Beiträge von dagmarjung

    (Kann leider meinen Beitrag nicht mehr ändern)


    Bei einer Hündin nach der Läufigkeit muß man natürlich auch an die Möglichkeit einer Gebärmuttervereiterung denken.


    Du schreibst, daß deine Hündin vor drei Monaten läufig war, ich weiß aber nicht, ob du die drei Monate vom ersten Tag an oder ab dem letzten Tag zählst.


    Dagmar & Cara

    Mit meiner Hündin habe ich vor einigen Monaten etwas ähnliches erlebt. Sie wurde plötzlich ganz steif, im Stehen und mit rundem Buckel und blieb über Minuten so. Ich trug sie schnell runter, aber Durchfall war nicht der Grund. Allmählich löste sich die Steifheit. Es sah so dramatisch aus, ich dachte auch an eine Anfallskrankheit.


    Im Nachhinein und nach Rücksprache mit TÄ gehe ich davon aus, daß sie plötzlich starke Bauchschmerzen hatte. Sie war zu dem Zeitpunkt noch läufig, die TÄ meinte, daß Unterleibsschmerzen während der 'Tage' auch bei einer Hündin mal vorkommen können. Der Vorfall blieb einmalig und hat sich seither nicht wiederholt.


    War der Bauch bei deiner Hündin hart?


    Ich habe mal gelesen, daß Hündinnen zwischen den Phasen der Scheinträchtigkeit und der Scheinmutterschaft auch durchaus hormonell bedingte 'Pseudowehen' haben können. Würde das mit dem Läufigkeitskalender deiner Hündin zusammenpassen?


    Gruß von Dagmar & Cara

    Der Genetiker Dr Hellmuth Wachtel begleitet die Rassehundezucht schon seit Jahrzehnten kritisch und hat ein sehr lesenswertes Buch dazu verfasst:


    Rassehund wohin, erschienen 2012 im Kynos Verlag.


    Ich fasse mal kurz zusammen:


    Die Rassehundezucht steckt heute insgesamt in der Krise. Viel diskutiert werden ja die offensichtlichen anatomischen Übertreibungen bei Möpsen, Deutschen Schäferhunden usw, aber von wenigen Gebrauchshunderassen abgesehen ist die Rassehundezucht seit ihrer Gründung eine Schauzucht. Eine Selektion auf Vitalität und Leistung gibt es bei der großen Mehrheit aller Hunderassen nicht.
    Das meistgebrauchte Werkzeug der Züchter war und ist oft bis heute die Linienzucht, eine gemäßigte Form der Inzucht, wodurch sich der Genpool immer mehr verengt. Dazu kommen weitere Faktoren wie der zu häufige Einsatz weniger 'Super'Rüden oder die Zucht in getrennten Farbschlägen innerhalb einer Rasse.
    Ein Umdenken der Vereine gibt es bis heute nur in seltenen Fällen, das Rassehundewesen und seine Organisationen erweist sich als sehr schwerfällig, Probleme werden oft verleugnet.


    Daß Mischlinge durchschnittlich länger leben als Rassehunde ist kein Märchen, sondern wurde inzwischen in zwei unabhängigen Untersuchungen (USA und Skandinavien) nachgewiesen. Dabei wurden die Hunde in mehreren Größenkategorien erfasst, denn es ist ja bekannt, daß kleine Hunde eine höhere Lebenserwartung haben als große. Es wurden also nur Rassehunde und Mischlinge gleicher Größe/Gewicht miteinander verglichen. Über alle Größen hinweg lebten Mischlinge fast zwei Jahre länger.


    Dagmar & Cara

    Es gibt eine sehr interessante Studie aus dem Kieler Institut für Haustierkunde. Dort wurden je ein Wurf von Labrador- und Golden Retrievern von Verhaltensforschern begleitet, von der Geburt bei den Züchterinnen an bis zu etwa einem Jahr. Wie die verschiedenen Hunde sich bei den verschiedenen Besitzern entwickelt haben, ist wirklich sehr aufschlußreich.
    Diese ausführliche Studie ist dem Buch 'Hunde und ihre Menschen' von Dr Dorit Feddersen-Petersen zu finden. Die dort beobachteten Golden Retriever wurden als vergleichsweise sensibler beschrieben als die Labradore, die seelisch eher härter im Nehmen waren.


    Ich weiß nicht, ob das Buch noch im Handel ist, aber es ist sicher über Fernleihe bei Büchereien ausleihbar.


    Gerade bei so weit verbreiteten Rassen, die auch noch in verschiedene Richtungen hin gezüchtet werden (Arbeit/Show) findet man natürlich auch sehr verschiedene Temperamente und Anlagen innerhalb der Rasse. Wach- und Schutztrieb ist allerdings nie Zuchtziel dieser beiden Rassen gewesen. Was nicht ausschließt, das einzelne Hunde beider Rassen das trotzdem zeigen können. Typisch ist es aber nicht.


    Dagmar & Cara

    In meinen Augen ist das überhaupt kein Problem. Wenn ihr die Hündin aus hygienischen Gründen nicht direkt auf eurer Bettwäsche haben wollt, kauft eine von diesen billigen, flauschigen Wohndecken und legt die aufs Bett, wenn ihr es nicht benutzt. Dann ist sogar die Läufigkeit kein Problem mehr. Es ist schön für die Hündin, wenn sie in eurer Abwesenheit euren Geruch genießen darf- und natürlich das weiche Luxusfederbett! Umso entspannter gestaltet sich das Alleinesein.


