Hallo,
ich habe seit knapp zwei Wochen einen 10 Monate alten Hund aus dem Tierheim. Er ist vermutich ein Mix aus Galgo, Labrador und Dackel und seit kurzem kastriert.
Im Grunde bin ich total glücklich und zufrieden mit ihm, er hat in der kurzen Zeit schon sehr viel gelernt, ist ein total fröhlicher Bub und bleibt auch echt brav alleine.
Nach den ersten Eingewöhnungstagen hat er halt nach und nach seine Eigenheiten gezeigt und da er mein erster Hund ist, frage ich lieber mal nach , bevor sich das Verhalten zu sehr festigt
- Wenn ich mit ihm in der Dämmerung unterwegs bin, reagiert er auf manche Dinge recht unsicher. z.B. knurrt und wufft er gelbe Säcke an, fürchtet sich ziemlich vor unserem Schornstein wenn wir auf der Dachterrasse sind. Und einmal hat sich mein Bruder so halb auf den Schaukelstuhl gestellt und hat geschaukelt, da hat er ihn auch verbellt.
Insgesamt ist er aber eher ein ruhiger Hund, jedenfalls kein Kläffer.
Wie reagiere ich in solchen Situationen am besten, um ihm Sicherheit zu vermitteln?
Bei den Müllsäcken ists nicht so schlimm, da geh ich einfach Kommentarlos mit ihm an der Leine vorbei.
Aber der Rauchfang hat ihn sehr verunsichert, er hat ihn auch nach dreimal vorbeigehen noch verbellt und wieder im Haus hat er eine Zeit lang jedes Geräusch kommentiert.
- Das zweite Problem ist, dass er gerne mal andere Hunde und auch Menschen anpöbelt obwohl er eigentlich alle Leute liebt und auf der Hundewiese mit allen verträglich ist.
Einerseits wenn er im Garten draußen ist und wir zb auf der Terasse sitzen. Wir wohnen recht abgeschieden und wenn dann doch mal in der Ferne jemand zu sehen ist, wird der verbellt.
Bei Besuchern direkt am Gartentor ist es unterschiedlich, die meisten werden maximal einmal angewufft und dann freut er sich. Aber einen Freund von mir verbellt er, obwohl er ihn schon kennt.
Ich lasse ihn jetzt nicht mehr so selbstständig im Garten herumlaufen, sondern wenn wir essen kommt er mit Leine unter den Tisch. Mir kommt vor, dann fühlt er sich nicht so verantwortlich und ist gelassener.
Soll ich ihn, wenn wir draußen Spielen zu mir herholen und ablenken bevor er am Zaun bellen kann? Oder reinschicken bzw um die Hausecke, wo er eher weg vom Schuss ist?
Ich hab hier im Forum auch vom "zeigen und benennen" gelesen und werde das mal mit Menschen in der Ferne probieren. Außerdem hoffe ich, hilft es uns bei Leinenbegegnungen mit anderen Hunden. Die werden nämlich entweder aufgeregt angefiept oder ordentlich verbellt. Öfters auch mit prächtiger Bürste
Manchmal bellt er auch beim Spazierengehen Menschen an, die plötzlich seitlich von uns auftauchen. Ich kann dann nicht ganz einschätzen ob er nur unsicher ist, weil er nicht hin darf oder ob er mich auch ein Stück weit vor Fremden beschützen will. Jedenfalls ist er in der Nähe zu jedem furchtbar freundlich und lässt sich echt alles gefallen.
- Und jetzt zum eigentlichen Thema warum ich diesen Beitrag erstellt habe :
Er ist ein kleiner Frechdachs und hat denke ich nicht wirklich eine Beißhemmung beim Spielen erlernt...er steigert sich ziemlich schnell rein. Also Spaß-Raufen mach ich eh nie wieder absichtlich mit ihm aber z.B. wenn ich ihn streichel und er dabei übermütig wird, fängt er an wie ein totales Baby an, alles anzukiefeln. Meine Hände, Füße, die Leine und wenn ich ihn ignorier zerfetzt er mir die Hose. Normal ist das auch kein großes Problem, ich sage kurz nein und geh ein paar Schritte weg.
Aber: Vor kurzem wollte meine Mama einen Abend lang auf ihn aufpassen, er sollte sich bei ihr im "Fernsehzimmer" aufhalten. Zwei Minuten später der Anruf: Hilfe er zerbeißt die Decke, rammelt den Polster und zerstört meine Schuhe. Dafür ist er die ganze Nacht problemlos alleine im Zimmer geblieben, auf seinem Platz und im Dunkeln kommt er meist recht schnell wieder runter.
Heute hab ich das ganze dann mal live miterlebt. Er war noch relativ aufgekratzt vom Spielen mit seinen Kumpels und anscheinend haben die vielen Kissen und Decken auf Bodenhöhe ihr übriges getan. Er war ziemlich übermütig und iwie wie ein hyperaktives, übermüdetes kleines Kind. Hat unbedingt was zum Zerfetzen gebraucht...dank Stofftier war kurz Ruhe aber schon bald hat er sich über den Kissenbezug hergemacht.
Ich hab jedesmal streng nein gesagt und als er nicht aufhörte ihn vom Polster geschoben. Jedoch hat er den Ernst der Lage nicht erkannt und begonnen, meine Füße anzukauen. Immer wieder habe ich ihn runtergeschoben und nicht weiter beachtet, aber er glaubt immer wenn man ihn wegschubst es ist ein Raufspiel und wird nur immer übermütiger.
Das blöde ist halt, dass meine Mama keine Lust hat, jedesmal aufzustehen oder ihn ordentlich wegzuschicken wenn er grob wird... und nichtmal wenn man ihn anschreit merkt er, dass es Ernst ist.
Mir kommt vor, er hat dann einfach eine innere Unruhe die er nur über Kauen abreagieren kann und jegliche Aufmerksamkeit stachelt ihn an. Er kann dann einfach nicht aufhören...
Gibt es vl irgendeinen Trick oder eine spezielle Technik, um ihn zu entspannen und das Kissenzerfetzen trotz unserer Anwesenheit zu verhindern? Oder um ihm besser klarzumachen, dass das wegschieben kein Spiel ist?
So, das war erstmal mein kleiner Roman, ich bin schon gespannt was euch dazu einfällt !
lg Lydia