Beiträge von dagmarjung

    Ich kann mich gorgeous2000 nur anschließen.
    Vielleicht hilft es deiner Hündin, allgemein mehr Spaß an gemeinsamer Tätigkeit mit dir zu finden, wenn du Clickertraining mit ihr machst, aber nicht so sehr mit dem Ziel einer bestimmten Sportart. Zum Clickertraining gibt es gute Bücher. Der Hund lernt, Dinge auszuprobieren, und wird für eigene Ideen und Aktionen sehr häufig belohnt und nie durch Korrekturmaßnahmen frustriert. Man kann zunächst mal kleine Tricks aufbauen und wenn man dann sicherer geworden ist, das Gelernte auch auf reguläre Sportarten übertragen.


    Wenn deine Hündin allgemein nicht so gern Dinge ins Maul nimmt, würde ich auch eher ZOS anfangen als Apportieren. Dinge suchen und anzeigen ist genauso spannend wie Dinge suchen und bringen.


    Gruß von Dagmar & Cara

    Schau mal unter dem Stichwort Obedience in Büchern oder Foren. Dort wird die Fußarbeit über eine saubere Grundstellung aufgebaut. Das Spiel für den Hund heißt "Suche die Grundstellung". ZB der Hund sitzt dir gegenüber, du lockst ihn mit Futter oder Targethand in einem kleinen Bogen dicht in die richtige Position an deine Seite und ins Sitz. Sehr oft üben und belohnen! Dann variierst du deine Ausgangsstellung und baust die Handhilfe ab. Der Hund soll, egal aus welcher Position, mit "Fuß" zu dir in die Grundstellung kommen, zB wenn du einen Schritt seitlich machst, schräg zu ihm stehst , mit dem Rücken zu ihm vor ihm stehst usw.

    Wenn das klappt, kannst du aus der Grundstellung einen Schritt vorgehen. Das wiederum oft üben bevor man weitere Schritte und dann auch Winkel anfügt. Nicht ungeduldig werden und 'Strecke machen' wollen! Lieber Schritt für Schritt und oft bestätigen.
    Du könntest auch ein neues Hörzeichen für diese Übung einführen, wenn der Hund das Wort "Fuß" schon allzusehr mit der unsauberen Ausführung verknüpft hat.


    Der Fehler beim üblichen Basistraining für die BH liegt darin, daß viel zu schnell viel zu lange Strecken zurückgelegt werden. Da schleichen sich Unsauberkeiten ein, denn gerade im Gruppentraining ist man oft mehr damit beschäftigt, den Anschluß zu halten, als den eigenen Hund punktgenau zu bestätigen.


    Wenn dein Hund zum Nachhängen neigt, könntest du versuchen, mehr Dynamik in die Übung zu bringen, indem du selbst flotter gehst und den Hund statt mit Leckerchen mit Ballwurf bestätigst, falls er das mag. Meist bin ich selber die Schlaftablette, wenn mein Hund nachhängt. ;)


    Gruß von Dagmar & Cara

    Klingt alles schon sehr gut! :smile:


    Ansonsten: Gewöhne deine Ronja daran, immer rechts neben dem Fahrad zu laufen. An Straßen ist das Pflicht, wenn du einen Hund am Rad führst. Aber auch auf Radwegen genauso sinnvoll, damit du den Hund vom Gegenverkehr abschirmst. An der Leine lasse ich meine Cara immer neben dem Rad laufen, nicht dahinter. Meist richte ich mich eher nach dem Tempo des Hundes als umgekehrt. Wenn sie natürlich frei laufen kann und dann meint, noch hier und da schnüffeln und bummeln zu müssen, kann es schon mal sein, daß ich einen kleinen Spurt vorlege, um den Pudel etwas zu beschleunigen.


    Wichtiger als das Tempo finde ich die richtige Position des Hundes neben dem Fahrrad. Vorpreschen und vor dem Fahrrad kreuzen ist ein No-Go. Den richtigen seitlichen Abstand habe ich anfangs ohne Leine, dafür auf Wegen mit seitlicher Begrenzung geübt. Kleingartenkolonien kann ich für diesen Zweck sehr empfehlen!


