Beiträge von Corydoras

    Tibor hat zum Nagen einen kompletten Hasenkopf bekommen.
    Da ich selbst Meeris halte, ist der anblick des armen nagers für mich doch nicht so sehr angenehm. darum darf er den Kopf nur in seinem Zimmer essen.


    Doch vorhin - oh Graus! - ist der Kopf verschwunden! Ich habe sofort alle mir bekannten versteckecken in Tibors Zimmer durchwühlt, aber ohne Erfolg. Voller Bammel dachte ich schon an der stinken, wenn er heimlich irgendwo verwest oder ich ihn ganz ausversehen plötzlich finde und mich zu Tode erschrecke.


    Da der Kopf nicht auffindbar war, habe ich die Zimertür hinter uns verschlossen, damit Tibor nicht auf die Idee kommt, ihn doch noch herauszuschleppen. Tibor legte sich auch ganz lieb ins Wohnzimmer, während ich mir Tee zubereitete. Kein Gedanken mehr an den blutigen Hasenkopf mit den ausgenagten Augenhölen, an die kleine Nase, nund völlig zerbissen...


    Als der Tee fertig war, nahm ich meine Tasse und die volle Kanne und wollte mich gemütlich an den Couchtisch setzen.


    Doch oh Graus!


    Mitten auf der Sitzfläche liegt der schauerliche Kopf!!!


    Ich habe mich so erschrocken, dass ich fast den tee verschüttet hätte.
    Irgendwie muss Tibor heimlich das gruslige Ding ins Wohnzimmer getragen haben, obwohl ich ihn zum Nagen extra eingesperrt hatte...


    Jetzt liegt der Kopf wieder in seinem Zimmer, sicher verschlossen und Tibor liegt bei mir. Hoffentlich frisst er ihn heut Nacht auf, damit er weg ist... man, fürchte ich mich vor dem Ding!

    Hallo,


    ich hatte mal einen Dobi zur Pflege.


    Meine Ergfahrungen sind sehr positiv, obwohl der Hund als "Problemhund" gilt. Dobis sind nicht nur körperlich und geistig ausgesprochen leistungsfähig, sondern auch leistungswillig. Dieser Dobi kommt definitiv nicht aus einer Leistungszucht. Dennoch hat er eine verhältnismäßig hohe Schärfe und eine niedrige Reizschwelle. Er tickt doch relativ schnell aus. Damit muss man klarkommen, stets die Ruhe bewahren und über allen Dingen stehen, sprich: dem Dobi Sicherheit und Stabilität geben.


    Dobis brauchen unbeding einen sehr souveränen Hundeführer, da sie selbst sehr hibbelig, fast nervös sind und zur unausgeglichenheit neigen. Wenn du launisch bist oder leicht reizbar, dann sind diese Hunde nichts für dich. Ebenso wenig, wenn du einen ruhigen Hund möchtest ;-) Dobis haben enormes Temperament. Sie müssen körperlich und geistig rassegerecht ausgelastet werden.


    Als Sichtjäger (in ihnen steckt Greyhound) bietet sich für sie Ballspiel, Frisbee u.ä. an, aber man muss mehr als bei anderen rassen unebdingt darauf achten, sie nichtan ihre Grenzen zu treiben, um herzstillstand vorzubeugen. Nebenbei sind Ausdauersportarten sehr gut, bei denen der Hund selbst bestimmen kann, wie schnell er laufen will, zB joggen oder langsames(!) radfahren. Mein Pflegedobi ging ausgesprochen gern wandern.


    Man muss bei der Erziehung unbedingt auf Konsequenz achten, jedoch ohne Härte. Dobis sind sehr sensibel und reagieren stark auf Strafe UND Lob. Sehr leicht zu motivieren, aber ebenso leicht zu verstören. Dobis neigen darum mitunter zum angstbeißen.


    Krankheiten sind, wie schon gesagt, leider sehr häufig, vor allem im herz- kreislaufbereich, aber auch psychische Erkrankungen sind bei ihnen keine seltenheit.


    Ich persönlich mag Dobis sehr, kann mir auch einen als Zweithund vorstellen, wenn der finanzielle Rahmen irgendwann gegeben ist.

    Hallo,


    falls man wieder sehr schnell und sehr nachdrücklich gestraft werden soll, dann bitte schnauzengriff (richtig feste) das versteht jeder Hund und nimmt dabei weder körperlich noch seelisch schaden. schlagen jedoch kann vom Hund fehlinterpretiert werden und dadurch mitunter das Vertrauen zerstören, da es für den Hund einfach ein von dir ausgehender schmerz ist und keine strafe im eigentlichen sinne.

    Ich dachte immer, ab einem bestimmten gewicht dürfen Hunde nicht mehr an der Flexi geführt werden, bin aber nicht sicher. In jedem Fall ist es schon vom reinen Menschenverstand irre, da man einen hund so fast überhaupt nicht kontrollieren kann, zB gestaltet sich das zuhilfenehmen der zweiten hand zum halten verdammt schwierig zudem kann ich mir vorstellen, dass die Einrastung evntl. versagt.


