Beiträge von Corydoras

    Hallo,


    habe 4 Meerschweine im großen Eigenbau + einen Hund.


    Ich würde den Stall definitiv nicht offenlassen! Entweder, ihr macht einen Deckel drauf, die Meerschweine bekommen ein Hundesicheres Zimmer, ihr gebt die Schweine weg oder ihr holt euch keinen Hund.


    Selbst, wenn der Hund sie nicht als Futter ansieht, kann es sein, dass er einfach mit ihnen spielen will. Oder er testet einfach mal, was passiert, wenn man reinbeißt. Ein offener Stall ist ein unverantwortliches Risiko!


    Falls du Tips für einen Deckel benötigst, auf http://www.meerschweinchenforum.de gibt es ein Eigenbauforum, da kannst du nachfragen.


    lg
    Cory

    Zitat

    Sein Kumpel,mit den er schon 1Jahr gespielt,konnte er auf einmal nicht mehr riechen.Aimee war auch dabei.Herrchen war völlig entsetzt und hat gefragt,ob das Merlin ist. Ich habe versucht zu erklären Herdenschutzhund und so.Aimee seine Herde.


    Achtung, der Name "Herdenschutzhund" ist irreführend, fast schon falsch!


    Ein HSH schützt NICHT die Herde, sondern das Territorium, auf dem sich die Herde befindet! Die Herde wird quasi unabsichtlich mitgeschützt, wäre sie nicht da, würde der HSH das Territorium genauso schützen.


    Das Verhalten von Merlin begründet sich definitiv nicht aus dem Schutzgedanken einer Pseudoherde gegenüber. Weder Hunde noch Menschen werden als Herde angesehen, die es zu schützen gilt, sondern bestenfalls als Rudel.


    @Do Khy


    Ja, es klingt leider immer sehr abschreckend, was man über HSH liest... ging mir auch so: nachdem ich dein Buch gelesen hatte, war ich erstmal regelrecht niedergeschmettert, aber nur durch Wissen um diese Probleme und ihrer hundepsychologischen Ursachen kann man sie verstehen und ihnen so gut es geht entgegenwirken.


    Podenca noch mal


    Das genannte Buch kann ich dir übrigens wärmstens empfehlen:
    Der Autor heißt Schoke und das Buch "Herdenschutzhunde". Darin findest du Geschichte der HSH, Psychologie, über ihre Schutzarbeit, Rasseprofile der bekanntesten HSH, Integration des HSH in unsere Gesellschaft und was ich persönlich sehr interessant finde: Verteidigungsstatistiken, d.h. wie sich die HSH in bestimmten Situationen tendenziell verhalten, wann sie nur beobachten, wann sie sofort angreifen etc.


    lg Cory

    Vielleicht findest du einen Hund auf http://www.zergportal.de
    Da sind mehrere 1000 (!) Hunde, die alle auf einen Retter warten... meiner ist auch von dort. Sie haben Hunde jeder Größe, jedes Alters, jeder Rasse... unter jedem Hund steht eine Kurzbeschreibung zu seinem Charakter sowie ein Kontaktformular, wo du mit einem Klick weitere Informationen zum Hund erbitten kannst, falls er dir gefällt. Du wirst dort auch sehr gut beraten, auch ehrlich über mögliche Probleme aufgeklärt.


    Schau doch mal rein! All diese Hunde haben Rettung verdient... die meisten entstammen Tötungsstationen südlicher Länder. Eingefangene Straßenhunde, Hunde, die keiner mehr will, überflüssige Welpen etc.


    Liebe Grüße
    Cory

    Zitat


    ... kennst du es zufällig auch von pubertierenden Hunden? :wink:
    Man darf nicht immer vom ausgewachsenen, fertig ausgebildeten Hund ausgehen. Mir passiert es öfters, dass Hunde auf Tibor zustürmen bzw. er macht das auch, wenn ich den anderen Hund zu spät sehe, weil er zB hinter einer Kurve steht oder gerade durch Büsche geht. Solche Situationen sind nun einmal Realität, auch wenn sie sicher nicht wünschenswert sind.


    Und ja: wenn ein fremder Hund, dessen Herrchen zu weit weg ist, auf Tibor zukommt, werfe ich die Leine. Tibor wurde schon einmal von so einem Hund gebissen (nicht nur gezwickt) und Herrchen, winzig am Horizont verdrückte sich dezent oder hat es gar nich erst gesehen. Da ist mir der andere Hund ehrlich gesagt Schnuppe, eine solche Begegnung lasse ich nicht mehr zu.


    In Ausnahmefällen werfe ich auch die Leine, wenn das Herrchen des anderen Hundes anwesend ist. zB wenn ein Hund versucht, mich anzupinkeln. Da ist mir ebenfalls wuscht, wie sensibel der Hund ist.


