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Wirst du fürs Studium umziehen müssen? Dann würde ich es nämlich sein lassen.
Ich bin ja eigentlich generell gegen Pflegestellen. Daher bin ich sowieso skeptisch.
Ich werden für mein Studium nicht umziehen und wenn, dann wären es nur 30 km von hier und ich würde mir eine Wohnung suchen, in der Hundehaltung erlaubt ist. Ich denke, diese Situation wäre durchaus zu planen. Aber eigentlich ist umziehen erst mal wirklich nicht geplant.
Warum ich Pflegestellen gut finde, wird von den anderen Lesern im Folgenden zureichend erklärt. Darum gehe ich darauf nicht mehr ein.
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Und zum Alleinbleiben:
Das kommt total auf den Hund an... Wir hatten eine, die hat die Tür zerkratzt, gebellt u.d gewinselt auch wenn man nur für ne Minute den Raum verlassen hat. Auch im Büro hat sie nur gebellt und war schlimm. Dann haben wir noch eine, die man relativ problemlos alleine lassen kann (bellt halt bei jedem Geräusch) . Man kann sie aber auch problemlos mitnehmen ins Büro...
Also das kommt sehr auf den Pflegi an. Aber wenn du eine Organidation finfest, wo es um Hunde geht, die immer schon im Haus gelebt haben und Familienanschluss hatten ist das sicher was ganz anderes als "meine" Organisation.
Ich denke auch, dass es beim Alleinbleiben auf die Orga ankommt, allerdings würde ich mir auch die Zeit nehmen, dem Hund das Ganze auch in fremder Umgebung erst mal schmackhaft zu machen. Ist schließlich nicht das Gleiche wie in vertrauten Situationen.
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Für mich persönlich (und ich spreche wirklich nur für mich!) wäre eine Orga, die die TA Kosten nicht komplett trägt ein NoGo. Futterkosten wurden bei mir übernommen (sowie alles andere, also Bett, Näpfe, Leine, HB, Geschirr habe ich alles bekommen oder wurde bezahlt), aber hätte ich auch übernommen.
Ich finde auch, dass die TA-Kosten definitiv übernommen werden sollten, außer man entschließt sich dazu, das Ganze selbst zu stemmen, aber ich finde, das kann man auch im Einzelfall dann entscheiden und übernehmen.
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Ich finde, das klingt recht gut.
Aber was, wenn Dein langjähriger Pflegehund mit dem Neuzugang wider Erwarten doch nicht klar kommt?
Wobei es schön wäre, wenn es einen Hund bei Euch gäbe, an dem sich der/die Neue etwas orientieren kann.
Das erleichtert oft vieles.
Ich denke, wenn ich eine Orga in der Nähe finde, dann würde ich mit denen ein vorheriges Kennenlernen absprechen, ansonsten ist Jacques eigentlich seeehr verträglich und außer bei manchen unkastrierten Rüden kommt es eigentlich nie zu Differenzen. Dann wäre ja auch eine Möglichkeit, von vornerein nur Hündinnen oder kastrierte Rüden zu nehmen.
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Je nachdem, woher der Hund kommt und was er bislang kennengelernt hat, finde ich einen gleichmäßigen Tagesablauf ohne zahlreiche neue Eindrücke anfangs wichtig. Das nur so als Anmerkung, weil Du geschrieben hattest, dass der Hund mit Vater, Onkel usw. mitgehen könnte. Damit wären viele Hunde in der ersten Zeit überfordert.
Das sollte auch nur die Notfall-Option sein, generell denke ich hier genau wie du! Aber wenn es nicht anders geht und der Hund noch nicht alleine bleiben kann, man aber aus welchen Gründen auch immer, nun mal einen nicht verschiebbaren Termin hat, dann ist doch Aufsicht besser als keine, oder?
Mein Onkel würde sicherlich dann auch bei mir mit dem Hund bleiben und ihn erst mal in "vertrauterer" Umgebung lassen, statt ihn gleich mit sich mitzunehmen.
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Dann - Du hast es bereits selbst geschrieben - gibt es Tierschutzorgas, die zahlen alle Kosten und andere zahlen nur einen Teil. Es gibt aber auch die Variante, dass alle Kosten von der Pflegestelle getragen werden müssen. Das sollte man sich sehr gut überlegen, denn unter Umständen kommt da schnell ein vierstelliger Betrag zusammen.
Die Krönung aus meiner Sicht ist aber, dass die Pflegestelle die Schutzgebühr zahlen muss und erst bei Vermittlung des Tieres wiederbekommt. Also wenn die neue Familie gezahlt hat. Damit sichern sich nach eigener Aussage einige Tierschutzorganisationen ab, weil es schon Fälle gab, wo die Pflegestelle den Hund ohne Wissen der Tierschutzorga vermittelt hat.