    Zwei spezielle Hörsignale benutze ich beim Radfahren oft: Vor dem Anfahren hole ich sie mit "hintenrum" an die richtige Position an die rechte Seite des Rades, leine an und los gehts. Das andere Kommando bereitet Cara darauf vor, daß ich jetzt gleich nach rechts abbiege: Leine kürzer und etwas nach hinten nehmen, "Achtung" und abbiegen nach rechts, ohne daß der Hund mir ins Vorderrad läuft.


    Mein drittes Fahradkommando ist die Aufforderung zum Wettrennen, das ist aber nur was für erfahrene Fahrradhunde, die verläßlich sicher rechts bleiben, ihren Sicherheitsabstand halten und nie vor dem Rad kreuzen. Dann heißt es bei uns "Rennerennerenne!" und Cara darf mir zeigen, daß sie mich auch bei 27 Kmh noch abhängen kann.
    Normalerweise wird am Fahrrad getrabt, um eine Überlastung des Hundes auszuschließen. Rennen der oben geschilderten Art gibt es nur selten, nur über kurze Distanzen und nur auf sehr guten, breiten Wegen. Und niemals an der Leine!
    Cara macht es jedenfall großen Spaß, wenn das sonst so lahme Frauchen mal so richtig Gas gibt.


    Die optimale Leinenlänge mußt du für deinen Hund herausfinden. Lang genug, für eine gewisse Bewegungsfreiheit, so daß er nicht mit deinem Fuß in Konflikt kommt und zB auch mal einer Pfütze seitlich ausweichen kann. Aber kurz genug, damit er nicht zu weit nach vorne geht. Besonders gefährlich ist die lang durchhängende Leine, wenn der Hund ganz dicht neben deinem Pedal läuft. Dann kann es passieren, daß du beim Treten die Leine mit dem Pedal fängst, dem Hund einen Ruck ins Halsband verpasst und ihn quasi mit dem Hals ans Pedal fesselst. Echt eklig und sehr unfallträchtig! Deswegen die Leinenlänge eher etwas zu kurz als zu lang wählen.


    Noch ein wichtiger Sicherheitstip wo wir schon dabei sind: Niemals, niemals, NIEMALS die Leine über den Lenker hängen. Auch nicht für eine Sekunde. Ich schreibe das so betont, weil man doch sehr in Versuchung kommt, wenn man mal kurz die rechte Hand frei haben will, um zB etwas an der Kleidung zu richten. Extra deshalb anhalten? Och nöö...
    Gruß vom Schutzengel: Häng niemals die Leine über den Lenker!


    Einen Blick in die STVO möchte ich dir am Schluß auch noch empfehlen. Irgendwo gibt es da ein paar Regeln zu Hunden am Fahrrad. Kleine Hunde darf man an der normalen Leine führen, bei größeren ist so eine Führvorichtung Pflicht, die man ans Fahrrad montiert. Damit hat man dann die Hände frei für den Lenker. Alle Leute, die ich befragt habe, waren damit sehr zufrieden. Ich selber benutze keine, da Cara ein kleiner Hund ist. Ich glaube, ab 40 cm / 20 Kilo muß man so ein Ding haben.
    Auch wenn du böse Blicke von Autofahrern ernten soltest: man darf Hunde im Straßenverkehr führen. Was man nicht darf: mit oder ohne Hund auf dem Gehweg fahren; selber auf der Straße fahren und den Hund frei auf dem Gehweg mitlaufen lassen. (doch, doch, alles schon gesehen...)


    In diesem Sinne: viel Spaß mit Hund und Drahtesel!


    Dagmar & Cara

    Er frißt nicht irgendwelche Tapeten an, sondern gezielt die an der Wohnungstür (durch die seid ihr weggegangen) oder falls er daran gehindert wird, die an der Tür, die zur Wohnungstür führt. Das deutet eher auf Stress als auf Langeweile hin. Kauen beruhigt. Körperliche/geistige Auslastung vor dem Alleinsein kann in Ordnung sein, muß aber nicht. Wenn der Hund durch Aktion, Bewegung, Spiel hochfährt und dann allein gelassen wird, ist das ungünstig.


