Beiträge von dagmarjung

    Zu deiner Frage Nr 2: Obedience ist eine Sportart und nicht dasselbe wie Alltagsgehorsam. Dein Hund frißt immer noch Müll, jagt Katzen und kann nicht alleinbleiben oder was auch immer die erzieherischen Baustellen sind, falls es welche gibt.

    Trotzdem bringt jede Hundesportart oder gemeinsame Tätigkeit Mensch und Hund enger zusammen. Der Hund lernt, daß gemeinsames Tun mit seinem Menschen Spaß macht, und der Mensch lernt, sich dem Hund verständlich zu machen und ihn zu motivieren und exakt zu arbeiten. Natürlich wirkt sich das dann auch im täglichen Zusammenleben aus. Die Obediencehunde, die ich kenne, haben auch einen guten bis sehr guten Alltagsgehorsam. Das trifft aber genauso auf Hunde zu, deren Besitzer mit ihnen zB Agility, Dummytraining, Rettungshundearbeit oder Tricktraining betreiben. In allen Fällen haben die eben auch Besitzer, die bereit sind, mehr als das unbedingt Notwendige mit ihren Hunden zu erarbeiten. Die sind bereit, sich das nötige Wissen anzueignen, wie Hunde lernen, und das kann man dann im Hundesport ebenso anwenden wie im Alltag.


    Dagmar & Cara

    In den Sekundenbruchteilen, die einem in solchen Situationen zur Entscheidung bleiben, muß man sich auf sein Intuition verlassen. Für lange Überlegungen und Beobachtungen bleibt keine Zeit. Ob der anstürmende Hund nun blufft, austesten oder ernsthaft angreifen will, wer weiß?


    Ich habe einen zierlichen Hund von unter 10 Kilo, da bremse ich lieber einmal zuviel als einmal zuwenig aus, wenn so ein an Gewicht und Gebißkraft weit überlegener Rambo angestürmt kommt. Ich setze darauf, daß der sich in dem Moment so voll auf meinen Hund konzentriert, daß er mich, den unwichtigen Begleitmenschen, kaum wahrnimmt. Daher kann ich auf einen gewissen Überraschungseffekt rechnen, wenn ich mich breit vor meinem Hund aufbaue, brülle, Schlüssel oder Rucksack werfe oder mein geschobenes Fahrrad als Zaun dazwischen bringe. Das würde einen zum äußersten entschlossenen Killer nicht abhalten, aber allen übrigen nimmt es schon mal Wind aus den Segeln. Ich meine schon, daß ich meine Hündin auf diese Weise das eine oder andere Mal vor Schlimmeren bewahrt habe.


    Im übrigen wird man von den herankeuchenden HH dann so gut wie immer beschuldigt, man hätte den armen Liebling getreten, geschlagen oder was auch immer. Damit muß man leben.


    Unvergessen in diesem Zusammenhang der Besitzer eine Dogge, die aus einer Entfernung von gut 200 Metern fixierte, über die Hecke ihres eigenen Grundstückes sprang und stracks auf uns zurannte, weil sie ganz dringend mit meinem Kleinpudel sprechen mußte. Ob ich denn nicht gesehen hätte, daß sie noch jung war??? Nein, auf solche Details hatte ich zugegebenermaßen in den wenigen Sekunden nicht geachtet, wohl aber auf die unfreundliche Körpersprache. Das Baby war übrigens etwa ein Jahr alt und hüfthoch.


    Dagmar & Cara

    Fütterungszeit ändern? Wenn sie immer um dieselbe Zeit 'muß', könnte das schon was bringen.


    Ich würde ansonsten wirklich genauso wie beim Welpen vorgehen, die Hündin in einer Box im Schlafzimmer schlafen lassen, damit du hörst, wenn sie unruhig wird und mit ihr rausgehen kannst. Hunde koten nicht auf ihren Schlafplatz, deshalb muß der Raum für Kira so eng begrenzt sein, daß sie unruhig werden muß und sich nicht einfach ein oder zwei Meter weiter schleichen und dort hinmachen kann.


    Was die Probleme zwischen Mia und Kira angeht, laßt ihr die beiden machen oder mischt ihr euch ein? Man muß das Wegdrängen ja nicht erlauben.




