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Beim lesen stellen sich mir eigentlich nur eine Frage - gut im Grunde vielleicht auch 2. Warum soll ich meinen Hund in eine Situation bringen, in der er sich nicht wohlfühlt und wenn ich ihm den Weg aus der Situation heraus verwehre - weil ich in immer wieder in die Situation zurück bringe - gibt er dann nicht auch irgendwann auf und geht somit in die erlernte Hilflosigkeit - situativ bleibt ihm ja nichts anderes über als da zu bleibe und zu warten, weil aus der Situation gehen bringt ja nichts.
Es sind ja Situationen in die man im Alltag nunmal trifft. Man kann seinen ängstlichen Hund ja nicht den ganzen Tag nur im Garten/Haus lassen, weil es draußen zuviele "Gefahren" gibt, die der Hund meiden will. Ich möchte meinen Hund ja überall mit hinnehmen können und ihm viel Abwechslung bieten.
Ein Beispiel: Beim Konfrontationsspaziergang in der Hundeschule, wo wir das Zusammentreffen mit fremden Hunden trainieren, da läuft sie ohne Leine zwischen den drei Hunden meiner Trainerin. Auch das wäre vor einem Jahr nie denkbar gewesen. Sie beachtet fremde Hunde nicht, sie läuft bei Fuß, ganz entspannt. Früher wäre sie wie ne Furie auf den fremden Hund losgerannt.
Oder noch ein Beispiel: Wir üben nicht nur das Ablegen in der Gruppe, sondern auch das die anderen Hunde liegen und wir abwechselnd mit unseren Hunden zwischendurch gehen. Zu Anfang scheute sie, da wird sie dann ja nicht bestraft, sondern man wendet, dreht nochmal eine Runde, atmet tief durch und versucht es wieder. Bleibt sie stehen, ruckt man leicht an der Leine, zischt, und der Hund folgt, falls sie wieder dicht macht, wird wieder ein Bogen gelaufen, bis sie folgt. Und wenn die Übung erfolgreich abgeschlossen wurde wird ausgiebig gelobt und geschmust. Dafür nehmen wir uns immer viel Zeit. Heute kann sie durch eine Gruppe von 3-4 liegenden Hunden durchgehen, sie folgt mir einfach. Und das war mein Ziel. Sie vertraut mir.
Und von diesen Beispielen habe ich noch einige.
Ist es für den Hund selbst nich viel schöner wenn er mit Frauchen 2 Std. lang mit vielen anderen Hunden durch einen Wald gehen kann, ohne das es Stress gibt?!
Man wäre sicher auch mit anderen Methoden zu dem Ziel gelangt. Aber mir war die Bindung wichtig, die mein Hund zu mir aufbaut.
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Natürlich beziehe ich mich damit auf Aussagen von Dogforum Usern, denn mit denen unterhalte ich mich ja gerade. Schlegel ist hier wohl kaum persönlich vor Ort ;). Genau genommen meine ich den Eingangspost der Threaderstellerin in dem sie schreibt:
Und das ist schlichtweg falsch. Warum sagt man sowas? Damit die Methode "netter" wirkt?!
Deshalb direkt an Windige: Warum stellst Du solche Aussagen in den Raum? Wenn Du doch überzeugt davon bist, dass es die richtige Methode ist, warum sagst Du dann nicht, dass über positive Strafe gearbeitet wird?
Ich unterbinde ihr Verhalten ja nur mit Schlauch und/oder Zischen. Wenn ich meinem Kind sagt es soll keine Schokolade essen, ist das auch keine Bestrafung, oder? Ausserdem wurde es doch auch schon von Fantastima gut erklärt wie Schlegel arbeitet. Vllt. kann ich mich nicht so gut ausdrücken, bin eher praktisch als theoretisch veranlagt.
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Also beim Hund:
Positive Verstärkung: Leckerlie für das gewünschte Verhalten
Negative Verstärkung: z.B. Leinenführigkeit: Halter bleibt stehen, wechselt häufig die Richtung - die Leine ruckt nicht mehr, der Spaziergang wird fortgesetzt.
Bestrafung 1: alles, was dem Hund an Unanehmlichkeiten zugefügt werden kann - von ignorieren bis draufhauen, die ganze Bandbreite
Bestrafung 2: z.B. beim Welpen; sofortige Beendigung des Spiels bei wilden Beißattacken.
Wenn ich einigermaßen richtig liege, dann ist es eigentlich relativ egal, ob ich mit positiver oder negativer Verstärkung arbeite, kein Grund sich darüber die Köpfe einzuschlagen.
Richtig kritisch wird es erst beim Punkt "Bestrafung"
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Und bei Schlegel läuft es so (korrigier mich bitte Fantastima, wenn ich falsch liege):
Positive Verstärkung: Lob (ausgiebiges Streicheln, Spielen)
Negative Verstärkung: zB Leinenführigkeit: leichte Impulse an der Leine, Richtungswechsel
ohne Leine: zischen und/oder Schlauch werfen bei zu weiter Entfernung des Hundes vom Halter
Bestrafung: keine