    Ich würde vorher einen ruhigen, mäßig langen Spaziergang machen und mich anschließend noch etwa eine halbe Stunde in der Wohnung aufhalten und mich um ganz andere Sachen kümmern als um den Hund. Also kein künstliches Ignorieren, sondern schlicht Konzentration auf andere Dinge, der Hund lernt, daß er nach dem Spaziergang nicht im Mittelpunkt steht, egal ob ich da bin oder nicht. Dann Fertigmachen und mit kurzem Abschied gehen. Ich sage immer "ich bin dann mal weg", freundlich, ohne Streicheln. Ich halte nichts davon, mich quasi wegzuschleichen, der Hund verdient eine klare Ankündigung, damit er lernen kann, sich darauf einzustellen.


    Beim Wiederkommen auf keinen Fall Leckerli oder sonstige Dinge, die den Erwartungsdruck des Hundes unnötig erhöhen!!! Also auch kein Spiel oder sofortiger Spaziergang. Das Wiederkommen sollte so langweilig wie möglich sein. Die größtmögliche Belohnung ist ja sowieso, daß du wieder da bist. Ich halte allerdings nichts davon, den Hund beim Wiederkommen künstlich zu ignorieren. Mein Hund darf mich begrüßen, ich selber gehe kurz, freundlich und sehr ruhig auf seine Begrüßung ein. Dann folgt wieder eine Langeweilepause, in der ich andere Dinge erledige. Und erst danach folgen je nach Tagesplan wieder Dinge, die interessant für den Hund sind, wie Spiel, Ausgang, Fressen, Schmusen. Faustregel: erst wenn der Hund sich nach eurer Wiederkehr vollständig beruhigt und sich eine Weile hingelegt hat, folgt frühestens die nächste Aktionsphase.
    Das Alleinsein wird sozusagen in ein Langeweilepolster eingebettet, in dem nichts Interessantes für den Hund passiert, egal ob seine Menschen da sind oder nicht.
    Das gilt natürlich nur für die Lernphase, später ist man dann wieder flexibler.


    Viel Erfolg,


    dagmar & cara

    Zitat

    habe sie heute zu einer stelle getragen, an der auch andere hunde ihr geschäft machen - genützt hat es allerdings nichts.


    Deshalb nimm doch mal eine Geruchsprobe von ihrem eigenen Urin mit - hast ja leider genügend von deiner Bettwäsche zur Verfügung! Tempotuch draufdrücken genügt und damit imprägnierst du dann die gewünschte Stelle draußen, indem du großzügig kleine Schnipsel verteilst. "Hier ist mein Pipigeruch - hier war ich schon mal Pieseln - hier kann ich auch wieder pieseln".


    Macht sie nur oder sehr bevorzugt aufs Bett, dann heißt das, daß sie durchaus nicht wahllos überallhin macht, sondern bereits einen speziellen Ort dafür hat. Gut! Denn das ist schon mal der erste Schritt! Ist natürlich im moment nicht schön für dich, aber sieh es so: an anderen Stellen der Wohnung ist sie bereits stubenrein...
    Nun kommt es darauf an, daß der "spezielle Ort" ein anderer wird als bisher.


    Ich würde eine Hausleine am Geschirr befestigen, den Hund bei mir unter Beobachtung behalten und jedesmal, wenn sie zum Bett will, schnell mit ihr nach draußen gehen.


    Gruß von Dagmar & Cara

    Es spricht einiges darür, daß die Frau euch angelogen hat und daß eure Hündin keineswegs regelmäßig in den Hof gelassen wurde, sondern von Anfang an gelernt hat, sich in der Wohnung zu lösen. Dazu könnte noch kommen, daß sie draußen möglicherweise zu gestresst ist, um sich zum Lösen zu entspannen, das erledigt sie dann lieber drinnen, wo sie sich sicherer fühlt.
    Wie Dackeline schreibt, behandelt sie in diesem Punkt wie einen Welpen und bringt sie oft an den gewünschten Ort. Ein bißchen Pipigeruch von ihr dort hinbringen kann auch helfen. Welpen lernen früh, auf welchen Untergrund man sich löst, wenn sie also bisher kein Gras und keine Erde kannte, ist es kein Wunder, daß sie sich im Grünen nicht lösen mag.
    Macht sie nur ins Büro oder auch in andere Räume des Hauses? Und wo im Büro, immer an dieselbe Stelle oder jedesmal woanders? Zu welchen Räumen hat sie Zugang? Wo schläft sie?


