Hallo Ihr Lieben,
also vorab unser Dalmatiner Benny ist ein absoluter Traumhund, es läuft alles perfekt mit ihm, vielleicht ein wenig zu perfekt ;-)
Ein paar Sätze zur Vorgeschichte, wir haben ihn mit ca. 1 1/2 Jahren vom Tierschutz übernommen, davor war er ca. 4 Monate bei uns als Pflegehund. Er wurde mit etwas über 1 Jahr kastiert, wie es bei diesen Hunden üblich ist. Er ist in keiner Weise verhaltensauffällig, hat ein gesundes Sozialverhalten, keine Aggressionen oder ähnliches, ist sehr lernwillig, wir machen Agility. ich würde auch behaupten unsere Mensch-Hund-Beziehung ist intakt.
Aber folgendes Problem beobachten wir des öfteren und ich bin hin und hergerissen wie wir es sinnvoll ist das Problem zu lösen:
Es ist oft schon so gewesen, dass ich der Meinung war er spricht auf läufige Hündinnen an bzw. auf den Geruch den sie hinterlassen. Konnte ich mir aber nicht wirklich vorstellen, da er ja kastriert ist... und solange er nur steht und schnüffelt ist das ja im Rahmen. Hatte dazu auch die Tierärztin befragt, sie sagt es ist von Hund zu Hund unterschiedlich, es sei in jedem Fall schon möglich, dass kastierte Rüden Hündinnen auf jeden Fall noch interessant finden können. Es wäre aber wahrscheinlich dass das auch von der Hormonumstellung käme... Gut kann ich mit leben... Vor zwei Wochen war es allerdings so schlimm, dass mit ihm nichts mehr anzufangen war. Er stand im Wald am Schnüffeln, ich konnte mit seinem Futterbeutel wedeln soviel ich wollte - keine Reaktion!! Wenn ich ihn gegen seinen Willen weitergezerrt habe, hatte ich für kurze Zeit seine Aufmerksamkeit, bis er wieder eine Möglichkeit sah sich zu verabschieden und die Stelle wieder aufzusuchen. Es endete damit, dass er zwei Tage fast nichts zu fressen bekam (so läuft das bei uns im Futterbeuteltraining). Nach ein paar Tagen war alles wieder normal, zum Glück dachte ich... bis letzten Mittwoch. Beim Agility war eine läufige Hündin "am Start". Ich hatte keine Chance... er war absolut nicht mehr ansprechbar, hat nur gejammert und ist wie wild rumgelaufen, mit Nase am Boden usw. so habe ich ihn noch nie gesehen... auch die Hundetrainerinnen waren etwas erstaunt und hatten sowas wohl noch nicht gesehen, sie vermuteten, dass er trotz der Kastration wohl noch zuviel Testosteron produziert.
Am Donnerstag das gleiche Spiel bei einer sterilisierten (!!) Hündin. Da war er allerdings an der Leine und auch zwischendurch ansprechbar...
Mir ist klar, dass kastierte Rüden an Hündinnen durchaus noch interessiert sein können. Das ist auch nicht der Punkt. Was mich daran so schockiert, dass er am Mittwoch überhaupt nicht mehr kontrollierbar war!! Und er auch wahnsinnig gestresst schien... halt wie ein unkastierter Rüde! Denke da auch mehr an das Wohl des Hundes als an meine Nerven.
Bin jetzt hin und her gerissen, ob man etwas unternehmen muss oder ob das eine Phase ist die vorbei geht? Woher das kommt? Möchte lieber heute als morgen etwas dagegen unternehmen... aber was???? Mein Gedanke ist Tierarzt oder eher Tierheilpraktikerin?! Kann Erziehung helfen oder vielleicht eine Kombination aus THP und Training? Wenn ja welches Training?? Obwohl er ja selbst seinen Futterbeutel ignoriert... der ja für ihn "überlebenswichtig" ist
Wäre schön wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilen würdet!! Und ich hoffe ich bekomme auch den ein oder anderen guten Rat!! (Bitte, bitte) - Lieben Dank im voraus für Eure Kommentare!!