Hallo Ihr Lieben,
ich bräuchte mal einen Rat. Ich habe seit Mitte Mai wieder eine Chihuahua-Dame ( sagenhafte 1,8 kg) mit dem ich jetzt akut das Problem habe, dass sie stark trödelt - schnüffelt und zu weit zurück bleibt. Vorher hatte ich lange Jahre einen Jack-Russel-Mix. Jetzt sollte es eigentlich ein Schäferhund-Mix werden - aber na ja
Kurze Vorgeschichte:
Meine Hündin ist eine Chihuahua-Dame die fast 2 Jahre alt ist, nicht kastriert, bei uns noch nicht läufig gewesen. Wir haben sie aus schlechter Haltung und total unterernährt bekommen. Sie wurde nur mit Essensresten gefüttert, kannte kein Hundefutter. Sie war sehr unsicher, hat jegliche Menschen außer mir angeknurrt und sich versteckt, ist panisch geworden etc. Sie hat sich von meinem Mann nicht anleinen lassen, sich nicht streicheln lassen und und und. Mittlerweile ist sie eine recht forsche junge Dame geworden - bei Fremden ist sie noch vorsichtig, was aber okay ist.
Sie hat gut zugenommen, ist lt. Tierarzt rundum gesund und hört schon zuverlässig auf die Grundkommandos und hat mittlerweile auch gelernt eine Stunde alleine zu bleiben und es zu tolerieren, wenn ich mal nicht da bin. Ich habe anfangs viel mit Clickertraining gearbeitet, weil sie bei einem erhobenen Zeigefinger z.B. Rückwärts umgefallen ist und nur noch gezittert hat. Das macht sie jetzt auch noch, wenn sie überfordert ist oder man "zu streng" war... ( z.B. man hat Sitz gesagt, sie macht aber Platz und man will korrigieren indem man etwas deutlicher Sitz sagt - da fällt sie einfach um und zittert...)
Fremde Hunde ignoriert sie. Es gab eine Phase, wo sie alles verbellt und "angegriffen" hat, haben wir aber ganz schnell abgestellt und jetzt werden fremde Hunde ignoriert - es sei denn, sie schießen auf sie zu, dann wird sie sauer und knurrt und belllt. Ich stell mich meist dazwischen und "fange" den allzu stürmischen Hund ab. Spielen tut sie leider gar nicht, auch nicht mit Hunden ihrer Größe.
Sie kann mittlerweile Sitz, Platz, Bleib, Warte, Hopp, Komm und Hier natürlich, Stop ( auf Entfernung hinlegen und da warten), Vorraus, Pfui und Zackig ( schneller das ganze bitte
Zum Problem:
Ich gehe fast ausschliesslich ohne Leine Gassi, weil ich auch reite und sie dort mit darf und natürlich frei läuft. Wir machen Futterspiele und ich stelle ihr verschiedenen Aufgaben unterwegs ( irgendwo hoch hüpfen, warten etc. ) Nur in der Stadt an Straßen etc. gehe ich natürlich mit Leine. Sie läuft gut an der Leine und Leine heißt bei mir - bei Fuß und nicht schnüffeln und trödeln etc. Da wir sehr viel ohne Leine laufen, kann ich das dem Hund zumuten, dass Leine Leine ist.
Was mich stört, ist das sie in letzter Zeit ziemlich viel bummelt. Das heißt, sie schnüffelt irgendwo rum und achtet nicht darauf, wo ich bin oder wie weit ich weg bin. Wenn ich mich verstecke, dauert das eine Weile bis sie anfängt mich zu suchen, hat sie mich gefunden freut sie sich sichtlich und geht mit mir weiter. Allerdings dreht sie sich durchaus auch wieder um und geht zurück - an die Stelle wo es so interessant war. Wenn ich einfach mal losrenne oder so guckt sie erst mal hinterher und überlegt dann, ob sie weiterschnüffelt oder doch hinterher rennt. Irgendwann kommt sie natürlich schon hinterher gesaust. Ich gucke bewusst nie, wenn ich abbiege oder die Richtung wechsele und rufe sie auch nicht. Sie muss ja darauf achten, wo ich bin und nicht andersrum. Allerdings wird mir die Entfernung ( teilweise ausser sichtweite!) in letzter Zeit zu groß! Ich kann sie zwar durch pfeiffen oder rufen jederzeit abrufen - aber das Problem ist - es ist ein Chihuahua! Wenn zwischen und ein Fahrradfahrer oder sonst wer ist - die sehen sie nicht! Das ist mir einfach zu gefährlich. Bei meinen alten Hund hat verstecken schon gereicht - der war fix und fertig. Sie leider nicht.
