Beiträge von Mäusemama

    *seuftz* :roll: wenn ich mal mein schlechtes Gewissen zu Hause lasse, dann würde ich sagen
    er kann das ab...also der Flick.


    Sicherlich übertragen sich ihre Unsicherheiten draussen auch auf ihn und Zuhause muss er mit
    manchen Übersprüngen ( die ich im Übrigen nicht "nett" splitte ) leben und weiss sich zu wehren .
    Aber die beiden sind einfach zu sehr "Arsch und Eimer" als das ich da bedenken hätte.


    Der Lütte lässt sich egoman belutschen als gäbe es kein Morgen :D ... die haben hier die Bude
    gerockt als sie 8 Monate und 1,5 Jahre alt waren und wurden gemeinsam erwachsen und pflegen
    ihr innerartliches Sozialleben mittlerweile halt anders als über Tische und Möbel zu springen ;)


    Vielleicht liegt auch bei mir da die Krux im Ganzen...beide Hunde wären vielleicht viel weiter wenn sie
    Einzelhund wären...aber ob sie auch so zufrieden wären ?


    Auch wenn die Entscheidung damals ziemlich mutig war ( auch ohne, dass ich geahnt habe, was da kommt )
    kann ich dazu stehen, denn eigentlich ist hier alles recht flauschig und konfliktfrei... es ist nun mal UNSER aller Alltag ... und, da bin ich ehrlich werde ich die Befindlichkeit meines Rüden nicht über meine eigene stellen...zumindest soweit ich es für vertretbar halte.

    Ich finde diesen Faden einfach richtig, richtig gut :gut:


    Jemand schrieb oben weiter, dass der Hund dann eben halt mal leinenaggressiv
    wäre….soweit so gut. Und genau dazu hab ich mir gerade nach der Runde mit den Hunden Gedanken gemacht.


    Manchmal denken mein Mann und ich recht wehmütig an die Zeit mit
    einem hochgradig leinenaggressivem Hund zurück. Der alte Bär, von Menschen
    als Welpe versaut und seit seinem ca. 6 Lebensmonat isoliert 3 Jahre im TH… der ging bei
    ca. 200 Metern ab wie ein Zäpfchen ( incl. rückgerichteter Aggression) und
    war auf Menschen generell eher schlecht zu sprechen um es mal „nett“ auszudrücken :roll:


    OK, das sind Baustellen….daran kann man arbeiten oder es managen mit welchen
    Methoden auch immer aber für mein Verständnis machbar ( man sieht schon meine recht
    relaxte Haltung zu diesen Themen )


    So und nun stelle man sich einfach vor, dass ein Hund dieses Verhalten eines leinenaggressiven Hundes gegenüber JEDEM Reiz zeigt. Einem Bus, einem Auto, einem Moped, einem Fahrrad, einem Trecker, einem Pferd, einer Kuh, einer Katze oder auch einem Jogger oder Walker oder einfach nur dem Typen mit Kapuze ….und zwar auch noch gestaffelt nach Tageszeit, Wetterlage und Allgemeinbefinden :muede:


    Irgendwie heisst das soviel wie …. man verlässt das Haus und trifft im übertragenen Sinne
    alle 5 Meter auf einen Hund. Dann stellt sich schlicht die Frage, wann man einfach umdrehen
    sollte….und bevor Fragen aufkommen, wir wohnen in einer recht ruhigen Seitenstraße einer Kleinstadt, haben Felder direkt hinten raus ….eigentlich Ideal !


    Aber wir leben halt nicht in einer Gummizelle ;)


    Gerade eben haben wir eine Runde bei Regen im Dunkeln an einer Straße gedreht und
    Madame war leider so überfordert mit dem losbretterndem Moped und den gesamten Umständen generell, dass sie in der Leine hing… eigentlich kann sie damit mittlerweile umgehen. Umgehen heisst, sie ZEIGT es an und zwar weisst sie bewusst darauf hin, sitzt vor, und will ein Lecker….kein Alternativverhalten bisher… aber das kommt vielleicht noch.


    Das ist dann so, als wenn ein leinenaggressiver Hund seinen Erzfeind anzeigen würde,
    absitzt und dich freudig anstahlt …wie Weihnachten und Geburtstag auf einem Tag :gut:


    Wie sich dieses Verhalten auf den anderen Hund überträgt oder wie sich die Interaktionen
    der beiden Hunde auf das ganze auswirkt ist ja nochmal eine ganz andere Sache.


