Ich finde das Thema schwer zu diskutieren weil man eben das
Gesamtbild sehen muss und nicht nur Ausschnitte.
Ich hab bei Maria Hense auf dem Seminar auch, für meinem
Geschmack, recht moderate Hunde erlebt, die in keinster Weise
mit meinem vergleichbar wären.
Wir sprechen ja hier nicht von einzelnen Auffälligkeiten sondern
einem Paket an Verhaltensauffälligkeiten.
Wir reden nicht über Hunde die mal in der Leine hängen und dem
Fahrrad hinterherbrüllen oder die ein oder andere Gestalt gruselig finden.
Es geht um Hunde die keine ! Reize ertragen können, diese nicht
verarbeiten und in Erregungslagen agieren in denen weder Strafe noch
Bockwurst greift und nicht mal eine Gummizelle reizarm wäre.
Ich hab das kleine Glück, dass mein Hund ohne weitere Vorbelastung
hierher kam und keiner versucht hat rumzudocktern ( deprivierte,
hyperaktive Hunde nehmen, wie gesagt, auch keine Strafe wahr,
auch wenn ihnen der Himmel auf den Kopf fällt ) und ich, auch ob
des Entwicklungsstandes des Hundes und der Rasse-Kombi peinlich
genau auf ihr Aggressionsverhalten geachtet habe…aufgrund meiner
Erfahrung konnte ich das zumindest auf einem Level halten das als
unbedeutend einzustufen ist….auch wenn ihre Art der Konfliktlösung
leider nicht die Beste ist. Die mangelnden Beschwichtigungs-Signale
fallen mir übrigens auch auf.
Den Verfolgungswahn sehe ich als einen der Grundaspekte beim
Deprivationssyndrom an…das dauerhafte scannen und checken der
Umgebung.
Abgesehen vom Umgang mit Umweltreizen habe ich manchmal einfach
den Eindruck ( gilt nur für meinen Hund ) das ihr Blick einfach nicht so
wach ist oder leerer …sie blinzelt weniger, starrt mehr und man könnte
meinen, man sieht ihr beim Denken zu ....um nicht zu sagen sie sieht einfach ein
bissi blöd aus )
Symptome bei meiner Hündin waren oder sind auszugsweise :
Hyperaktivität in ausgeprägter Form
Völliges Fehlen jeglicher Möglichkeit Reize zu verarbeiten
Schwellenangst ohne, dass eine Schwelle da wäre
Panikattacken
Imaginäres Fliegen schnappen
Stereotypes Bellen
u.s.w....
Das es nicht zu weiteren Verhaltensauffälligkeiten wie Selbstverletzung,
rückgerichteter Aggression, Selbstverstümmelung oder anderen Stereotypen
kam schreib ich mir bzw. uns mal aufs Fähnchen.
Ob wir weiter sein könnten nach fast 4 Jahren ? Vielleicht schon, aber
Zeit ist gegen die Unversehrtheit aller Beteiligten und einem halbwegs entspannten
Alltag ein Faktor den ich als unrelevant empfinde
Ich verfechtet ebenfalls die Aufklärung über diese Thematik mit denen nicht mal
die Mehrheit der HT umgehen kann oder überhaupt davon gehört haben trotz "Ausbildung".
LG
Susanne