Beiträge von Finchen0110

    Erfahrungen?...leider auch keine. Schließe mich aber Deiner Frage gerne an.


    Mein Angsthund: Finja, 5 Jahre, Mix aus Labbi-Hovawart-Berner und noch was, groß und schwer, schon immer ein eher unsicherer und ängstlicher Hund.


    Bei Finja hat sich leider auch im Laufe der Jahre eine immer größere Angst vor Schußlärm, Gewitter und Feuerwerk aufgebaut. Das erste Silvester ihres Lebens, da war sie gerade 3 Monate alt, hat sie schlichtweg verpennt, keine Spur von Angst. Ich glaube Auslöser war mal ein richtig heftiges Gewitter, wo es hier in die Wohnanlage eingeschlagen und furchtbar geknallt hat, da hatte selbst ich Angst. Seitdem ging es stetig bergauf mit ihrer Angst vor allem was knallt und ich fühle mich auch immer recht hilflos dabei. Zu Hause verkriecht sie sich in der Regel in die dunkelste Ecke der Wohnung. In der Regel lasse ich sie dann auch in Ruhe und beachte es nicht, um sie nicht zu bestärken. Kommt sie zu mir und sucht den Schutz, bekommt sie ihn natürlich auch. Macht sie aber in der Wohnung eher weniger, eher draußen schon mal, da will sie am liebsten auf dem Arm, was natürlich bei ihrer Größe nicht geht.
    Draußen sucht sie recht zügig den kürzesten Weg nach Hause oder zum Auto, weg davon geht gar nicht, dann muß ich sie hinterherziehen, das kann es aber nicht sein.
    Die letzten Jahre war ich Silvester immer in Südfrankreich in einem klitzekleinen Dorf im Ferienhaus eines Bekannten, da wird nicht geknallt, ein Segen für den Hund. Das wäre immer meine liebste Option, weg hier, irgendwo hin, wo nicht rumgeballert wird, und da gibt es auch noch andere Orte in Europa und vielleicht auch in Deutschland.
    Sollte ich dieses Jahr Silvester hier in Deutschland sein, werde ich es mit Rescue-Tropfen oder Bachblüten mal probieren, muß mich da aber noch ein bißchen einlesen. Mir wurden Rescue-Tropfen empfohlen. Wenn es das aber nicht bringt und der Hund wirklich Panik ohne Ende hat, würde ich das nächste Mal aber auch nicht vor einem Beruhigungsmittel vom TA zurückschrecken, natürlich nur für den einen Tag. Und es muß schon im Verhältnis stehen, also richtig Panik. Lieber mal ein bißchen Chemie in den Hund, als das er hier mit einem Herzkasper zusammenklappt. Das hat auch ein Bekannter schon mal mit seinem Hund mehrere Jahre an Silvester machen müssen, bis er alt und schwerhörig war, dann ging es ohne.

    Mir ging es am Anfang ähnlich wie Dir.


    Ich habe in einer instabilen Lage meinerseits vor 5 Jahren mir wieder ein Haustier gewünscht und bin nicht auf´s Pferd gekommen, was eigentlich mein Plan war, sondern durch Zureden eines Bekannten auf den Hund. Ich mag Hunde, keine Frage, aber eher so die Kategorie freundlich, nett und lieb. Und mein Bekannter vermittelte mir auch dieses Bild, geprägt von seinen früheren Hunden. Und so kam es, er nahm einen Welpen und ich auch. Beide Hunde waren Welten von dem entfernt, was er vorher beschrieben hatte. Ich als Ersthundebesitzer war vollkommen überfordert, er konnte es noch ein bißchen besser, hat aber auch irgendwann eingestanden, daß er an Grenzen stößt und so einen Hund noch nie hatte.


