Beiträge von Katrina

    @Aoleon Wenn es nur Ausnahmefälle sind ist das doch auch alles gut. Glaube auch, dass niemand von Abgabe geredet hat, denn wenn das so für dich und deine Hunde funktioniert, ist es doch gut.


    Mit dem älteren Hund aus Abgabe/aus dem Tierschutz war übrigens ernst gemeint, denn da musst du dich nicht zu 100% auf eine Rasse festlegen sondern kannst schauen was gefällt und zu euch passt und einen Hund suchen, der tatsächlich mit den Gegebenheiten zufrieden ist. Denn bei (fast?) jeder Rasse finden sich Individuen, die mit weniger Programm zufrieden sind. Ich würde mir aber, und da bin ich jetzt ganz ehrlich, unter den Voraussetzungen, dass sich das Programm doch öfter als nicht auf Toben im Garten beschränkt (und so las sich es eben für mich - wenn ich es falsch verstanden habe, tut es mir Leid), keinen Welpen, vor allem einer Rasse die arbeiten möchte, anschaffen und hoffen, dass es bei dem auch einfach so funktioniert. Mir wäre dabei unwohl wenn ich nicht einen Plan b und c hätte um dem Hund in Krankheitsfällen bewegt und beschäftigt zu wissen. Ist eben noch mal ein Unterschied, ob man genau weiß, dass man in dieser Richtung hin eingeschränkt ist oder ob man sich auf dem Weg nach draußen den Fuß bricht und dann halt für ein paar Wochen Ausnahmesituation herrscht. Für beides sollte ich einen Notfallplan im Hinterkopf haben, bei ersterem halte ich es aber für unabdingbar weil es eben absehbar ist.


    Wie Gesagt, vielleicht ist es auch einfach eine Gewohnheitssache und Hunde geben sich eben mit dem zufrieden was ihnen geboten wird, auch ohne im schlimmsten Fall negativ aufzufallen. Ich kann aber z.B. von den Whippets reden die ich gut kenne, und das sind mittlerweile so einige. Da fällt mir tatsächlich keiner ein (meinen zwo eingeschlossen, und wir haben für Frankfurter Verhältnisse einen großen Garten/Hof), die nach einigen Tagen Sparprogramm in der Wohnung nicht ungemütlich und nervig werden und Beschäftigung einfordern. Und auch das sind meist Hunde, die mit einem weiteren Whippetpartner zusammen leben mit dem sie spielen können.

    Ich kann es schon verstehen, wenn man sich durch andere Verunsichern lässt… ist ja auch ne große Entscheidung und grad wenn man sich selbst noch nicht 100% sicher ist - wer ist das schon? - kann das doch mal passieren. Im besten Fall regt das einfach dazu an, sich noch einmal ganz genau Gedanken zu machen und das schadet bei einer so großen Entscheidung nicht.


    Dabei würde ich mir aber vor allem die Frage stellen, ob man denn auf die Personen, die gegen einen Zweithund sind, angewiesen ist. Sei es aus finanziellen Gründen (z.B. Eltern, bei denen man sich ggf. Geld leihen müsste, wenn große, unerwartete Kosten wie eine plötzliche OP auf einen zu kommen), oder weil eben diese Personen ab und an die Hunde betreuen müssen. Und auch wie ernst sie das meinen was sie sagen oder ob das einfach ne Situation ist, die sie sich für sich selbst nicht vorstellen können. Ist ja nochmal ein gewaltiger Unterschied zwischen „Nö, würd ich nicht machen, zuviel Geld/Arbeit/whatever… du bist doch verrückt! Brauch man sowas wirklich?“ und „Ich enterbe dich/schmeiß dich raus/möchte nicht mehr, dass du zu Besuch kommst, wenn du dir einen Zweithund holst“ (um das mal überspitzt zu formulieren).


    Was ich allerdings nicht tun würde, ist mich durch außenstehende, die absolut nichts mit den Hunden zu tun haben, vielleicht selbst nicht mal Hundehalter sind, verrückt machen und in meiner Entscheidung beeinflussen zu lassen.