    Ich kann übrigens ausschließen, dass das im vorherigen Post geschriebene Schutsuchen eine Beschwichtungungsgeste ist, ich denke schon, dass ich die Körpersprache meines Hundes soweit verstehe :wink:


    Ihr habt schon Recht, man sollte es mit dem Werfen der Leine nicht übertreiben. Aber es gibt Situationen, da halte ich es für eine sehr gute Methode.


    lg
    Cory

    Hmmm... da hast du möglicherweise recht, wenn es um sensible Hunde geht. Aber ich habe da andere Erfahrungen gemacht:


    auf der Hundewiese hat Tibor einen jungen Labbi richtig garstig gemobbt. Beim ersten Mal umdrehen dachte ich mir noch "Gut, so klären sie ihren Rang." aber leider blieb es nicht dabei. Obwohl sich der Labbi ohne die geringste Gegenwehr unterwerfen lies und kaum, dass Tibor nahte, in Demutshaltung verfiel, hörte Tibor nicht auf sondern griff ihn immer wieder an und drehte ihn auf den Rücken. Nachdem ich ein paar mal wie berichtet verfahren bin, hatte der Labbi begriffen, dass ich ihn beschütze und sobald Tibor wieder anfing, zu stänkern, kam er zu mir gerannt.


    Andersrum das gleiche:
    Tibor wurde massiv von einem Schäferhund gemobbt, der hat ihn so oft auf den Rücken gedreht, dass Tibor kaum dass er stand schon wieder liegen musste. Da bei diesem Schäferhund genauso wie bei Tibor (noch) kein Abrufen aus dieser Situation möglich war, warf das Herrchen ebenfalls die Leine. Und auch hier genau das gleiche: Tibor sucht seitdem Schutz beim Herrchen des Schäferhundes.


    Ich finde darum diese Praktik ziemlich gut, wenn der Hund nicht abrufbar ist.


    In der Hundeschule muss man als Trainer natürlich differenzieren, wie sensibel die betreffenden Hunde sind, aber bei "normal" sensiblen habe ich persönlich sehr gute Erfahrung mit dem Werfen der Leine als Abbruchsignal für schwierige Situationen gemacht.


    lg
    Cory

    Zitat

    Ganz ehrlich, würdest Du das bei Deinem Hund machen, wenn meiner daneben steht... *mmpf*...


    Nein, das würde ich machen, wenn meiner den anderen umgedreht hätte und über ihm steht - und trotz der Unterwerfung weiterstänkert :wink: Umgekehrt natürlich auch: Wenn mein Hund von einem anderen umgedreht wird und der andere immer noch nicht aufhört und dessen Herrchen entweder nicht selbst einschreitet oder gleich gar nicht zugegen ist (gibt es ja leider auch immer wieder).

    Mal eine blöde Frage:


    Wozu müssen deine Kinder unbedingt dem Hund etwas wegnehmen?
    Was soll das bringen? Das schürt nur Antipathie, vor allem, wenn der Hund auch noch ausgeschimpft wird, dafür, dass er "sein" Zeug verteidigt. Und: Wenn deinem Hund gezeigt wird, dass ihm ständig alles weggenommen wird, ist klar, dass er beginnt, es zu verteidigen.


    Übrigens...
    in einem Wolfsrudel hat jeder, auch der allerrangniedrigste Welpe, das Recht, Futter etc. sogar gegen die Leittiere zu verteidigen, das hat nichts mit Dominanz zu tun.


    Lösungsvorschlag:
    Du und nur du darfst dem Hund etwas wegnehmen. Sage deinen Kindern, sie sollen dir bescheid sagen, wenn Hundi ihnen was mopst. So geht ihr diesem Problem ganz einfach aus dem Weg :wink:


    P.S:
    Ich teile die Auffassung, dass die Kinder unter dem Hund stehen und nicht umgekehrt. Für die Problematik des Wegnehmens ist das jedoch nicht von Belang s.o.


    lg
    Cory

    So junge haben noch einen natürlichen Folgetrieb - kannst sie ohne weiteres ableinen :wink: Nutze diese zeit des Folgetriebes für intensives Abrufbarkeitstraining. Ableinen aber bitte nur auf Feld und Wiese, niemals an Straßen. Das kann man erst mit einem fertig erzogenen Hund machen (also im Alter von ca. 1,5 Jahren) und selbst da nicht bei jedem.


    lg
    Cory

    Hallo,


    habe ja auch einen HSH-Mischling (Ca de Bestiar Mix).


