheit :smile:

    Meine beide haben die gleiche Größe und wiegen auch nicht mehr. Und sie sind auch "Therapiehunde". Sie müssen jetzt nicht unbedingt was aktiv machen, sie kennen nur den Begriff: "Sag mal Hallo....", das heißt so viel, geh mal hin und begrüß den jenigen. Ansonsten dürfen sie einfach Hunde sein und werden gesteichelt, vermitteln Ruhe oder aktivieren - je nachdem, was gerade gefordert ist. Das muss man den Hunden nicht unbedingt erklären. Das merken die beiden ganz schnell, was gerade gefragt ist - je nachdem, wie ich mich verhalte.


    Wenn ich meine Zwei "einsetze" sind mir zwei Sachen wichtig:
    1. Ich entscheide, was der Hund tun soll oder tun darf. Ich habe die alleinige Verantwortung, was ich meinen Hund zumuten kann und wo er überfordert ist.
    2. Meine zwei haben immer ihren Platz ( Hundedecke), wo niemand hin darf und sie frei wählen können, ob sie ne Auszeit brauchen. Die Decke ist ihr sicherer Ort und sie wissen, dort darf niemand dran und das verstehen auch alte, demente Leute und auch Behinderte Kinder. Irgendwie ist das gar nicht so kompliziert, wie ich das damals dachte. Nicht beeinträchtigte Leute sind da meist viel schwerer von Begriff :mute:


    Ansonsten arbeite ich nie länger als 45 Min am Stück in einer Einheit. Auch wenn die Hunde passiv sind, gibt es danach eine Auszeit mit Alternativprogramm zum Entspannen wie toller Spaziergang und Ball spielen etc. Ich gucke immer, ob die Hunde Streß oder Calmingsignale zeigen und wenn ja - werden sie sofort entlastet. Für mich ist eine Therapieeinheit sehr anstrengend, da ich immer meinen Patienten und die beiden Hunde "überwachen" muss. Aber man gewöhnt sich dran. Ich glaube übrigens nicht, dass ich bei 20 kg Hund entspannter wäre - die Verantwortung bleibt ja die gleiche!!!!


    Mhhm, über meinen Kommentar aufregen und im selben Post schreiben, ich horche immer, ob jemand im Treppenhaus ist und dann schnell, schnell, schnell....


    Genau das meine ich doch! Der Hund steht im Mittelpunkt und ihr habt Streß ohne Ende. Anstatt die Situation so zu nehmen, wie sie ist und dem Hund vermitteln - ja, das ist ein Treppenhaus. Und? Und da sind Leute. Und? Ich muss doch dem Hund Sicherheit vermitteln können und nicht schon total hektisch und mit was wäre wenn in die Situation gehen. Wenn ich immer gucke, Scheiße - mein Hund bellt gleich.... Dann wird er das auch tun, weil er mich spiegelt und meine Unsicherheit merkt. Ihr habt unbewusst eure kleinen Rituale, horchen ob das Treppenhaus still ist, immer die Leine so und so halten.... Einfach die Situation so meistern wie sie ist und nicht so viel reininterpretieren sondern klare Regeln und nicht so viel Rituale. Klar, gibt es Hunde die bellen wie verrückt und sind auch Kläffer, wenn man sie lässt. Meine Hunde wären das mit Sicherheit, sie sind klein und bellen sehr, sehr gerne. Aber auch denen kann man lernen - bellen ist überhaupt nicht wichtig. Und du schreibst ja selbst - angucken lassen und Leckerli. Ja, was meinst Du denn, wie ich meine erzogen hab? Genau so. Ich habe viel Interaktion mit meinen Hunden, aber den Zeitpunkt dazu bestimme ich - nicht immer der Hund.

    Ich hab hier zwei kleine Therapiehunde - Chihuahua´s. Und was Grobmotorik und Behinderte Kinder angeht - kann ich überhaupt nicht bestättigen. Vor allem behinderte Kinder haben meist Angst vor Hunden. Meine beiden haben oft das Eis gebrochen. Ich kann nicht sagen, dass es Probleme wegen der Motorik gibt. Man kann die kleinen Hunde super auf den Schoß setzen und die Kinder passen gut auf. Auch wenn die Bewegung etwas gröber ausfällt ist das kein Problem. Ich hatte meine beiden mit in der WfbM und gerade weil die beiden so "klein und zerbrechlich" wirken - was sie nicht sind - passen viele Kinder auf und fahren runter. Aufpassen, dass nichts passiert muss man sowieso - egal, wie groß der Hund ist. Meine beiden "teilen" sich den Job meist. Der eine Hund ist vorsichtig und eher "schreckhaft". Er kommt aus schlechter Haltung und es war nie angedacht, dass er Therapiehund macht. Da sie aber total verträglich mit Kindern ist und sie eh mit dabei ist, übernimmt sie jetzt folgenden Job: Wenn Kinder Angst vor Hunden haben, kann man mit ihr gut begreiflich machen - guck mal, der kleine Hund hat Angst vor DIR, wenn Du sie streicheln magst, musst Du total vorsichtig sein und es ist praktisch eine große "Ehre" sie streicheln zu dürfen. Yuki ist vorsichtig, aber sie würde nie beissen oder sonstwie negativ in Erscheinung treten. Die Kinder müssen nur richtig runter fahren und es ist auch kein Problem, wenn es mal grobmotorisch zugeht. Wenn das Eis dann gebrochen ist, kommt Coffee zum Einsatz. Sie ist die Ruhe selbst und war auch ursprünglich für die Therapie geplant. Sie hat schon vom Züchter von klein auf Altenheime, Kindergärten, Rollatoren etc. kennen gelernt. Sie ist super für alles was Trouble ist und laut und wild ist. So hat jeder Hund seine Stärken und ich setze sie bewusst dafür ein.