Beiträge von dagmarjung

    Kanst du mal etwas zum Ruheverhalten zuhause sagen?

    Springt er jedesmal hoch, wenn jemand sich regt oder schläft und döst er entspannt? Erwartet er Action? Kommt er mit Langeweile klar, wenn ihr mal weniger Zeit habt als gewohnt? Kann er problemlos alleine bleiben?

    Eine Anfahrtszeit von 2 Stunden oder mehr wäre nicht das Problem würde aber auch bedeuten das dies nur am Wochenende Möglich wäre.
    In der Woche lässt sich das bei uns Zeitlich leider nicht vereinbaren.

    Einmal wöchentlich am Wochenende klingt doch gut. Dazwischen kann man Einzelübungen selbstständig trainieren. Das Schöne am Dummytraining ist doch, daß man viele interessante Übungen selbst gestalten kann.

    Als ich mit Cara Dummytraining gemacht habe, fand das draußen im geeigneten Gelände statt und nicht auf einen Hundeplatz. Es gab viele verschiedene Übungen zur Steadyness, zB die Hunde im Fuß führen, erst angeleint, dann frei, während die Trainerin in mehr oder weniger Entfernung Dummys als Ablenkung warf, die sie anschließend selber wieder einsammelte. Wenn das gut klappte, flogen die Dummys auch schon mal über den Hund drüber. Gucken ist erlaubt, aber der Hund muß immer weiter im Fuß mitlaufen.

    Natürlich müssen die Hunde auch still sitzen, während ein anderer Hund arbeitet. Aber das ist bei weitem nicht die einzige Übung für Steadyness und Impulskontrolle.


    Ich frage deshalb explizit nach dem Verhalten deines Hundes im DT, um ein Bild davon zu bekommen, was er eigentlich unter welchen Bedingungen schon leisten kann und was nicht.

    Weil es ja oft vorkommt, daß ein Hund auf dem Hundeplatz, also in einer speziellen Trainingssituation, prima funktioniert, dieselben Kommando im Alltag aber nicht klappen.


    Wenn gar nichts und nirgendwo klappt, muß man natürlich wesentlich weiter zurückgehen und dann auch schauen, in wieweit der Hund schon reif ist für sportliches Training.

    Ein sauberer Aufbau im Sport ist unabdingbar, und zwar ganz egal, ob man den Sport nur als Hobby oder wettkampfmäßig betreibt. Das gilt ganz besonders für Hunde aus Arbeitslinien, die wesentlich mehr Drive mitbringen als ein gemütlicherer Showlinienhund. Da rächt sich jeder Fehler im Aufbau doppelt.

    "Nur zum Spaß" ist keine Entschuldigung für schludriges Training.

    Wenn ein 4 Jahre alter Retriever immer noch keine Steadyness beherrscht, dann ist da mit Sicherheit was falsch gelaufen.


    Wie lange macht ihr schon Dummytraining?

    Was heißt in dem Zusamenhang eigentlich "große Gruppe"?

    Kannst du deinen Hund im Dummytraining frei bei Fuß führen, während Dummys geworfen werden?

    Daß nicht alle Hunde einer Gruppe auf dem gleichen Trainingstand sind, ist normal. Aber Verbesserungen sollten sichtbar sein.


    Ich weiß, daß es nicht so einfach ist, einen Platz in einer Dummy-Trainingsgruppe zu finden, aber Kompromisse bei der Qualität zu machen bringt euch nicht weiter. Im Gegenteil kann halbgares Training euch bei der Alltagserziehung im Weg stehen.

    Gutes Dummytraining hilft dagegen sehr bei der Alltagserziehung, weil viel Impulskontrolle geübt wird, aber spaßbetont und mit hochwertiger Belohnung.


    Wenn du mit deiner Trainerin nicht 100% zufrieden bist, und für mich hört sich das so an, würde ich mich wirklich nach Alternativen umschauen. In diesem Zusammenhang dürfen auch mehr als 40 Minuten Anfahrt keine Grenze sein.