    Viel Glück mit eurer Hündin, ihr schafft das schon! Ich kenne mehrere Hunde mit ähnlicher Vorgeschichte, mit Aufmerksamkeit und Geduld sind sie alle noch stubenrein geworden


    Gruß von Dagmar & Cara

    Das schöne am Dummytraining ist für mich, daß es für den Hund unmittelbar sinnhaft ist. Alle meine Kommandos dienen letztlich dazu, dem Hund zu helfen, sein Ziel zu verwirklichen: möglichst effektiv Beute zu machen. Deswegen lernt er auf meine Körpersprache und meine Richtungsanweisungen zu achten. Ganz von selbst ergeben sich immer neue Herausforderungen und man kann sie wie Flying-paws geschrieben hat, unendlich erweitern indem man mit den Faktoren Gelände, Distanzen, Zeit, Ablenkungen spielt.

    Bei deiner Idee mit der angelernten Reihenfolge fehlt mir so ein bißchen das Sinnhafte, es hilft ja dem Hund nicht, besser Beute zu machen sondern ist eine rein abstrakte Leistung. Die Merkfähigkeit würde man im regulären Dummytraining eher durch Memorys trainieren, die man zunehmend länger liegenläßt. Interessanter für den Hund wird die Übung auch nicht, da man die gewünschte Reihenfolge sehr sehr oft üben müßte, eben weil man eine abstrakte Leistung immer viel öfter üben muß als eine, deren Sinn dem Hund einsichtig ist.


    Zum Aufbau würde ich so wie beim Einweisen vorgehen, indem man 2 Dummies so wirft, das das zuerst zu holende für den Hund näher und leichter zu erreichen ist und dann allmählich Entfernung, Nähe der Dummies zueinander und Anzahl der Dummies steigern, nur daß man die Reihenfolge nie variiert. Das schwierigste wäre wohl, die Körperhilfen abzubauen, denn wenn der Hund die richtige Reihenfolge ohne deine (unbewußte) Hilfe einhalten soll, müßtest du als Endziel wohl mit dem Rücken zum Geschehen stehen. Deine Bekannten, die das mit ihren Hunden schon trainiert haben, wie machen die das und wie stehen sie, wenn sie den Hund schicken? Schon das Ausrichten ist ja ein Zeichen für den Hund, in welche Richtung er laufen soll, und nach jedem gebrachten Dummy wird er ja wiederum ausgerichtet, auch ohne überdeutlich richtungsweisendes 'Voran' Handzeichen.


    Gruß von Dagmar & Apportierpudel Cara

    Bei meinem Pudel ist es wie bei Lockenwolf. Das scheint auch eine Neigung in dieser Rasse zu sein, ich habe das schon öfters gehört und gelesen, daß Pudel eher 'Menschenhunde' sind.
    Meine Cara ist im Umgang mit Hunden gut sozialisiert und verträglich, sie pflegt durchaus auch Hundefreundschaften, aber generell legt sie keinen so großen Wert auf Hundekontakt. Sie möchte meistens einfach mit etwas Abstand vorbeigehen. Dagegen flirtet sie ungezwungen auch mit fremden Menschen und begrüßt bekannte HH immer vor deren Hunden, und viel intensiver. Im Umgang mit anderen Hunden ist sie neutral/zurückhaltend, aber bei Menschen war es längere Zeit erzieherisches Thema, eine gewisse Zurückhaltung einzuüben.


    Dagmar & Cara

    Die Lautstärke der Kommandos bei Prüfungen kann eine Gratwanderung sein. Neulich auf einer Obedienceprüfung bemängelte der Richter bei einer Teilnehmerin, daß sie die Kommandos zu leise gegeben habe, bei der nächsten, daß sie zu laut gewesen sei. Der Unterschied war für die Zuschauer am Zaun nicht oder kaum wahrnehmbar...
    Auch bei Obi muß der Richter die Kommandos deutlich hören können, um zu beurteilen, ob der Hund sie prompt oder verzögert befolgt, auf der anderen Seite soll das Ganze doch eher leise und dezent wirken.


    Ich denke, beim VPG/IPO/Schutzhundesport spielt neben anderen bereits genannten Aspekten schon auch die Tradition eine Rolle. Und diese Sportart kommt nun mal aus der Militär- und Polizeiarbeit und da ging und geht es eben markiger zu.


    Wobei die mit Abstand lauteste Hundesportart nicht VPG ist sondern Flyball! Bei VPG bellt wenigstens immer nur einer.



    Dagmar & Cara