Beiträge von dagmarjung

    Hundezuchtverein ist eben nicht gleich Hundezuchtverein.


    Der "Vereinigte Rassehunde-Züchter" ist einer von vielen sogenannten Dissidenz-Vereinen, die außerhalb des Verbandes fürs Deutsche Hundewesen und den dort organisierten Rassehundevereinen aktiv sind.


    - Ein seriöser Rassehundezuchtverein konzentriert sich auf eine Rasse oder auf eine zusammengehörige Rassegruppe wie zB die Windhunde. Damit hat man genug zu tun, will man die Zucht ernsthaft voranbringen und die Rasse fördern. Was ja der Zweck eines Rassehundezuchtvereins sein sollte.

    Er ist kein Sammelbecken für sämtliche Hunderassen und Katzen noch dazu.


    Zum Zweck und Ziel des VRZ konnte ich auf der Vereinswebseite dagegen nur einen Satz finden:


    "Der VRZ mit seinem Zuchtbuch DHS versteht sich als Zuchtverein für alle Rassen. Es wird versucht, bei niedrigsten Gebühren, die Züchter nicht unnötig hoch zu belasten."


    Auch interessant ein Auszug aus der Zuchtordnung:

    "Mit jeder zuchtfähigen gesunden Hündin sollte innerhalb von zwei Jahren höchstens 3 Würfe

    gezogen werden, wenn es der Allgemeinzustand zulässt."


    Wow. Drei Würfe in zwei Jahren. Also zwei Würfe in einem Jahr, und im nächsten dann schon wieder einer. Erst die dritte Hitze muß ausgelassen werden, nicht die Hitze direkt nach einem Wurf. Wenn das keine Ausbeutung des Muttertiers ist, dann weiß ich auch nicht.



    Unabhängig davon, ob deine Züchterin das auch genau so handhabt - wenn eine gängige Rasse wie der DSH außerhalb der dem VDH angeschlossenen Zuchtvereine gezüchtet wird, dann hat das in aller Regel einen Grund. Die Dissizenzvereine "belasten" ihre züchtenden Mitglieder nämlich nicht nur finanziell weniger, sondern die Regeln und Kontrollen sind auch wesentlich laxer, die Anforderungen an die Zuchttiere sehr viel geringer. Wenn ein Züchter also die strengen Regeln der VDH Vereine umgehen will, dann sind Vereine wie der VRZ eine Alternative.

    -> Ich habe unsere Hündin bereits von Anfang an ab 3 Monate im Feld ohne Leine ausgeführt...

    aber dem Gelenkapperat war das Freilaufen wohl nicht förderlich und ein Fehler

    Gesunde junge Hunde dürfen und sollen von Anfang an frei laufen. Freie Bewegung nach eigenem Ermessen des Hundes ist für die Entwicklung des Bewegungsapparates wichtig.


    Falls hier Fehler passiert sind, dann könnte es an folgendem liegen:


    - zu lange Strecken gemacht: Junge Hunde rennen, schnüffeln, bummeln, klettern, legen sich zwischendurch hin, erforschen interessante Orte. Was sie nicht von sich aus tun: zügig am Stück von A nach B laufen. Wenn der Mensch also nicht mitbummelt, sondern immer weiterläuft, folgt der junge Hund natürlich und kann sich überlasten.

    Im Wildleben dauert es, bis junge Caniden ihre Eltern auf längeren Jagdzügen begleiten. Bis dahin erkunden sie die direkte Umgebung des Baues, unter Umständen unter Aufsicht eines Babysitters in Gestalt eines älteren Geschwisters.


    - ständig nur oder überwiegend harter Boden ist sicherlich für einen Welpen/Junghund einer schwer werdenden Rasse auch nicht optimal. Ich weiß selbst, daß Hunde gerne faul sind und den festen Boden bevorzugen, wenn sie die Wahl haben. Wenn man nicht auch querfeldein gehen darf oder kann, dann kann es sein, daß man in Grünen unterwegs ist und der Hund trotzdem sehr viel auf Asphalt läuft.

    Ist das generell ein Doodle Problem?

    In erster Linie ein Erziehungsproblem wie die TE hier ja auch eindringlich schildert.

    Dazu kommt, daß gerade Modemixe als quasi selbsterziehende Wunderhunde angepriesen werden, und damit auch entprechend unbedarfte Käufer anziehen.


    Allerdings ist es schon so, daß Pudel gerne temperamentvolle Hüpfdoings sind und Retriever oft distanzlos. In der Kombi kann das die Pest sein. Es kombinieren sich halt nicht immer nur die erwünschten Eigenschaften.

    Als Welpenhalter befindet man sich in dem Dilemma, den jungen Hund entweder bis zum vollständigen Impfschutz nur auf dem eigenen Grundstück zu lassen, auf Kosten von Umweltgewöhnung und Sozialisierung, oder mit ihm raus in die Welt zu gehen, dann aber trotz Impfung wegen der Immunitätslücke mit einem gewissen Ansteckungsrisiko.


    Eine seriöse Hundeschule nimmt zwar nur geimpfte Welpen in die Welpenkurse auf, aber von vollständiger Impfung kann man dann noch nicht sprechen, die letze Impfung findet ja erst jenseits des eigentlichen Welpenalters statt. Man will aber die kostbaren prägenden Wochen der Welpenphase nutzen. Das Risiko ist also minimiert, aber nicht ausgeschlossen.


    Wie man es auch macht, es bleibt immer ein Kompromiss.

    Mal ganz abgesehen davon, daß nicht jeder Welpenhalter einen eigenen Garten hat und schon von daher mit dem Welpen nach draußen gehen muß. Da kann man nur hoffen und beten, daß der eigene Hund nicht mit den Ausscheidungen von todkranken Vemehrerwelpen in Kontakt kommt.

    Arthrose entsteht aus dem Verschleiß der Gelenke, gehört also zu den gesundheitlichen Problemen, mit denen man beim alternden Hund immer rechnen muß, beim einen früher, beim anderen später.

    Das kann man dem Züchter oder Vermehrer nicht mehr anlasten.


    Anders wäre das bei schwerer Arthrose beim jungen Hund, da spielen Zucht und Vererbung natürlich eine große Rolle, wenn zB mit belasteten, nicht getesteten Eltern gezüchtet wird.