Das hast du schön gesagt :wink:
ZitatIn der HuSchu habe ich gelernt, dass das wichtigste in unserer Beziehung zum Hund die Sicherheit, die wir ihm geben ist!!
Richtig - aber nur dann, wenn auch wirklich Gefahr besteht! :wink:
Die besteht aber tatsächlich seeeehr selten. Nicht einmal, wenn sich Rüden zoffen, was immer sehr schlimm aussieht, ist das gefährlich - wenn man vom psychisch gesunden, gut sozialisierten Hund ausgeht. Womit wir wieder beim Thema wären: diese Verhaltensregeln lernen Hunde als Welpen beim spielerischen Kampf mit Artgenossen! greift man zu oft ein, lernen sie das nicht und es kann geschehen, dass sie zB die Unterwerfung eines Artgenossen später nicht akzeptieren und zum Mobber werden bzw. die Hunde nie gelernt haben, Kommentkämpfe auszufechten und dementsprechend stattdessen einen Ernstkampf (=Beschädigungskampf) eingehen.
Ich sag dir mal, wann ich meinem Hund Schutz biete:
- wenn ein fremder Hund vom Horizont gerannt kommt und keinerlei Herrchen in Sicht ist bzw. eines in Sich, was aber sichtlich Null kontrolle hat. ich probiere nicht erst aus, ob der Hund möglicherweise nur spielen will, seit Tibor gebissen (nicht nur gezwickt) wurde. Ich verhindere den Kontakt von vornherein, indem ich Tibor hinter mich am Halsband halte, den anderen Hund grimmig ansehe, und wenn er näher kommt, urplötzlich mit aller Stimme sehr tief "NEIN!!!" brülle und gleichzeitig mit einer mächtigen ausholenden Geste die Leine/Kette vor seine Füße schleuder, dass es richtig schön knallt. Das hat bisher immer geholfen :wink:
- wenn mein Hund permanent gemobbt wird und dessen Besitzer auch auf Bitten nicht eingreift bzw. wenn mein Hund selbst permanent mobbt, d.h. eine Unterwerfung nicht akzeptiert wird, sondern immer weiter gestänkert wird. Und ich spreche hier nicht von spielen, sondern von Rüdenkämpfen. Da greife ich aber niemals mit der Hand ans Halsband, sondern werfe Leine/kette vor den, der nicht aufhört und zwar mit voller Wucht, während ich "SCHLUSS JETZT!" brülle und hasserfüllt dreinblicke.
- bei Spielen greife ich nur(!) dann ein, wenn einer den Schwanz einzieht, denn das ist dann wirklich ein ernstzunehmendes Alarmsignal. Aus Furcht kann Aggression entstehen. Meist genügt es, den überlegenen einfach mal am Halsband sanft wegzuziehen und wenige Augenblicke zu warten, das reicht meistens schon, damit das Spiel entspannt wieder aufgenommen wird.
- bei offensichtlichen beschädigungskämpfen (enorm selten, mir bisher noch nie passiert, habe es auch noch nicht gesehen)
Wann ich nicht eingreife:
- bei Welpenspielen, auch nicht, wenn es quietscht und schüttelt. Auch nicht, wenn Welpe eine Bürste macht. Nur, wenn der Schwanz eingezogen wird.
- Bei Kämpfen. ich versuche sie zwar, zu verhindern, aber wenn es einmal kracht, dann trete ich einen Schritt zurück und warte. normalerweise ist nach wenigen Sekunden alles vorbei. Auch wenn der Kampf mal länger dauert, wenn er einmal zustande gekommen ist, warte ich, bis die Hunde fertig sind. Finden sie kein Ende, d.h. einer unterwirft sich und der andere macht weiter, oder, was gaaanz selten ist: gar keiner unterwirft sich: nur dann beende ich.
Schutz bietest du nicht, indem du ständig deinen Hund "rettest"! Schutz bietest du vor allem, indem du deinem Hund Sicherheit gibst, dass die Situation doch halb so wild ist und Herrchen gar keinen Grund sieht, hier so ein Theater zu veranstalten. Heißt also: Souverän bleiben, immer Ruhe ausstrahlen, auch, wenn sich zwei Hunde mal richtig in der Wolle haben. Immer besonnen bleiben, keine hektischen Bewegungen. So zeigst du deinem Hund, dass du die Situation im Griff hast. Dadurch, dass du nicht ständig Panik machst und den Welpen rettest, zeigst du ihm, dass diese Situationen gar nicht gefährlich sind, denn der Kleine orientiert sich an dir. Wenn du sofort immer einspringst, glaubt er, dass beim Spiel höchste Not herrscht und Spielen etwas gefährliches ist!