Beiträge von dagmarjung

    Es wäre schön, wenn man ein und dieselbe Hündin einmal kastriert und einmal unkastriert beobacheten und die Entwicklung in beiden Fällen vergleichen könnte, aber das ist leider nicht möglich. Also steht man als Hündinnenbesitzer vor dem Dilemma, das man sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden muß, die beide ungünstig verlaufen können.


    Tierärzte sehen häufig vorrangig die gesundheitliche Vorbeugung gegen Gesäugekrebs und Gebärmuttervereiterung. Je früher die Kastration, desto besser, nach der dritten Läufigkeit ist zumindest der Vorsorgeeffekt bezüglich der Mammatumore hinfällig.


    Verhaltensbiologen haben mehr die Folgen für die Ausreifung des Wesens im Auge. Danach sollte eine Hündin nicht weniger als drei Läufigkeitszyklen einschließlich Scheinträchtigkeits- und Scheinmutterschaftsphase durchmachen, bevor (falls überhaupt) kastriert wird. Denn erst dann ist eine Hündin wirklich erwachsen.


    Beides zusammen ist wie man sieht leider nicht zu haben.


    Das mit dem kindlich bleiben ist leider nicht nur ein Gerücht. Geschlechtshormone sind nun einmal ein wichtiger Bestandteil für den Ablauf der Pubertät und den Umbau des Gehirns zum Erwachsenen. Die Züchterin meiner Pudelhündin ist seit Jahrzehnten Hundefrisörin und hat dadurch Gelegenheit, viele der von ihr gezüchteten Pudel über die Jahre zu beobachten, wenn diese zu ihr zum Scheren gebracht werden. Sie sagte mir, daß die früh kastrierten Hündinnen im Wesen unreifer und kindischer bleiben als ihre nicht oder später im Leben kastrierten Schwestern. Ich finde diese Beobachtung schon bemerkenswert, denn normalerweise hat man ja keine solchen Vergleichsmöglichkeiten.



    Dagmar & Cara

    Dieses Problem erinnert mich stark an einen anderen Konflikt, nämlich den zwischen Fußgängern und Radfahrern auf Bürgersteigradwegen. Er entsteht nur deshalb, weil beide Gruppen auf Restflächen zusammengepfercht werden. Der Löwenanteil des Straßenraums gehört unwidersprochen den Autos. Auf dem schmalen Rest, der für den Fuß/Radweg bleibt, fühlen sich die Fußgänger von den Radlern bedrängt, die Radler ärgern sich, weil sie durch die Fußgänger am Vorwärtskommen gehindert werden. Schnell wird auf die 'rücksichtslosen' Anderen geschimpft.


    Ähnlich ist es hier. Die Hundewiese ist hier offenbar die einzige Möglichkeit, den Hund überhaupt mal von der Leine zu lassen, aber anscheinend viel zu klein. (Sonst wäre die Umzäunung nicht finanzierbar und ein Ballverbot nicht nötig, weil man sich ausweichen könnte). Könnten Hundehalter ein ganzes Spaziergebiet nutzen, würde sich das Problem in Luft auflösen, weil man sich leicht aus dem Weg gehen könnte. Ich kann den Hundehalter verstehen, der auf die Hundewiese angewiesen ist, sie aber nicht nutzen kann, sobald Kinder da sind. Ebenso verständlich sind mir die Bedürfnisse von Eltern mit Hunden, die ihre Kinder nicht daheim lassen oder fremdbetreuen lassen wollen und können, nur weil sie mit dem Hund ausgehen.
    Nun hacken beide Seiten aufeinander ein, anstatt gemeinsam Druck bei der Stadt zu machen, um die Ursache des Problems anzugehen, nämlich mehr Freilaufmöglichkeiten für Hunde zu schaffen, damit Hundehalter mit unterschiedlichen Bedürfnissen nicht auf engstem Raum zusammengepfercht werden.


