Hallo,
Bis vor zwei Jahren hatte ich immer einen gehörigen Respekt (man könnte schon fast sagen Angst) vor Hunden. Dann lernte ich im Urlaub bei den Schwiegereltern den Pekinesen des Freunds meiner Schwägerin kennen, den sie für ein paar Wochen in Pflege hatten und war von einen auf den anderen Moment total verliebt. Mir war klar: So ein Tierchen hätte ich auch gerne. Als wir wieder zuhause waren ging es los, ich kaufte mir Massen von Hundebücher, die ich verschlungen habe, informierte mich im Internet und bin dabei auch aufs Dogforum gestoßen (das ich seitdem auch unheimlich interessiert und fast jeden Tag lese). Der Wunsch nach einem eigenen Hund ist seitdem immer größer geworden und da wir nun in einer eigenen Wohnung leben, steht dem eigentlich nichts mehr im Wege… oder doch?
Erstmal zur Allgemeinsituation: Mein Freund (24) und ich (25) sind seit etwas mehr als vier Jahren zusammen und wohnen auch schon seit vier Jahren gemeinsam in Frankfurt/Main. Anfang des Jahres sind wir in eine eigene Wohnung gezogen, die meinen Eltern gehört und an den alten Bauernhof mit Garten (leider ungesichert) meiner Eltern angrenzt. Oma, Onkel und Geschwister wohnen auch auf dem Bauernhof. Unsere Wohnung liegt im ersten Stock und ist über eine Außentreppe zu erreichen, hat drei Zimmer auf ca. 80m². In unserer Wohnung leben außerdem sechs Wellensittiche in einer großen Voliere und unser 13-jähriger Hofkater, der die meiste Zeit damit verbringt, draußen rumzustreunern aber doch ab und an bei uns auf dem Sofa schläft. Mein Freund und ich studieren beide (ich in Frankfurt Lehramt, er in Gießen BWL)… ich brauche wohl noch ein bisschen, mein Freund sollte in etwa 1 ½ Jahren seinen Master haben wenn alles gut läuft. Nebenbei arbeitet er vor allem in den Semesterferien relativ viel aber teilweise von zuhause aus, das darf er sich selbst einteilen. Er möchte sich in den nächsten Semesterferien gerne ein Praktikum suchen, da kann es gut sein, dass das ganze schon wieder anders ausschaut. Ich arbeite auch während dem Semester ca. 13-14 Stunden pro Woche bei uns im Ort wobei eine Schicht maximal 6 Stunden, meist aber zwischen 3 und 4 Stunden dauert. Mitnehmen könnte ich den Hund nicht. Meine Mutter, mein Onkel und meine Cousine wären wohl bereit, sich ab und an um den Hund zu kümmern wenn ich z.B. mal lange Uni habe und davor oder danach noch arbeiten gehen muss. Ansonsten sind sie wie es aussieht auch bereit uns finanziell zu unterstützen sollten unerwartete und hohe Tierarztkosten auf uns zukommen.
Generell ist auch noch zu sagen, dass wir Hundeneulinge sind. Als ich klein war, lebte zuerst ein Cockerspaniel und später ein Boxer bei uns auf dem Hof, auch mein Freund ist mit einem Pudel aufgewachsen… das waren aber eben nie unsere eigenen Hunde und es ist nun doch schon eine ganze Weile her. Jedoch gehen wir seit zwei Jahren regelmäßig mit den Podencos der Nachbarn spazieren oder lassen sie mal im Garten laufen wenn die Besitzer länger arbeiten müssen.
