Und ganz nebenbei, es ist richtig schön, zu sehen, wie sich ein Hund, der nur Elend kennt, dass erstemal auf einem Wollteppich räkelt... :hug:
Beiträge von Lieselottchen
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In manchen Situationen werde ich nicht drumherum kommen, ihr einen Maulkorb umzuziehen.
Ich habe gerade meinen Sohn ins Bett gebracht. Eigentlich nichts, was hektisch ist. Aber Mirna macht das völlig hektisch. Ich war schon bewusst ruhig, aber Mirna began um mich herum zu tänzeln, zu winseln, sich zu unterwerfen... Kaum sitze ich, legt sie sich hin, und alles ist ok. Stehe ich wieder auf und gehe ins Kinderzimmer, oder ins Bad, dann wird sie wieder ganz hektisch, winselt und unterwirft sich am laufenden Bande, selbst, wenn ich gar nicht in tatsächlicher Nähe bin. Draußen ist sie unsicher, aber sobald sie merkt, dass das andere Ende der Leine sicher ist, und sie führt, folgt sie ohne stehen zu bleiben. So zum Beispiel auch bei Türen. Sie geht durch offene Türen, aber man muss selbstbewusst voran laufen, und darf nicht auf halber Strecke stehen bleiben. Bleibe ich stehen, wenn Mirna gerade auf der Türschwelle angekommen ist, dann geht sie nicht mehr weiter. Ähnlich wie bei Pferden die man auf den Hänger führt. Voran gehen, nicht umdrehen, nicht stehen bleiben, nicht ziehen... Es ist recht interessant mit ihr. Mal schauen, was sie mir noch alles von sich zeigt.
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Und PS: Ich bin offen für jegliche Tipps!
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Ok ich muss etwas hinzufügen. Mirna hat aus Entfernung gerade meinen Sohn angeknurrt. Mein Sohn stand nur da, hat sie nicht einmal angeschaut. Ich habe es sofort unterbunden und sie weg geschickt. Fest steht, die nächste Zeit läufts hier nur mit Vollkontrolle. Mirna hat jetzt auch eine leichte Hausleine dran.
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Zitat
Schon faszinierend, wie untereschiedlich die Warnehmung ist.
Ich frage mich bei solchen immer Diskreptanzen, ob die Leute bewusst hinsichtlich ihres Charakters lügen, oder, ob sie sich dort tatsächlich so verhalten hat.Kann man nicht sagen. Die Mitarbeiter/in vor Ort sind nicht sehr zuverlässig. Wofür aber die Hunde nichts können. Ich habe Mirna gewählt, weil sie ein typischer "null-Chance" Kanditat ist. So schätze ich sie auch nach wie vor ein, auch, wenn sie sich anders zeigt, als beschrieben. Ihr Verhalten ist noch sehr merkwürdig. Aber dazu will ich ja Pflegestelle sein, um solchen Hunden einen Weg in unsere Gesellschaft zu ermöglichen.
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Zitat
Was ist denn über ihre Vorgeschichte bekannt? Und gibts noch Infos über Besonderheiten (Sozialisation, Jagdtrieb, Wach-/Schutztrieb, Verträglichkeit)?Und was sagen deine beiden Jungs zu Mirna (und was sagt sie zu deinem Kleinen)?
Man weiß über Mirna nur, dass sie mit ihren Welpen von der Straße in Montenegro in das Asyl kam, und dort alle ihre Welpen verstarben. Sie galt als scheu, was sie aber nicht ist. Sie galt als sozial, was sie hier und auch während der Fahrt noch nicht gezeigt hat. Mir gegenüber ist sie sehr beschwichtigend, aber auch offen. Zu meinem Sohn hatte sie noch keinen wirklichen Kontakt, da er die Auflage hat, Mirna in Ruhe zu lassen- und sich auch daran hält. Janosch findet Mirna eigentlich toll, aber sie muss ihm bei eder Gelegenheit beweisen, dass er dazu eigentlich keinen Grund hat.
http://up.picr.de/12821290ca.jpg
http://up.picr.de/12821291qp.jpg
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Zitat
traut mir gar nicht zu dass sie so "ätzend" sein kann.... Hoffentilch gibt sich dass, was sagt Janosch dazu? ist es ihm egal oder hat er dadurch eigenen Stress??
Zurzeit ist es ihm noch mehr oder weniger egal. Wenn sie einfach "nur" eine Zicke wäre, dann wäre das grundsätzlich generell kein Problem, Janosch kommt mit Zicken gut zurecht. Aber sie geht auch richtig auf ihn los. Und vorhin gab es einen kurzen Moment wo es ihm zu bunt wurde, und ich konnte regelrecht hören wie er zu ihr sagt: "Alte, gehts noch?! Fahr' mal nen Gang runter...". Er wurde auch pissig. Bin dazwischen gegangen, denn Mirna sah absolut nicht nach "kleinbei" geben aus, und Janosch war wirklich angepisst. Dazu muss ich sagen, es ist echt ne Leistung, den gutmütigen Janosch soweit zu bekommen- vor allem als Hündin. Mirna ist die zweite Hündin in den ganzen sechs Jahren, die das geschafft hat.
