Wenn ich sage, ein Hund der mit Kindern arbeitet, muß bestimmte Belastungen wegstecken können, ohne sich mit den Zähnen zu wehren, so habe ich nicht gemeint, daß er solchen Belastungen ausgesetzt werden sollte oder dürfte. Es versteht sich von selbst, daß der Hundehalter immer ein Auge auf das Geschehen hat, die Kinder anleitet und notfalls rechtzeitig eingreift. So sollte es bei jedem seriösen pädagogisch/sozialen Einsatz von Hunden jedenfalls sein.
Aber in einer Kindergruppe geht es oft lebhaft zu, Kinder verhalten sich spontan und vergessen auch schon mal vorher vereinbarte Regeln. Alle erwähnten Situationen können daher schon mal vorkommmen, auch wenn von Seiten des Hundeführers alles getan wird, um sie auszuschließen.
Ich bin mit meiner Kleinpudelhündin bei den 'Helfern auf 4 Pfoten' wir besuchen also Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen und zeigen den Kindern, wie man sich gegenüber Hunden richtig verhält und natürlich auch, wieviel Freude der Umgang mit Hunden macht. Kein Mensch-Hund Team geht in den Einsatz mit Kindern, ohne den Eingangstest gemacht zu haben. Dort werden Situationen wie oben beschrieben getestet. Der Hund muß keineswegs alles passiv erdulden, er darf sich entziehen, aber Schnappen und Beißen ist selbstverständlich tabu. Der Hund soll Freude am Umgang mit Menschern zeigen und auch nach Belastungssituationen wieder gerne Kontakt aufnehmen. Getestet wird natürlich ebenso der Hundeführer, er oder sie soll den Hund unterstützen, seine Körpersprache lesen und seine Belastungsgrenzen erkennen.
Da meine Hündin die Voraussetzungen erfüllt, ist es überhaupt kein Problem, fremde Kinder mit ihr Tricks ausführen zu lassen, zb Sprung durch den Reifen, wobei ein Kind den Reifen hält, ein anderes den Hund lockt. Cara ist mit Freude dabei. Als Hilfsmittel erlaube ich aber nur Leckerli und Spielzeug, kein Kind bekommt das 'Machtmittel' Leine in die Hand. Die Möglichkeit, sich zu entziehen, ist für mich ein wichtiger Punkt, um Stress beim Hund gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Dagmar & Cara