    Ich finde die Unterstellung übrigens nicht angebracht, Hundewiesen würden überwiegend von faulen Hundehaltern genutzt, die ihre Hunde dort parken. Die wirklich faulen und unfähigen Hundehalter machen sich nämlich gar nicht erst die Mühe, ihren Hund auch nur bis zur Hundewiese zu bringen, sondern bewegen sich nur in unmittelbarer Umgebung der Wohnung, meist an der Flexi.
    Hundewiesen sind vielerorts schlicht die einzige Möglichkeit, Hunden überhaupt mal legal den Freilauf zu ermöglichen.



    Dagmar & Cara

    Streicheln ist in diesem Zusammenhang keine gute Bestätigung. Was sie wirklich will, ist ja das Gefühl der Beute zwischen den Zähnen. Wenn du dich ihr also näherst, um sie zu streicheln, glaubt sie nur, du willst ihr den Ball vor der Nase wegschnappen, und kommt dir zuvor.


    Deine Bemerkung, deine Hündin sei wie in einer anderen Welt, wenn sie ihren Ball im Maul hat, läßt mich auch vermuten, daß sie ein Balljunkie ist, also echtes Suchtverhalten zeigt. Da schließe ich mich Cattahum an, daß du den Ball erstmal für lange Zeit, vielleicht für immer, aus ihrem Leben streichen solltest. Verwende lieber andere, in ihren Augen weniger wertvolle Spielgegenstände.
    Gerade wenn sie das 'Aus' noch nicht gelernt hat, macht es wenig Sinn, das ausgerechnet mit ihrem Suchtgegenstand zu üben. Nimm lieber was Leichteres, was ihr weniger schwerfällt abzugeben bzw gegen etwas anderes zu tauschen.


    Wie gesagt, nimm am besten zwei gleiche Spielzeuge, die zu groß sind um sie beide zugleich ins Maul zu nehmen, ;) und das was sie hat, ist immer das Langweilige, das interessiert dich nicht die Bohne, das soll sie mal ruhig behalten. Dagegen das was DU hast, das ist TOLL, das machst du interessant, du hast ohne sie jede Menge Spaß damit, das bewegt sich, versteckt sich, flieht, bis sie es haben will, und dann läßt du sie noch länger zappeln und dann! wenn sie ihres fallen läßt, um deines zu schnappen, sagst du 'aus' und die Belohnung ist das neue Spielzeug in ihrem Maul. Du kannst dann entweder das erste fallengelassene Teil unauffällig aufheben (Erst Fuß drauf, dann Bücken) oder wenn sie dir zuvorkommt ist das auch egal, du sagst wieder 'Aus' wenn sie Gegenstand 2 fallenläßt um Gegenstand 1 zu fassen, und das Spiel geht in die nächste Runde. Du hast in jedem Fall gewonnen, denn sie kann es nur richtig machen. Vorausgesetzt, die Gegenstände sind groß genug.


    Dagmar & Cara

    Die Kastration kann dann sinnvoll sein, wenn das unerwünschte Verhalten des Rüden direkt mit einem übersteigerten Geschlechtsverhalten zusammenhänngt: alle Rüden als Rivalen herausfordern und mit ihnen raufen, Hündinnen ständig sexuell bedrängen, auch wenn sie nicht läufig sind und jeden einzelnen Grashalm rauf und runter kontrollieren, ob da nicht doch eine Hündin hingepinkelt hat.
    Ein Rüde, der nur noch und ausschließlich die Weiber im Kopf hat, ist tatsächlich erzieherisch meist nicht gut ansprechbar. Wenn man einen solchen Rüden kastriert oder mit dem Chip behandelt, bekommt er den Kopf frei für anderes und ist dann natürlich leichter trainierbar. Daher stammt die irrige Meinung, Kastration sei grundsätzlich gut, um einen Hund besser zugänglich für Erziehungsmaßnahmen zu machen. Das stimmt aber wie gesagt nur bei speziellen Problemen.


    In eurem Fall kommen die Probleme aus ganz anderen Verhaltensbereichen, die mit dem Geschlecht des Hundes gar nichts zu tun haben.