    Und eines noch… ein solcher Hund stellt nunmal eine kontinuierliche Bedrohung
    seiner Umwelt dar. Ich lüge mir da nicht in die Tasche und gerade hier in NRW kann
    ein einzelner Vorfall mit meinem Hund ein richtiges Problem werden oder wir heftige
    Probleme bekommen wenn der Hund nur einmal auffällig wird….wie soll ein solcher Hund
    einen WT bestehen ?
    Wenn meine Hunde nur ansatzweise so wirken, als wären sie schlicht schlecht erzogen,
    kann ich damit verdammt gut leben !


    Ich könnte Stunden weiter schreiben … mach ich auch bestimmt!


    LG
    Susanne

    Huhu und Willkommen,


    ich lese so zwischen Zeilen heraus, dass ihr keine Garten habt ?!


    Das Problem, dass sich der Hund draußen nicht lösen konnte weil er unter Dauerstress
    stand hatten wir auch. Unsere Hündin aus dem ATS war auch 8 Monate alt als sie zu uns kam
    und brauchte 3 Monate um draussen zu pischern und einen Weiteren fürs große Geschäft.


    Aaaaber, sie ging ab dem ersten Tag ( kleine Unglücke mal außen vor ) zumindest in den Garten
    und wurde recht schnell stubenrein...ok :roll: die Tür war auch im Winter meist auf....


    Ich würde mit dem Hund alle 2-3 Stunden einen günstigen,sehr reizarmen Platz in nächster Nähe suchen und
    einfach dort aufs Geschäft warten. Keine Gassigänge sondern nur eben nur fürs Geschäft raus.


    Auch auf lange, für den Hund stressige Gassigänge würde ich verzichten .... weniger ist oftmals
    einfach mehr. Vielleicht so 3 mal 20 Minuten fürs Erste.



    Ich finde es sehr gut, dass ihr so geduldig und verständnisvoll mit der Situation umgeht :gut:


    Alles Gute
    Susanne

    Momo kam mit ca. 8 Monaten aus einem ungarischen TH zu uns und
    da sie dort geboren wurde hat sie entsprechende Deprivationsschäden.
    Zudem wurde sie frühkastriert :( :


    Das sie wirklich gar nix kennengelernt hat zeigte sich recht schnell...
    nungut, dass sich ein so junger, unerzogener Hund, der nix kennt,
    sicherlich etwas ungestümer ist und auch einfach seine Zeit braucht um sich
    einzugewöhnen etc. war mir ja bewusst und wir hatten es ja gerade mit dem
    Flick erst hinter uns. Aber, recht schnell wurde klar, dass es iwi anders bei
    ihr ist.


    Ihr Hirn war draussen mit wirklich allem überfordert...jedes Blatt Laub
    brachte sie fast aus der Fassung und von alles anderen Umweltreizen
    will ich gar nicht sprechen. Sie hat sich monatelang auf Spaziergängen
    nicht lösen können. Sie schnüffelte bestimmt die ersten zwei Jahre nicht.


    Alles an Bewegungsreizen wurde mir kläffendem in die Leine springen quittiert ...
    und zwar wirklich alles was Räder hat und teilweise auch Menschen.
    Ich kann mich an eine unglückliche Situation erinnern wo ich mich an einer
    Laterne festhalten musste und die Leine drumwickelte weil kein Schritt weiter
    möglich war ohne Unfall.



    Die Schmerzunempfindlichkeit kann ich nur bestätigen....sie hat sich
    im ersten Jahr 2 mal durch den etwas maroden Zaun des Nachbarn geboxt.


    Auch ihr Fressverhalten ist beängstigend.... zudem hat sie eine merkwürdige
    orale Veranlagung die sich heute GsD nur noch abgeschwächter Form zeigt.
    Anfangs hat sie ( was auch immer ) nicht nur rumgetragen sondern leider auch
    verschluckt wie z.B. Steine, Teelichter und lebende Mäuse....teilweise ist das
    Draussen auch Übersprung.


    Es sind so viele Dinge die bei ihr einfach anders sind...z.B. Schwellängste
    obwohl es keine Tür gibt, typisches Fliegenschnappen und Überreaktionen
    bei Reizen ( z.B. in den Fensterrahmen beissen weil im Garten ne Katze läuft)
    und sehr schnelle Fehlverknüpfungen. So überbrausend sie körperlich agiert,
    reagiert sie umso huschiger in Alltagssituationen.