    Finja hat allen Scheiß gebaut, den es gibt. Sie hat einen ausgeprägten Schutztrieb, ist sehr territorial und jagt gerne. Super...alles gleichzeitig...die Herausforderung für einen unerfahrenen Anfänger. Sie hat Fußgänger verbellt und gestellt, Jogger und Fahrradfahrer gejagt, Haus und Hof gehütet (ich wohne in einer Mietswohnung) und irgendwann auch Wild im Wald gejagt. Sie hat quasi jeden Mist gemacht, war immer ein Hund, der gerne nach vorne geht, auch wenn sie sich nicht sicher war. Ich habe gefühlte 1000x die Leine auf den Boden geschmissen, die Nase so was von voll gehabt, ihr angedroht, sie kommt weg, ich kann es nicht. Zig Tränen vergossen und mich wieder aufgerafft, so in der Richtung, nee, ich will nicht aufgeben und sie nicht weggeben.
    Wir haben als Finja ca. 1 Jahr alt war ein Einzeltraining mit einer HTin gemacht Und danach lief es besser. Und es wurde immer besser. Heute haben wir ein gutes Zusammenleben. Wir kommen parat. Nicht alles ist weg, aber kontrollierbar. Sie ist mein ein-und-alles und ich merke jeden Tag, daß sie mich als ihren Chef apzeptiert oder respektiert und gleichzeitig, daß sie mich auch braucht. Wir sind heute ein gutes Team, was mir auch immer wieder von anderen Menschen bestätigt wird.


    Deshalb halt durch, es wird auch besser mit ein bißchen Geduld. Da tut sich bestimmt auch bei Euch noch eine Menge. Ich bin heute überglücklich, daß ich durchgehalten habe.

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    Auf jeden Fall solltest du auch deinen Hund baden, denn auch bei einem Hund ist die Hygiene sehr wichtig! Paar mal in der Wochen baden ist in Ordnung. Allerdings solltest du ihn auch nicht zu oft baden, denn das ist wiederum nicht so gut.
    Achte auf gesundes Mittelmaß, dann ist es völlig in Ordnung! ;)


    Was ist denn da ein gesundes Mittelmaß? Ein par mal die Woche??
    Ich muß ein schlechter HH sein! Der arme Hund...keine Hygiene...
    Mein Hund, kurzhaarig, aber mit viel Unterwolle, wird solange es die Temperaturen zulassen in den See gejagt zum Baden. Bei kälteren Temperaturen und Verdreckung, weil sie meinte den Acker umzupflügen, wird sie vor der Wohnungstür mit einem Handtuch abgerubbelt, das reicht in der Regel. Manchmal wird sie nach dem Spaziergang am Auto kurz abgebürstet, wenn der Schlamm schon schön trocken ist.
    Baden wäre bei mir nicht möglich. Ich wohne in einer Mietswohnung mit Badewanne, da bekomme ich meinen ca. 46-kg-Hund nicht rein. Sie ist einmal mit dem Gartenschlauch geduscht worden, bei einem Bekannten im Garten, weil sie beim Toben mit ihrer Schwester in eine Güllegrube gepurzelt ist und 10 Meilen gegen den Wind stank. Seitdem haßt sie Gartenschläuche.
    Mit normaler Verunreinigung des Hundes kann ich gut leben. Gut, manchmal gibt es beim Streicheln schon mal staubige Finger, ist mir aber recht egal. Vorm Essen werden sie halt gewaschen. Was ich nicht leiden kann, wenn sie sich in irgendeinem Stinkezeug gewälzt hat. Dann gibt es lokal beschränkte Wäsche mit Seifenlauge und Schwamm auf dem Balkon und Liebes-/Kuschelentzug.
    Und trotzdem sieht sie toll aus, glänzt in der Regel wie eine Speckschwarte und riecht gut und fühlt sich gut an.


    Ich würde die Ursache auch eher woanders suchen, vielleicht wirklich beim Futter. Oder bei ihrer Psyche. Meine schuppt oder müffelt z.B. gerne auch mal bei Streß oder im Zusammenhang mit ihrem Hormonhaushalt als intakte Hündin.

    Habt Ihr nichts gemacht?


    Finja läuft jetzt wieder gut, Humpelphase ist vorbei.
    Ich würde ja gerne nochmal was mit Euch unternehmen. Hat jemand Lust?


    Allerdings muß ich dabei sagen, daß Finja so ca. einen Monat überfällig ist mit ihrer Hitze und sie quasi von jetzt auf gleich eintreten könnte, deshalb ein bißchen unverbindlich...wollen wir nochmal was planen?

    Auch noch keine Heizung an.


    Hab allerdings auch eine Wohnung, die rundum schön eingekuschelt ist in jede Menge Heizern.


