Beiträge von dagmarjung

    Es spricht sicher nicht für den Züchter, den man wohl eher Vermehrer nennen darf. Aber die paar Tage sind auch keine Katastrophe, falls die Aufzucht bisher ansonsten in Ordnung war. Man muß nichts anders machen als mit anderen Welpen auch.


    Falls die Aufzucht natürlich auch in anderen Bereichen mangelhaft war, können natürlich allerhand Probleme nachkommen - dazu hat Lucy_Lou schon alles gesagt.




    Gruß von Dagmar & Cara

    Ich tippe ebenfalls auf Malteser, der aber in einer Art Pudelschur geschoren wurde.


    Malteser werden nicht getrimmt wie die rauhhaarigen Schnauzer und Terrier, sondern geschoren wie Pudel. Ob man das auf Dauer selbst machen kann, hängt vom eigenen Geschick und gutem Handwerkszeug ab. Man sollte es sich zumindest mal zeigen lassen.
    Bei einem so kleinen Hund kostet eine Schur bei der Hundefriseurin aber auch nicht die Welt.


    Dagmar & Cara

    Die Standardmethode heißt 'variabel belohnen' : zunächst noch sehr oft, aber nicht berechenbar jedes 2. Mal. Dann allmählich seltener, so daß du im Durchschnitt nur jedes dritte Mal belohnst, dann jedes 4. usw. Das kann zB so aussehen, ja, nein, ja, ja, nein, nein, nein, ja, usw. Das Prinzip dabei ist, daß es für den Hund nicht berechenbar sein soll, wann es eine Belohnung gibt und wann nicht. Der Hund soll sich seine freudige Erwartungshaltung bewahren: Zwar klappt es nicht jedesmal, aber vielleicht ja diesmal!
    Ich finde aber, ganz muß und sollte man eine Belohnung nicht abbauen, damit der Hund immer motiviert bleibt, jedenfalls beim Rückruf. Gelegentlich ein richtig toller Jackpot für einen Rückruf erhält die freudige Erwartung. Ein Lehrsatz der Lerntheorie heißt ja: Verhalten, daß sich nicht lohnt, wird irgendwann nicht mehr gezeigt.


    Alternativ zu Belohnung mit Leckerchen kannst du ja noch mit vielen weiteren Dingen belohnen, die dein Hund gerne mag:


    Bei Übungen wie Sitz oder Platz kannst du sehr gut mit einer nachfolgenden Übung belohnen, die der Hund gerne macht. ZB Hund sitzt, du entfernst dich und legst oder wirfst ein Spielzeug aus, du gehst zurück zum Hund und gibst ihm die Erlaubnis, das Spielzeug zu holen. Oder er darf über ein Hindernis springen/auf einen Baumstamm klettern oder ähnliches. Da ist dann wirklich kein Leckerchen fürs Sitzen oder Abliegen nötig. Oder dein Hund geht einige Schritte schön bei Fuß, dann gibst du ihn frei und er darf schnüffeln. Dann ist das Schnüffeln die Belohnung.


    Viel Erfolg beim weiteren Üben, ich hatte dieselben Bedenken wie du, trau dich aber ruhig, du wirst sehen es klappt. Du brauchst nicht zu befürchten, daß du dir deine bisherige Arbeit zunichte machst. Notfalls gehst du eben nochmal einen Schritt zurück.


    Dagmar & Cara

    danskypack schrieb:
    "Das Loch, das durch den Tod eines individuellen Hundes entsteht, ist nochmal etwas anderes, als das Loch das im Lebensmuster durch das Wegfallen des Faktors Hund entsteht. Beide Löcher haben eine (mitunter gewaltige) Schnittmenge... aber es sind zwei, denke ich."



    Da hast du etwas ganz Wichtiges gesagt, Danskypack! :gut:



    Dagmar & Cara

    Hundetrainer, die einen (künstlichen) Gegensatz aufstellen zwischen Kommunikation und Konditionierung und behaupten, das Konditionieren mache aus dem Hund einen Automaten, lasse ihn nicht Hund sein, haben dabei immer nur einen Teilaspekt des Konditionierens im Auge. Sie lehnen vor allem den Clicker, das Training mit Hilfe von Leckerlis oder anderer Belohnung ab, also das Lernen über positive Verstärkung.
    Oft ist der Grund, daß positive Methoden nicht Teil ihres Geschäftsmodells sind und sie sich auf dem großen Markt der Hundetrainer von anderen abheben wollen.


    Daß Konditionierung bei jedem Lernen - gerade auch über Strafe - angewandt wird, wurde schon mehrfach gesagt.
    Conditio = Bedingung, wenn dies, dann folgt das: Wenn du auf mein Kommando nicht von deinem Tun abläßt, folgt ein schmerzhafter Griff ins Fell = Konditionierung. Beim nächsten Mal hört der Hund (hoffentlich) bereits aufs Kommando.


    Zum Thema Ignorieren: Ignorieren wirkt nur, wenn das Verhalten nicht selbstbelohnend ist. Also nicht bei Rammeln, Jagen, gefundene Wurstbrote fressen usw. In all diesen Fällen wirkt Ignorieren eher als Bestärkung: 'mein Mensch hat nichts dagegen einzuwenden, dann ist es in Ordnung und ich mache weiter'.


    In anderen Fällen wirkt Ignorieren aber trotzdem sehr gut, zB mein Welpe ist unruhig, zieht an der Leine und will zu anderen Hunden/Menschen. Wenn ich die Leine unter den Fuß klemme, in keiner Weise auf Ziehen und Gewinsel eingehe und einfach darauf warte, daß der Hund sich beruhigt, kann ich anschließend das ruhige Verhalten dadurch belohnen, daß ich ihn freigebe. Ich brauche weder mit ihm zu schimpfen noch ihn durch vorgehaltene Leckerchen ablenken. Er kann einfach lernen, das Hektik nicht zum Erfolg führt, Ruhe aber schon.


    Dagmar & Cara

    Ob Auto oder Bahn, der Welpe bekommt auf jeden Fall sehr viele neue Eindrücke, er ist ja beides noch nicht gewohnt.


    Ich finde die Bahn ist schonender für den Hund.


    Das Auto ist laut und hat ein unruhiges Fahrverhalten. Vielen Hunden wird im Auto erstmal schlecht. In der Bahn sitzt man dagegen fast so ruhig wie in einem Zimmer, kein Gewackel, kein Dauerlärm, laut wird es nur beim Umsteigen, Übelkeit ist kein Thema.
    Du kannst dich in Ruhe auf deinen Welpen konzentrieren. Der Welpe kann in einer offenen Tasche sitzen und eine Rolle Küchenpapier ist auch mit dabei, so ist für den Notfall gesorgt. Ich habe schon mehrmals frischgebackene Welpenbesitzer in der Bahn getroffen und meinen eigenen auch mit der Bahn geholt, die waren alle recht entspannt. Ich habe auch nicht extra ein ganzes Abteil reserviert, sondern nur einen Sitzplatz. Meinen Welpen habe ich in der Tasche behalten.


    Dagmar & Cara