    Wir hatten viele Gründe für einen zweiten Hund, aber auch einige dagegen. Heute wissen wir, dass die Anschaffung des zweiten Hundes genau das richtige war und möchten auch in der Zukunft immer wieder zwei Hunde haben (ich würde noch einen dritten nehmen, aber mein Mann ist nicht ganz so angetan von der Idee… vielleicht in ein paar Jährchen). Habe mal die „Zweithund Pro- und Kontraliste“ rausgesucht, die wir damals gemacht haben und die noch irgendwo bei mir auf dem PC rumgeflogen ist ^^ Ganz interessant sich das Ganze nochmal durchzulesen und zu überlegen in wie weit wir naiv und doof waren oder ob wir das ganz gut eingeschätzt haben.

    Folgendes hat für uns dafür gesprochen:


    • -Ein Sozialpartner für unsere Hündin Toffee, zum Kontaktliegen, sich gegenseitig putzen und als Spielpartner. ---- Hat sich absolut bewahrheitet. Die beiden sind wie Arsch und Eimer. Toffee hatte es schon damals nicht unbedingt so mit allen Fremdhunden, passende Spielpartner gab es eher weniger, außer wenn ich mich extra zum Gassigehen verabredet habe. Das konnte ich dann ganz entspannt angehen, da ja mit Zweithund täglicher Hundekontakt sowieso gegeben war.
    • -Toffee ist im Rudel selbstbewusster als alleine ---- Schöner Gedanke, Umsetzung mittelmäßig… :hust: Toffee hatte früher teilweise richtig Angst vor aufdringlichen Hunden. Dafür habe ich jetzt zwei Hunde die pöbeln, wenn ihnen das Gesicht des anderen Hundes nicht passt. Wird durch Übung aber langsam und stetig besser :)
    • -Toffee ist generell leicht auszulasten, abgesehen von Training und getrennten Übungsspaziergängen ist der Zeitaufwand nicht deutlich höher ---- Stimmt! Anfangs sind wir zwar viel getrennt gegangen und haben einzeln geübt, mittlerweile passiert das zwar noch manchmal, meist sind aber beide Hunde dabei.
    • -Pflegeaufwand ist minimal und auch mit zwei Hunden überschaubar (Krallen machen, Zähne putzen, drüberbürsten wenn sie haaren und hier und da mal feucht abwischen), bei einem Pudel o.Ä. wäre das wohl anders gewesen.
    • -Lässt man zwei Hunde zusammen alleine, muss man kein so schlechtes Gewissen haben, wenn es mal länger dauert ---- Setzt voraus, dass der zweite Hund genauso gut alleine bleiben kann wie der erste. Geht bei uns zwar bei beiden, bin aber trotzdem froh immer jemanden zu haben, der mal kurz mit den beiden raus kann, wenn es bei mir später wird. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich eher dazu neige zwei Hunde zuhause zu lassen als einen einzelnen wenn wir nicht explizit Hundesachen machen, beim Einkaufen oder bei Restaurantbesuchen. Finde ich persönlich auch ganz angenehm und so spannendes viel verpassen die beiden nicht.
    • -Die meisten Hunde unserer Rasse Leben problemlos in Mehrhundhaushalten ohne dass es große Probleme gibt ---- Stimmt, ist bei uns nicht anders.
    • - Urlaub ohne Toffee ist undenkbar (oder zumindest nicht angestrebt). Falls doch, wäre es einfacher zwei Hunde die sich kennen zusammen in Pension zu geben. ---- Haha, nein! Urlaub gibt es immer noch nur mit Hund, was in Hotels gleich mal deutlich teurer ist. Auch finde ich es schwieriger zwei Hunde (die bei uns in der Wohnung extrem brav sind, aber halt auch mehr oder weniger alles dürfen außer beim kochen helfen, auf den Tisch hüpfen und unsere Katzen töten ^^) bei meiner Familie oder Bekannten unterzubringen weil es wenn man es nicht gewohnt ist/sonst gar keinen Hund hat mit zwei Hunden doch noch mal ne ganz andere Hausnummer ist.
    • -Wohnsituation (Eigentum der Eltern, günstig gemietet), Zeit (ich Student, mein Mann damals 3 Monate für die Masterarbeit daheim) und finanzielle Situation (regelmäßiges Gehalt im studentischen Aushilfsjob und mein Mann Aussicht auf Festanstellung nach dem Studium) haben auch gepasst. Die Box im Auto war auch groß genug für zwei Hunde. Ob dann beide tatsächlich zusammen darin fahren könnten ohne sich an die Gurgel zu gehen, darüber haben wir uns keine Gedanken gemacht… da hatten wir tatsächlich Glück, denn das hat von Anfang an gut geklappt.