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Mirna hat sich beruhigt. Nachdem sie die Katzenklappe an meiner Balkontür entdeckte, und der Meinung war sich dort unbedingt rauszwängen zu müssen, habe ich mich neben sie gesetzt, und mit Berührungen nach TTouch angefangen. Sie war sofort zugänglich dafür, und nach nur 5 Minuten saß sie zumindestens schon mal. Weitere 10 Minuten später legte sie sich neben mich, und stellte das extreme stressbedingte Hecheln ein. Von diesem Moment an war sie "geknackt", so einfach ging es. Ich legte mich demonstrativ auf's Sofa, deckte mich zu und entspannte mich. Janosch legte sich vor mich auf den Boden. Und Mirna sah das, beobachtete das Ganze 5 Minuten lang, legte sich auch vor's Sofa, und schlief ein. Sie schlief 4,5 Std. Anschließend gingen wir in den Garten, zum Pipi machen. Sie ist sehr, sehr vorsichtig, aber auch sehr neugierig. Und ihr war sehr schnell klar, dass von mir keine Gefahr ausgeht. Sie hat sich dann recht schnell gelöst, und ihr Geschäft komplett gemacht. Was leider nichts an der Sache ändert, dass das Bett von meinem Sohn (eine Schlafcouch) nun draußen ist, und ersetzt werden muss. Aber so etwas weiß man vorher, ich gebe ihr keine Schuld. Ich habe schlichtweg nicht mitgedacht. Jetzt gerade liegt sie in Janosch's Körbchen, welches direkt neben dem Sofa steht, und auf dem Sofa liegt schlafend mein Sohn. Ein ganz süßes Bild. Was allerdings tatsächlich eine Hürde darstellt, ist die Tatsache, dass Mirna nicht gut auf Janosch zu sprechen ist. Sie ist sehr murrig, knurrt ihn bei jeder Gelegenheit an, und schnappt nach ihm. Sie hat auch während der Fahrt einen der anderen Hunde angeknurrt. Man muss es beobachten, aber zurzeit schätze ich sie so ein, dass sie lieber Einzelhund ist. Sie zeigt kein freudig soziales Verhalten. Weder bei ihren Artgenossen während der Fahrt, noch bei Janosch. Sie ist abweißend, relativ dominant, und wenn sie nicht das Gebiss eines einjährigen Hundes hätte (reinweiß, zartrosanes Zahnfleisch, nicht abgenutzt, also wirklich, ein einwandfreies Gebiss!) würde ich sie viel älter einschätzen als 2-3 Jahre. Sie verhält sich ein wenig wie eine mürrische alte Omi, die schon einiges an Erfahrung auf den Knochen hat- passend dazu ihr graues Schnäuzchen.
Jetzt aber erstmal ein paar Bilder von Mirnamaus...
http://up.picr.de/12819791xa.jpg
http://up.picr.de/12819792nh.jpg
http://up.picr.de/12819793uw.jpg
Und natürlich auch eins von meinem Janosch...
http://up.picr.de/12819794ym.jpg
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Also, sie ist schon anders, als die anderen beiden Hunde die mit ihr gefahren sind. Pilo und Drasko liefen locker an der Leine und waren ansich gut gelaunt. Mirna nicht. Mirna lief weder locker an der Leine, noch war sie gut gelaunt. Dadurch, dass sie nicht an der Leine lief, und wir sehr langsam zur Wohnung gehen mussten, hat sie ihr Geschäft auch nicht mehr gemacht. Das hat sie dann in der Wohnung erledigt. Auf dem Bett von meinem Sohn. Mein Fehler, ich habe die Tür nicht zu gemacht. Gerade ist es auch so, dass sie immer gestresster wird, und sich regelrecht hineinsteigert. Sie wirkt abwesend und nicht ansprechbar. Sie möchte vor allem eines: raus aus der Wohnung. Mal schauen was der Tag noch bringt.
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Mirna ist angekommen. Sie ist nicht wie beschrieben. Vielleicht ein wenig schüchtern und gestresst, was aber nach diesem langen Transport auch völlig verständlich ist- scheu ist sie nicht. Weiß der Geier wie man ihr gegenüber getreten ist, dass sie als "scheu" bezeichnet wurde. Sie ist es definitiv nicht. Ich würde sie sogar als relativ selbstbewusst bezeichnen, da sie trotz langem Tranport und völlig fremder Umgebung recht sicher die ganze Wohnung inspiziert, und auch schon Janosch leise angemurrt hat... Die Stufen in den 1. Stock lief sie nahezu problemlos. Gerade winselt sie viel, und möchte von Janosch nichts wissen. Ich bin aber ziemlich guter Dinge, da sie die ihr unbekannte Fahrerin nach wenigen Stunden Fahrt sehr angehimmelt hat. Sie scheint sich schnell zu binden. Also alle ausgemalten Szenarien wurden nicht erfüllt, sie ist ein ausgesprochen offener Hund.