    2 Löchlein im Ohr würde ich noch nicht als Beißerei bezeichnen, so ein dünnes Stück hat ist auch bei geringstem Kraftaufwand kleicht zerstörbar. ich würde es eher als Keilerei bezeichnen.


    lg
    Cory

    Hallo,


    1) zum wegnehmen des Knochens und Dominanz:


    Selbst der rangniedrigste Welpe hat das Recht, sein Futter gegen die Leittiere zu verteidigen. ob er damit Erfolg hat, ist eine andere Sache, aber das Recht hat jeder Hund, das hat mit Dominanz nichts zu tun und auch nichts damit, dass er dich nicht als Cheffin akzeptiert! ;-)


    Übe das Herausgeben von Sachen im Spiel, nicht durch gewaltsame Unterwerfung: Gibst du mir dein leckerli, bekommst du eins, was noch viiiel größer und toller ist!


    2.) zum weglaufen:


    Abgesehen von dem genannten Loben, wenn er herkommt, könntest du das nichtherkommen zB bestrafen indem du weggehst(-rennst (wenn das möglich und sinnvoll ist, auf einem Übungsplatz voller netter Leute und Hunde sicher nicht, aber zB im einsamen Wald.) was denkst du, wie schnell Hundi es sich anders überlegt! Für Notfälle, wenn er unbedingt kommen muss zB weil angeleinter Hund in Sichtweite, kannst du anfangen, zu quietschen wie irre und wie bekloppt rumhüpfen und klatschen. Hinhocken ist bei vielen Hunden sehr effektiv, so wirkt man nicht bedrohlich sondern interessant und somit einladend, denn normalerweise steht man ja. Ich mache das bei Tibor sehr oft und es wirkt verdammt gut. In ganz extremen Notfällen, wenn Tibor wirklich Bohnen auf den Ohren hat, habe ich früher die leine geworfen - dadurch erschreckt er sich und sucht Schutz bei mir. Das ist aber hier im Forum sehr umstritten, sicher auch nur für nervenstarke Hunde geeignet, um sie nicht zu verschrecken. Bei Tibor mache ich es seit längerem gar nicht mehr, da er zur Zeit etwas ängstelt.


    lg
    Cory

    Hallo,


    und dankeschön!


    Armer Tibor *seufz* Meine kleine Memme...


    Die Zeit werde ich mir auf jeden Fall nehmen!
    Auch wenn hier in der Gegend leider fast nur ungeeignete Kinder rumlaufen. Eine Freundin wollte ihrem - ebenfalls Kinderängstlichen - Hund die Kinder auf dem Kindergartengelände zeigen, mit dem Resultat, dass ein Kind gegen den zaun trat, wo der Hund gerade durchschnupperte. Hoffen wir, dass Tibor von solchen Erlebnissen verschon bleibt, wenn ich ihn therapieren möchte. Versuchen werde ich es in jedem Fall! Notfalls fahre ich mit ihm in ein gesitteteres Viertel (ich wohne ja leider im Ghetto).


    Mit rudeleigenen Kindern hast du nicht zufällig Erfahrung bei deiner "Kleinen"? Und hast du das dann mit deinen Nachbarn geklärt?


    lg
    Cory

    @Do Khy


    Huch *schäääm* Du hast recht... zum 100. Mal bestimmt schon habe ich die zwei Begriffe wieder vertauscht.


    Sorry an alle, dass ich so sinnlos kluggeschissen habe -.-



    Silvi


    Ja, mit Motivation ist das, wie Do Khy schon sagte, wirklich verdammt schwer... Unterordnung ist ja ohnehin zum scheitern verurteilt. Ich bin der festen Überzeugung, die einzigste Erziehungsgrundlage, die bei HSH effektiv ist, ist ihr Vertrauen zu gewinnen und darüber zu arbeiten. Und sie davon zu überzeugen, dass alle befehle, die man gibt, seinen Sinn haben. Das ist, denke ich, einer der Hauptgründe, warum Hundeschulen bei ihnen versagen. Etliche wiederholungen halten HSH - verständlicherweise - für herzlich sinnlos. Darum hören sie auch so schlecht. Man sollte extrem sparsam mit Kommandos bei ihnen umgehen und sie keinesfalls leichtfertig aussprechen, sondern nur dann, wenn wirklich ein Sinn besteht.
    Dann fühlen sich HSH nicht genervt oder verarscht.


    Ich habe Tibor wirklich nur die Grundkommandos - Sitz, Platz, Aus, Fuß, Langsam, Stop - beigebracht und werde das nur noch ausbauen zu rechts und links. Und ich zwinge ihn nicht zu so sinnlosen Sachen wie zB an jeder Straße absitzen, er muss lediglich am Bordstein halten und das tut er auch absolut zuverlässig, weil er bemerkt hat, dass er das wegen der Autos tun soll, die er selbst manchmal übersieht, ich jedoch nicht ;-)


    Auch muss er beim entgegenkommen anderer Hunde nicht Platz machen, bis diese vorbei sind (wie es viele bei uns hier tun müssen), sondern muss lediglich Fuß gehen.