    Gab auch ein paar Punkte, die dagegen gesprochen haben:

    • -Geld, denn zwei Hunde kosten das doppelte, bei der Hundesteuer eher das dreifache. ---- Einmal durchgerechnet und als machbar empfunden. Wussten aber auch immer, dass uns bei unvorhersehbar hohen Kosten wie einer OP meine Eltern Geld leihen würden.
    • -Besuche bei den Eltern meines Mannes? ---- Seine Eltern haben zwei Katzen und sind mittlerweile auch Mehrhundhalter, trotzdem klappen Besuche nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz prima und sehr entspannt.
    • -Unruhe in der Wohnung durch zwei Hunde? ---- Eher weniger Unruhe als mit zweien. Geflitzt und gespielt wird draußen, in der Wohnung ist weitestgehend Ruhe. Zwar toben beide auch mal kurz auf dem Sofa oder im Bett, aber das ist für uns in Ordnung, denn die meiste Zeit schlafen und dösen sie einfach.
    • -Vier Hundeaugen sehen mehr als zwei ---- Stimmt, bei Spaziergängen mit beiden muss ich noch aufmerksamer sein, als wenn ich nur mit einem Hund unterwegs bin, denn sie jagen beide. Hund 1 ist weitestgehend abrufbar wenn man schnell genug ist, Hund 2 öfters mal vorsichtshalber an der Leine. Rennt einer los, rennen mit hoher Wahrscheinlichkeit beide.



    Unser größter Kontrapunkt war wohl meine Familie. Wir haben es vor dem Einzug nur meinen Eltern erzählt, die waren wenig begeistert und haben uns für verrückt erklärt. Das hat sich gewendet, als sie Loki das erste Mal beschmust haben und beide haben eine riesen Freude daran, die Hunde im Garten flitzen und spielen zu sehen. Meine Oma, die bei uns auf dem Hof lebt, hat ein paar Monate nach Lokis Einzug nicht mehr mit mir geredet (Zwei Hunde, und dann auch noch in der Wohnung?! Was sollen die Leut sagen?!), aber auch die hat sich irgendwann gefangen und wenn sie nicht merkt, dass man sie beobachtet schaut sie den beiden immer ganz fröhlich beim Spielen zu :D.




    Wir sind ganz fröhlich mit den beiden und würden es jederzeit wieder genauso machen. Mir kann tausendmal jemand erzählen, dass sein Hund draußen so viele gute Hundefreunde und Sozialkontakte hat mit denen er toll spielt, an einen „eigenen“ Sozialpartner kommt das für mich alles nicht ran. Dazu muss man sich nur einmal angucken wie die beiden miteinander interagieren und wie sie zusammengekuschelt auf dem Sofa liegen und sich gegenseitig die Ohren ausschlecken :herzen1:

    Ich denke, das kann man halten wie man möchte - sollte sich aber im Vorfeld ordentlich Gedanken machen was genau man denn möchte.


    Bei uns war es genau wie bei dir, ich hatte nichts gegen Hund im Bett, mein Mann war strickt dagegen… bis der Hund dann einzog. Unsere Hunde haben im Schlafzimmer jeder ein eigenes Körbchen, in dem sie Abends (nachdem wir ausgiebig im Bett gekuschelt haben) auch meistens einschlafen. Manchmal kommen sie nachts zu uns, manchmal nicht. Ich stelle es mir schwierig vor, das im-Bett-schlafen einem Hund wieder abzugewöhnen wenn er es von Anfang an durfte, dann lieber gleich konsequent in der Box oder im Körbchen schlafen lassen.


    Meine große Angst war übrigens, dass der Welpe nachts unter der Bettdecke erstickt xD Leben aber beide Hunde noch :D


    Eine Box haben sie ungeachtet dessen trotzdem von Anfang an kennen gelernt, und das halte ich auch für sinnvoll. Die steht immer offen bei uns im Arbeitszimmer und kann als Schlafplatz genutzt werden. Nachts muss nur einer der Hunde darin schlafen, wenn wir während der Läufigkeit trennen müssen - und sie kannten die Box von Anfang an fürs Autofahren, hüpfen rein, schlafen gleich ein. Sehr praktisch.