    Wie Do Khy schon sagte, brauchen alle HSH (nicht nur Tibeter :wink: ) enorm lange, um erwachsen zu werden: Hündinen 3, Rüden 4 Jahre. Es wird also noch ein Weilchen dauern, ehe dein Hund ein gefestigtes Verhaltensrepertoire hat.


    Den Zaun um dein Grundstück würde ich unbedingt auf 2 m erhöhen, falls er kleiner ist, es wurde ja schon geschrieben, dass HSH niedrigere Zäune ohne weiteres überwinden können.


    Bring bitte ein Schild an deinem Gartentor an, dass niemand, auch keine Leute, die der Hund sehr gut kennt, ohne begleitung den Garten betreten dürfen. HSH sind kompromisslose Wächter, und wenn der Hund jemanden akzeptiert, heißt das noch lange nicht, dass er ihm vertraut. Darum kann es sein, dass er Leute, zu denen er in deinem Beisein nett ist, plötzlich stellt, wenn du mal nicht zugegen bist. Und bring die Klingel so an, dass man sie betätigen kann, ohne das Revier des HSH betreten zu müssen.


    Wir hatten mal folgende Situation:


    Ich war mit Tibor bei einem Freund zu Hause, wo eine Fete stattfand. Nach und nach kamen immer neue Besucher, alles Leute, die der Hund schon kennt, seit wir ihn haben und die er praktisch jedes Wochenende sieht. Tibor verhielt sich ruhig, lag auf dem Boden und beobachtete die Neuankömmlinge. Dann ging ich auf den Balkon eine rauchen, Tibor blieb drinnen. Plötzlich erhob sich ein ohrenbetäubendes Gebell und Geknurre, ich sah durch die Balkontüre meinen Tibor, der halb auf den Hinterbeinen stand, von mehreren Personen festgehalten wurde und einen kreideweißen neuen Besucher. Ich ging sofort rein und hielt Tibor, der sich immer noch lauthals gebärdete, selbst fest, der neue Besucher (den der Hund übrigens auch kannte) flüchtete in ein anderes Zimmer. Ich bat ihn, bitte kurz noch mal her zu kommen, damit ich Tibor zeigen konnte, dass alles ok ist, aber der Besucher hatte zu große Angst (verständlich bei einem 70 cm großen wütenden Hund). Leider konnte ich auf diese Weise keine Entwarnung geben... Tibor dachte, der Typ hätte sich versteckt (hat er ja auch) und sobald aus dem Zimmer nur ein winziges Rascheln ertönte, rastete Tibor erneut aus. Hätte ich den Typ begrüßen können, mit Handschlag und freundlichen Worten, wäre Tibor sofort beruhigt gewesen. So aber dachte er, ich würde die Gefahr nicht bemerken und darum ständig versuchen, ihm das Bellen zu verbieten bzw. ihn zu beruhigen.


    Merke:


    1.) HSH entscheiden selber, wer gefährlich ist und wer nicht. Im Gegensatz zu anderen Hunden hat das auch nichts mit vermurkster Führungsrolle zu tun.
    2.) Drohende HSH sind unbedingt ernst zu nehmen, sie sind unbestechlich und lassen sich auch nicht beruhigen, wenn sie einmal Gefahr sehen
    Der Halter kann ihnen 100 x sagen, dass alles ok ist. Sie glauben dies nur, wenn die Bedrohung selbst signalisiert, das alles ok ist (zB indem der vermeintliche Eindringling und der Halter sich herzlich begrüßen
    3.) Ein HSH vertraut im Zweifelsfall eher sich selbst als seinem Halter


    Ein Grundstück zu bewachen ist für den HSH das größte und schönste! Sie nehmen diese Aufgabe sehr ernst. Glücklicherweise differenzieren sie sehr genau, was heißt, dass sie keine Dauerkläffer sind, sondern nur anschlagen, wenn sie es für nötig erachten.


    Dass dein Hund zu anderen nett ist, kann sich noch ändern. Viele HSH sind fremden, egal ob 2 oder 4 beinig, extrem mistrauisch und distanziert. Wer sich in ihrem Revier befindet (das können auch viel begangene Gassiwege sein), hat sich ihnen bedingungslos zu unterwerfen, sonst werden sie mitunter seeeehr ungemütlich. Wir haben hier in der Umgebung einen Kuvasz, der wird aus diesem Grund nie von der Leine gelassen, geht nur mit Halti und wird mindestens 50 m um andere Hunde herumgeführt. Ein Bild des Jammers... falls dein Hund schwierig wird, musst du mehr als bei anderen Hunden an dem Problem arbeiten, um andere nicht zu gefährden und um deinem Hund ein angenehmes Leben zu ermöglichen.


    lg
    Cory