Den Pflegevertrag selbst solltest Du wirklich sehr genau durchlesen. Was geschieht, wenn der Hund nicht bei Dir bleiben kann? Wer trägt die Kosten für die Unterbringung .... usw. usw. Es gibt da wirklich haarstäubende Formulierungen. Das Wichtigste aus meiner Sicht: Wieviel Mitsprache habe ich bei einer schweren Erkrankung des Hundes und letztlich bei der Vermittlung.
Wie gesagt, alle Kosten zu tragen, wäre für mich schlicht nicht tragbar, wäre für mich also einfach ein Ausschlusskriterium der Orga. Auch die Übernahme der Schutzgebühr finde ich etwas zweifelhaft, da die PS ja eigentlich hinreichend geprüft sein sollte, um den oben genannten Fall auszuschließen. Aber soweit ich bisher recherchiert habe, ist diese Praxis eher weniger gängig.
Verträge lese ich generell sehr sorgfältig, da mache ich mir keine Sorgen. :)
Und die von dir genannten Punkte wären für mich auch entscheidend.
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Aber bisher scheint es mir, als sei die Überlegung, was eigentlich der Unterschied ist zwischen einer Endstelle und einer Pflegestelle, noch zu kurz gekommen.
Ich glaube, da muss ich dir widersprechen, kann aber natürlich sein, dass das so rüberkommt. :)
Für mich ist das Hauptziel einer PS nämlich ebenfalls Weitervermittlung und das Training hierfür. Darum wäre für mich Agility beispielsweise auch die Option, um einen Hütehund (oder natürlich auch andere Rassen) entsprechend auszulasten und eher der spielerische Teil. Natürlich sollte aber daneben das Training des Sozialverhaltens etc. in einer HuSchu oder auch alleine mit dem Hund stattfinden, das ist mir durchaus bewusst.
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Das bedeutet, es reicht nie, sich wie beim eigenen Hund zu fragen: okay, was müssen wir trainieren, damit er in unser Leben passt? Die Hauptfrage ist: was müssen wir erreichen, damit er möglichst gute Vermittlungsschancen hat, damit er also in das Leben anderer passt? Und möglichst so zu arbeiten, dass sich der Kreis der passenden Personen so vergrößert, dass der Hund tatsächlich eine Vermittlungschance erhält. Intensive Arbeit in vielen Fällen -- um den Hund dann in das neue Zuhause zu entlassen und mit einem anderen Hund wieder von vorne anzufangen.
Hier verstehe ich nicht so ganz den Unterschied, ich denke als HH hat man generell sehr ähnliche Ansprüche an einen Hund, die es zu trainieren gilt. Klar gibt es immer wieder Personen, die ihren Hund gänzlich so halten, dass er nur in die eine Lebenssituation passt, aber so sind doch die Wenigsten, oder?
Ich erwarte von einem Hund Dinge, die ihn sicherlich auch gleichzeitig darauf vorbereiten besser vermittelbar zu werden. Sei es nun Grundgehorsam oder Sicherheit in den unterschiedlichsten Situationen sowie Verträglichkeit mit anderen Hunden oder Tolerieren von Kindern etc.
Und wenn ich einen Hund trainiere, dass er in mein Leben passt, dann trainiere ich ihn doch gleichzeitig generell, da ich nicht glaube, dass sich meine Lebensumstände so elementar von den meisten Menschen unterscheiden, oder sehe ich das falsch?
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Und ganz wichtig: was passiert, wenn du ihn nicht mehr halten kannst, wegen Studium oder auch ggf. wegen Überforderung? Du darfst ihn nicht vermitteln oder anderweitig unterbringen, denn er wird nicht Dein Hund. Du hast keine Rechte an ihm. Also Augen auf bei der Auswahl der Orga oder des TS-Vereins, mit dem man arbeitet. Wenn die nicht zuverlässig sind, dann hast du ein Problem. Einen Hund, den du nicht weitergeben darfst -- und eine Orga, die ihn nicht abholt.
Ich hoffe natürlich, dass so eine Situation nicht eintreten wird, darum möchte ich auch alles im Vorhinein gut überdacht haben. Generell würde ich aber darauf achten, dass die Orga es einem möglich macht im Fall der Fälle den Hund wieder abzugeben. Ich denke, das wird ja auch vertraglich festgelegt, oder?
Vielen lieben Dank schonmal für die neuen Denkanstöße! :)
Hat noch jemand gute Adressen zu bieten?
LG
hamaelsopa