    Zum Folgetrieb kann ich nicht viel sagen, denn unsere Hündin hatte keinen als wir sie als Welpe bekommen haben. Sie hat von Anfang an alles gejagt, was sich nur irgendwie bewegt hat und musste zunächst an der Schleppleine laufen.

    Damit ziehe ich den Bosti auch zurück... :pfeif:

    Ohne mich unbeliebt machen zu wollen: Ich denke die meisten (jungen), gesunden Hunde egal welcher Rasse wären mit zwei Gassirunden pro Woche unzufrieden und auf Dauer unausgelastet, hat man nicht einen parkähnlichen Garten mit mehreren tausend qm² zur Verfügung (was für den Durchschnittsdeutschen wohl eher unwahrscheinlich ist). Im Ausnahmefall, klaro, das sollte jeder mal Hund abkönnen.


    Dazu fallen mir spontan nur zwei Ausnahmen ein:


    • Ein Hund einer Rasse die derart degeneriert ist, dass sie in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt ist - Mops, Französische oder Englische Bulldogge etc. Natürlich kein ernstgemeinter Rassevorschlag weil absolut nicht unterstützenswert…
    • Ein Senior beliebiger Rasse aus dem Tierschutz oder aus Privatabgabe, der aufgrund seines Alters auch mit täglichen Aufenthalten im Garten und sporadischen Spaziergängen zufrieden ist.


    Wahrscheinlich spielt da auch eine gewisse Gewöhnung mit rein, aber ich kenne reichlich Hunde ohne WTP, die ihren Besitzern in so einer Situation auf Dauer aufs Dach steigen würden.

    Das hört sich doch alles schon mal ganz anders an. Vor allem was den Freilauf, die Art der Beschäftigung und die Größe betrifft ^^ Die „eierlegende Wollmilchsau“ wirst du denke ich bei keiner Rasse finden, ein paar Abstriche musst du wohl überall machen.


    Ich kann immer nur von den Hunden schreiben die ich gut kenne, es wird mit Sicherheit auch Rassevertreter geben, auf die mein Geschriebenes so gar nicht zutrifft…


    Wachtrieb ist durchaus vorhanden. Bei uns wird sowohl in der Wohnung als auch im Garten gemeldet. Wir und unsere Nachbarn können nachhause kommen und sie machen keinen Mucks, kommt jemand fremdes die Treppe hoch und läuft durch den Flur wird gemeldet, auch bei den anderen Whippets die ich kenne ist das zuhause so. Wenn wir abends im Bett liegen und sie hören draußen was komisches, bellen sie auch. Im Garten meldet vor allem Loki wenn jemand fremdes reinkommt, aber das ist tatsächlich nur Stellen und Bellen :hust: mehr würde er nicht machen, lässt sich dann auch wegschicken. Da es mir absolut recht ist, wenn sie das tun, habe ich da erziehungstechnisch aber auch noch keine Gegenmaßnahmen ergriffen.


    Je nach Tagesform kann es auch sein, dass Jagdbares mit Bellen kommentiert wird. Gestern Nacht haben die beiden bei unserer letzten Runde die komplette Nachbarschaft zusammengeschrien, weil uns ein blöder Igel vor die Füße gelaufen ist ^^ Ist für meine jetzt auch kein ganz neues Verhalten im jagdlichen Kontext, ähnlich laut sind sie vor Start auf der Rennbahn.



    Deine Negativliste kann ich gut nachvollziehen, denn so eine hatten wir auch :D da sind aber viele Sachen dabei die eben einfach von Erziehung und Sozialisation abhängig sind. Auch ein Windhund kann an der Leine ziehen, an der Leine pöbeln (da kenne ich sogar ziemlich viele… neben meinen beiden die das leider auch machen….) und Kinder doof finden. Das kann dir mit jeder Rasse passieren, bei keiner Rasse kaufst du dir da die Garantie, dass es nicht passiert, mit.


