Beiträge von dagmarjung

    Ergänzend zu meiner Anekdote weiter oben:

    Ob der Hund nach der Schur aussieht wie aus dem Ei gepellt oder "na zum Glück wächst es ja wieder" ist egal. Es gibt aber einfach einige Stellen, die fummelig sind beim Schneiden und ein höheres Verletzungsrisiko haben, wie Lefzen Pfoten, Ohren, Geschlechtsteile, zum anderen aber auch zum Filzen neigen, zB bilden sich zwischen den Zehen gerne mit Dreck verklebte Filzröllchen.

    Und genau deshalb sollte man es sich zunächst einmal vom Profi zeigen lassen. Das Aussehen der Frisur ist dabei zweitrangig.

    Laie versus Profi, eine kleine Anekdote:


    Ich hatte gerade angefangen, Cara selbst zu schneiden und kurz nach einem der ersten Versuche besuchten wir das Sommerfest einer Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis, mit ein paar Ständen und diversen Aktionen für Hund und Halter. Eine Groomerin war auch da und bot Pfotenschneiden für 5 oder 10 Euro an. Da ich mit den Pfoten noch nicht so gut zurechtkam, nahm ich das Angebot gerne an.

    Als die Friseurin mit dem Pfoten fertig war, schaute sie Cara kritisch an und fragte "Haben Sie selbst geschnitten?"

    Ja, zugegeben, da gab es so einiges an Zipfeln und Ungleichheiten zu bemängeln. Das ließ ihr Künstlerinnenauge nicht ruhen und so begradigte sie hier, glich dort aus, schnitt nach und machte alles schön symmetrisch, und so werkelte sie bestimmt 20 Minuten oder mehr an meinem Hund herum, bis Cara schick wie aus dem Ei gepellt dastand. Aufpreis verlangte sie dafür nicht, ich habe aber trotzdem mehr gegeben. Künstlerseelen erkennen einander. :smiling_face_with_hearts:

    Ich hatte für Cara eine gute, aber keine Profi Moser Schermaschine mit einem Satz Aufsteckkämmen. Mit den Aufsteckkämmen kann man die Schnitthöhe gut variieren. Wichtig ist, daß die Zinken aus Metall sein müssen, Plastik geht nicht durchs Haar, sondern drückt es nur platt.

    Heute würde ich gleich eine zweite Wechselklinge mit einplanen, denn die Klinge wird schnell warm und dann muß man pausieren, bis sie sich wieder abgekühlt hat. Daduch dauert die ganze Prozedur länger.


    Ich hatte für Cara 1 Shampoo, eine Spülung, 2 Scheren (Groß und klein). Ein Föhn hat uns zwar gereicht, aber alle, die einen Blower benutzen, schwören auf diesen. Je größer der Hund, desto sinnvoller ist er sicherlich. Cara war ja nur ein kleiner Hund.


    Ganz wichtig ist in meinen Augen ein stabiler klappbarer Schertisch mit Galgen. Ohne Galgen fehlt dir die dritte Hand zur Sicherung des Hundes, wenn du schon zwei Hände für zB Pfote und Schermaschine braucht. Cara wollte dann immer ihre Kontrollnase zwischen Schermaschine und Pfote drängeln, die kurze Leine hat das verhindert.

    In der Badewanne mußte ich Cara aber nie anleinen.


    Einige Hundefriseurinnen bieten extra Welpengewöhnung an, wie oben geschildert, was ich für sehr sinnvoll halte, um den jungen Hund stressfrei und ohne jeden Druck an Handling und Maschine zu gewöhnen.


    Was das künftige Fell deines Goldendoodles betrifft, das kann man mit 4 Monaten noch kaum voraussagen. Gerade Goldendoodle (Langhaar vom Goldie kombiniert mit dem wolligen Pudelhaar) haben den Ruf, daß sie ein extrem pflegeaufwendiges Haarkleid bekommen können.

    Andererseits ist dein Hund ein Dreiviertelpudel, so daß hoffentlich der Pudel durchschlägt und du das Haar wie das vom Pudel pflegen kannst.

    Ich habe meine Pudelhündin lange Zeit bei verschiedenen Hundefriseurinnen scheren lassen, ehe ich mich selbst drangetraut habe und die letzten Jahre habe ich dann immer selbst geschoren.


