Um vielleicht mal etwas aufzuklären:
Die Ausbildung eines Dh dauerte früher mal 10 Wochen, das ist schon lange her und heute wird sich
deutlich mehr Zeit dafür gelassen. Insgesamt ist es vom Hund und vom Führer abhängig, wie gut das
Team funktioniert und wie lange die Ausbildung dauert.
Heute kann man von 5-6 Monaten ausgehen, manchmal eben länger. Solche Dinge sind z.B. davon abhängig, wie man durch die Fährte kommt etc. Sicher gibt es in der Schutzdienstausbildung auch Zwangsanwendungen, aber
um den Hund zum Ablassen vom Einbrecher zu veranlassen, reicht es leider nicht mit ihm Tauschspiele zu machen oder an ihn zu appelieren. Die Trieblagen sind derart hoch, dass ist einfach nicht mit einem Privathund zu vergleichen und wahrscheinlich auch schwer vorstellbar, wenn man es noch nicht erlebt hat.
Aber der grundsätzliche Trieb wird eben auch für das Spielverhalten gebraucht, denn wenn ein Hund nicht gerne spielt, ist keine Spezialhundtauglichkeit gegeben. Im endeffekt greifen alle Dinge in einander über.
Es gibt HF die ihre Hunde in der Familie halten, es gibt HF wo der Hund teilweise im Zwinger lebt und welche wo
Hund überwiegend im Zwinger gehalten wird. Das ist in allerserster Linie davon abhängig, wie der Hund veranlagt
ist. Die meisten gehen dort raus, wo kein anderer geht, weil man keine Beissvorfälle haben will, wenn z.B.
andere Hunde auf einen zukommen. Das hat nicht unbedingt etwas mit der Unverträglichkeit des einzelnen Hundes
zu tun, sondern das Schadensfälle beim fremden, als auch beim eigenen DH Mist sind.
DH wissen in der Regel sehr gut, wann Dienst und was Privatleben ist, da gibt es Hunde, die genauso
Körperkontakt wollen wie andere Hunde. Es gibt aber auch Hunde, die das nicht in dem Maße wollen und sich
eher ernster durchs Leben bewegen. Es ist aber immer ein inniges Verhätnis, weil der Hund ja auch Kollege ist und
für einen einsteht. Aber es ist natürlich von der grundsätzlichen Einstellung etwas ganz anderes, weil der
Hund Gehorsam sein muss. Und da reicht es eben nicht, "Paulchen komm, Paulchen komm doch her, ach Paulchen jetzt komm endlich, PAULCHEN KOMM JETZT HER", ganz einfach deshalb weil dann Menschen verletzt werden
können.
Das Verhalten der Beamtin ist unter aller Kanone und sie wird dafür die Konsequenzen zu tragen haben. Der Hund muss aus meiner Sicht nicht eingeschläfert werden, es muss einfach besser auf ihn aufgepasst werden, so wie es sich für einen Diensthund letztlich gehört.