    Die Heizung wird bei mir angestellt, ganz einfach, wenn mir kalt ist. Also kalt trotz dickem Pulli und dicken Socken und Decke. Ich muß im Winter nicht im T-Shirt und kurzer Hose hier sitzen, so bin ich ja draußen auch nicht unterwegs. Im Winter läuft die Heizung aber bei mir ständig im Niedrigbereich, d. h. auf eins, einfach aus dem Grund, weil eine ständige Grundwärme energiesparender ist, als ein ständiges Wiederaufheizen. Aber ich stelle immer wieder fest, dank der vielen Heizer um mich rum, daß meine Heizung auf eins eigentlich immer kalt ist, also nicht heizt. Sie wird abends im Wohnzimmer mal für 2 Stunden oder so etwas höher gestellt.

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    Vielleicht ist sie auch deshalb so überdreht und kommt gar nicht mehr zur Ruhe. Mache doch mal weniger mit ihr,führe regelmäßige Ruhephasen ein, in denen geschlafen wird.


    Das war auch mein erster Gedanke. Mein zu Hause ist ein Ruhepol für mich und erst recht für meinen Hund und dazu auch noch nicht besonders groß für einen großen Hund. Hier gibt´s schon deshalb keine Bespaßung, sondern Ruhe. Das muß nicht unbedingt schlafen sein. Ist es zwar meistens, aber es liegt sich auch gut auf dem Balkon oder am großen Fenster bis zum Boden im Schlafzimmer und schauen, was draußen so los ist. Aber Toben hier habe ich eigentlich von Anfang an nicht gewollt und immer bis auf kleine Ausnahmen verboten. Sie hat genug Zeit draußen zu toben.

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    Das Problem ist ja auch, dass sie draußen auch nicht zum Spielen aufzufordern ist.


    Oh, das hatte ich wohl irgendwie überlesen. Hab jetzt aber nochmal Deinen Eingangsbeitrag gelesen. Aber wenn sie zu Hause spielt, ist ihr Spielen ja nicht völlig unbekannt, sondern sie hat draußen einfach wichtigeres zu tun und Du bist ausgeblendet, oder?
    Was denkst Du denn darüber, die Sache mal umzudrehen? Du schreibst ja z.B. auch, daß sie nie ausgelastet wird. Hätte sie Spaß am Rad zu laufen, mal richtig Gas geben und Auspowern, meinetwegen auch mit Ball oder Dummy, wenn Dir das sympathischer ist, zu Hause aber gar kein Programm und keine Bespaßung, sondern Ruhe lernen und zwar konsequent.
    Eine Möglichkeit, ihr zu zeigen, daß sie auf Dich zu achten hat und nicht ihr Ding zu machen wäre auch, sie an eine 2m-Leine zu nehmen und mit ihr zu gehen, als wäre sie nicht da. Laß ihr die 2 m Freiraum, geh Deinen Stiefel und ignorier sie. Gib keine Kommandos, quatsch sie nicht zu, laß sie in den 2 m agieren, wie sie will. Bleibt sie stehen zum Schnüffeln, geh einfach weiter, wenn die Leine am Ende ist und zieh sie mit, zieht sie nach vorne, bleib einfach mal stehen und guck Dir die Landschaft an (nicht den Hund). Ist sie ein paar mal unsanft mitgezogen oder ausgebremst worden, wird sie sich schon ihre Gedanken machen und merken, hey, da ist die Person, die mir vorgibt, was geht und was nicht. Und vor allem wird sie sich wundern, wieso Du jetzt nicht auf sie reagierst. Muß sie ihre Geschäfte erledigen, bleib natürlich stehen, aber Du wirst recht schnell merken, wann sie wirklich muß. So habe ich damals meine Junghündin recht schnell in die Spur bekommen, die hatte nämlich auch mal so eine "Frauchen interessiert mich nicht Phase". Und versuch wirklich auch mal zu Hause auf Ruhe zu achten. Hat sie wirklich Spaß am Spiel mit dem Ball und Du machst zu Hause nichts, nimmt sie das Angebot draußen dann vielleicht mal bereitwilliger an. Aber entscheide Dich für eine Richtung. Möchtest Du die zuletzt beschrieben Version probieren, mußt Du diese auch ein paar Tage durchziehen, dann kein Spiel draußen, aber auch im Haus nicht. Ich habe es damals mit Finja unter Anleitung einer HTin gemacht, und siehe da, nach einer Woche war sie auf einmal ansprechbar draußen, aufmerksam gegenüber mir, total glücklich, daß ich mich mit ihr wieder beschäftigt habe und viel kooperativer als vorher.