    Sie hatte regelmäßig schwere Panikattacken nach dem Scheren...mittlerweile
    ist es etwas besser.


    Konfliktsituationen versucht sie durch juveniles Fiddeln zu lösen.


    Viel würde ich nicht anders machen... wichtig war mir immer darauf zu
    achten, dass der Hund keine Stereotypen entwickelt die ggf. eben auch
    die Gesundheit angreifen... stressbedingte Krankheiten hatten wir beim ersten
    Hund leider genügend.


    ...man kann halt ein Buch drüber schreiben *seuftz*



    LG
    Susanne

    *in die Runde winke und mich dazu geselle *


    Interessant finde ich tatsächlich den allgemeinen Tenor das aversive Maßnahmen nicht ankommen...keiner von denen, die einen solchen Hund haben möchten sich die Massivität einer solchen Maßnahme auch nur vorstellen :verzweifelt:


    Was ich nach 4 Jahren resümiere ist zumindest eines :


    ich bin mir ziemlich sicher, niemals wieder einen solchen Hund haben zu wollen....versteht mich nicht falsch, aber zwischen der psychischen Grenze und der Belastung einen vielleicht nicht ganz einfachen Hund zu haben und einem Hyperaktiven liegen Welten.


    Diese zusätzliche physische Belastung die das Ganze mit sich bringt, werde ich nicht noch einmal schaffen.


    Das Stressziehen, das Halten beim Vorgehen, das in den Graben fliegen beim Alternativverhalten !!! des Hundes oder der gebrochene Daumen durch das Reinbrettern in die Schlepp.... dieses Notfallmanagement bei Eis und Schnee u.s.w.


    JEDER Spaziergang ist Arbeit und Training *seuftz* .... ein scannen und sortieren der Umwelt und zwar auch für mich !


    Es ist kaum ein Trost für Betroffene, dass es mit der Zeit und viel Arbeit besser wird.... und eben nur besser und ob man jemals ein "Normallevel" erreicht bleibt fraglich....


    alles ist immer höher, lauter, weiter, schneller, durchgedrehter... stereotypisches und hysterisches Bellen als eine Art Schreitherapie oder auch der "leere" Blick den sie manchmal hat.


    Gut, vieles ist Geschichte aber einige Baustellen haben wir noch. Dazu zählt als erstes mal das Übersprungsverhalten gegenüber dem anderen Hund ( das Stressrammeln oder Anspringen ist zu vernachlässigen ;) ).


    Ich finde diesen Faden höchst interessant und bedanke mioch herzlich für die Idee :gut:


    LG
    Susanne

    Zitat

    Aber genau in diesen Gruppen findet ebenso viele unzureichende Beschreibungen zu Werkzeugen; sicherlich ein toller Austausch für Ideen, ich lese selbst gern nach. Hast auf Markertraining mal bitte den konditionierten Geschirrgriff nachgelesen? Da wundert es mich nicht, dass der dann hinterher nicht sitzt.




    :lachtot: :lachtot:


    Jetzt verstehe ich soooo einiges....ich bin hier raus :headbash:



    Aber genau das stimmt doch überhaupt nicht....auf welchem Planeten lebst du ?


    Gerade die Trainer die nach Tsd arbeiten erklären sich nen Bart um die Menschen zu erreichen!
    Es gibt ne Welt außerhalb vom DF...glaub mir :D

    Aha.... und deswegen darf ich hier auch gerade dem / der TS mal gerade suggerieren das es völlig OK und normal ist einen schlafenden Hund zu knudeln nur weil meiner oder meine das gut abkönnen :???:


    Sehr hilfreich um den Faden im Thema zu halten *ironieschildhochhalte*


    ...und ich möchte zu gerne Manus Hund sehen wenn er von Fremden auf seinem Platz mal so richtig nett geknuddelt wird ...noch dazu wenn er gerade mal so richtig relaxt ist ;)


    Manchmal ....aber sowas von :dead:

    Was für ein Kokolores ....


    gehts jetzt echt darum wie tief und fest der Hund schlafen oder dösen darf damit man ihn wecken oder stören darf, kann oder können sollte ?


    Ich hole schlicht keinen Hund oder Menschen unvermittelt aus den Tiefschlaf .... und auch ein scheinbar dösender Hund kann unter den von Liv geschilderten Umständen anders reagieren als erwartet.