    Überhaupt, was Berufstätigkeit und Zeitkonto für den Hund angeht: zum einen kommt es wesentlich darauf an, was man in der zur Verfügung stehenden Zeit tut und weniger, wieviel.


    Zum anderen: ihr habt euch für einen Hund aus (halber) Arbeitline entschieden, sicherlich mit Grund, weil ihr einen aktiveren Retriever wolltet und keine Couchpotato. So ein Hund verlangt aber eben auch mehr Aufwand als ein eher gemütlicher Typ.

    Viele Menschen hier im Forum nehmen sich extra Zeit, um euer Problem zu durchdenken und euch nach besten Kräften zu helfen. Wenn dir der eine oder andere Post nicht gefällt, dann ignoriere ihn einfach und konzentriere dich auf die Beiträge, mit denen du mehr anfangen kannst.

    Das können wir leider vergessen.....haben wir schon versucht.
    Das Problem ist....im Garten zieht er nicht....da ist nichts spannendes was er noch nicht kennt wo er jetzt gerne hin will....

    Das ist kein Problem! Das ist ein guter Anfang! :applaus:


    Wenn er im Garten leinenführig ist, heißt das, daß er das Prinzip im Grunde beherrscht. Er ist aber nicht in der Lage, es draußen umzusetzen, weil er viel zu aufgeregt dafür ist.

    Aufregung und mangelnde Frusttoleranz bilden das eigentliche Problem, die mangelnde Leinenführigkeit ist nur das Symptom.


    Vom reizlosen Garten direkt in den Wald, zum Feld oder gar ans Wasser ist ein viel zu großer Sprung. Dort gibt es überall spannende Gerüche und Begegnungen sowie die Erwartung von Action.


    Wie wäre es als nächster Schritt stattdessen mit einem öden Supermarktparkplatz am Sonntag? Und wenn es da klappt, vielleicht ein Gang durchs Gewerbebiet?

    Also Umgebungen, die für den Hund möglichst reizlos sind.


    Wenn du sagst, im Garten zieht er nicht und du kannst deshalb dort nicht trainieren, dann wartest du vermutlich auf Fehlverhalten, um dieses jedesmal zu korrigieren. Der Hund muß also viele Fehler machen, dafür gemaßregelt werden und soll dadurch lernen. Das ist frustig für beide Seiten und behindert den Lernerfolg.


    Wenn immer möglich, soll ein Hund von Erfolg zu Erfolg lernen und nicht von Fehler zu Fehler.

    Im Garten und bei nachfolgend sehr langsam gesteigerten Anforderungen kannst du viel bestätigen und belohnen und deinen Hund das erwünschte Verhalten lohnend gestalten.


    Was das zugrundeliegende Thema Aufregung betrifft, gerade bei einem temperamentvollen Arbeitshund ist es nicht einfach, die goldene Mitte zwischen zu viel und zu wenig Aktion zu finden. Tagesablauf, Ruhezeiten, was passiert auf Spaziergängen, was und wieviel wird trainiert, spielt alles mit rein.


    Vielleicht kannst du mal eine ausführliche Beschreibung eures Tagesablaufs geben?

    Ich habe deine Beschreibung gelesen und hätte es auch so gemacht wie du.


    Du hast die ganze Zeit eng mit deinem TA kommuniziert und so schnell wie irgend möglich auf jede Veränderung reagiert. Mehr kann man nicht tun. Man kann nicht restlos alles Leiden ersparen.


    Bei einem jungen Hund hat man typischerweise eine Krankheit, die man behandeln und hoffentlich heilen kann. Eingehende Ursachenforschung macht da Sinn.

    Bei einem sehr alten Hund versagt am Ende der Körper im Ganzen, die Lebensuhr ist dann einfach abgelaufen.

    Daher ist das Grübeln über die Ursachen verständlich, aber nimm es hin als eine Phase deines Trauerprozesses. Sachlich wird es dich nicht weiterbringen.

    Du hast nichts versäumt und alles Nötige getan.