    Also, ich glaube ich hätte keinen Bock darauf, einen Hund, den ich für eine relativ kurze Zeit in Betreuung habe, komplett zu erziehen, wenn ich schon vorher wüßte, danach läuft sowieso alles weiter wie vorher. Dafür habe ich genug anderes zu tun. Ich würde mir kleinere Ziele setzten. Da vielleicht ansetzen, was total nervt, z.B. die Leinenführigkeit. Weil schließlich muß man mit dem Hund ja auch eine Weile auskommen und möchte nicht ständig kurz vorm Nervenzusammenbruch sein.
    Leinenführigkeit würde ich übrigens am Halsband üben und nicht am Geschirr. Man kann die geduldigere und langwierigere Methode gehen und einfach stehenbleiben oder die Richtung wechseln, wenn er mit Zug an der Leine hängt, bis diese wieder locker ist. Man kann vielleicht auch mit einem kleinen Leinenruck arbeiten, bei Sturköpfen manchmal effektiver.


    Ich hatte auch vor kurzem die Hündin eines Bekannten in Urlaubsbetreung. Ich kenne sie von klein auf, wir haben regelmäßig immer wieder miteinander zu tun, sie ist die Wurfschwester meiner Hündin. Sie hört so durchschnittlich auf mich, sag ich mal. Im Ernstfall gut, wenn ihr der Grund für mein Rufen nicht so ganz einleuchtet oder ich zu lasch bin, zeigt sie mir auch schon mal ganz gerne den Stinkefinger oder ignoriert mich. Ansonsten war bei ihr auch die Leinenführigkeit mein größtes Problem mit ihr. Der Klassiker war eigentlich, gehts auf zum Spaziergang, fliegt sie mit voll Speed aus dem Auto raus und zieht mich mit ihrem Schwung erstmal 10 m von meinem Auto weg. Was hat mich das Nerven gekostet! Besonders wenn daneben eine befahrene Straße ist. Meine wartet immer ganz geduldig, bis sie das Kommando zum Aussteigen bekommt und wartet ganz entspannt neben dem Auto, bis ich dieses verschlossen habe und mich sortiert habe. Da war dringend Handlungsbedarf und das klappte nach ein paar Tagen mit der anderen Hündin genauso gut. Leinenführigkeit an der normalen Leine klappte mit ein bißchen Üben auch besser und ansonsten habe ich echt abgeschaltet...ist nicht mein Hund. Da bei ihr auch noch genau zu dem Zeitpunkt die Hitze dazu kam und sie im Freilauf total auf Durchzug schaltete und im Gegensatz zu meiner in der Hitze nicht mehr ansprechbar war, kam die Schleppleine dran und Feierabend. Aber ich glaube, ich hätte auch ohne Hitze früher oder später zur Schleppleine gegriffen, weil sie mir im Freilauf auch zu anstrengend war...immer viel zu weit vorne und auch alles andere wichtiger als ich. Aber ok, ist nicht meine... bei meiner würde ich dran arbeiten, weil ich echt kein Schleppleinenfan bin. Aber sie ist gute 2 Wochen an der Schleppleine gelaufen, die sie vorher noch nie kennen gelernt hatte. Und ich glaube, sie hatte trotzdem Spaß, weil im Gegensatz zu ihrem sonstigen Altag bekam sie viele schöne große Waldspaziergänge und hatte viel Spaß.


    Ich wollte Dir eigentlich nur sagen, mach doch keine riesen Aufgabe daraus, sondern arbeite dran, was echt nervt und ansonsten laß es gut sein. Mach die Schleppi dran, auch mit Schleppleine geht spielen und beschäftigen, da spricht ja nichts gegen, wenn Du da Spaß dran hast. Ich habe zwar keine Apportierspiele gamacht, weil das ist ein bißchen doof an der Schleppleine, aber dafür viele Suchspiele, was eh besser ist bei einem aufgedrehten Hund, und ein bißchen Waldagility, draufspringen, drüberspringen, balancieren...und schwimmen (natürlich ohne Leine). Gut, für Schwimmen ist es jetzt schon fast zu kalt, kommt auf den Hund an.