DAZWISCHEN geht man NIE !!!
Das ist extrem gefährlich - kenne einen Fall, da kämpften zwei große Rüden und Frauchen tat eben obiges - beide Arme bis zu den Schultern eingegipst, Ohr ab. Die Versicherung zahlte NIX, weil sie selbst schuld war, wenn sie dazwischen ging und dem kann ich mich nur anschließen. Beide Hunde hatten übrigens nur winzige Kratzer.
Sobald man sich in irgendeiner Form in den Kampf einmischt, erlischt jeglicher Versicherungsschutz! Dies ist auch der Fall, wenn der eigene Hund angegriffen wird, während er an der Leine ist und man die Leine nicht loslässt (normalerweise ist der Hundehalter mit dem angeleinten Hund im Recht - aber sie in so einer Situation nicht loszulassen, ist unnötige Selbstgefährdung und daher greift dann die Versicherung nicht.
Da aber viele Hundehalter auch ohne Rücksicht auf finanzielle Gefährdung ihren Hund schützen würden (mich eingeschlossen) hier ein paar Tips aus meiner persönlichen Sicht.
Wann greift man eher NICHT ein:
unkastrierter Rüde gegen unkastrierter Rüde
unkastrierter Rüde gegen Hündin (selten, aber kommt vor)
Kampf von zwei Junghunden (bis ca. 1,5 J.)
Bei einem Hochkampf (beide auf den Hinterbeinen) macht man nix, das sieht furchtbar aus, ist aber harmlos, wenn es dabei bleibt.
Wenn man weiß, dass beide Hunde gut sozialisiert sind
wenn der Kampf locker wirkt, also kein ineinander verbeißen, sondern hektisches Gefuchtel mit Gliedmaßen und Mäulern
Bei Rüden gibt es die wildesten Gerüchte und Horrorgeschichten, weil Rüden einfach gern stänkern, ABER: Wenn es zwei unkastrierte Rüden sind, kann zwar theoretisch was passieren, ist aber extrem selten und wenn, dann meist nur leichte Verletzungen wie Tackerbisse der Eckzähne, ausgerissene Fellbüschel, kleinere Risse in den Ohren etc.
Es gilt allgemein: Je lauter ein Kampf ist, desto harmloser ist er, weil das bedeutet, dass die Hunde noch über Drohsignale versuchen, ihr Problem zu klären. Gefährlich ist ein lautloses oder sehr leises ineinander verkeilen.
UND: Je länger die Drohphase vor dem ersten Körperkontakt ist, desto geringer ist das Eskalationsrisiko. DARUM: Hunden niemals das Drohen verbieten (Knurren, Bellen, Starren, Großmachen, Schnauze auflegen, Aufreiten etc.) Gefährlich sind Kämpfe, wo die Hunde sich sofort aufeinander stürzen, ohne vorher zu drohen.
Wann KANN man eingreifen:
Hündin gegen Hündin
Hündin gegen kastrierter Rüde
Hündin gegen Welpe (dass ein Rüde einen Welpen angreift, habe ich bisher weder erlebt noch jemals gehört)
unkastrierter Rüde gegen kastrierten Rüden
Bei extremem Größenunterschied, wenn der kleinere sich nicht unterwirft bzw. der größere die Unterwerfungsgesten nicht akzeptiert
Wenn einer auf dem Rücke liegt und der andere ihm an der Kehle hängt, kann man versuchen, den oberen am Schwanz oder den Hinterbeinen herunter zu ziehen - niemals am Halsband! Bissgefahr! Das sollte aber der Besitzer des oberen Hundes machen, ich persönlich würde einen fremden Hundin so einer Situation nie anfassen.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Hund herunterzubrüllen ("Schluss jetzt!!!" --> "Aus" ist zu kurz und daher zu gering in der klanglichen Wirkung) aber hier ist die Gefahr, dass man die Hunde anstachelt und es erst recht schlimmer wird.
Totensicher ist, die Hunde mit Wasser zu bespritzen, zB mit ner Blumensprühe. Dadurch werden sie verwirrt und unterbrechen ggf ihren Kampf, wenn nicht, wird es dadurch aber auch nicht schlimmer.
FAZIT:
es kommt immer auf die Hundekonstellation an, auf ihr Alter, ihr Geschlecht, ihre Größe, ihr Sozialverhalten. Dazu hast du zu wenig Angaben gemacht. Im Zweifelsfall würde ich dir empfehlen, die Blumensprühe zum Gassi mitzunehmen.