Die Standardmethode heißt 'variabel belohnen' : zunächst noch sehr oft, aber nicht berechenbar jedes 2. Mal. Dann allmählich seltener, so daß du im Durchschnitt nur jedes dritte Mal belohnst, dann jedes 4. usw. Das kann zB so aussehen, ja, nein, ja, ja, nein, nein, nein, ja, usw. Das Prinzip dabei ist, daß es für den Hund nicht berechenbar sein soll, wann es eine Belohnung gibt und wann nicht. Der Hund soll sich seine freudige Erwartungshaltung bewahren: Zwar klappt es nicht jedesmal, aber vielleicht ja diesmal!
Ich finde aber, ganz muß und sollte man eine Belohnung nicht abbauen, damit der Hund immer motiviert bleibt, jedenfalls beim Rückruf. Gelegentlich ein richtig toller Jackpot für einen Rückruf erhält die freudige Erwartung. Ein Lehrsatz der Lerntheorie heißt ja: Verhalten, daß sich nicht lohnt, wird irgendwann nicht mehr gezeigt.
Alternativ zu Belohnung mit Leckerchen kannst du ja noch mit vielen weiteren Dingen belohnen, die dein Hund gerne mag:
Bei Übungen wie Sitz oder Platz kannst du sehr gut mit einer nachfolgenden Übung belohnen, die der Hund gerne macht. ZB Hund sitzt, du entfernst dich und legst oder wirfst ein Spielzeug aus, du gehst zurück zum Hund und gibst ihm die Erlaubnis, das Spielzeug zu holen. Oder er darf über ein Hindernis springen/auf einen Baumstamm klettern oder ähnliches. Da ist dann wirklich kein Leckerchen fürs Sitzen oder Abliegen nötig. Oder dein Hund geht einige Schritte schön bei Fuß, dann gibst du ihn frei und er darf schnüffeln. Dann ist das Schnüffeln die Belohnung.
Viel Erfolg beim weiteren Üben, ich hatte dieselben Bedenken wie du, trau dich aber ruhig, du wirst sehen es klappt. Du brauchst nicht zu befürchten, daß du dir deine bisherige Arbeit zunichte machst. Notfalls gehst du eben nochmal einen Schritt zurück.
Dagmar & Cara