    Dagmar & Cara

    Ich meine auch, daß ihr mit allen bisher genannten Rassen glücklich werden könnt.
    Beardies sind geistig aktive und bewegungsfreudige Hunde, Pudel und Lagottos aber auch. Wer mit dem einen zurecht kommt, wird mit den anderen ebensowenig Probleme haben. Zum Beardie fällt mir noch ein, daß sie als geräuschempfindlich gelten, je nach den eigenen Lebensumständen muß man das bedenken.
    Cockerspaniel zählen mit Recht schon seit vielen Jahrzehnten zu den beliebtesten Familienhunden, die ihre nichtjagenden Besitzer keineswegs vor unüberwindliche Probleme stellen. Als führerbezogen jagende Stöberhunde lassen sie sich sehr viel leichter erziehen als die selbstständig jagenden Beagles. Als rassegerechte Beschäftigung bieten sich Nasenarbeit und Dummytraining an.
    Innerhalb der Rasse der Labrador Retriever gibt es so viele verschiedene Typen, so daß man weder einen Ferrari-Arbeitsretriever noch ein plumpes Show-Sofa nehmen muß, wenn man sich gut beraten läßt.
    Sowohl bei Flat Coated Retrievern als auch bei Tollern kenne ich nur Hunde, die aktiven Hundesportlern gehören, daher kann ich nicht beurteilen, wie sie sich als Familienhunde mit reduziertem Arbeitsprogremm machen.


    Dagmar & Cara

    Es gibt einen Unterschied zwischen bewußt den Hund ignorieren und sich wirklich auf etwas anderes konzentrieren. Solange ich meine Hündin bewußt ignoriere, zB wenn sie am Tisch bettelt, spürt sie meine innere Aufmerksamkeit immer noch auf sich gerichtet und gibt nicht auf. Sobald ich mich wirklich auf etwas anders konzentriere, zB neben dem Essen ein Buch lese und meinen Hund dabei einfach vergesse, gibt sie auf und geht entweder weg oder legt sich entspannt unter den Stuhl.


    Dagmar & Cara

    Lagotto und Pudel sind sehr eng miteinander verwandt, auch im Wesen sehr ähnlich, also wenn ihr keinen erreichbaren Züchter für Lagottos findet, dann lohnt es sich durchaus, sich alternativ mal nach Kleinpudeln umzuschauen. Ich mache mit meiner Kleinpudelhündin Dummytraining und Obedience, könnte aber ebenso Rettungshundearbeit oder Agility machen wennn ich wollte, die Voraussetzungen dafür hätte sie.


    Pudel sind "kitschig"? Da könnte man doch genausogut sagen: Laggottos sind Pudel für Leute, die zu feige sind, sich zum Pudel zu bekennen! ;)



    Ich bin mit 13,14 Jahren auch ohne Probleme mit größeren Hunden losgezogen, die ich ausgeführt habe. Damals war das aber noch etwas lockerer mit Versicherung usw. Ich glaube nicht, daß sich damals irgendwer Gedanken darum gemacht hat!





    Dagmar & Cara

    Ihr seid vielleicht ein bißchen verwöhnt, weil es so lange keine Unfälle gab! :smile:
    Aber von einem so jungen Hund kann man noch keine hundertprozentige Stubenreinheit erwarten, das ist in dem Alter noch Glücksache. Mit 13 Wochen kann man einen jungen Hund mit einem Kind im Kindergartenalter vergleichen. Das kann im Prinzip schon aufs Klo gehen. Aber manchmal ist das Spiel so aufregend, das es nicht daran denkt, oder es macht nachts noch manchmal ins Bett. Das ist in dem Alter ganz normal, und bei jungen Hunden nicht anders. Unfälle passieren, aber eben immer seltener.


    Viel Spaß mit eurer Pudeline, das wird schon!


    Dagmar & Cara

    Zitat


    Da liegt stattdessen der Staubsauger ;)


    Damit der auch mal was vom Leben hat... :rollsmile:


    Zerstört eure Dalmatinerin das Sofa aus Verzweiflung und Stress - oder weil es eine unterhaltsame Beschäftigung ist und keiner da ist, um sie daran zu hindern?
    Muß nur das Sofa dran glauben oder auch mal andere Gegenstände?


    Dagmar & Cara

    Genau das wird oft empfohlen, wenn man einem bellfreudigen Hund ein Abbruchkommando beibringen will: erst das Bellen auf Befehl lehren, dazu ein 'Schluß jetz' Signal, das der Hund in dieser Situation auch leicht befolgen kann, denn er hat ja keinen eigenen Grund zum Bellen - und wenn das sitzt, kann man das 'Schluß jetzt' auch dann anwenden, wenn er aus eigenem Antrieb bellt.


    Bei meiner Pudelin habe ich von Anfang an darauf geachtet, daß sie im Spiel mit mir nicht bellt, vor allem nie in der Wohnung. Ansonsten wurde das Spiel sofort abgebrochen. (Pudel neigen sehr zum Spielaufforderungsbellen)
    Das hat auch wunderbar geklappt. Letzten Sommer haben wir aber zusammen mit Freunden 'Rettungshundetraining just for fun' gemacht, dazu sollte Cara das Bellen auf Befehl erlernen. Das klappte dann auch, aber seither meinte Cara gelegentlich, sie könnte bei mir etwas mit Bellen erreichen. Ich bin dann nicht weiter drauf eingegangen, und dann war auch wieder Ruhe.


    Gruß von Dagmar & Cara