Klingt alles schon sehr gut!
Ansonsten: Gewöhne deine Ronja daran, immer rechts neben dem Fahrad zu laufen. An Straßen ist das Pflicht, wenn du einen Hund am Rad führst. Aber auch auf Radwegen genauso sinnvoll, damit du den Hund vom Gegenverkehr abschirmst. An der Leine lasse ich meine Cara immer neben dem Rad laufen, nicht dahinter. Meist richte ich mich eher nach dem Tempo des Hundes als umgekehrt. Wenn sie natürlich frei laufen kann und dann meint, noch hier und da schnüffeln und bummeln zu müssen, kann es schon mal sein, daß ich einen kleinen Spurt vorlege, um den Pudel etwas zu beschleunigen.
Wichtiger als das Tempo finde ich die richtige Position des Hundes neben dem Fahrrad. Vorpreschen und vor dem Fahrrad kreuzen ist ein No-Go. Den richtigen seitlichen Abstand habe ich anfangs ohne Leine, dafür auf Wegen mit seitlicher Begrenzung geübt. Kleingartenkolonien kann ich für diesen Zweck sehr empfehlen!
Zwei spezielle Hörsignale benutze ich beim Radfahren oft: Vor dem Anfahren hole ich sie mit "hintenrum" an die richtige Position an die rechte Seite des Rades, leine an und los gehts. Das andere Kommando bereitet Cara darauf vor, daß ich jetzt gleich nach rechts abbiege: Leine kürzer und etwas nach hinten nehmen, "Achtung" und abbiegen nach rechts, ohne daß der Hund mir ins Vorderrad läuft.
Mein drittes Fahradkommando ist die Aufforderung zum Wettrennen, das ist aber nur was für erfahrene Fahrradhunde, die verläßlich sicher rechts bleiben, ihren Sicherheitsabstand halten und nie vor dem Rad kreuzen. Dann heißt es bei uns "Rennerennerenne!" und Cara darf mir zeigen, daß sie mich auch bei 27 Kmh noch abhängen kann.
Normalerweise wird am Fahrrad getrabt, um eine Überlastung des Hundes auszuschließen. Rennen der oben geschilderten Art gibt es nur selten, nur über kurze Distanzen und nur auf sehr guten, breiten Wegen. Und niemals an der Leine!
Cara macht es jedenfall großen Spaß, wenn das sonst so lahme Frauchen mal so richtig Gas gibt.
Die optimale Leinenlänge mußt du für deinen Hund herausfinden. Lang genug, für eine gewisse Bewegungsfreiheit, so daß er nicht mit deinem Fuß in Konflikt kommt und zB auch mal einer Pfütze seitlich ausweichen kann. Aber kurz genug, damit er nicht zu weit nach vorne geht. Besonders gefährlich ist die lang durchhängende Leine, wenn der Hund ganz dicht neben deinem Pedal läuft. Dann kann es passieren, daß du beim Treten die Leine mit dem Pedal fängst, dem Hund einen Ruck ins Halsband verpasst und ihn quasi mit dem Hals ans Pedal fesselst. Echt eklig und sehr unfallträchtig! Deswegen die Leinenlänge eher etwas zu kurz als zu lang wählen.
Noch ein wichtiger Sicherheitstip wo wir schon dabei sind: Niemals, niemals, NIEMALS die Leine über den Lenker hängen. Auch nicht für eine Sekunde. Ich schreibe das so betont, weil man doch sehr in Versuchung kommt, wenn man mal kurz die rechte Hand frei haben will, um zB etwas an der Kleidung zu richten. Extra deshalb anhalten? Och nöö...
Gruß vom Schutzengel: Häng niemals die Leine über den Lenker!
Einen Blick in die STVO möchte ich dir am Schluß auch noch empfehlen. Irgendwo gibt es da ein paar Regeln zu Hunden am Fahrrad. Kleine Hunde darf man an der normalen Leine führen, bei größeren ist so eine Führvorichtung Pflicht, die man ans Fahrrad montiert. Damit hat man dann die Hände frei für den Lenker. Alle Leute, die ich befragt habe, waren damit sehr zufrieden. Ich selber benutze keine, da Cara ein kleiner Hund ist. Ich glaube, ab 40 cm / 20 Kilo muß man so ein Ding haben.
Auch wenn du böse Blicke von Autofahrern ernten soltest: man darf Hunde im Straßenverkehr führen. Was man nicht darf: mit oder ohne Hund auf dem Gehweg fahren; selber auf der Straße fahren und den Hund frei auf dem Gehweg mitlaufen lassen. (doch, doch, alles schon gesehen...)
In diesem Sinne: viel Spaß mit Hund und Drahtesel!
Dagmar & Cara