    Zur Unverträglichkeit bzw. Verträglichkeit - wobei das sicher zum Teil auch eine Sozialisations- und Erziehungssache ist: Meine Hunde brauchen keine anderen Hunde. Die können damit leben wenn andere Hunde mitlaufen, wollen aber von denen in Ruhe gelassen werden - da nehme ich andere Windhunde mal aus, die finden sie oft ziemlich gut und mit denen wird je nach Sympathie auch gerannt. Spielen tun sie vor allem miteinander, Rennspiele aber meist „Prügeln“ sie sich und spielen sehr körperbetont, aber ganz wunderbar und es gibt für mich nichts Schöneres - weshalb ich einen passenden Zweithund so toll finde.
    Das ist auch das was so ziemlich jeder Besitzer von zwei oder mehr Whippets den ich kenne sagt: Die sind sich selbst absolut genug. Grad jetzt wo sie erwachsen sind. An dieser Stelle ist vielleicht auch noch zu erwähnen, dass Whippets - gerade wenn sie in einer Gruppe unterwegs sind mit Hunden die sie kennen - zum Fremdhundmobbing neigen ^^Wenn wir mit größeren Whippetgruppen unterwegs sind, können die zu ganz schönen Arschlö… mutieren, ob das dann ein fremder Hund ist, dessen Besitzer ihn mutig in die Gruppe reinlaufen lässt, z.T. aber auch untereinander.


    Nochmal kurz zu der Sache mit Kleinhund… Ich rede nicht davon, dass Flocke vom Whippet gejagt oder böswillig verletzt wird. Würde ich sie frei in einer Gruppe von Windhunden laufen lassen? Niemals, denn da hätte ich tatsächlich zu viel Schiss, dass es doch kippt und sie ernsthaft gejagt wird. Ich rede hier von blöden Unfällen die passieren können, auch wenn bisher alles gut gegangen ist. Bestes Beispiel: Rückruf, da passiert uns das nämlich regelmäßig. Ich rufe beide Hunde, einer ist etwas eher da, der andere rennt auf dem Weg zu mir mit einer Affengeschwindigkeit in ihn rein - nicht böswillig, das ist einfach ein Unfall… da hat es Loki auch schon mal ein einge Meter übern Asphalt geschleudert und er hatte ziemliche Schürfwunden, sonst ist es zum Glück gut ausgegangen. Ich denke nicht, dass ein kleiner, leichter Hund das so glimpflich überstanden (oder gar überlebt) hätte.


    Ach Mensch, jetzt habe ich nur fast blöde Sachen geschrieben, dabei sind Whippets echt toll und für mich ist es die beste die es auf der Welt gibt… aber ich finde es halt schon wichtig, dass man vorher weiß worauf man sich einlässt, eben weil ich finde, dass die Rassebeschreibungen so beschönigend sind… Hoffe du verstehst was ich meine. Du hast ja gesagt, dass du schon viele Whippets kennst, wenn du Lust hast kannst du uns aber gerne mal auf einem Spaziergang oder auf der Rennbahn begleiten (Ende November ist in Offenbach das letzte Training und es gibt einen Windhundweihnachtsmarkt wo auch Sofadog da ist, vielleicht wäre das auch für euch was).

    Kelpies sind mir glaube ich eine Nummer zu groß

    Körperlich oder von der Anforderung her? Denn du schriebst im Eingangspost, dass du einen Hund mit maximal 8-9 Kilogramm haben möchtest - meiner Meinung nach wird es nahezu unmöglich sein einen Whippet in dieser Größenordnung zu finden. Die meisten sind doch eher so um die 50cm groß (auch 53-55 cm sind bei Rüden keine Seltenheit) und wiegen zwischen 12 und 16 Kg und grade bei einem Welpen weiß man so wirklich nie wie groß er denn wird.


    Fahrrad fahren mit Whippet geht sicherlich, für uns war es nichts. Meine Hunde hören gut, jagen aber und könnten niemals frei am Fahrrad laufen, einfach weil ich, wenn sie abgeleint sind, voll bei ihnen sein muss. Angeleint Radfahren ging bei uns eher schlecht, einfach weil der Whippettrab mir zum fahren zu langsam ist und ich sie nicht kilometerweit am Rad hergaloppieren lassen möchte ohne dass sie das Tempo selbst bestimmen können.


    Freilauf im Wald kann klappen oder auch nicht, persönlich kenne ich keinen Whippet der nicht jagt. Im Wald freilaufen dürfen trotzdem einige, aber da sehen es die Besitzer halt locker wenn der Hund mal weg ist - kommt ja wieder und so...