    Dagmar & Cara

    Testosteron sorgt unter anderem für Muskelaufbau. Manchmal wird die künstliche Gabe von Testosteron von Tierärzten genau zu diesem Zweck verordnet. Umgekehrt, fehlt das vom Körper selbst hergestellte Testosteron, kommt es zu einem gewissen Muskelabbau. Bei einem gesunden Hund ist das nicht relevant, aber bei einem Hund, der ohnehin unter Gelenkproblemen leidet, fällt das schon ins Gewicht. Das ist aber auch schon länger bekannt.


    Dagmar & Cara

    Hast du schon mal versucht, von ihr weg zu rennen, anstatt ihr hinterher? Denn sie möchte dich ja hinter sich her locken, damit du ihr den Ball abjagst (oder das zumindest versuchst). Du kannst also versuchen, den Spieß umzudrehen und sie durch dein Weglaufen zu dir locken. Denn sie möchte ja gemeinsam mit dir weiterspielen.


    Wenn du später mal in Richtung korrektes Apportieren gehen willst, baust du das einfach mit einem neuen Gegenstand auf. Dann kannst du den Ball als 'Spielzeug' im eigentlichen Sinne belassen, mit dem auch herumgekaspert werden darf.


    Dagmar & Cara

    Zitat


    WARUM will man seinen Hund mit in Buchläden, Klamottenläden, Möbelläden nehmen?
    Was habt ihr davon, was hat der Hund davon?


    Berufsbedingt muß ich meinen Hund täglich einige Stunden alleine lassen. Daher möchte ich ihn in der übrigen Zeit gerne bei mir haben, soweit das möglich ist. Deshalb hat Cara eben manchmal Dienst als Begleithund, und ich nehme sie mit zu Besorgungen in der Stadt. Dann sieht der große Nachmittagsgang eben mal so aus, daß wir eine halbe oder dreiviertel Stunde zum Lösen und Spielen im Grünen verbringen, dann mit der Straßenbahn in die Stadt fahren und dort mache ich meine Besorgungen, dann geht's nach Hause zu Abendessen und Feierabend. Oder ich fahre mit dem Rad durch den Park in Richtung Innenstadt, wobei Cara sich auslaufen kann, mache dort Besorgungen und dann geht es wieder freilaufend durch den Park zurück, vielleicht mit einem Abstecher zur Hundewiese. So verbinde ich eines mit dem anderen.
    Würde ich Stadtgang und Hundegang getrennt nacheinander machen, würde mich das etwa zwei zusätzliche Stunden Zeit und viel Hetzerei kosten.
    Außerdem ist meine Hündin Großstadtbetrieb gewohnt und keineswegs damit überfordert. Natürlich ist ein Stadtgang nicht so toll für sie wie ein Gang durch Park oder Wald, aber sie hat dann zumindest etwas erlebt und die Zeit nicht dösend alleine in der wohnung verbracht.
    An den meisten Tagen machen wir lange Hundespaziergänge, dafür darf sie mich eben gelegentlich bei Menschengängen begleiten.


    Dagmar & Cara

    Es hat sich bewährt, dem jungen Hund sowohl Halsband als auch Geschirr anzulegen. So kannst du am Halsband die Leinenführigkeit üben, dosiert und nur solange der Hund sich konzentrieren kann, und wenn es einfach mal flott vorwärtsgehen soll, hängst du die Leine am Geschirr ein und dann darf der Hund ziehen. Das kann der Hund gut unterscheiden. So macht man sich nicht ständig im Alltag die bereits erreichten Lernerfolge kaputt.


    Dagmar & Cara


    PS: Du bist ganz bestimmt nicht zu blöd zum Clickern! ;)
    Falls du den Clicker ausprobieren willst, versuch zuerst kleine Tricks (wie deine Hand mit der Nase berühren), die du im Alltag gar nicht brauchst, dann findest du dich schnell zurecht und falls es nicht gleich klappt, macht es auch nichts.