Ich drehe wenn überhaupt wegen den Menschen um, nicht wegen den Hunden.
Bei mir im Spaziergehrevier gibt es 2 Frauen, also getrennt gehend, nicht zusammen, wenn ich eine von denen vom weiten sehe und es ist noch nicht zu spät, drehe ich um oder biege ab, wenn es die Möglichkeit gibt, weil ich keine Lust habe, mir den schönen ruhigen Spaziergang durch permanentes sinnfreies Gequassel versauen zu lassen.
Mit Hunden habe ich noch nie so wahnsinnig schlechte Erfahrungen gemacht, daß ich umdrehen würde. Ich hab zwar auch manchmal eine keifende Zicke an der Leine, je nachdem, wer uns entgegen kommt, aber da sage ich mir dann Augen zu und durch, nur nicht stehen bleiben und schnell dran vorbei. Ich bin der Meinung, daß Umgehen oder Umdrehen die Lage nicht verbessert und der Hund ja auch dabei nichts lernt, außer daß er Recht bekommt.
Aber ich habe es auch schon erlebt, daß Leute umgedreht sind, wenn sie mir begegnen...hhm, keine Ahnung warum (ein bißchen ironisch gemeint). Großer, schwarzer Hund, womöglich auch noch pöbelnd mit Frau hintendran kommt wohl nicht so gut, obwohl da kein Grund zur Sorge besteht, ich habe alles im Griff und bin auch recht standfest;-)
Bei mir im Nachbarshaus wohnt ein älterer Mann, er hat jetzt schon den 2. Hund seit ich hier wohne und ihn kenne. Er scheint sehr ängstlich zu sein, weil sein Verhalten ist bei beiden Hunden ähnlich. Immer Hund an der Leine (der 1. war schon steinalt, der hätte wahrscheinlich gar nichts gemacht) und der ist auch so ein "Umdreher". Hier im Innenhof leuchtet es mir noch ein. Da ist es relativ eng, Finja ist dazu auch noch sehr territorial veranlagt, da finde ich eine Begegnung auch nicht so toll. Aber im Feld dreht der schon um, wenn er mich in einem halben Kilometer Entfernung sieht. Mich ärgert das immer, weil ich hatte bei Finja immer das Gefühl, sie hätte gerne mal Guten Tag gesagt, weil sie ihn ja eigentlich kennt, sie sieht ihn ständig aus dem Fenster raus oder vom Balkon aus. Solche Leute machen mir ein bißchen Angst, weil diese Unsicherheit des Menschen spüren beide Hunde und solche Menschen kommen auch auf tolle Ideen, habe ich gestern erlebt. Ich bin mit Finja fröhlich meines Weges gelaufen. Kurz vor der Hauptstraße, auf die wir zuliefen, kam die Leine dran, wie immer. Auf der anderen Seite kam eine Bekannte mit ihrem Hund, Finja und ich schon darauf fokusiert, da stand mein Nachbar kurz vor der Hauptstraße seitlich im Gebüsch mit seinem Hund. Er hatte uns wohl gesehen, es gab keinen Weg zurück, weil von der anderen Seite kam ja auch jemand, da dachte er wohl, er versteckt sich jetzt da halt mal im Gebüsch. Als ich auf seiner Höhe war, schoß sein Hund aus dem Gebüsch raus, zwar angeleint und kam auch nicht ganz an uns ran, aber völlig unvermittelt, ich habe ihn nicht gesehen. Ich mich erschrocken, Finja sich erschrocken und die fing natürlich an zurück zu keifen, ich sauer auf Finja, weil ich so unvermittelt auch erst mal 2 Schritte brauchte, um die Wucht von einem 46-kg-Hund auszubremsen. Wäre er mir offen entgegen gekommen, was mir persönlich lieber ist, wäre es gar nicht so sch.... geworden. Ich hätte auf meinen Hund entsprechend einwirken können und hätte zur Not auch gewußt, was auf mich zukommt und hätte mich drauf einstellen können, aber so...echt doof. Und ich glaube, das war es dann auch mit dem bißchen Sympathie meines Hundes gegenüber seinem.
Im nach hinein frage ich mich, wieviel Angst muß man für so eine Aktion haben und sein Hund ist danach noch quasi an der Leine hinter uns her und hing fast auf der Straße, weil er den nicht gehalten bekam, da war für Finja das Thema schon längst durch. Wäre da eine offene Konfrontation auf dem Fußweg (keine Straße daneben) nicht besser gewesen? Selbst wenn er seinen Hund nicht gehalten bekommen hätte, ich bin der Meinung, die hätten sich nicht gebissen, die hätten nur Show gemacht, und ich wäre auch dazwischen gegangen. Manchmal ist es schwer die andere Seite zu verstehen.