    Die Bedenken einen 2-3 Kg Hund mit einem Whippet zusammen frei laufen zu lassen, habe ich ja schon mal geäußert. Selbst wenn meine beiden im Rennen - nicht böswillig - aneinander geraten rappelt das ganz schön, dabei sind sie gleich groß und in etwa gleich schwer. Will mit nicht vorstellen, wie so ein Zusammenstoß mit einem Klein(st)hund ausgehen würde und lasse die beiden grundsätzlich nicht wild mit kleinen Hunden spielen oder zusammen rennen. Freilich holst du dir den Zweithund für dich und nicht für Flocke, aber es ist halt schon schön wenn es gut harmoniert und die Hunde auch zusammen spielen können.


    Ich empfinde den Whippet als "Alles kann, nichts muss"- Hund, nur dass es der Hund ist, der letztlich entscheidet, woran er Spaß hat. Ich kenne Whippets im Agility und beim Mantrailing, Toffee liebt es zu tricksen, wird aber von der Auffassungsgabe z.B. niemals mit dem Pinschermix der Schwiegereltern mithalten können... Mindestens genau so viele Hunde kenne ich, die von so etwas gar nichts wissen wollen. Das mag in einigen Fällen an fehlender Förderung liegen, in anderen liegt es denke ich schon am Hund selbst. Mein Rüde z.B. ist glücklich wenn er schlafen/schmusen, fressen, gemütlich spazierengehen oder auf der Rennbahn laufen kann. Alles andere findet er absolut unnötig und macht zwar für ein Leckerchen auch mal beim tricksen mit, mit Herz und Seele ist er aber nicht dabei.


    Du schreibst zwar, dass ein Whippet dein Traumhund wäre, aber ich sehe nicht, dass er charakterlich so gut passen würde. Musst dir halt die Frage stellen, ob du auch mit einem Hund glücklich wärst, der daran mit dir zusammen zu arbeiten kein Interesse hat, der nicht am Fahrrad laufen will und im Wald nicht ableinbar ist. Wenn du das mit "ja" beantworten kannst, würde es passen, legst du da viel Wert drauf meiner Meinung nach eher nicht. Auch wenn es auf Züchterseiten und in Rassebeschreibungen gerne so dargestellt wird, die "eierlegende Wollmilchsau" ist es wahrlich nicht...



    Unser Garten ist nach hinten raus übrigens mit 1,20cm Zaun und Hecke eingezäunt. Vorne haben wir eine Mauer und Hoftor, da entwischt keiner. Bisher haben die Hunde noch keine Anstalten gemacht ausbrechen zu wollen, auch wenn sie diese Höhe locker überspringen können. Sie sind aber auch nie unbeaufsichtigt im Garten.

    Ich persönlich fände es ätzend immer auf Unterstützung zu hoffen, wenn man sie mal braucht.
    Mal ein ganz einfaches Beispiel, ich habe keine Zeit zu laufen, der Partner aber massig. Wenn ich ja sage, ich mache alles selber, dann wird er vermutlich da auch keinen Finger rühren (so klingt das für mich bei manchen). So etwas wäre für mich keine Option. Immer auf Hilfe hoffen, ich meine man lebt doch zusammen.

    Das könnte ich mir auch keinesfalls vorstellen und damit wäre ich glaube ich auch nicht glücklich! Aber eben auch nur weil es bei uns so nicht ist...
    Ohne da jetzt irgendwas klein reden zu wollen, aber sechs Monate Beziehung ist nicht die Welt und grade wenn man nicht zusammen lebt, finde ich es schwierig abzupassen ob es tatsächlich funktioniert. Da sollte doch sichergestellt sein, dass man auch in der Lage ist den Hund den man, wie in diesem Fall, vor allem für sich selbst anschafft auch alleine versorgen, bespaßen und finanzieren kann. Finde ich schon wichtig... Lebt man dann zusammen ist es für mich eigentlich selbstverständlich, dass derjenige der viel Zeit hat auch mal die Aufgaben des anderen übernimmt. Aber die Welt ist bunt und gibt eben mehr funktionierende Beziehungsmodelle als das eigene :tropf:

    Bei uns kam nach etwa einem oder zwei Jahren Beziehung ein Hundewunsch bei mir auf. Mein Mann war auch komplett dagegen, zu dem Zeitpunkt verständlich, weder Wohnungstechnisch noch finanziell hätte es gepasst - alles logische Gründe auf Hundehaltung zu verzichten. Nach unserem Umzug und viel penetrantem Generve meinerseits (habe halt viel über Hunde gelesen, ihn auf Austellungen geschleppt und versucht ihn da mit einzubeziehen ^^ zumindest hat er aber gemerkt, dass es kein spontanes Hirngespinst ist, habe fast 3 Jahre auf einen Hund gewartet…) ist er dann eingeknickt und wollte heute auch nicht mehr ohne (zwei!) Hunde leben.


    ABER: Als wir uns kennengelernt haben, wusste ich, dass er selbst mit Tieren aufgewachsen und sehr tierlieb ist. Das ist etwas, was mir bei der Partnerwahl eben genau so wichtig ist wie ähnliche politische und religiöse Ansichten, ein gemeinsamer Kinderwunsch oder eben der gemeinsame Wunsch kinderlos zu bleiben. Gehört für mich zu den Grundlagen einer Beziehung und wenn bei so etwas essenziellem die Einstellungen komplett grundverschieden sind, dann ist das für mich nicht der Mensch mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will. Sage natürlich nicht, dass das für jeden so sein muss, da gibt es sicher auch Leute die es ganz anders sehen.



    Bei dir ist eben die Frage, warum er keinen Hund haben möchte.


    Dreck? Ja, stimmt, je nach Hunderasse mehr oder weniger… aber Dreck macht jedes Haustier, muss man halt weg machen…


    Geld? Ja, stimmt, kostet ne Menge Geld und zwar nicht unbedingt in der Anschaffung sondern vor allem laufende Kosten wie Futter, Tierarzt, Steuer und Versicherung. Das sind so die Basics, ob man dann jeden Monat drei neue Leinen oder fünf Halsbänder braucht ist ja jedem selbst überlassen. Wenn aber das Geld da ist, warum nicht? Ist ja auch nicht so, dass Hundehaltung das einzige „Hobby“ ist was Geld kostet.


    Zeit? Ja, stimmt, nicht nur der tägliche Aufwand mit Spazierengehen und Beschäftigen, sondern eben auch, dass man sich in seiner Flexibilität einschränken muss, wie bei euch z.B. nach dem Geburtstag. Auch Urlaube sind so eine Sache… Möchte ich zwei Mal im Jahr Cluburlaub in der Türkei machen und vielleicht noch einmal für ein paar Wochen nach Thailand fliegen ist das mit Hund ungünstig (oder man sollte ich schon im Vorfeld überlegen wo man den Hund unterbringen könnte). Macht man eh Wanderurlaub in Europa sieht das schon anders aus, da kann Hund nämlich mit. Es gibt aber sowohl für Geburtstage bei denen man übernachten möchte, wie auch für Urlaube Lösungen den Hund unterzubringen, nur ganz spontan ist man eben nicht mehr.


    Insoweit hat er also recht, einen wirklich rationalen Grund einen Hund haben zu wollen gibt es nicht und trotzdem kann ich deinen Wunsch gut nachvollziehen. Ich würde mich mit ihm zusammensetzen und ernsthaft das Gespräch suchen. Sinnvoll wäre es vielleicht wirklich eine Liste mit Aufgaben die so anfallen, Kosten und Lösungen zur Unterbringung zu erstellen - zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast und das Ganze gut durchdacht ist. Ausserdem klar stellen, dass es dein Hund ist und deine Verantwortung, auch finanziell - hat er dann später Lust doch etwas mit dem Hund zu machen super, wenn nicht solltest du trotzdem alles abgedeckt haben. Trotzdem würde ich versuchen ihn ein bisschen mit einzubeziehen. Vielleicht mal mit ihm ins Tierheim fahren und einen Hund zum Gassigehen ausleihen und schauen ob es einen Typ Hund gibt, der euch beide anspricht. Funktioniert das nicht, musst du halt abwägen, was dir wichtiger ist… muss auch ehrlich sagen, dass ich nicht weiß ob ich mich in einer Herzensangelegenheit wie der Hundehaltung so einschränken würde für eine Beziehung die erst verhältnismäßig kurz besteht.