    Ein paar Gedanken und Erfahrungswerte dazu:


    Es gibt Bereiche die sind einfacher zu scheren, zB Rücken und Seiten, andere schwieriger, dazu zählen Pfoten, Gesicht und Geschlechtsteile. Da muß das Handling wirklich sitzen, damit der Hund nicht zappelt und man nicht riskiert, ihn zu verletzen. Es ist sehr sinnvoll, sich das zunächst bei einer guten Hundefriseurin abzuschauen.


    Doodle, gerade Goldendoodle haben oft ein sehr kompliziertes und pflegeintensives Mischfell. Wesentlich aufwendiger in der Pflege als die beiden Ausgangsrassen für sich, ja, auch als der Pudel. Auch da würde ich mir das genau vom Profi zeigen lassen. Ob scheren, kämmen, ausdünnen oder was auch immer angezeigt ist.


    Gerade auch beim jungen Hund, der sich stressfrei an die Prozedur gewöhnen soll, ist es sinnvoll, wenn die ersten Male eine geübte Person das Scheren übernimmt, die alle Handgriffe aus dem FF kennt. Also auch deshalb die Empfehlung, zunächst einmal zum Profi zu gehen.


    Sobald du sich dazu entschließt, selber zu scheren, schaff dir von Anfang an wirklich gutes Werkzeug an und dazu einen stabilen Schertisch mit Galgen. Das ist gut ausgegebenes Geld.

    Wenn man selber schert, hat das den großen Vorteil, daß man immer wieder zwischendurch kürzen kann, was gerade auch bei leicht filzendem Haar wichtig ist. Vom Gedanken "ach der Hund müßte mal wieder..." bis zum Termin, den man dann irgendwann kriegt, vergeht andernfalls oft viel Zeit.


    Ich weiß nicht, ob das bei der Suche nach Terminen was bringt, aber ich habe Cara immer selbst gebadet und gut geföhnt und ausgekämmt und die Groomerin hat dann die Schur übernommen. Was natürlich viel Zeit spart.

    hier sind dann 2 Arbeitskollegen die spannend sind und sich auch kurz mit ihm beschäftigen. Ich tainiere dann ein bisschen mit ihm wie "Decke", "Nein" "Bleib" etc um ihn auch noch ein bisschen zu fordern.

    Ich glaube, hier liegt ein Knackpunkt. Dein Hund sollte das Büro als absolute Ruhezone verinnerlichen, wo nie etwas Interessantes, geschweige denn Aufregendes passiert.

    Den Spaziergang vorher würde ich bereits so gestalten, daß die letzte, möglichst lange Phase (20 bis 30 Minuten) ruhig, ohne Spiel, Rennerei oder Training verläuft. Sozusagen zum "Abkühlen". Der Hund darf dann Schnüffeln und letzte Geschäfte erledigen, das war's.

    Dann ins Büro, wobei die Mitarbeiter den Hund am allerbesten ignorieren, auf keinen Fall aber lebhaft begrüßen. Dann Ruhe.


    Wenn der Hund schon aufgdreht vom Spaziergang kommt, dann fällt es ihm umso schwerer, den Wechsel von Aktivität zu Ruhe zu akzeptieren.

    Warum? :denker:

    Ich würde gerade mit einem jungen Hund immer sofort nach dem Aufstehen rausgehen. Wenn erst in der Wohnung gespielt wird, ist der Pipi-Unfall schnell passiert.

    Bei Cara war es auch so, daß sie nach dem Nachausekommen in Spiellaune war. Ich sehe keinen Grund, darauf nicht einzugehen, es sei denn, man wäre dazu gezwungen, das Haus unmittelbar im Anschluss zu verlassen.

    Zwischen Action und Haus verlassen sollte eine Pause von genügender Länge sein, damit der Hund runterfahren kann. Das ist hier ja gegeben.

    Ein junger Hund darf auch mal aufmerksam warten und gucken und überhaupt seine Umwelt wahrnehmen. Er muß nicht komplett teilnahmslos hinnehmen, daß seine Bezugsperson weggeht.

    Eure Mia schafft es nach nur 10 Minuten aktivem Warten entspannt ins Körbchen zu gehen, ihr seid auf einem sehr guten Weg.