    Fuß gehen wieder muss er nur, wenn Hunde oder Kinder im Anmarsch sind. An der Leine darf er sonst machen, was er will, außer zerren und hinter mir die Seite wechseln. Nur bei Fuß spazieren, das ist mit ihm nicht machbar, da in seinen Augen sinnlos (und in meinen auch).


    Die größte Zeit überlasse ich Tibor seiner selbst. Ich kommandiere niemals zum Spaß, was zur Folge hat, dass er meinen Kommandos Vertrauen schenkt. Lob will er nicht, Futter inzwischen auch nicht mehr und streicheln ja sowieso nicht. Er gehorcht nicht, weil ich ihn darauf konditioniert habe und er reflexartig alles tut, was ich sage, sondern wirklich, weil er weiß, dass er meiner Weitsicht vertrauen kann und dass, auch wenn er im Moment vielleicht zB keinen Grund sieht, Fuß zu laufen, dennoch sehr bald dieser Grund in sein Blickfeld treten wird ;-)


    Ich finde, es ist ein schönes Gefühl, dass der Hund nicht gehorcht, weil er sonst Prügel bekommt bzw. weil er ein Leckerli erwartet, sondern wirklich aus tiefster Überzeugung heraus. Wichtig ist, dieses Vertrauen, einmal errungen, niemals zu misbrauchen! Denn so schwer es ist, dass Vertrauen eines HSH zu erringen, so leicht ist es wieder zu brechen.


    lg
    Cory

    Wenn meiner beißen würde, dann würde ich Gewalt anwenden - auch wenn ich dies sonst nie, und ich meine NIE tun würde. Beißen ist ein Punkt, wo es mit positiver Verstärkung aufhört (so weit kommts noch). Allerdings würde ich ihn nicht schlagen, sondern entweder massiven Schnauzengriff mit niederdrücken oder im Genick packen und niederdrücken. Wenn man sonst nie mit körperlicher Gewalt antwortet, sitzt eine solche Strafe in der Regel sehr tief.


    Ich hatte mal eine vergleichbare Situation - Tibor ist mir im Spiel an die Kehle gesprungen. Er hat zwar eindeutig gespielt, aber meine kehle ist im Spiel tabu und zwar absolut. Ich habe ihn im gleichen Moment auf den Rücken geworfen und ihm sehr böse ins Gesicht geschaut. Er hat nie wieder meine Kehle irgendwie berührt.


    Hätte ich das ewig lange mit Alternativverhalten versucht, hätte mein Pubertäter einen Anhaltspukt, wo er wieder mal seine Grenzen bewusst übertreten könnte. Darum habe ich ihm sehr nachhaltig verdeutlicht, dass ich in diesem Fall keinerlei durchgehen lasse.


    Aber nicht vergessen: unbedingt hundegerecht starfen und ohne dem Hund Schaden zuzufügen! Kein Schlagen, Prügeln, würgen o.ä.
    und körperliche Züchtigung bitte wirklich nur in extremen Ausnahmefällen anwenden.


    lg
    Cory

    Hallo,


    und nochmal Dankeschön!


    Ja, da habe ich dich wohl tatsächlich etwas missverstanden gehabt.


    Leider ist es sehr schwierig, HSH davon zu überzeugen, dass etwas unbedenklich ist, wenn sie es einmal als gefährlich eingestuft haben. Da kann Frauchen 100x sagen, dass doch alles in Ordnung ist *seufz* Tibor glaubt da seinem eigenen Urteilsvermögen mehr als meinem. Ich hoffe, dass er durch besagte Konfrontationen von sich aus erkennt, wie toll Stöcke etc. eigentlich sind!


    Hast du eine Idee, wie ich das mit den Kindern hinkriegen könnte?
    Bzw. wie sind deine Erfahrungen bzgl. HSH und rudeleigene bzw. rudelfremde Kinder?


    lg
    Cory

    Ähm, Hirtenhunde und Herdenschutzhunde sind aber zwei paar Schuhe.
    Da besteht ein gewaltiger Unterschied!


    Hirtenhunde -> arbeiten meist in Kooperation mit dem Hirten an der Herde, d.h. treiben sie, halten sie in Schach etc. Sehr intelligent, verhältnismäßig klein und sehr flink und wendig.


    Herdenschutzhunde -> haben mit ihrer Herde rein gar nichts am Hut, ebenso wenig mit dem Hirten (der häufig noch nicht mal vorhanden ist). Ihre einzigste Aufgabe besteht darin, das territorium auf dem sich die Herde befindet, nicht die Herde, zu schützen. Sie sind die Krieger unter den Hunden, riesig, mit immens starkem Körper und Psyche.