    Bei mir ist es auch so, daß ich mein Bett beim Schlafen nicht mit dem Hund teilen mag, aber wenn ich es nicht benutze, darf Cara drauf.


    Dagmar & Cara

    Vielleicht noch zwei Gedanken zum Thema:


    Du wünschst dir - so schließe ich aus deiner Wahl - einen jungen, gesunden, klein bleibenden Hund mit freundlichem, anpassungsfähigen Wesen, der dazu noch mit seinem Wuschelhaar niedlich aussieht.

    Solche Hunde, ob Rassehund oder Mischling, sind immer und überall begehrt. Die bleiben auch im Tierheim nicht lange sitzen, sondern werden sehr schnell vermittelt. Sie sind nicht so sehr Notfälle, die gerettet werden müßten, sondern sehr begehrte Artikel, wenn man das mal nüchtern sieht.


    Schwer zu vermitteln sind dagegen Hunde, die alt, krank, groß, ängstlich, agressiv, oder mit sonstigen Macken behaftet sind. Falls du in der Lage bist, einem solchen Hund ein gutes Zuhause zu bieten, tust du wirklich ein gutes Werk und rettest möglicherweise einen Hund vor einem langen oder sogar lebenslangem Aufenthalt im Tierheim.
    Aber passt ein solcher Hund in dein Leben? Da muß man vorher schon gut überlegen, mit welchen Eigenschaften eines Hundes man leben kann und womit man überfordert ist. Denn oft läßt sich nicht vorhersagen, was sich zum Guten bessern kann und was nicht.


    Zum zweiten: ich finde es moralisch absolut in Ordnung, die gute Arbeit und die viele Mühe, die sich eine wirklich seriöse Züchterin macht, mit meinem Geld zu unterstützen. Eigentlich sollten alle Welpen so aufwachsen dürfen!


    Dagmar & Cara

    Junge Hunde machen verschiedene Phasen in ihrer Entwicklung durch, dazu gehören auch Phasen erhöhter Sensibilität. Die Vertrauensseligkeit des frühen Welpenalters verschwindet, auf einmal erscheint manches gefährlicher als früher. In dem Maße, wie der Hund mehr Erfahrung mit seiner Umwelt sammelt, überwindet er normalerweise diese Phasen der Ängstlichkeit und wird sicherer. Da muß also nichts vorgefallen sein, wenn er sich auf einmal vor Dingen ängstigt, die ihm bisher nichts ausgemacht haben.


    Ich würde die Anzeichen der Unsicherheit ernst nehmen und dem Hund auf keinen Fall den Kontakt mit Kindern aufzwingen, wenn er nicht von sich aus und freiwillig auf Kinder zugeht. Auch wenn du in der Stadt wohnst, kannst du sicher an Kindern einfach ohne Kontakt vorbei gehen. Auch wenn Kinder nett und höflich fragen, ob sie den Hund streicheln dürfen, darfst du diesen Wunsch ablehnen! :smile:
    Dein Hund wird es dir danken.


    Falls du ihm Kontakt aufzwingst nach dem Motto 'er soll sich gewöhnen', kannst du dir leicht einen Angstbeißer heranziehen. Auch wenn er jetzt noch nicht schnappt, kann sich das mit dem Älterweden ändern. Oft versuchen Welpen, einer unguten Situation durch Ausweichen oder unterwürfiges Verhalten zu entkommen, wenn sie aber älter werden, wehren sie sich auch aktiv.


    Solche Phasen der Unsicherheit gehen aber in aller Regel vorüber, wenn nichts Dramatisches passiert, das die schlimmen Befürchtungen des Hundes bestätigt.
    Es kann aber natürlich sein, daß dein Hund künftig nicht grundsätzlich alle Kinder liebt, sondern eher neutral oder reserviert ist.


    Dagmar & Cara

    Ich habe selber Arthrose und kann daher aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen. Im Winter kühlen die Gelenke draußen leicht aus, auch wenn man sich bewegt und nicht friert, denn Knie usw liegen ja an der Körperoberfläche. Durch das Auskühlen werden sie steifer und Schmerzen verstärken sich. Ich würde daher den Hund ohne Angst vor Verweichlichung warm einpacken, und damit nicht erst warten, bis sie friert. Falls der Mantel deiner Hündin zu warm werden sollte, wird sie das durch Hecheln zeigen.


    Dagmar & Cara

    St Peter Ording: Offiziell ist nirgendwo Freilauf erlaubt. Am Hundestrand ist Leinenpflicht.


    Inoffiziell wird aber geduldet, wenn Hunde jenseits der Strandkorbbereiche frei laufen. Zumindest habe ich dort noch nie erlebt, daß kontrolliert wurde. Da sich der Strand sehr weit hinzieht, kann man schön laufen und den Hund auch ins Wasser lassen.


    Im Watt ist es weder erlaubt noch angebracht, Hunde frei laufen zu lassen, weil dort immer viele Wildvögel unterwegs sind, die nicht gestört werden sollen.


    Im Wald gibt es viele Rehe, in Dünenbereichen Kaninchen.


    Dagmar & Cara

    Beim Tauschen ist es wichtig, daß der Hund im Austausch für selbstgefundenes Fressen wirklich etwas sehr Gutes bekommt, was er richtig gerne mag. Also nicht nur ein langweiliges Bröckchen Trockenfutter, sondern Käse, Wurst, Nassfutter oder was immer der Hund besonders liebt.


    Dagmar & Cara