Der Abschuss war vorgestern bei meinen Eltern, die haben hinterm Haus ein kleines Wäldchen. Madame trödelt wie blöd, ich verstecke mich, sie fängt dann mal an zu suchen ( nach guten 5 Min....) und findet mich. Ich gehe weiter - Hund schon wieder am Zeitung lesen, ich renne weg und gehe bei meinen Eltern durchs Gartentor - verschlossen und nicht einsehbar. Ich denke mir so - na, mal sehen wann sie Panik bekommt. Ich warte und warte... Nach gut 15 Min denke ich mir - mhhmmm, jetzt gucke ich doch mal lieber, nicht das irgendwas ist. Gucke vor´s Gartentor - nix. Dann Pfeiffe ich... Mein Hund kommt aus ca. 150 m Entfernung fröhlich aus dem Wald und ist in keinster Weise beunruhigt Na super!
Wenn ich sie übrigens vorraus schicke, rennt sie vor und trödelt nicht. Sie schnüffelt auch, rennt ab und an auch mal zu weit vorraus - dann hilft einfach ein Warte. Wenn ich da die Richtung wechsele, dauert es einen Moment, dann kommt sie hinterher gesaust.
Also, dachte ich - Aufmerksamkeitstraining an der Schleppleine - mit Chihuahua Im Baumarkt eine ganz dünne Nylonschnur gekauft, 6 m und los gehts. Hund lief keinen cm. Also vorran geschickt. Hund lief total angespannt voran und hat nicht links und rechts geguckt. War sie hinter mir, Panik - hingelegt und gezittert - es verfolgt sie jemand. Blöd ist halt, wenn die Leine z.B. über Gras oder so gleitet merkt sie aufgrund ihrer Größe das ist ist durch das gezuppel so verunsichert, dass sie nicht laufen mag. Vorne läuft sie - aber hat null Spaß beim Gassi gehen und ist einfach nur gehetzt! So geht das nicht. Also überlegt - Flexileine. Ich hasse die Teile, aber damit würde sie nicht überall hängen bleiben. Fazit: Sie läuft bei Fuß wegen dem Zug der Leine. Stelle ich sie lang fest - gleiches Problem wie bei der Schleppleine...
Jetzt bin ich mit meinem Latein erst einmal am Ende und brauche Hilfe. Schleppleine ist für uns einfach blöd - zumal mein Mann beim Versuch schon ein paar Mal auf die Leine getreten ist und den Hund praktisch falsch gestraft hat. Er ist nicht wirklich dazu geeignet...
Eine Bekannte, die auch viele Hunde trainiert hat gemeint, ich solle die Schleppleine weg lassen und den Hund konsequent in meinen Bereich wieder rein rufen. Also wenn ich Gassi gehe, sie sofort wenn ich merke der Abstand wir zu groß wieder in meinen Bereich reinrufen. Immer und immer wieder - der Hund würde irgendwann den Radius kapieren indem sie sich frei bewegen darf. Das würde auch mein Mann hinbekommen
Tja, ich bin im Zwiespalt, weil eigentlich soll der Hund ja auf mich achten und ich nicht auf ihn. Das Argument von meiner Bekannten war - der Hund ist teilweise eh verunsichert und weiß einfach noch nicht, dass es diesen Radius gibt und somit "darf" man auch mal den Hund aktiv rufen bis er kapiert hat - das ist mein Bewegungsradius. Rufen klappt ja auch immer, da kommt sie absolut zuverlässig. Und wenn es mir zu lange dauert bis sie mal reagiert, renne ich einfach los. Das brauche ich aber nicht oft zu machen.
Verstecken, Wegstrecke ändern etc. hab ich alles schon gemacht. Auf fremden Wegen trödelt sie auch kaum - vielleicht einmal wo sie so 50 m mal zurück bleibt und dann sofort wieder zu uns aufschliesst. Auf bekannten Wegen mit viel Zeitung dagegen wird es mir im Moment einfach zu viel! Zumal so ein Mini-Hund immer total respektlos von Leuten angemacht wird: " Oh, du bist aber süß - lass dich mal streicheln", was sie natürlich hasst und teilweise panisch wird wenn sie von fremden Leuten so bedrängt wird oder sie wird halt wirklich mal einfach übersehen von Rad fahrern etc.
Das ist natürlich kein Zustand und ich möchte auch nicht ständig darauf gucken müssen, meinen Hund "nicht zu verlieren" wenn er mal hinter mir läuft. Kenne ich wie gesagt von meinem anderen Hund gar nicht. Der ist sofort ausgerastet, wenn ich mich mal versteckt habe und hätte mich nie "verloren".
Habt Ihr noch Tipps?