Moin,
schlafende Hunde soll man ja eigentlich nicht wecken, vor allem wenn sie das schon seit über 3 Jahren tun.
Doch ich finde das Thema hier sehr interessant und wollte dazu auch kein neues eröffnen.
Ich stand nämlich 2011 auch vor der Existenzgründung mit einem Handel für Tiernahrung und habe mir genau die selben Fragen gestellt.
Schnell musste ich auch damals feststellen, dass die Gewinnspanne beim Futter doch eher niedrig ist. Wenn man dann da noch die laufenden Kosten abzieht, bleibt nicht wirklich viel, da macht es dann wirklich nur die Masse, welche man ja als Anfänger nicht hat.
Will man einen Onlineshop betreiben:
Sich das Futter kaufen und dann lagern bringt am Anfang überhaupt nicht viel, denn du weißt ja gar nicht welche Sorte die Kunden überhaut kaufen wollen.
Daher ist es am Anfang eher ratsam, mit Dropshipping zu beginnen.
Als normaler Händler kaufst du das Futter beim Großhändler, da zahlt man dann für nen Sack 15kg so ca. 25€ netto, die UVP bei diesem Futter liegt dann bei 37€ inkl 7% MwSt. Um das Paket an den Kunden zu versenden zahlt man als kleiner Händler die normalen Gebühren, bei DHL Online wären das 10,99€, welche man gerne dem Kunden in Rechnung stellen kann aber ob er dann noch das Futter kaufen will?
Daher muss man versuchen, den Kunden dazu zu bewegen, dass er gleich 2 Säcke kauft, dann kann man ihm gleichzeitig den kostenlosen Versand anbieten und vielleicht noch nen Rabat geben.
Trotzdem bleibt am Ende nicht wirklich viel übrig um auch davon noch die laufenden Kosten zu bezahlen.
Macht man das ganze per Dropshipping, wenn man sucht findet man wirklich sehr gute Anbieter, sieht das ganze schon etwas anders aus. Denn da liegt wohl die Gewinnspanne gleich wie oben, doch fallen die weiteren Kosten weg, wie Versand und so weiter.
Viele machen sich überhaupt keine Gedanken, was da noch für Unkosten auf sie zu kommen.
Der größte Posten sind die Versandkosten, da man als Einzelhändler nicht wirklich gute Preise bei DHL und Co. bekommt, da ist es dann sinnvoll, sich an einen Versandvermittler zu wenden, da kann man schnell mal 5€ pro Paket sparen.
Aber auch an die Kosten für Verpackungsmaterial wird eher weniger gedacht. Man braucht große, stabile Kartons und ein gutes Paketklebeband, denn sehr oft gehen die Pakete mit der Belastungsgrenze von 31,5KG raus, da freut sich der Paketmann ;-)
Es sind unzählige Positionen die sich schnell summieren und den erhofften Gewinn schnell dezimieren. Wobei der größte Kostenfaktor der Onlineshop sein wird!
Futter alleine lockt keinen Kunden an, daher muss man mehr anbieten, ohne Zubehör geht es nicht!
Die Kunden haben keine Lust in gleich mehreren Onlineshops einzukaufen, die wollen alles von einem, ist ja auch logisch. Daher muss man ein vielfältiges Sortiment anbieten!
Dort liegen dann auch die höheren Gewinnspannen, gerade bei Näpfen, Leinen, Geschirren und weiterem. Obwohl die Verkaufspreise bei diesen Produkten um einiges niedriger sind, kommt dadurch einiges zusammen.
Man sollte sich nur mit seinen Produkten etwas von der Masse abheben!
Will man ein Ladengeschäft oder einen "Garagenverkauf" eröffnen, kommt man natürlich an einem eigenen Warenlager nicht vorbei. Die Investitionen liegen dann um einiges höher als bei einem reinen Onlinehandel.
Doch hat man erst mal den Kunden im Laden, ist die Beratung das A und O, stumm in der Ecke stehen bringt nicht viel. Besteht das Sortiment dann nicht nur aus Hundefutter, kann man davon ausgehen, das die Kunden mehr kaufen als online.
Ohne Werbung läuft nicht viel!
Viele gehen davon aus, wenn sie am Montag ein Schild in die Hofeinfahrt stellen, "ABC Futtershop", dass die Kunden in Scharen angerannt kommen. Dem ist leider nicht so!
Man muss jetzt keine ganzseitige Werbung in der Tageszeitung schalten um an Kunden zu kommen.
Es reicht schon, wenn man da sucht wo die Kunden sind!
Auch in Tierheimen findet man potentielle Kundschaft, einfach eine kleine Spende da lassen, am besten was von den eigenen Produkten und im Gegenzug darum bitten, das dort die Visitenkarten ausgelegt werden, vielleicht noch einen Rabatt für vermittelte Tiere anbieten.
Ich könnte hier schreiben und schreiben und es würde nicht enden.
Wenn man das ganze richtig angeht, kann man auch heute noch sein Geld mit dem Verkauf von Tiernahrung und Zubehör verdienen, doch man muss viel dafür tun.
Ich bin durch Skandinavien gereist, war in Irland und Schottland, habe mir die Füße auf Messen platt gelaufen um Hersteller zu finden, welche ein TOP Futter produzieren, die mich als Importeur für Deutschland haben wollen.
Ich habe damals viele Fehler gemacht aber auch zum Glück einiges richtig!
Damit andere nicht auch diese Fehler machen, beantworte ich gerne Fragen zu dem Thema!
Nur welches Futter ihr verkaufen sollt, das müsst ihr für euch selbst beantworten ;-)
LG
Patrick