12Pfotenxxx, ich musste ja so grinsen über deinen beitrag - es kommt mir so bekannt vor...
mein ex hatte immer dobis zu hause. man hat dort immer mit den Hunden gearbeitet. einer der dobis hiess athos und war ein riesiges tier. er war ein vollrüde und alles das, was man sich unter einem dobi vorstellt. eine türklingel brauchte man nicht, im garten gab es keine katzen - wenn doch mal eine aus versehen im garten spazierte, musste sie mächtig schub geben, um aus der gefahrenzone zu kommen -, ungebetene gäste gab es nie. athos war immer da und hat alles und jeden gestellt.
jagdtrieb war ordentlich vorhanden. mir persönlich kam das sehr entgegen - er hing dann halt immer an der schlepp und ich konnte sorgenlos nachts durch den wald wandern. egal wer mir da begegnete, ich hatte immer platz auf dem weg und ich wurde niemals doof angemacht. aber sonst? für den hund war es sicher nicht prickelnd, unentwegt an der schlepp zu hängen. wenn ich athos in die unterordnung nahm, konnte ich ihn von der leine lassen - der "witz" ist, dass die unterordnung aber nix mit "gassigehen" zu tun hat. in diesem sinne hing athos also mehr oder weniger bei mir immer an der leine, wenn wir unterwegs waren.
die tatsächliche arbeit hat mein ex übernommen. und ich weiss nicht, ob dies heute noch so in D möglich ist, damals jedenfalls hing mein ex oft auf dem hundeplatz herum und athos wurde zum SchuHu ausgebildet. da war der hund stark, lernte extrem schnell und war sehr gut....tja, eben dobi! athos starb mit 6 jahren an einer schilddrüsenerkrankung....
eykos kam ins haus. und ja, bereits als welpe zerriss er beim gassigehen eine lederleine - er wollte um jeden preis jagen. damit wir uns richtig verstehen: die lederleine war keine kunstleder-schnickschnack-billig-leine! der kleine hatte also richtig dampf. eykos entwickelte sich zu einem superlieben Hund. er war immer geduldig, war immer brav, eine türklingel brauchte man noch immer nicht und jagen war halt wieder ein thema. bei eykos hat mein ex auf die SchuHu-ausbildung verzichtet. der hund war auch ohne diese Ausbildung ausgeglichen genug. aber, eykos konnte man nicht ansatzweise müde machen. er war immer DA! immer! unter der woche, wenn man um 06.00 Uhr aufgestanden ist: ZACK, eykos war da! wenn sich jemand in der wohnung bewegte: ZACK, eykos war da und wartete darauf, sich auszupowern. wenn man am wochenende ausschlief, aufwachte und nur einmal mit dem linken auge geblinzelt hat: ZACK, er war da und bereit für wilde taten. mein ex und ich haben uns die üblichen arbeiten (gassi gehen, radeln etc.) geteilt. wir konnten uns abwechseln und wir hätten den hund in den tod rennen lassen können - eykos war immer DA und hatte IMMER power! wir haben dann mit nasenarbeit angefangen und ja, auch das war halt zeitinsensiv. zusammengefasst kann man sagen, dass eykos ein superlieber dobi war; nichtsdestotrotz aber mörderisch zeitinensiv. wären wir nicht zu zweit gewesen, mein ex wäre schnell an seine grenzen gestossen (nebenbei war noch sein Studium)...
abgesehen jetzt vom wesen der dobis, die ich wirklich über alles liebe und denen ich mein herzli geschenkt habe, muss ich auch noch eines erwähnen: die haare! hallödrioo...auf dem sofa lag immer eine schutzdecke, die regelmässig gewaschen wurde. die haare der beiden sind trotzdem nie ganz aus der decke herausgegangen und ja, trotz schutzdecke steckten noch zig-millionen haare im sofa drin.
ich empfinde es so, dass dobis "ambitionierte fortgeschrittene"-hunde sind. klar passt man sein leben zuweilen auch dem hund an. aber bei einem dobi könnte man als anfänger/nicht mehr ganz anfänger ziemlich schnell überfordert sein. wenn man dobis will, muss man z.b. schon den hundesportbereich kennen und wissen, was man mit dem tier anstellen will. sinnvoll ist es sicher auch, wenn man den gewählten hundesport auch schon ausübt. eine neue hundesportart mit zig befehlen/Bewegungen/abläufen verinnerlichen und dazu noch souverän einen dobi führen - das ist ein ding der unmöglichkeit. und jo, einem dobi kann man sehr vieles beibringen und ihn in der Unterordnung dann führen. kein problem dann, ihn in ein geschäft mitzunehmen. aber eben: er ist dann immer in der unterordnung (die er nota bene gar nicht den ganzen tag halten kann) - und die unterordnung ist, wie wenn wir mit angezogener handbremse vollgas geben. das hält kein hund auf ewig aus. und jo, ich bleibe dabei: der dobermann passt hier nicht.
auch die anderen genannten hunde sind in deinem geschilderten leben schwierig zu integrieren. der dogo ist ein jagdhund. okay, hier könnte man wieder mit der unterordnung arbeiten (die ich persönlich ganz in ordnung finde, wenn sie zweckmässig ist und über kurze zeit angewandt wird). aber habe ich richtig gelesen, du willst / musst täglich 20km radfahren? ich könnte mir vorstellen, dass der etwas schwerere dogo gut mitrennen kann, sich dies aber später in einer arthrose rächen würde. der weimi hingegen ist ein vollblut jagdhund - ich glaube, DER Jagdhund schlechthin - und die meisten züchter geben diese hunde nur dort ab, wo die hunde jagdlich geführt werden. von weimis "ohne jagdtrieb" habe ich noch nie gehört - okay, es gibt immer mal wieder in den würfen einzelne Welpen, die sich bei der jagd etwas doof anstellen und die dann nicht jagdlich geführt werden. aber solch ein Welpe findet man nicht soooo schnell. dalmatiner? na, mit so einem tüpfli-hund hast du ein bomben-gerät an deiner seite mit dem du mächtig ausgelastet bist. den sehe ich bis jetzt noch am ehesten bei dir...(wobei ich die herausforderung, einem dalmatiner gerecht zu werden, keinesfalls schmälern will). alles andere ist nix!