Ja das ist Offtopic, aber bei einer lebendigen Diskussion kommt sowas ja nunmal und ich weiß das meine Trainingsmethode immer wieder anecken wird. Es ist auch einfach schwer die ganze Philosophie die dahintersteckt schriftlich zu formulieren, man muss es live erlebt haben und den Hund kennen, damit man es ganz versteht. Tu mich auch manchmal schwer damit es richtig zu formulieren. Ich versteh ja wie es funktioniert, kann es aber nicht immer jedem klar machen (dafür sind dann ja Hundetrainer da *g*)
Aber auf deinen Beitrag möchte ich dennoch antworten:
Erfolgserlebnisse hat sie natürlich. Zum einen mit unseren beiden Nachbarshunden, weil ich mich darauf verlassen kann das diese beiden gut sozialisiert sind, da ich sie kenne.
Und Lola ist zwar unsicher, aber nicht immer zurückhaltend bei Hunden. So wie sie gestern reagiert hat habe ich sie auch noch nie gesehen. Sonst läuft das eher so ab, sie hat Interesse, will aber nicht das der andere Hund sie beschnuppert, knurrt sie dann und der Hund wendet sich ab, will sie aber schnuppern. Kommt der andere Hund dann wieder näher wird er wieder angepöbelt. So ist sie übrigens auch bei Menschen. Sie ist neugierig, will aber nicht angefasst werden und zuckt dann zurück. Mittlerweile aber ohne knurren. Das macht sie ganz sicher aus Unsicherheit. Gut wäre es sicher für sie gewesen wenn sie zu einem souveränen Ersthund gekommen wäre, aber den haben wir leider nicht, so muss sie sich an mir orientieren.
Vor einem Jahr noch hatte sie starke Leinenagression, sodass ich echt Angst hatte das sie irgendwann mal zuschnappt. Deswegen hat sie gelernt das ich den Kontakt zu anderen Hunden nicht wünsche solange ich es nicht freigebe. Und das klappt. Sie ordnet sich dann automatisch hinter mir ein oder wechselt die Wegseite. Ich kann meinen Hund sehr gut "lesen". Wenn es dann doch mal dazu kommt das ein Hund nah an sie rankommt (zB wenn ich vorne den Garten mache und sie angeleint auf der Auffahrt liegt und ein andere HH meint ihren Hund zu ihr lassen zu müssen) beobachte ich erstmal, zieht sie aber schon die Leftzen hoch greif ich ein. Wir haben aber auch plötzliche Begegnungen die gut gehen und wo ich merke jetzt würd sie schon gern spielen. Ich lobe sie dann zu mir und wir gehen weiter. Spielen lassen will ich sie dann nicht, weil wenn der Windhund in ihr einmal rennt, dann rennt er und dann rennt er auch über 3-4 Felder und mir ist das einfach zu gefährlich. Beim Nachbarn weiß sie sie darf nicht vom Hof. Da darf sie mit den Hunden laufen.
Und wieso soll sie nicht in eine Fremdhundegruppe mit rein? Sie lernt da doch das der Kontakt zu anderen Hunden nicht schlimm ist. Besser in unserer HS wo alle die gleiche Methode anwenden als in einem Hundeauslauf wo alles rumrennt.
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Wie gesagt, jede minimale noch normale Reaktion auf den anderen Hund wie wegsehen, weggehen, bechwichtigen etc., selbst wahrnehmen (wenn das überhaupt gezeigt wird) und bestätigen, im Idealfall damit, daß der Hund den gewünschten Abstand zu dem Fremden erhält (wegführen oder ihm zeigen, wo er hingehen kann.).
Das mach ich auch, ein lobendes Wort, kurze Streicheleinheit oder sie darf apportieren.
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Auch wenn der Hund lernt, Du regelst alles - was ist, wenn Du mal krank bist und wer anderes mit dem Hund gehen muß, der ihm diesen Schutz einfach nicht geben kann, weil der Hund ihm als Fremdem nicht vertraut? Streß pur für den armen Hund, von heute auf Morgen wieder, der aber dann immer noch nicht gelernt haben wird, selbständig mit der Situation umzugehen.
Meine Mutter betreut sie ja tagsüber, sie macht es genau so wie ich. Und das klappt auch ganz gut. Und mein Freund ist natürlich auch noch da. Also sie wird nie in fremde Hände gegeben die nicht wissen wie man mit ihr umgehen soll.
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Du "rettest" zwar die jeweilige Situation, weil der Hund lernt, Dir zu vertrauen, arbeitest aber nicht am eigentlichen Problem, und daher hast Du immer das Risiko, daß der Hund unvorhergesehen wieder in einer Streßsituation landet, statt daran zu arbeiten, daß solche Situationen keinen Streß für den Hund mehr darstellen.
Sie stresst das Vorbeigehen an Hunden ja nicht, auch nicht wenn ein Hunde mal näher kommt, solange ich weitergehe folgt sie mir. Warum denken immer alle das ein Hund Kontakt haben muss? Oder hast du schonmal gesehen das sie zwei fremde Hunderudel begrüßen? Da geht man bestenfalls aneinander vorbei.
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Solange das funktioniert, ist ja gut - aber ne optimale Lösung stell ich mir anders vor. Zumal ich es furchtbar finde, wenn ein Wesen so verängstigt ist, daß es ständig (oder oft) meinen Schutz braucht, und ich, indem ich ihm den auch noch gebe, diese Schutzbedürftigkeit auch noch vergrößere und den Hund abhängig mache von mir.
Ich vermittel ihr damit ja nicht nur Schutz, sondern auch Sicherheit und ist es nicht das was ein unsicherer Hund braucht? Für mich ist diese Lösung optimal. Ich finds gut so und meinem Hund gehts so auch gut.