Soweit so gut, unser Problem ist, dass uns wohl bewusst ist, welche Verantwortung ein eigener Hund bedeutet. Vorallem mein Freund hat Angst, dass sich etwas an unserer Lebenssituation verändert und wir auf einmal nicht mehr in der Lage sind einem Hund gerecht zu werden. Seine größte Angst ist, dass man den Hund dann wieder abgeben müsste. Er sagt es könnte gut möglich sein, dass er im Rahmen eines Trainee Programms nach seinem Studium für eine gewisse Zeit ins Ausland müsste, davon sind wir beide nicht begeistert, aber es steht ja auch rein gar nichts fest und ich würde dann wahrscheinlich eh hier bleiben. Er ist da halt eher vorsichtig während ich mir denke, dass viel im Leben überraschend und ungeplant passieren kann und man eben nicht sein ganzes Leben lang abwarten darf.
Auch über die Rasse haben wir uns schon so manche Gedanken gemacht. Erst fand ich eben den Pekinesen toll, das war meine erste große Hundeliebe… davon bin ich aber ganz schnell wieder abgekommen, als ich mich genauer über die Rasse informiert habe.
Wir möchte mit unserem Hund nichts Großartiges machen, Schafe haben wir keine und Agility usw. reizt uns nicht besonders. Vielleicht findet sich aber doch eine geeignete Beschäftigung, an der der Hund und wir Spaß haben. Eine Hundeschule gibt es bei uns im Ort, ob die gut ist, weiß ich leider nicht, aber die würden wir uns anschauen. Ansonsten denke ich gibt es hier in der Umgebung sicher Alternativen.
Ein ruhiger Begleiter wäre super, gerne auch für längere Spaziergänge oder mal zum Wandern (wohnen zwar in Frankfurt aber haben um uns herum ganz viele Felder und der Taunus liegt nur 20 Autominuten entfernt). Haben uns über sehr viele Hunderassen im Internet informiert, schließlich sind wir auf die Windhunde gekommen, besonders Whippets haben es uns angetan, aber auch ein Greyhound oder Galgo wäre schön. Nachdem wir verschiedene Whippets, Galgos und Greys kennenlernen durften und letzte Woche zum zweiten mal auf dem Windhundfestival in Bad Homburg waren, sind wir in der Rassewahl vielleicht auch schon ein bisschen festgefahren.
Einen Verein für Windhundrennen gibt es in Frankfurt, aber auch das müsste man sich erst mal anschauen (habe eh gelesen, dass man mit TS-Hunden an Rennen nicht teilnehmen darf… weiß aber nicht, ob das so stimmt). Ansonsten gibt es aber in der Nähe auch eine gesicherte Hundewiese, die man zum sprinten nutzen könnte, sollte der Hund (anfangs) nicht abrufbar sein.
Da es im Tierschutz und auf den Windhunde-in-Not Seiten kaum Whippets gibt, würden wir uns einen Welpen vom Züchter holen müssen. Ich freunde mich aber immer mehr mit der Idee an, einem ausgewachsenen Galgo oder Greyhound aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben. Da wir beide studieren und eben auch in den Semesterferien arbeiten müssen ist es uns kaum möglich lange genug Urlaub zu nehmen um einen Welpen einzugewöhnen.
Aber nun stellt sich ersteinmal die Frage, ob ein Hund überhaupt in unser Leben passen würde und ob jetzt der richtige Zeitpunkt wäre ihn anzuschaffen. Wir möchten nicht losziehen und morgen unbedingt koste was es wolle einen kaufen, aber wenn man wüsste ob es passt, könnte man zumindest schon mal etwas ernsthafter nach etwas passendem Ausschau halten. Weiterhin stellt sich eben die Frage, ob ein Tierschutzhund überhaupt für Hundeanfänger wie uns geeignet ist, gerade dann, wenn er aus dem Ausland kommt. Kann mir nur schwierig vorstellen, dass ein seriöser Verein einen Hund an uns abgeben würde, weil einfach sehr viel praktische Erfahrung fehlt auch wenn sie in der Theorie vorhanden sein mag.
Tut mir Leid, dass es jetzt so lang geworden ist, aber ich mache mir einfach seit langem unheimlich viele Gedanken darüber und es interessiert mich, was ihr dazu sagt. Ich würde mich sehr über ehrliche Meinungen freuen.
Liebe Grüße
Katrina