Ich kann Kerstin's Beitrag nur so unterschreiben!
Snoopy2008: Ja das sehe ich auch so. Man muss sich nur mal ein wenig im Internet informieren was für Zustände in den Auslandstierheimen herrschen. Das Paradoxe daran ist, dass die meisten Auslandshunde gut sozialisiert sind, mit Mensch und Tier. Einen agressiven Auslandshund habe ich noch nie erlebt, sie sind nur anfänglich sehr sehr schüchtern, sie kennen halt nicht viel. Aber auch diese entwickeln sich in ihrem neuen Zuhause meist prächtig.
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Wir habens nie bereut einen katastrophal sozialisierten Hund aufzunehmen, aber wie Murmelchen sagte: Haben wir die Lust auf noch so ein Exemplar? Ehrlich gesagt, nein. Und ich hab auch von Notfallorgas die klare Ansage bekommen: Seid euch bewusst, das ein Hund von uns normalerweiße eine Vorgeschichte hat und nur ganz wenige geben einen 'perfekten' Hund ab.
Auslandshunde sind leider immer Überraschungspakete, wenn sie direkt aus dem Ausland in das neue Zuhause kommen. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Überhaupt gebe ich nicht allzu viel auf die Aussagen der Orgas solange der Hund im TH sitzt (ob nun im In- oder Ausland). Nur in einer Pflegestelle kann man einen Hund wirklich beurteilen. Deswegen wird es nur einen 2.Hund geben der aus einer Pflegestelle stammt, ob der dann dort Privat abgegeben wurde, oder aus dem In- oder Ausland stammt ist mir dann egal.
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Auch wenn mir die vielen Hunde in den Orgas und TH's Leid tun, ich muss auch auf den Hund acht geben, der schon da ist.
Da gebe ich dir absolut recht. Das halte ich auch für sehr wichtig!
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Und ich stelle einfach mal in den Raum, warum man es sich denn immer schwerer machen muss als nötig? Hundeerziehung ist so schon manchmal nicht einfach, da kann ich dann doch wenigstens einen Hund ohne Altlasten haben wollen?
Muss ja jeder schlussendlich selbst wissen. Aber ICH finde solche Aussagen irgendwie traurig. "Hund ohne Altlasten". Das wertet den Hund total ab. Wenn man Ahnung von Hunden hat (das unterstelle ich jetzt mal jedem hier *g*), dann weiß man auch worauf man beim ersten Kontakt (sowohl mit 1. Hund als auch alleine) zu achten hat. Ich persönlich meine relativ schnell zu erkennen ob der Kandidat vor mir zu mir und den Befürfnissen meiner Familie und meines Hundes passt und wie er "arbeitstechnisch" einzuschätzen ist. Ich hätte ja beim nächsten Hund gerne eine größere Herausforderung als bei meinem ersten. :) Sie hatte zwar auch so einige Probleme mitgebracht, die haben wir eigentlich alle in den Griff bekommen. Ich will gar keinen "perfekten" Hund, ich bin doch auch nicht perfekt. Man muss nur einfach zusammen passen. Und jeder Hund hat "Problemchen", ob nun vom Züchter oder Tierheim. Die aggressivsten und unerzogensten Hunde hier bei mir in der Ecke sind alle seit Welpenalter bei ihren Besitzern und stammen von diversen Züchtern. Das sind die wirklichen Problemhunde.
Und noch was zum Thema "Altlasten". Ein Hund kann diese auch ablegen! Nur weil ein Hund in seiner alten Familie von seinen Zähnen Gebrauch gemacht hat, nicht alleine bleiben konnte usw. heißt das ja nicht, dass es in der neuen Familie auch so sein muss. Erstmal wissen die Orgas ja nie zu 100% ob das alles stimmt was die Leute sagen. Darauf verlasse ich mich nicht. Und ist ein Hund nicht auch immer eine Reflektion des Halters bzw. dessen Umgang mit diesem? Sehe das an unserer Hündin. Ist sie mit mir zusammen, ist sie total entspannt, hat mein Freund sie an der Leine, dreht sie auf und hat scheinbar alles verlernt was sie kann.
Hunde leben doch im hier und jetzt, oder? Nur wir Menschen haben diese Altlasten im Hinterkopf. Für den Hund beginnt in seinem neuen Zuhause ein neues Leben, er denkt nicht darüber nach, dass er eine schwere Jugend hatte und seine Mama seine Geschwister lieber gehabt hat. 